Gewünscht von @Consti_schmid_fan007 ☃️

Mit einem Lächeln läufst du an der Skipiste vorbei. Normalerweise führt dein Arbeitsweg nicht hier vorbei, doch bei dem heutigen Auftrag hast du Glück. Dein Kollege, der sonst hier wäre, ist krank geworden und so darfst du heute beim FC Oberstdorf auf Stimmenfang gehen. Und das auch noch bei perfektem Wetter. Dein Blick gleitet über die Umgebung, sucht deinen Freund, der hier jeden Tag trainiert und tatsächlich entdeckst du ihn am Rand der Piste... Doch gerade, als du ihm winken willst, zieht er die blonde Physiotherapeutin, die neben ihm steht, an sich und küsst sie. Für einen kurzen Moment bleibt dein Herz stehen. Kann es wirklich sein? Das hättest du Karl niemals zugetraut...

Tränenblind nimmst du dein Handy aus der Tasche und schießt ein Foto davon. Karl, ein Betrüger...

Noch bevor er sich von der Frau lösen kann, rennst du auch schon zurück zu deinem Auto, wo in dir alle Dämme brechen. Schluchzend sackst du mit dem Kopf auf dein Lenkrad. An deinen Job kannst du in dem Moment nicht mehr denken, du willst nur, dass der stechende Schmerz in deiner Brust nachlässt. Doch so sehr du es auch versuchst, es wird nicht besser. Immer, wenn deine Tränen langsam trocknen, schießt dir wieder das Bild vor Augen, wie Karl dieses Flittchen küsst, und der Schmerz flammt erneut auf. Niemals wirst du ihm das verzeihen, niemals.

Als dein Handy klingelt, hebst du es kurz vom Beifahrersitz auf. Es ist dein Chef, vermutlich will er dich fragen, wie dein Auftrag läuft- doch dafür hast du gerade keinen Kopf. Du schickst ihm nur schnell eine Nachricht, dass du dich später bei ihm meldest... Als dein Handy ein zweites Mal klingelt.

Und dieses Mal ist es Karl.

Mit einem Schlag weicht deine Verzweiflung einer brennenden Wut. Dass er es auch nur wagen kann...

Und dann ist seine Nachricht auch so unverfänglich, als hättest du ihn nicht eben beim Fremdgehen erwischt.

"Hey Babe, wie läuft dein Tag? Ich bin endlich aus den ganzen Meetings raus und freue mich schon darauf, dich später zu sehen❤️"

""Meeting'', ist klar." Schreibst du zurück, während deine Finger vor Wut nur so zittern.

Von Karl bekommst du als Antwort nur ein Fragezeichen, und so schickst du ihm das Bild, auf dem man mehr als nur gut sieht, was du mit eigenen Augen erleben musstest.

"Also, falls du das Meeting nennst, war es mit Sicherheit gut."

Als Karl anruft, drückst du ihn weg. Mit ihm zu sprechen ist gerade definitiv das Letzte, was du willst- oder kannst.

Doch er ist hartnäckig.

"(Y/n) das bin ich nicht." Sind seine ersten Worte, als du irgendwann doch seine Anrufe annimmst, und mit einem spöttischen Schnauben gepaart bringst du ihn "Klar, nur nicht" heraus. "Lass mich raten, das war dein böser Zwilling?" "Nein. Ich habe heute morgen einem vom Verein meine Trainingssachen geliehen, weil er jemanden beeindrucken wollte, aber keine eigenen Sachen hat. Ich war ja den ganzen Tag in Meetings und habe sie nicht gebraucht." "Klar. Und rein zufällig hat er deine Größe, deine Statur und sieht auch sonst komplett aus wie du?" Noch immer glaubst du Karl kein Wort, weshalb du auch mit einem "Verarschen kann ich mich alleine Geiger. Das wars. Verschwinde aus meinem Leben, endgültig!" den Anruf beendest.

Erneut spürst du die Tränen in deinen Augen brennen. Wie sollst du damit je klarkommen? Karl war der Mann, von dem du geglaubt hast, ewig mit ihm zusammen zu bleiben. Ihn vielleicht sogar irgendwann zu heiraten, aber so? Niemals. Er wusste von Anfang an, dass Fremdgehen für dich ein absolutes No-Go ist.

