⋆·˚ ༘ *07. T'Challa
Für @SteeFfi6
。・:*:・゚★,。・:*:・゚☆
Once, I was seven years old, my mama told me
»Go make yourself some friends, or you′ll be lonely«
It was a big-big world, but we thought we were bigger
Pushing each other to the limits, we were learning quicker
»Das ist so unfair!«
Meine Seite sticht qualvoll, sodass sich meine Schritte verlangsamen und ich endgültig aufgebe. Shuri dreht sich nur mit einem humorvollen Lächeln auf den Lippen um und hebt eine Augenbraue.
»Kleine, dann erkläre mir mal, warum das unfair sein sollte?«
»Du bist nur zwei Zentimeter größer!«, maule ich leise und verschränke meine Arme, muss aber dennoch grinsen.
»Und auch zwei Minuten älter!«, argumentiert sie. Schon seitdem wir sprechen können, ist das unser Hauptthema - wir sind zwar keine Zwillinge und dennoch trennen uns nur zwei Minuten. Und zwei Zentimeter.
»Du hast die Frage meiner Schwester nicht beantwortet«, mischt sich nun T'Challa, der nächste König ein. Denn so läuft es hier in Wakanda, T'Challa wird nach dem Ableben seines Vaters, den Titel des Black Panthers sowie den Thron erben. Anders als Shuri, T'Challas jüngere Schwester und Prinzessin von Wakanda.
»Kann ich ja schlecht, wenn mir immer wieder vorgeworfen wird, wie klein ich bin. Dabei bin ich gerade einmal sieben! Gib mir ein paar Jahre und ich werde dich überragen, Shuri.«
Die beiden Geschwister fangen an zu lachen, aber vor allem T'Challa, der uns sowieso schon um fast anderthalb Köpfe überragt, als hätte er die gesamte Größe seines Vaters bekommen und Shuri die ihrer Mutter.
Augenrollend lasse ich mich auf meinen Hintern plumpsen und vergrabe meine Fingerspitzen in die Gräser. Meine Lungenflügel füllen sich langsam mit der kostbaren Luft nach der sie trachten und auch mein Puls geht allmählich runter, nachdem ich nicht mehr versuche wie eine Irre den Berg hochzurennen in der Hoffnung, ich hätte irgendeine Chance gegen die beiden.
Denn das habe ich keinesfalls.
»Also?«
T'Challa lässt sich neben mich fallen, sodass unsere Beine sich berühren.
»Einfach so«, ich zucke mit meinen Schultern, blicke kurz zu dem größeren neben mir, bevor ich meinen Nacken in den Kopf lege und in den Himmel schaue, der sich so langsam in seine besten Farben zeigt.
»Das macht keinen Sinn«, erwidert Shuri, die sich auf die andere Seite von mir gesetzt hat. Ich zucke mit meinen Schultern.
Das Thema ist schnell vergessen, denn der Himmel verzaubert uns nach all seinen Künsten, dass wir gar nicht anders können, als ihn zuzuschauen, wie er seine Farben wechselt und das Stückchen Kindheit zu genießen.
Once, I was 11 years old, my daddy told me
»Go get yourself a husband, or you'll be lonely«
Something about the glory just always seemed to bore me
′Cause only those I really love will ever really know me
Ich versuche dagegen anzukämpfen. Nicht hier. Nicht jetzt. Ich kann es einfach nicht. Ich darf nicht. Aber am Ende ist es eine natürliche Reaktion des Körpers, die man nur schwer kontrollieren kann. Man kann es, aber nicht ich, mit meinen zarten 11 Jahren.
Tränen sammeln sich in meinen Augen. Sie brennen, sie wollen flüchten, aber es wäre nicht ratsam, in der Öffentlichkeit in Tränen auszubrechen. Das sagt mir der strenge Blick meiner Mutter. Und das habe ich oft genug zu spüren bekommen. Sie lieben mich, das weiß ich. Sie zeigen es nur auf eine etwas andere Art und Weise und gerade bei dieser Zeremonie der Wakanda kann so viel schiefgehen, dass ich stark bleiben muss. Die Stärke von Wakanda zu zeigen. Wir stehen dazu. Wir sind die Stärke.
