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⋆·˚ ༘ *18. Severus Snape

Für @Onie2406

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In einigen Dingen war ich schon immer anders. Besonders, wenn ich meine Freunde fragen würde, wobei dieses ›besonders‹ einen recht faden Beigeschmack hat, wie ich finde.

Doch ich habe mich niemals beschwert. Warum sollte ich auch? Ich war die kleine, süße Hufflepuff und wie es eben so ist, wurde ich unterschätzt. Und das ist okay. Zumindest kam ich damit klar.

Meine Hogwartszeit war wahrscheinlich die schönste in meinen Leben und nachdem ich meinen Abschluss hatte, war mir nur eine Sache klar. Dass ich zurückkehren will, zurück zu meinem Zuhause.

Denn das ist Hogwarts für mich.

Eine weitere Sache, die ich aber immer für mich behalten habe, war meine unnatürliche Schwärmerei für meinen Professor in Zaubertränke. Während andere in meinen Alter unseren Klassenkameraden nachgesehen haben, habe ich das gleiche getan, nur bei dem stets mies gelaunten Professor.

Ich weiß selbst nicht, was es gerade war, was mich an ihm so fasziniert hat. Vielleicht meine Vorliebe für das Böse, was ich selbst nie verstehen konnte. Es ist für mich gänzlich unbekannt und gerade deswegen so interessant für mich.

»Professor.«

Ich werde aus meinen Gedanken gerissen und blicke zu Remus. Meinen Kollegen, der dieses Jahr das Fach Verteidigung gegen die dunklen Künste unterrichtet.

»Geht es dir gut, Remus?«, frage ich ihn besorgt, als mir seine ungesunde Blässe auffällt, doch er lächelt mich nur verhalten an.

»Es ist alles gut, Y/N. Danke der Nachfrage«, erwidert er, bevor er leise seufzt.

»Eine heiße Schokolade?«, frage ich ihn und mit einem knappen Lächeln, sagt er mir zu.

Seitdem ich als Lehrerin in diese Schule zurückgekehrt bin, hat sich sowas wie eine Freundschaft zwischen uns entwickelt. Wahrscheinlich weil es auch sein erstes Jahr als Lehrer ist.

Remus folgt mir leise zu meinem privaten Bereich, der sich direkt hinter meinem Klassenzimmer befindet und mit einem Schlenker meines Zauberstabs, wärme ich den Kakao auf, bevor ich die Tassen auf uns zu fliegen lasse und mich mit meiner Tasse in der Hand auf meine Couch sinken lasse.

»Was bedrückt dich, Remus?«, frage ich ihn sanft, beobachte, wie er sich vor mir in den Sessel sinkt, einen Schluck nimmt und mich dann ansieht, bevor er beginnt zu reden.

Remus Lupin ist ein interessanter Mann, der niemanden so leicht an sich heranlässt. Mich auch nicht, zumindest nicht komplett. Dennoch reden wir die halbe Nacht, ehe jeder in seiner Position einschläft, bevor wir beide müde und mit dicken Augenringen unter den Augen zu früh zum Frühstück kommen, das wir beinahe verpasst hätten.

~

»Sollten Sie sich nicht etwas ausruhen, Professor?«, durchbricht die kalte Stimme von Professor Snape die Stille, die nur von zufriedenen Kauen gestört wurde.

»Mir schmeichelt Ihre Fürsorge, Professor, aber ich denke, ich weiß was mir am besten tut oder nicht«, erwidert Remus die Stichelei von Snape mit einer Leichtigkeit, dass ich leicht lächeln muss, bevor ich mir Essen auf meinen Teller mache und ihm geheimen meine Schwärmerei für Severus Snape nachgehe.

Kurz ruht Snapes Blick auf mir, doch ich schaffe es nicht, seinen Blick zu erwidern. In seiner Gegenwart bin ich immer noch die schüchterne Schülerin, die ihn lieber von weitem angeschmachtet hat.

Schwarz wie die Nacht, wie das Obsidian, das in der Nähe von Vulkanen zu finden ist. So wie ich mich fühle, wie ein Vulkan, der kurz vor dem Ausbruch ist. Nur dass ich nicht ausbrechen werde.

»Miss Y/L/N, wären Sie so freundlich uns mit Ihrer Aufmerksamkeit zu beehren?«, reißt mich die kalte Stimme von Snape aus meinen Gedanken und erschrocken hebe ich meinen Kopf. Mit hochroten Wangen sehe ich ihn an, hauche ein leises »Sorry, Professor« und will mich am liebsten im Boden vergraben.

