⋆·˚ ༘ * 31. 𝔖𝔦𝔯𝔦𝔲𝔰 𝔅𝔩𝔞𝔠𝔨
Für @Dark_angel_1001
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Der sonst so düstere Saal strahlt in einem wunderschönen Silber, das ich niemals meiner Mutter zugetraut hätte. Und es auch nicht tue. Immerhin waren es unsere Hauselfen, die unseren Saal in dieses helle Licht getaucht haben. Fast so, als würde sie die Dunkelheit, die unsere Familie ausstrahlt, verschlingen.
Doch das tut sie nicht. Namen haben etwas Mächtiges und in einer Welt wie dieser, bedeuten sie alle. Oder das sollten sie, wie ich es Tag für Tag von meiner Mutter eingeprägt bekommen habe, jedoch sehe ich es ein wenig anders...
Ich nippe an meinen Glas mit einer silbrigen Flüssigkeit, die auch von unseren Elfen zubereitet wurde. Überall wo mein Auge hinblickt, sehe ich eine Familie, die sich mit mehr Ruhm sühnt, als die andere.
Jeder Familie ist es wichtig, besser als die andere zu sein. Dieser gesamte Machtkampf ist lächerlich und dennoch ein Teil von meinem Leben.
Ein Leben, das ich mir zu keinem Zeitpunkt ausgesucht habe.
»Ich habe dein Desinteresse schon gespürt, als ich euer Anwesen betreten habe.«
Hinter mir ertönt eine dunkle, raue Stimme, die sofort meine feinen Härchen im Nacken aufstellen lässt. Würde es mir gestattet sein, dann wäre ich schon längst herumgewirbelt und in den Armen des braunen Lockenkopfs geflüchtet, doch so wie alles in meinem beschissenen Leben, kann ich es nicht. Weil ich mich an die Regeln halten muss – und keine davon besagt, mit dem schwarzen Schaf der Blacks zusammen zu sein.
Langsam und bemüht anmutig drehe ich mich um, bis ich auf die sturmgrauen Augen von Sirius treffe, die langsam meinen Körper herunterwandern, bevor er mir wieder in die Augen sieht. Ein leichtes Lächeln breitet sich auf seinen Lippen aus und am liebsten würde ich diesen lächerlichen Abstand zwischen uns schließen. Aber wir beide wissen, dass das nicht geht.
»Du siehst wunderschön aus, Pumpkin«, grinst er und immer noch färben meine Wangen sich leicht rot, bei dem Spitznamen, den er mir gegeben hat.
Anders als er, konnte ich mich nicht gegen meine Familie behaupten, bin nach Slytherin gegangen, obwohl der Hut mich ebenfalls nach Gryffindore schicken wollte. Ich bin nicht so stark wie Sirius, doch als ich eines Nachts mich in die Küche geschlichen habe, einen halben Kürbiskuchen verputzt habe, bin ich das erste Mal außerhalb der etlichen Familientreffen auf Sirius getroffen.
Aus ein paar Minuten wurden Stunden. Wir haben geredet. Über alles. Über uns, unsere Familie und irgendwann nach einigen Wochen konnten wir uns der Anziehung zwischen uns nicht mehr beugen. Sie hat uns eingenommen. Zwei verlorene Seelen, die sich nicht gesucht, aber gefunden haben.
»Folge mir in fünf Minuten«, zwinkert er mir zu. Betont unauffällig, lässt er seinen Blick zu der Tür gegenüber schweifen, bevor er an mir vorbeigeht. In der Sekunde streichen sich unsere Finger. Ganz minimal und dennoch reicht es auch, um mein Herz zum Schreien zu bringen.
Ich hasse es. Ich hasse es, dass wir uns beide nicht zeigen können, aber die Wahrheit ist, dass meine Familie mich viel lieber mit Sirius Bruder Regulus sehen würde, als mit dem schwarzen Schaf der Blacks.
Aber das Herz begehrt, was das Herz begehrt.
Keiner beachtet mich, als ich mich fünf Minuten später von der Stelle löse und aus der Tür verschwinde, die zuvor Sirius genommen hat.
Die Tür schlägt hinter mir zu, lässt die Musik verstummen und nur noch meine hohen Absätze hallen an der Wand ab, als ich plötzlich in einen Nebenraum gezogen werde.
»Sirius«, keuche ich erschrocken auf.
»Pumpkin«, murmelt er leise. Dann hat er seine Hände schon auf meine Wangen gelegt und unsere Lippen verbunden. Mein Herz macht einen Sprung, während ich mich an den Körper von Sirius schmiege.
Es fühlt sich wie eine halbe Ewigkeit an, in der wir uns einfach küssen. Den Mund des anderen erobern, doch auf der anderen Seite ist es viel zu kurz, als wir uns lösen.
Tief sehen wir uns an, halten uns immer noch, sprechen aber auch nicht, um die Magie zwischen uns nicht zu gefährden.
Leise Musik dringt in meine Ohren. Sirius Lippen verziehen sich zu einem hinreißenden Lächeln, während er seine Arme auf meine Hüfte legt. Ich mache es ihm nach, schlinge meine Arme um seinen Nacken.
Dann tanzen wir. Leise, bedacht und anmutig. Wir lassen uns Zeit, uns von der Musik führen, während wir nur Augen für uns haben.
Einige Räume weiter, wird über unsere Zukunft gesprochen, eine Zukunft, die wir beide für uns nicht haben wollen, anders als in diesem Moment. Der so roh und einfach nur wunderschön ist.
»Lass uns abhauen«, wispert Sirius leise. Er löst seine Hand von meiner Hüfte und streicht mir sanft eine Strähne aus dem Gesicht. Ernst sieht er mir an, dass ich einmal hart schlucken muss.
»Sirius, anders als du, habe ich niemande-«
»Meine Familie ist deine Familie«, widerspricht er mir.
Seine Familie – seine Freunde, die zu einer wirklichen Familie geworden sind. Anders als seine biologische.
Mein Herz schmerzt und weil ich es nicht mehr aushalte, schließe ich einfach meine Augen.
»Lass uns heute nicht darüber reden. Bitte«, flehe ich leise.
Sirius seufzt, dann verstärkt sich sein Griff. Aber er gibt mein Flehen nach.
Wir genießen die paar Minuten. Nicht wissend, dass es unsere letzten sind. Denn anders als Sirius, bin ich schwach und konnte mich meiner Familie nicht entziehen.
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