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⋆·˚ ༘ * 26. ℭ𝔩𝔦𝔫𝔱 𝔅𝔞𝔯𝔱𝔬𝔫

Für @Larissa_Michelle
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Ein einziger Augenblick kann alles verändern. In der einen Sekunde ist alles gut und dann plötzlich... Plötzlich sind alle Personen, die du liebst, weg. Einfach weg. Wohin sie sind? Keine Ahnung.

Ich musste mit ansehen, wie sich meine große Schwester vor meinen Augen in Luft aufgelöst hat. Nie kann ich ihren ängstlichen Ausdruck in den Augen vergessen, die mir die Luft zum Atmen geraubt hat. Ich konnte einfach nur zusehen, starr vor Schreck. Und dann war sie weg. Und ich alleine. So wie die Hälfte der Bevölkerung.

»Frohe Weihnachten«, brumme ich leise, während ich auf den kleinen Ast blicke, der mir eine Art Weihnachtsbaum ist. Traurig, ich weiß. Doch nachdem ich auch meine Schwester verloren habe, ist meine Lebensfreude weg. Neben dem Ast flackert eine kleine Kerze, schon das zweite Mal in Folge.

»Kleine.«

Ich zucke nicht einmal zusammen, als Clint plötzlich in meinem Wohnzimmer steht. Ich habe nicht einmal mitbekommen, wie er in meine Wohnung gekommen ist und dennoch macht es mir nichts aus.

»Clint«, murmle ich seinen Namen und sehe zu dem Avenger hoch, der mir eine Stütze war. Wie auch ich, hat er seine gesamte Familie verloren. Und er war es, der mir die Wahrheit erzählt hat. Dass die Avengers versagt haben und Thanos gewonnen hat.

In seiner Hand hält er eine rote Schachtel mit einer goldenen Schleife, die er vorsichtig auf den Tisch abstellt, ehe er sich neben mir auf die Couch gleiten lässt.

»Ich brauche kein Geschenk.«

Ich versuche mich an ein Lächeln, doch es wirkt so traurig, dass ich sogleich meine Mundwinkel wieder fallen lasse. Vor Clint muss ich mich nicht verstellen, anders als die restlichen Menschen auf der Welt, die so weiterleben, als wäre die Hälfte der Menschheit gerade nicht dezimiert worden.

»Ich habe es gesehen und wollte es dir kaufen«, erwidert er und seine Mundwinkel zucken schwach.

Es gibt Tage, an denen ist es besser. Und dann gibt es Tage wie diese, bedeutungsvolle Tage, die mir unter die Nase reiben, was ich verloren habe. Aber auch, was ich auch gewonnen habe.

»Y/N«, flüstert Clint meinen Namen. Seine Stimme ist so rau. Meine feinen Nackenhaare stellen sich auf und ehe ich es mich versehen kann, hat Clint seine kräftigen Arme um mich geschlungen. Er zieht mich auf seinen Schoß rauf, während ich mich an ihm klammere, als wäre er mein Fels in der Brandung.

Hätte ich noch Tränen übrig, dann würde ich vielleicht weinen. Aber die habe ich schon seit Monaten nicht mehr übrig. Genauso wie Clint. Stumm liegen wir uns in den Armen, genießen das Gefühl, jemand anderen zu spüren, der sich nicht in Luft auflöst.

Tief inhaliere ich seinen Duft. Der beißende Geruch von Alkohol lässt mich mein Gesicht verziehen. »Hey, Clint...«, murmle ich leise. Er brummt, bevor ich meinen Kopf hebe, meine Hände zu seinen Wangen gleiten lasse und ihn zwinge mich anzusehen.

Seine Trauer trifft mich jedes Mal. Er hat seine Frau verloren und seine Kinder. Seine gesamte Familie, die er aufgrund seiner Tätigkeit als Avengers sowieso nicht sehen konnte – sie sogar regelrecht unter Verschluss gehalten hat, weil er sie schützen wollte. Und am Ende hat es nicht gereicht. Er konnte seine Familie nicht beschützen.

Er versucht zu grinsen, doch so wie meinen ist es einfach unecht. Seitdem wir aufeinandergetroffen sind, versucht er, der Starke zu sein. Für mich. Weil er mich schützen will, weil er es bei seiner Familie nicht machen konnte, aber jeder starke Mann braucht auch eine Schulter, an die er sich anlehnen kann.