Entgegen besseren Wissens öffnest du trotzdem den Chat mit ihm, als dein Handy dir eine neue Nachricht ankündigt. Es ist ein Foto- eines, bei dem du deinen Augen nicht traust. Der Mann, der Karls Sachen anhat, sieht ihm von der Statur her wirklich ähnlich... Ebenso von der Haarfarbe... Und doch ist es nicht Karl. Der steht nämlich neben ihm, in Jeans und Hemd. Und seine Haare verraten dir, dass diese am heutigen Tag definitiv nicht mit einem Helm in Berührung gekommen sind. Aber wie kann das sein?

Jetzt verstehst du gar nichts mehr. Kann es wirklich sein, dass Karl die Wahrheit gesagt hat?

"Darling? Bist du noch in der Nähe?" Karl.

"Parkplatz" Schreibst du abwesend zurück, während du dich noch immer fragst, was du von dem ganzen halten sollst. Du warst so sehr davon überzeugt, dass er es war, den du gesehen hast, dass dich die neuen Informationen vollkommen überfordern. Doch gleichzeitig spürst du auch Hoffnung in dir aufkeimen. Ist vielleicht doch noch nicht alles vorbei?

Als deine Autotür aufgeht, zuckst du zusammen.

Doch dann sind da auch schon Karls Arme, die dich fest umschließen und dich vorsichtig heraus an seine Brust ziehen. Zitternd klammerst du dich an ihn- bis dein Blick über seine Schulter fällt. Hinter ihm steht sein angeblicher Doppelgänger, Hand in Hand mit der Blondine, die dich zerknirscht anschaut.

"Hey... Es tut uns echt leid, hätten wir gewusst, dass du da bist, hätten wir uns von jemand anderem die Sachen geliehen." "Also war es wirklich nicht Karl?" Fragst du sie, und sofort schüttelt sie den Kopf. "Nein. Karl war heute den ganzen Tag nicht beim Training, deshalb hat er Karsten auch die Sachen geliehen." Der Mann nickt heftig, und jetzt erst schaust du zu Karl, der dich voller Sorge anschaut.

"Glaubst du uns? Oh Gott, ich würde dich nie betrügen (y/n). Niemals, wirklich. Das schwöre ich dir." "Es tut mir leid, dass ich so dumm war..." Flüsterst du, und Karl schüttelt den Kopf. "Mir tut es leid. Hätte ich gewusst, dass du heute hier bist, hätte ich dir bescheid gesagt, dass ich meine Sachen verleihe." "Hätte ich dir mehr vertraut, hättest du das nicht gemusst." "Ich wäre mindestens genauso ausgeflippt in deiner Situation." Sein Griff um dich ist beinahe schmerzhaft fest, und doch drückst du dich noch enger an ihn. Jetzt gerade ist er alles, was du brauchst.

Die beiden anderen ziehen sich langsam zurück und lassen dich alleine mit Karl, der dich noch immer mit Angst im Blick anschaut. "Verzeihst du mir?" Fragt er dich flehentlich, und langsam nickst du. "Wenn du mir verzeihst?" "Alles. Nur verlass mich nicht, bitte..." Jetzt schüttelst du deutlich entschiedener den Kopf. Jetzt, wo du die Wahrheit kennst, ist es für dich völlig abwegig, dich von ihm zu trennen. Karl ist dir treu, und das ist alles, was zählt.

Euer Kuss schmeckt durch deine Tränen salzig, und doch wollt ihr beide euch nicht lösen. "Ich liebe dich (y/n)" Flüstert Karl an deinen Lippen, als ihr beide kurz Luft holt, und mit dem ersten Lächeln seit langem lehnst du deine Stirn sanft an seine. "Ich liebe dich auch Karl."

Seine Lippen verziehen sich zu einem kleinen Lächeln und löschen all den Schmerz aus, der dich zuvor noch erfüllt hat.

Und als dein Chef dich dieses Mal anruft, kannst du ihm versichern, dass alles gut läuft. Denn jetzt, wo deine Welt wieder in Ordnung ist kannst du auch wieder an die Arbeit denken... Vor allem, weil Karl seinen Arm um dich legt, als ihr dieses Mal zum Vereinsgelände lauft, und dir regelmäßig kleine Küsse auf die Schläfe drückt. Ja, jetzt ist definitiv wieder alles in Ordnung.