Ich spüre einen Blick auf mir. Mein Kopf bleibt weiter vorne, doch ich schiele zur Seite und treffe auf die warmen, braunen Augen von T'Challa. Stark steht er an der Seite seines Vaters. Seine Miene ist undurchdringlich, aber seine Augen geben mir die Stärke, die ich brauche.
Er weiß um meine Situation bescheid und er ist auch derjenige, der mich immer wieder auffängt, wenn ich meine Eltern enttäusche.
Minutenlang halten wir den Kontakt aufrecht, so lange, bis die Tränen verschwinden und ich auch nicht mehr das Gefühl habe, in Tränen auszubrechen.
›Danke‹, forme ich mit meinen Lippen. Er nickt minimal, doch das reicht mir. Diese klitzekleine Geste reicht mir aus, um mich stärker fühlen zu lassen.
Once, I was 20 years old, my story got told
Before the morning sun, when life was lonely
»Was ist los?«
Dick eingekuschelt in einer warmen, selbstgestrickten Decke, liege ich da, während im Fernsehen unser liebster Winterfilm läuft - drei Haselnüsse für Aschenbrödel.
T'Challa liegt neben mir, ohne Decke, dafür aber in einem dickeren Pullover, denn so wie es scheinbar typisch für Männer ist, frieren sie nie, sondern fungieren eher als Heizung.
»Das ist gemein, dass dir immer warm ist«, schmolle ich und sehe ihn mit einem Schmollmund an.
»Schau mich nicht so an, ich kann dafür auch nichts«, lacht er, wobei mein Herz aufgeht.
Wie könnte ich auch anders?
T'Challa muss einmal Lächeln, seine Reihe perfekter weißer Zähne zeigen und er könnte mir vorgaukeln, dass alles gut werden würde. In solchen Momenten würde ich ihm alles glauben.
Er breitet seine Arme aus und sofort robbe ich wie ein Burrito eingewickelt näher an ihn heran, sodass er mich kuscheln kann. Ich könnte schwören, dass mir allein von seinem männlichen Duft mit einer Note von Zimt wärmer wird - vielleicht ist es aber auch einfach nur seine Anwesenheit und die Tatsache, dass mein Herz Achterbahn fährt, sobald er in meiner Nähe ist.
Wer weiß das schon.
»Es ist dennoch unfair«, murmle ich leise und inhaliere seinen Duft. Es ist verrückt, wie nah man sich einem Menschen fühlen kann.
Shuri ist meine beste Freundin, meine bessere Hälfte, aber die Bindung, die ich zu T'Challa habe, ist anders - etwas besonderes.
»Du findest ziemlich viel unfair, findest du nicht?«
Ich zucke mit meinen Schultern, das Lächeln auf meinen Lippen kann ich mir aber nicht verkneifen. Es ist über die Jahre hinweg eine Art Insider geworden, aber verübeln kann man es mir nicht. Als Thronfolger und Prinzessin hat man nunmal andere Privilegien als ein normaler Wakandaner.
»Vielleicht?«, grinse ich und hebe meinen Blick, sodass wir uns ansehen können. Seine Augen sind so dunkel, dass sie mich in seine Dunkelheit ziehen und gefangen lassen, doch sie strahlen so eine Wärme aus, dass mein gesamter Körper kribbelt und sich mit derselben Wärme füllt.
Sein Blick ändert sich, je länger wir uns ansehen. Die Stimmung zwischen uns wird eine andere, wird elektrisierender.
»Weißt du, was wirklich unfair ist?«, flüstert er schon fast. Seine Augen lösen sich von meinen und wandern auf meine Lippen, die sich mit einem Mal ganz trocken anfühlen. Ich kriege keinen einzigen Ton heraus, weswegen ich nur schwach meinen Kopf schüttle.
»Dass ich mich so sehr nach etwas sehne, das es wehtut.«
»Ich verstehe nicht...«, murmle ich leise, etwas heiser.
»Natürlich nicht, meine Liebste«, stößt er leise aus, dann grinst er leicht, während seine Hand auf meine Wange wandert und er mit seinem Daumen kleine Kreise entlangfährt.
Bitte, küss mich endlich, sehnt sich meine innere Stimme nach seiner Berührung.
