11.12.2022
Ich musste einfach weg und so bin ich nun also beim Ligakonkurrenten aus Köln gelandet. Es lag nicht einmal an Dortmund, denn ich mochte die Stadt und die Jungs waren auch immer nett zu mir. Ich musste weg wegen Felix, denn dieser machte mir das Leben unbewusst zur Hölle. Felix wusste davon nichts, denn ich hatte es ihm nie gesagt. Wie auch? Ich wäre bestimmt nicht hingegangen und hätte gesagt: Hey Felix. Nur damit du es weißt, ich habe mich in dich verliebt und du machst mir das Leben dadurch zur Hölle. Könntest du also bitte aufhören, so verdammt gut auszusehen!
Nein, wenn ich das gemacht hätte, hätte ich meine Karriere gleich an den Nagel hängen können. Ich meine schwul als Fußballer, das war ein absolutes No-Go und Felix hätte mich dann komplett in der Hand gehabt. Er hätte mir damit mein Leben noch mehr zur Hölle machen können, als er es sowieso schon tut, aber dann war mir die Art und Weise wie es im Moment ist doch um einiges lieber. Immerhin hatte ich durch den Wechsel den nötigen Abstand zwischen uns gebracht. Zumindest dachte ich, dass Abstand von Felix genau das war, was mir helfen würde meine Gefühle zu lindern beziehungsweise ganz zum Schweigen zu bringen. Aber es heißt immer: Hinterher ist man immer schlauer!
Der Wechsel hat genau das Gegenteil bewirkt, denn anstatt, dass meine Gefühle verschwanden, so wurden sie von Tag zu Tag nur noch schlimmer. Ich vermisste Felix und wollte ihn wieder in meiner Nähe haben, doch dass es nun so war, daran war ich selbst schuld. Woher hätte ich aber auch wissen sollen, dass Abstand das ganze nur verschlimmert und eben nicht verbessert. Nun musste ich damit leben und obwohl ich das eigentlich nicht wollte, fieberte ich dem Spiel gegen Dortmund entgegen. Immerhin würde ich dann wieder Felix sehen, wobei das mit den verstärkten Gefühlen wahrscheinlich nur noch gefährlicher werden würde als zu meiner Zeit in Dortmund. Ja die ganze Situation war einfach zum Haare raufen.
Auf der einen Seite wünsche ich mir, dass ich Felix nie kennengelernt hätte. Immerhin hätte ich dann dieses ganze Chaos nicht, denn nur durch Felix wurde ich schwach und gefühlsdusselig. Ich hätte mir so viel Schmerz und so viele Tränen sparen können, wenn Felix nie in mein Leben getreten wäre. Auf der anderen Seite würde etwas in meinem Leben fehlen, hätte ich Felix nie kennengelernt. Ich hätte diesen perfekten Menschen nie kennengelernt und würde gar nicht wissen, was Liebe überhaupt ist. Ich bin froh, dass Felix in meinem Leben ist, denn dadurch bin ich zwar um einiges verletzlicher und trauriger, aber auch um einiges glücklicher.
Schneller als ich es letztendlich erwartet hatte war der Tag gekommen. Der Tag, an dem ich zurück im Signal Iduna Park war, dieses Mal nur auf der anderen Seite, und Felix wieder sah. Bereits beim Aufwärmen konnte ich gar nicht anders, als die ganze Zeit zu Felix zu starren. Dass ich somit keinen einzigen Pass annahm und überhaupt nicht registrierte, wenn meine Teamkollegen etwas wollten. Mir war klar, dass ich somit nicht spielen würde, aber das war mir gerade recht. So konnte ich immerhin ungestört Felix beobachten. Was ich an dem Plan nicht bedacht hatte, war ein einziger Fakt. Felix musste dafür spielen, doch das tat er nicht. Somit konnte ich ihn auch nicht wirklich beobachten, was mich ganz schön störte. Immerhin konnte ich durch die ganzen anderen Spieler und den Aufbau der Trainerbänke absolut nicht zu den Dortmundern sehen, sofern ich nicht auf dem Spielfeld oder vor der Trainerbank der Dortmunder stand. Dies wurmte mich dann doch enorm und meine Laune sank direkt zum Tiefpunkt. Dass weder Felix noch ich den Platz betraten, machte das ganze nicht besser, denn so konnte ich ihn das ganze Spiel nicht betrachten. Das ich nicht mal für eine Sekunde einen Fuß auf den Platz setzen würde, war mir klar, doch warum Felix nicht spielte, konnte ich nicht verstehen. Ich meine Felix ist ein super Spieler, der viel Talent hat und sich die letzten Spiele eigentlich sehr gut in die Mannschaft eingespielt hatte. Ja ich musste zugeben, dass ich jedes Spiel verfolgt hatte, sofern es möglich war und ich nicht zur selben Zeit auf dem Platz stand.