Ich höre die Slytherins hinter mir lachen, während ich mich in meinem Stuhl kleiner mache. Als Hufflepuff biete ich sowieso schon viel Angriffsfläche, ich sollte ihnen nicht noch mehr geben.

Kurz verliere ich mich in den Augen meines Professors. Ohne jeglichen Ausdruck sieht er mich an, und dennoch ist das mein Highlight des gesamten Unterrichts. Er hat mich angesehen. Einfach nur angesehen, mich nicht zur Schnecke gemacht, was bei Snape ein riesiges Wunder ist.

»Y/N«, reißt mich eine Stimme aus meinen Gedanken und ich blicke von meinem Rührei auf.

»Gehen wir heute Nachmittag wieder eine Runde spazieren?«, fragt Remus mich. Ein Lächeln bereitet sich auf meinem Gesicht aus und schnell nicke ich, was Snape schnauben lässt.

Kurz blicke ich zu dem Tränkemeister, doch dieser hat sich elegant  erhoben und mit steinernen Miene und wehendem Umhang verlässt er schnellen Schrittes den Saal.

Einen Moment ruht sehnsüchtig mein Blick auf den Rücken von Snape, doch dann reiße ich mich zusammen, esse weiter mein Essen, unterhalte mich mit Professor Lupin und Professor McGonagall, bevor ich mich auf den Weg zu meinem Unterricht mache.

Der Unterricht vergeht schnell, weil es mir Spaß macht, die begeisterten Augen der Schüler zu sehen, wenn sie etwas verstanden haben. Auch wenn es bei weitem mehr Schüler gibt, die den Unterricht nur mühselig verfolgen. Dennoch versuche ich immer etwas Abwechslung reinzubringen, denn ich weiß es noch aus meiner Zeit, wie eintönig der Unterricht war.

Mit einem Lächeln verabschiede ich meine Schüler, die sofort aufspringen und den Raum verlassen. Ich stecke meinen Kopf in eines meiner Lehrbücher, um mich auf die nächste Stunde vorzubereiten, als mich ein Räuspern hochschrecken lässt.

»Miss Wright«, sage ich, nachdem ich meinen Schock überwunden habe. Nervös tippt die kleine blondhaarige vor mir auf ihren Füßen.

»Kann ich Ihnen helfen?«, frage ich, nachdem sie mich sekundenlang angeschwiegen hat.

»J-ja«, nervös fährt sie sich durch ihre Haare, bevor sie einmal tief Luft holt und mir ihr Anliegen vorträgt: »Professor. Ich weiß es ist ziemlich viel verlangt, aber wenn ich jemanden fragen würde, dann Sie... Ich will mich in Zaubertränke verbessern, aber ich traue mich nicht Professor Snape zu fragen, weswegen ich die Tränke alleine durchgehe, aber mir fehlt für den nächsten eine Zutat und-«, fragt mich Mr. Wright, bevor ich ihren Satz zu Ende spreche.

»Sie wollen mich fragen, ob ich Ihnen diese Zutat besorgen kann?«, hake ich nach und sie nickt zögerlich.

Einen Moment betrachte ich ihr Gesicht. Sie erinnert mich sehr an mich, als ich noch eine Schülerin war. Vielleicht ist das der Grund, warum ich zusage, oder weil ich so einen Vorwand habe, um Professor Snape sehen zu können.

»Was brauchen Sie?«, seufze ich leise.

»Nur Aalaugen«, erwidert sie und ich nicke.

»Okay. Ich werde es tun«, sage ich, beschließe aber, Professor Snape bezüglich Nachhilfeunterricht anzusprechen.

Immerhin sollte sich nicht eine Schülerin darum kümmern, auch wenn ich weiß, dass Snape einfach Snape ist und die Schüler bei ihm anfangen wie Espenlaub zu zittern.

»Ich danke Ihnen wirklich!«, bedankt sich Miss Wright mit einem breiten Grinsen und verschwindet mit wehenden Haaren aus meinem Klassenzimmer. Seufzend räume ich meine Bücher weg, bevor ich mich auf den Weg in die Kerker mache, um Professor Snape aufzusuchen.

Mein Herz schlägt mir bis zum Hals, als ich vor der halboffenen Tür stehe, die zu seinem Klassenzimmer führt. Wenige Jahre ist es her, dass ich gleichermaßen aufgeregt war, weil ich gleich mit ihm Unterricht haben würde.

