⋆·˚ ༘ * 29. 𝔍𝔞𝔰𝔬𝔫 𝔐𝔬𝔪𝔬𝔞
Für Fozzyholic
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Ich hasse Weihnachten. Ich hasse diese aufgesetzte Freude und die fälschliche Familienzusammenkunft. Einfach alles an diesem Tag ist falsch, desto froher bin ich, dass ich Weihnachten nach Hawaii abgehauen und bei meinem ehemaligen Schauspielkollegen Jason Momoa untergekommen bin.
Schon damals, als wir gemeinsam am Set von ›Game of Thrones‹ waren, haben wir uns mehr als gut verstanden und er hat mich zu sich auf die Insel eingeladen. Dass Jahre ins Land ziehen, bis ich dieses Angebot annehme, hat wohl keiner von uns beiden gedacht.
»Entführst du mich?«
Es ist Mitte Dezember und die warme Hawaii Luft schlägt mir ins Gesicht. Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen ziehe ich die frische Luft tief ein. Es ist Dezember und dennoch trage ich ein einfaches, luftiges Kleid. Keine Leggings, darüber eine Hose, oder einen dicken Pullover, dass ich nicht frieren muss.
Schon seit einigen Tagen bin ich bei Jason, der in seiner Aufgabe als persönlicher Reiseführer aufzugehen scheint. Jede einzelne Schönheit der Natur, die es auf Hawaii gibt, zeigt er mir – und glaubt mir, diese Insel trotzt nur so davon.
Anders als die hohen Türme in der Stadt, mit der von Abgasen verpesteten Luft und diesem ständigen Lärm. Zum ersten Mal seit vielen Jahren fühlt es sich an, als würde mein Körper wirklich runterkommen. Und so langsam verstehe ich Jason, der seit einigen Monaten seine Pause auf Hawaii genießt.
»Wieso? Hast du Angst?« Jason wendet seinen Blick von der Straße ab. Locker ruht seine Hand auf dem Lenkrad und für einen Moment mustere ich seinen breiten Arm.
»Vor dir?«, ich hebe eine Augenbraue und sehe ihn belustigt an. Jason Momoa mag aussehen wie ein Koloss, aber er ist die liebenswürdige Seele, auf die ich jemals getroffen bin. Seine vollen Lippen verziehen sich zu einem belustigten Grinsen und sofort spüre ich die Antwort meines Körper darauf: Das Ziehen meines Unterleibs.
»Andere Frauen hätten es.«
Ich zucke mit meinen Schultern, wende meinen Blick wieder von dem gottähnlichen Mann neben mir ab und sehe auf die Straße.
»Ich bin eben anders als die anderen Frauen.«
Das raue Lachen von Jason lässt mich selbst lachen. Grinsend schüttle ich meinen Kopf und konzentriere mich wieder auf die leise Musik, die aus dem Radio kommt.
Als ich Hals über Kopf nach Hawaii abgebrochen bin, habe ich keinesfalls gedacht, wie gut mir die Zeit tut, aber vor allem nicht, wie gut Jason mir tut.
»Oh ja«, stimmt er mir zu.
Die nächsten fünf Minuten vergehen schweigend. Das Radio dudelt leise vor sich hin, während ich ab und zu Jasons Blick auf mir spüre, aber auch ich kann es nicht lassen, ihn von der Seite zu mustern, während mein Herz einen schnelleren Rhythmus annimmt.
»Wir sind da.«
Seine Stimme reißt mich aus meinen Gedanken. Verwundert blicke ich hinaus, aber viel mehr als die üblichen Bäume erkenne ich nicht.
»Wo hast du mich hingebracht?«, will ich wissen. Doch ohne auf seine Antwort zu warten, springe ich aus dem Auto hinaus und lasse die Tür hinter mir zuknallen.
Staunend drehe ich mich einmal im Kreis, schließe meine Augen und lausche einfach der Natur, die so unschuldig klingt. Keine lauten Autobahnen, Straßenbahnen oder pöbelnde Menschen.
Mit dem Wissen, dass Jason mich beobachtet, drehe ich mich um und verliere mich sofort in seinen Augen. Ein sanftes Lächeln ruht auf seinen Lippen, während sein Blick brodelt und in mir ein ganzes Feuer entfacht.