Kaum hatte der Schiedsrichter das Spiel abgepfiffen sprang ich von meinem Platz auf, denn ich wollte endlich Felix wieder sehen. Neben mir hörte ich direkt ein vertrautes Lachen, weshalb ich meinen Kopf kurz zur Seite drehte und Marco, meinen alten Kapitän, erblickte. Direkt wurde ich in eine Umarmung gezogen, doch mein Blick ruhte weiterhin auf Felix, was Marco nur noch mehr zum Lachen brachte. „Willst du deinen Schatz nicht begrüßen“, fragte Marco mich, als er sich etwas beruhigt hatte. „Ich weiß nicht, was du meinst“, gab ich ihm die Antwort, auch wenn ich ganz genau wusste, von wem Marco sprach. Marco hatte schon immer sehr gute Menschenkenntnisse gehabt, wodurch schon von Beginn an klar war, dass meine Ausreden oder auch einfach nur die Versuche dem ganzen auszuweichen, chancenlos waren.
„Na Felix. Willst du ihn nicht begrüßen“, gab er mir dann grinsend die Antwort und ich wusste, dass er mich sowieso schon durchschaut hatte. „Und wieso unbedingt Felix“, gab ich ihm die Frage als Antwort, welche mehr als verzweifelter Versuch galt, dem ganzen zu entkommen. „Jeder Blinde sieht, dass ihr ineinander verknallt seid. Was meinst du denn, wieso Felix heute nicht eine Sekunde auf dem Platz stand. Das war der gleiche Grund, der auch die die vollen 90 Minuten den Platz auf der Bank eingebracht haben“, antwortete Marco mir lachend. „Er hat sich selbst angestarrt“, fragte ich verwundert nach mit der Hoffnung, dass ich ihn überlistet habe. „Dummerchen nein. Er hat dich angestarrt, aber jetzt hast du ja zugegeben, dass du Felix angestarrt hast“, antwortete Marco mir und zwinkerte mir zu. Mist ich war in die Falle getreten. Wieso musste ich auch so zügig antworten und konnte mir nicht etwas Zeit zum Überlegen geben. „Du bist nervig. Weißt du das“, antwortete ich schon leicht gereizt. „Wegen mir und ich werde weiter nerven, bis du deinen Schatz begrüßt hast“, antwortete Marco provokant mit einem fetten Grinsen im Gesicht. Am liebsten hätte ich ihm mit der Faus ins Gesicht geschlagen, aber ich wusste, dass Marco es nur gut meint. Also seufzte ich nur und gab mich geschlagen.
Langsam lief ich auf Felix zu, welcher mir in die Arme sprang, als er sah, dass ich genau auf ihn zulief. Da ich damit nicht gerechnet hatte, fiel ich Rückwärts auf den Boden und Felix landete auf mir, welcher den Sturz Gott sei Dank gebremst hatte, sonst würde ich jetzt garantiert ins Krankenhaus gebracht werden. So lagen wir einfach im Gras und lachten gemeinsam, weil die Aktion echt bescheuert war. Doch ich hatte Felix wieder und das war was zählte.
Das die anderen Spieler, sowohl meine Teamkollegen als auch seine Teamkollegen, schon verschwunden waren, bekamen wir nicht mit. Für mich zählte nur Felix, doch dieser rappelte sich auf und zog mich dann an den Armen mit hoch. Im Sprint rannten wir in die Katakomben, wo Felix mich direkt an die Wand stoß und mich mit seinem Körper dort fixierte. Seine Lippen fanden den Weg zu meinen und endlich hatte ich das, was ich wollte. Felix küsste mich und es war der Hammer. Unsere Zungen kämpften miteinander und Felix Hände verschwanden in meiner Hose.
Wir beide wollten es, dass konnten wir spüren und wenn irgendwer vorbeigekommen wäre, dann konnte dieser genau erkennen, was hier gleich passieren würde. Doch uns war das egal, was zählte war, dass wir es wollten. Genau hier und genau jetzt, also taten wir es auch.
Pair: Felix Passlack × Steffen Tigges
Für: Toni_Peperoni_
Ein besonderer Dank gilt LenaHummels15
Ohne dich hätte ich den OS wahrscheinlich nicht schreiben können. Also tausend dank dir💕
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