Mittlerweile hat sich viel geändert und dennoch bin ich noch nervös in seiner Gegenwart.

Vorsichtig klopfe ich an der Tür, bevor ich vorsichtig einen Schritt hinein in seine Räume mache.

»Professor?«, frage ich leise und verfluche mich für meine zittrige Stimme. Gerade klinge ich wie das schüchterne Hufflepuff Mädchen, das ich war.

»Professor Y/L/N«, spricht Professor Snape mit monotoner Stimme, während er nicht von seinem Tisch aufsieht. Kurz ruht mein Blick auf ihn, ich betrachte, wie er angestrengt auf die Pergamentrolle sieht, wie er missbilligend seine Nase rümpfe und wie sein schwarzes Haar in sein Gesicht fällt, welches ich am liebsten nach hinten streichen würde.

Einen Moment lang trifft mich die Erinnerung. Erinnerung an meine Schulzeit, das Mädchen, das ich einst war und nicht mehr bin. Es ist okay, Erinnerungen zu haben. Sie formen unsere Zukunft. Man sollte sich nur nicht von ihr leiten lassen.

»Professor!«

Ich habe total vergessen, warum ich hier bin. Schnell räuspere ich mich, verdränge die Gedanken und blicke dem schwarzhaarigen direkt in die Augen, die mich mit so einer Eiseskälte ansehen, das es mir fröstelt.

»Aalaugen.«

Bei Merlins Bart. Ich bin ein hoffnungsloser Fall.

»Aalaugen? Sie waren früher schon eine Träumerin, Y/N.«

Ich kann nichts dafür. Mein Herz fängt in der Sekunde schneller an zu schlagen, in der Snape meinen Namen ausspricht... So kalt und dennoch mit einem Hauch von Wärme. Wie der liebliche Frühling, der den Winter vertreibt.

Früher?

Snape ist keinesfalls ein Lehrer, der sich an seine Schüler erinnert. Aber wenn er es tut, dann nur an die besonders Katastrophalen.

»Sie haben sich nicht verändert, Sir.«

Ich wollte es nicht sagen. Wirklich nicht. Doch die Worte sind mir viel zu leicht über die Lippen gerutscht. Eine Sekunde liebäugle ich, dass er sie nicht gehört hat, doch die klitzekleine Regung in seinem Gesicht überzeugt mich vom Gegenteil.

»Was wollen Sie hier?«, knurrt er. Von der anfänglichen - ich will es nicht Sympathie nennen, aber diesen kleinen Funken an Nettigkeit -, ist nichts mehr zu sehen.

Ich räuspere mich. Drücke unauffällig meinen Rücken durch, dass ich gerade dastehe.

»Ich brauche Aalaugen, Professor.«

»Das sagten Sie bereits. Aber ich kann mich nicht erinnern, dass Sie besonders gut in Zaubertränke waren und nun bin ich um das Wohl meiner Schüler besorgt.«

Autsch.

»Wohl Ihrer Schüler?«, erwidere ich. Da würde selbst McGonagall lachen.

»Wollen Sie etwas anderes behaupten?«

»Nein. Ich will nur die Aalaugen, außerdem...«

Außerdem will ich am liebsten im Erdboden versinken. Aber ich bin meinen Schülern etwas schuldig, denn im Gegensatz zu Snape, nehme ich sie mir an.

»Mrs. Wright will es besser machen, doch manchmal reicht es alleine nicht aus. Ich würde vorschlagen, Sie organisieren Nachhilfeunterricht, immerhin würde es auch Ihren Unterricht erleichtern und-«

Snape macht einen Schritt auf mich zu. Der Duft nach Kräutern und Pergament steigt mir in die Nase, so wie mein Puls ins Unermessliche steigt. Das Schwarz seiner Augen bohrt sich in meinen und für einen Moment fühlt es sich an, als würde ich den Boden unter meinen Füßen verlieren.

Bei Merlins Bart, war er mir jemals so nah?

»Wollen Sie mir gerade vorschreiben, wie ich meinen Unterricht zu führen habe?«, knurrt er mir entgegen.

Hart schlucke ich, während ich den Blickkontakt nicht abbreche.

Ihr seid gleichgestellt. Ihr seid Kollegen. Es ist nur ein lieb gemeinter Tipp und Snape ist nicht besser als du, wie ein Mantra gehe ich diese Sätze durch den Kopf.