Er hebt seine Hand. Mein Blick fällt auf die schwarze Augenbinde, während meine Augen groß werden. Nur zu gut kann ich mich an diese Augenbinde erinnern.
»Vertraust du mir?«, fragt er mit rauer Stimme und macht einen Schritt auf mich zu. Meine Augenbraue erhebt sich fast schon selbst.
»Ich glaube, darüber sind wir schon hinaus.«
Jason lacht bei meinen Worten auf, ehe er hinter mich tritt und mir die Augenbinde umbindet.
Kurze Zeit später verdunkelt sich meine Sicht. Die Natur wandelt sich und ich sehe nichts als schwarz mit einigen Reflexionen. Dicht spüre ich Jason hinter mir. Seine Finger streichen federleicht meine Seite entlang. Sein Atem streift meinen Nacken und Gänsehaut breitet sich über meinen gesamten Körper aus.
»Du siehst wunderschön in diesem Kleid aus«, wispert er mit dunkler Stimme, bevor seine Lippen meinen Nacken streifen. Federleicht und dennoch kribbelt alles in mir.
»Danke«, hauche ich und will mich gegen ihn lehnen, um seine Berührungen zu genießen, doch da löst er sich von von mir. Bevor Enttäuschung sich in meinem Körper ausbreiten kann, schnappt er sich meine Hand und verflechtet unsere Finger miteinander.
»Komm. Ich führe dich.«
Ich vertraue Jason blind. Durch die letzten Tage, die wir gemeinsam verbracht haben, sogar mehr, als jemals zuvor einem Menschen.
Da ich nichts sehe, versuche ich mich vollkommen auf mein Gehör zu verlassen. Unsere Schritte. Das seichte Rauschen der Blätter, durch die der Wind bläst, bis sich irgendwann ein Plätschern dazu mischt, als würden wir vor einem Gewässer stehen. Dieses Plätschern wird immer lauter, als würde es aus einer hohen Distanz fließen.
»Willkommen bei den Rainbow Falls«, haucht Jason in mein Ohr. Sein Bart kratzt angenehm über meine Haut, während er mit seiner Hand die Augenbinde von mir löst und ich staunend auf den Wasserfall blicke, der in ein kleines Gewässer fällt.
Niemand außer uns beiden befindet sich in diesem kleinen Paradies mit dem fast türkisen Wasser.
»Wow Jason, selbst wenn du mich jetzt umbringen würdest, könnte ich mir keinen besseren Ort dafür vorstellen«, wispere ich fasziniert.
»Du bist unverbesserlich«, lacht er leise in mein Ohr. Ohne auf ihn zu achten, folge ich dem kleinen Pfad, der hinunter zum Wasser führt.
Der Wind schmiegt sich warm an meinen Körper und lässt mein Kleid leicht erheben. Plötzlich schlingen sich zwei Arme um mich und ich werde gegen eine breite Brust gedrückt.
»Merry Christmas«, haucht Jason in mein Ohr, was mich meine Augen verdrehen lässt.
»Fühlt sich nicht so an«, erwidere ich und lege meine Hände auf seine, die auf meinem Bauch ruhen.
»Viel schöner«, grinst er gegen mein Ohr und ich drehe meinen Kopf, sodass seine vollen Lippen in mein Blickwinkel kommen.
»Ich danke dir wirklich, Jason.«
Jason hat mir so viel mehr gezeigt, als nur Hawaii. Er hat mir zum ersten Mal in meinem Leben gezeigt, wie intensiv ich überhaupt fühlen kann. Er hat mein Herz berührt, mit seiner ganz eigenen Art und Weise.
»Bedanke dich nicht«, flüstert er. Meine Lippen zieren ein Lächeln, dann kann ich mich nicht mehr zurückhalten, stelle mich auf meine Zehenspitzen und verwickle ihn in einen kleinen, süßen, unschuldigen Kuss, der schnell zu mehr wird.
Ich mag Weihnachten hassen, aber die Flucht nach Hawaii war das Beste, das mir passieren konnte, und vielleicht schafft es Jason, meine Liebe zu Weihnachten neu zu entflammen.
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