☃️11. 𝒯ü𝓇𝒸𝒽ℯ𝓃 ☃️
Gewünscht von @Marvelfor_ever ☃️
Nachdenklich mustere ich unser Wohnzimmer. Nach allem, was in den letzten Monaten passiert ist, ist Clint nicht wirklich in Weihnachtsstimmung, was ich auch vollkommen nachvollziehen kann. Trotzdem kann ich nicht zulassen, dass er das Fest der Liebe einfach so verstreichen lässt. Gerade, weil er viele Freunde verloren hat und gerade in einer schweren Scheidung steckt.
Was wäre ich für eine beste Freundin, wenn ich ihn einfach in seinem Elend versumpfen lassen würde? Mir ist es egal, ob Clint meine Bemühungen zu schätzen weiß oder nicht- aber in diesem Jahr werde ich das Dekorieren übernehmen. Auch, wenn wir in unserer Jugend schon festgestellt haben, dass ich dafür kein Talent habe.
Für einen Moment überlege ich wirklich, ob ich mir Mühe geben soll, doch dann schleicht sich ein kleines Grinsen auf mein Gesicht. Ich werde dem ganzen eine... persönliche Note geben.
Y/n deluxe.
Clint hat keine Ahnung, was ihm blüht, wenn er nach Hause kommt.
Schnell laufe ich auf den Dachboden und hole alle Kisten, bevor ich nach kurzem überlegen auch nach einem von Clints alten Bögen greife. Ich hoffe, die Pfeile sind nicht irgendwie... modifiziert. Wäre nicht das erste Mal, doch seit dem letzten... Unfall dürfte er alle beschriftet haben.
Das Risiko gehe ich zumindest ein.
Sicherheitshalber schaue ich noch einmal auf die Uhr, bevor ich mir meine Kopfhörer aufsetze und den ersten Pfeil- umwickelt mit einer Lichterkette, einspanne.
Zwei Stunden später ist unsere Wohnung nicht wiederzuerkennen. Ich habe wahllos Pfeile durch unsere Wohnung geschossen und damit Lametta und Lichterketten befestigt und danach mit ungeübtem Blick den anderen Kitsch verteilt, der sich über die Jahre angesammelt hat.
Es sieht zwar nicht aus wie in einem Weihnachtskatalog, aber... Irgendwie hat es was.
Und zu meiner eigenen Überraschung bin ich... Zufrieden mit dem, was ich sehe.
Beinahe anerkennend lasse ich meinen Blick noch einmal über das Wohnzimmer wandern. Ja, es hat was.
Just in dem Moment betritt Clint die Wohnung. Wie üblich streift er sich die Hörgeräte ab, noch bevor er ganz drin ist, doch jetzt hält er inne. Beide Hände noch an den Ohren, schaut er mich fragend an, was mich zum Lachen bringt. Erst nur kurz, doch dann immer lauter, bis ich mich kaum noch auf den Beinen halten kann.
"Was ist das?" Gebärdet Clint, während er seine Hörgeräte nun achtlos auf den Tisch wirft und mit einem Grinsen antworte ich. "Weihnachten. Du wolltest nicht dekorieren, also hab ich es getan."
"Das nennst du dekorieren?"
"Ja. Frohe Weihnachten, Clint." Ich werde ernst und für einen Moment schaut er mich noch verständnislos an, bevor er mit drei schnellen Schritten bei mir ist und mich in seine Arme zieht.
"Danke."
Seine Worte überraschen mich so sehr, dass ich ihn verwirrt anschaue. Ich hatte mit vielem gerechnet, aber mit einem Danke? Nein, definitiv nicht.
"Ich glaube, genau das habe ich gebraucht. Ein Stück... Normalität. Auch, wenn das alels andere als normal ist, aber... es ist typisch du."
"Ich bin also wie verrückte Weihnachtsdeko?" Frage ich ihn skeptisch, doch Clint lacht nicht.
"Nein, aber du bist genau das, was ich brauche. Und ich schätze, tief in mir drin weiß ich das schon seit einer langen Zeit, aber ich wollte es nie wahrhaben. Ich war viel zu versessen darauf, in dir nur meine beste Freundin zu sehen, aber jetzt... Sehe ich langsam, dass es nie so war. Das du immer mehr warst als das."
Zum wohl ersten Mal in unserer Freundschaft fehlen mir die Worte. Ich habe seine Worte verstanden, doch gleichzeitig... verstehe ich auch gar nichts mehr.
"Mir ist klar geworden, dass ich dich liebe." Wird Clint nun deutlicher, bevor er seine Hand sanft an meine Wange legt. "Verschlägt dir das etwa die Sprache?"
"Es verschlägt mir alles..." Murmele ich und an Clints gerunzelter Stirn erkenne ich, dass er die Worte gerade von meinem Lippen ablesen musste. Verdammt, die Hörgeräte...
Doch dann verliert alles auch schon an Bedeutung. Ganz vorsichtig legt Clint seine Lippen auf meine, leicht genug, um mir einen Rückzug zu möglichen, kräftig genug... um mir klar werden zu lassen, dass ich mich nicht zurückziehen will. Das ich es nie wollte.
Also mache ich das einzig richtige. Ich schlinge meine Arme um Clints Hals und ziehe ihn näher zu mir, genieße das Gefühl seines Körpers so nah an meinem.
Kann es wirklich sein, dass ich all die Jahre blind dafür war...?
Offensichtlich.
Denn kaum, dass Clint sich von mir löst, vermisse ich auch schon das Gefühl seiner Lippen. Ich will ihn gerade in einen weiteren Kuss ziehen, als sich seine Lippen zu einem Grinsen verziehen.
"Das ist die mit Abstand seltsamste Weihnachtsdeko, die ich je gesehen habe. Und ich habe mit Tony Stark zusammen gelebt."
"Willst du umdekorieren?" Frage ich und lege meinen Kopf an seine Schulter.
"Niemals. Es ist perfekt."
Erst einen Moment später wird mir klar, dass Clint nicht nur von der Deko redet. Denn sein Blick liegt nicht mehr auf all den Pfeilen, die jetzt überall in den Wänden stecken, sondern auf meinem geröteten Gesicht.
"Na komm, lass uns einen Weihnachtsfilm schauen." Schlägt er dann vor und zieht mich mit zu der Couch- aus der auch ein Pfeil ragt. Ich war nie eine begnadete Bogenschützin. Doch auch das ist nicht wichtig.
Genau wie Clints Filmauswahl.
Denn jetzt, wo wir endlich begriffen haben, wofür wir so lange blind waren, lässt alles um uns herum verblassen.
Für diesen Abend gibt es nur Clint und mich.
Für diesen Abend... Und hoffentlich den Rest unseres Lebens!
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