Es mag sein, dass ich mich schon immer zu dem Professor hingezogen gefühlt habe. Weil ich eben so bin. Die süße, kleine Hufflepuff, die jeder verlorenen Seele helfen will. Und das ist Snape, eine verlorene Seele auf der Suche nach etwas Festem - etwas Glück, was er vehement versucht abzustreiten, aber dennoch, muss ich stark bleiben. Darf nicht einknicken.

»Es ist nur ein Tipp«, flüstere ich und wünschte mir, meine Stimme hätte mehr Kraft. Doch so langsam zerrt das alles an mir. Diese Bestrafung, ihn jeden Tag sehen zu müssen, der Versuch, ihm näher zu kommen und die Ablehnung jedes einzelne Mal.

»Es würde einfach alles etwas lockerer machen. Ich meine, für die Schüler, aber auch wie sie, stellen Sie sich nur vor...«, ich beende diesen Satz nicht. Ich fühle mich so unendlich dämlich dabei, dem Professor erklären zu wollen, wie wichtig das Klima in einer Klasse doch ist.

Es ist Severus Snape. Ihn interessiert es schlichtweg nicht.

»Ich...« Diese Stille zwischen uns ist für mich unerträglich. Anders Snape. Er starrt mich einfach nur an. Mit einem Blick, den ich einfach nicht lesen kann, so sehr ich es auch versuche. Ich wünschte, ich könnte es, aber Snape ist wie ein versiegeltes Buch auf chinesisch - ich kann es einfach nicht lesen.

Ich stottere noch ein paar Zusammenhanglose Sätze hin, die er nicht versteht und ich erst recht nicht. Ich will aufhören, doch immer noch verlassen irgendwelche Buchstaben meinen Mund.

Kann mich bitte jemand von diesem Leid erlösen?

Später werde ich Remus etwas von seinem Feuerwhiskey abluchsen. Ich brauche das jetzt.

»Es tut mir leid, dass ich Sie gestört habe.«

Ein letztes Mal versinke ich den leid getrunkenen Augen von Snape, die jetzt auch einen anderen Ausdruck zieren. Dann schaffe ich es endlich, mich zu lösen.

~

Ich fühle mich so elendig wie schon lange nicht mehr. Ich weiß nicht, was ich anderes erwartet habe, aber nicht das. Wobei ich es mir hätte denken können, wäre da nicht mein naives Herz...

Dennoch kann ich stolz sein. Ich bin für meine Schüler eingestanden, auch wenn ich dabei schon wieder mein Herz verloren habe.

Ist es das wert?

Vermutlich schon. Schließlich kenne ich es nicht anders.

Wie immer, wenn mir etwas zu viel wird, laufe ich durch die endlosen Gänge Hogwarts. Es ist noch nicht allzu lange her, dass ich selbst durch diese Gänge gestreift bin; nur als Schülerin. Es fühlt sich irgendwie anders an, wenn man erwachsen ist. Nicht mehr so unbeschwert wie früher.

Automatisch tragen mich meine Beine zum Astronomieturm. Die Aussicht von diesem Turm auf die Ländereien von Hogwarts ist einfach atemberaubend und verdeutlicht nochmal, wie klein wir im Gegensatz zu der Welt überhaupt sind.

Oben angekommen weht die leichte, kühle Brise in mein Gesicht und meine Haarspitzen erheben sich leicht. Ein Lächeln breitet sich auf meinen Lippen aus, je näher ich dem Ausblick komme. Sofort verspüre ich wieder das Gefühl, das mir manchmal fehlt: das Gefühl nach Zuhause.

Denn das ist Hogwarts für mich. Mein Zuhause. Schon damals und auch noch heute.

Trotzdem spüre ich die Einsamkeit, die sich ab und zu in meine Gedanken schleicht. Ich weiß, dass ich hier niemals alleine bin. Dass es in Hogwarts immer offene Ohren und Arme gibt, aber das Gefühl, nicht vom Fleck zu kommen, sich nicht weiterzuentwickeln, ist allgegenwärtig.

»Sie waren früher schon oft hier.«

Ich zucke zusammen, als eine kalte Stimme die Luft durchschneidet.

Severus?

Verwundert drehe ich mich um und sehe tatsächlich Severus, der sich aus dem dunklen Schatten löst und in das silberne Licht tritt. 

»Wie bitte?«, frage ich verwundert nach.