»Ich will dich küssen, Y/N. Ich will dich küssen und küssen und niemals damit aufhören.«
Mein Herz setzt einen Schlag aus, um dann schneller denn je weiter zu schlagen. So lange habe ich mich nach diesen Worten gesehnt und jetzt -
»Tu es.« - »Tu es und küss mich endlich.«
Und das tut er. Er beugt sich zu mir runter, vereint unsere Lippen miteinander und schenkt mir seine Liebe, die ich wohlig in mir aufnehme.
Soon, I'll be 30 years old
I′m still learning about life, most of my fam are with me, some are still out seeking glory and some I had to leave behind, my love, I'm still sorry
»Es tut so weh, mein Liebster.«
Mit Tränen in den Augen sitze ich im nassen Rasen und starre nach vorne. Meine Sicht ist verschwommen, doch das, was ich vor mir sehe, erkenne ich auch blind. So oft war ich in letzter Zeit hier.
Eine einzelne Träne löst sich aus meinen Auge.
Heute bin ich nicht stark. Seit Wochen kann ich es nicht mehr - weil der Mann, der mir beigebracht hat, stark zu sein, nicht mehr da ist. Weil er weg ist und niemals wiederkommen wird.
Niemals wird er mich mit all seiner Liebe zu mir ansehen.
Niemals wird mich sein Duft umhüllen und alles vergessen lassen.
Niemals mehr wird er mich anlächeln, dass mein Herz einen Sprung macht.
Niemals mehr wird er mich küssen und küssen, bis uns die Luft wegbleibt.
Niemals werden wir gemeinsam alt und schrumpelig werden - das alles wurde uns genommen und zurück bleibt nur die Erinnerung.
Soon, I'll be 60 years old, will I think the world is cold?
Mein Liebster,
Es ist soweit. Ich kann es spüren, so sehr, wie ich kaum noch meine eigen Handschrift erkenne. Ich werde zu dir kommen. Bald.
Die Welt wird kälter und kälter. Deine verbliebene Wärme war es, die mich weiter kämpfen lassen hat. Die mich stets weitergebracht hat.
Ohne dich.
Was für ein Leben hätten wir haben können?
Ohne Krieg? Ohne Krankheit? Ohne Angst?
Vielleicht mit einem großen Haus, einem Garten, in dem unsere Kinder spielen.
Vielleicht hätten sie auch Wettrennen auf dem großen Hügel veranstaltet und am Ende des Tages mit neugierigen Augen den Himmel beobachtet, so wie wir es einst getan haben.
Vielleicht hätten wir mit ihnen zur Winterzeit ›drei Haselnüsse für Aschenbrödel‹ geschaut, eingekuschelt in flauschigen Pullis.
Vielleicht, vielleicht, vielleicht...
Aber vielleicht wären wir alleine geblieben, wären viel verreist, denn das ist alles, was uns gereicht hat.
Wir haben uns gereicht.
Ich werde kommen und ich hoffe, du empfängst mich mit offenen Armen.
In liebe, Y/N
Once, I was seven years old
»Was ist, wenn sich alles ändert, wenn wir groß sind?«
Ich starre in die Ferne, fixiere irgendeinen Punkt. Diese Frage scheint willkürlich zu kommen, aber sie schwebt mir schon seit einiger Zeit im Kopf.
»Ich meine, das tut es doch oder nicht?«
Ich blicke zu T'Challa, als wüsste er alles. Aber für mich tut er das. Er ist älter und gelehrter als ich - versteht mehr als ich es in diesem Moment vermag.
»Wer sagt, dass Änderungen schlecht sind?«
Ernst sieht T'Challa mich an. Und ich denke und denke.
Müssen Änderungen immer schlecht sein?
Ich zucke ratlos mit meinen Schultern. Ich weiß es einfach nicht.
»Siehst du-« seine Augen wandern von meinen in den endlosen Himmel, der in seinen schönsten Farben erstrahlt, »es werden schlimme Zeiten kommen, welche, in denen wir uns verzweifelt und alleine fühlen, aber-« er dreht sich wieder zu mir, legt seine Hand vorsichtig auf die Stelle, wo mein Herz schlägt, »niemals werden wir wirklich allein sein.«
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