Mein Herz macht einen Sprung. Ich habe mit allem gerechnet, aber nicht damit, dass ich Severus heute nochmal sehen würde. Nicht nachdem ich regelrecht vor ihm und meinen Gefühlen geflohen bin.

»Sie waren früher schon oft hier«, erwidert er seine Worte und macht dabei einen Schritt auf mich zu.

Mein Herz pocht unaufhörlich gegen meinen Brustkorb.

Was passiert hier?

»Woher wissen Sie das?«, schaffe ich es trotz meiner Verwunderung zu fragen.

Hat er mir damals doch mehr Aufmerksamkeit geschenkt, als ich gedacht habe?

»Denken Sie, ich kriege es nicht mit, was einige Schüler hier treiben?«, hinterfragt er und begräbt somit das Fünkchen Hoffnung, das ich eben hatte.

»Natürlich nicht, Sir.«

Dennoch kann er sich an mich erinnern. An mich, die kleine, süße Hufflepuff die nichts mit den anderen Slytherins zu tun hatte.

Severus bleibt neben mir stehen. Einige Meter zwischen uns und dennoch kann ich sein hartes, kantiges Gesicht mustern. Er mag keine klassische Schönheit sein, aber seine dunklen Augen erzählen etwas, wo es sich lohnt, zuzuhören.

Sein Blick ist auf die Ländereien gerichtet, weswegen ich es ihm nachmache.

Ob er dieselbe Schönheit in den Ländereien sieht wie ich?

»Aber was interessiert es Sie?«, kommt es mir dann wieder in den Kopf. Er ist keinesfalls ein Lehrer, der das Wohl seiner Schüler am Herzen liegt.

Es gab Tage, an denen habe ich mich gefragt, ob er überhaupt ein Herz besitzt oder ob er womöglich doch ein Vampir ist, wie es mal durch die Schule gegangen ist.

»Ich weiß es nicht.«

»Sie wissen es nicht?«, verwundert muss ich ihn ansehen. Seine schwarzen Augen treffen auf meine, halten mich gefangen, so wie der Schmerz in seinen Augen ihn selbst festhält.

»Ich verstehe nicht...«, murmle ich.

Oft habe ich versucht, den Mann vor mir zu lesen. Aber er ist ein Meister darin, seine Maske zu bewahren.

»Natürlich tun Sie das nicht.«

Autsch.

»Warum sind Sie immer nur so?«, platze ich plötzlich heraus. Das jahrelange Verstecken, der Schmerz, der immer präsent in meiner Brust war. bricht mit einem Mal heraus.

»Warum versuchen Sie mich immer zu lesen? Warum können Sie mich nicht in Ruhe lassen?«, hinterfragt Severus und klingt dabei so ruhig und kalt wie immer. Mir hätte bewusst sein müssen, dass Severus es merkt. Er ist sehr intelligent, auch wenn ihm andere Charaktereigenschaften im Weg stehen.

»I-ich...«, stottere ich, bevor ich meinen Mund schließe, weil sowieso nichts Vernünftiges rauskommen würde.

»Ich will Sie nur verstehen«, sage ich, nachdem ich mich gefangen habe.

So hat es angefangen und so wird es enden. Vielleicht habe ich irgendein Hilf-Syndrom, aber ich kann es auch nicht einfach so abstellen.

»Und das ist das Problem, Y/N. Sie wollen mich verstehen und das werde ich nicht zulassen«, spricht er leise, bevor er einen Moment zögert. Gespannt und darauf wartend, was er als nächstes sagt, hänge ich an seinen Lippen, »wissen Sie, Sie erinnern mich an jemanden. An jemanden, an den ich nicht mehr erinnert werden möchte.«

»Ist Ihr Herz deswegen so kalt?«, wispere ich leise, mit Tränen in den Augen, die sich bei seinen Worten gebildet haben. Noch nie war er mir gegenüber so offen wie jetzt.

»Jeder trifft im Leben Entscheidungen. Und mit diesen müssen wir leben.«

»Ja, natürlich, aber-«

»Es gibt kein aber. Manche Dinge kann man nicht mehr ändern oder rückgängig machen. Wir müssen damit leben.«

Ich will es nicht glauben, dass Severus etwas so Unverzeihliches getan hat, dass es nicht zu verzeihen ist. Doch sein Blick spricht Bände.

Auch wenn ich es wollen würde, dann könnte ich ihm nicht helfen und das tut am meisten weh.

»Leben Sie damit, Y/N.«

Und dann lässt Severus mich mit diesen Worten und einem gebrochenen Herzen alleine.

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