Clint

Schuldgefühle plagen mich. Auch wenn ich weiß, dass ich nichts dafür kann. Man kann sie nicht einfach so wegschnippen, wie Thanos, meine Familie. Sie sind da, nisten sich wie ein Parasit ein und lassen dich niemals in Ruhe.

»Kleine...«, flüstere ich leise, doch sie schüttelt nur ihren Kopf, während sie mich mit ihren stumpfen blauen Augen ansieht. Bevor sie ihre Schwester verloren hat, bin ich mir sicher, haben sie mit den Sternen um die Wette geleuchtet. Jetzt sind sie so trüb wie meine Gedanken.

»Clint, du musst nicht für mich den starken spielen. Es ist okay«, wispert sie leise. Meine Augen brennen und schnell schließe ich meine Augen. Ich erinnere mich an die Flasche Wodka, die ich soeben in meiner Wohnung geext habe. Fast so, als hätte ich die Hoffnung, meine Y/N und meine Kinder auf dem Boden zu finden.

Es ist Weihnachten und sie sind weg. Gerade an Weihnachten wird mir bewusst, was für ein großes Loch sie in meinen Herzen hinterlassen haben, das unweigerlich nur für sie schlägt.

»Erzähle mir von ihr...«, spricht sie weiter, vergräbt ihren Kopf an meiner Halsbeuge. Automatisch schlinge ich meine Arme fester um sie. Ich habe meine Familie verloren. Sie werde ich nicht loslassen.

Es schmerzt, über sie zu reden. Aber es tut auch gut. Die Erinnerungen sind das einzige, an das ich mich klammern kann.

Die Sonne scheint auf mein Gesicht, lässt langsam Schweiß in meinen Nacken bilden, doch ich kann nur auf meine Frau starren, die mit unserer jüngsten Tochter auf der Wiese spielt.

Ihr glockenhelles Lachen dringt in meine Ohren und automatisch verziehen sich meine Mundwinkel nach oben. Ich kann mein Glück nicht fassen. Nicht, dass ich nach all den Strapazen auf Y/N getroffen bin und dass sie mir ihre Liebe schenkt.

Y/N spürt meinen Blick auf sich. Immer noch mit dem wunderschönsten Lächeln auf dem Gesicht hebt sie ihren Blick. Ihre Lippen bewegen sich. Sie sagt etwas zu unserer Tochter, das ich nicht verstehe. Dann kommt sie auf mich zu und als wäre ich in Trance gefangen, kann ich sie nur anstarren, bis sie direkt vor mir steht.

Sie ist so klein, dass sie ihren Kopf in den Nacken legen muss, damit sie mir in die Augen schauen kann.

»Clint«, flüstert sie mit ihrer lieblichen Stimme meinen Namen. Sie raubt mir die Luft. Gerade setzt sie wieder an, um mir etwas zu sagen. Doch ich unterbreche sie. Senke meinen Kopf und presse meine Lippen auf ihre wundersamen Weichen. Sofort verstummt sie, schmiegt sich an mich und erwidert den Kuss, der mich süchtig werden lässt. Auch nach all den Jahren.

»Sie ist die Liebe meines Lebens – so klischeehaft es auch klingt. Ich wusste es von dem Moment an, als ich sie retten musste, weil sie ausgerutscht ist und beinahe in einen Teich gefallen ist.« 

Ich muss lächeln, als ich daran denke, wie ich ihren panischen Schrei wahrgenommen habe. Ich habe gehandelt, ohne zu wissen, wie sehr ein klitzekleiner Augenblick das gesamte Leben verändern kann.

»In Sachen Tollpatschigkeit machst du ihr Konkurrenz«, empört schnaubt die braunhaarige Frau auf mir auf.

Doch es hilft, über Y/N zu sprechen. Es tut gut, die Erinnerungen mit jemandem zu teilen. Für mich und für sie. Sie lässt uns an ein bisschen Hoffnung klammern, dass in uns noch flammt. Es mag nur noch eine kleine Flamme sein, aber niemals ist sie ganz erloschen.

»Vorsichtig Clint, für noch eine Küche hast du kein Geld.« Schwach grinst sie gegen meinen Hals. Ich vergrabe meine Hände in ihren Haaren und seufze lange.

An meinem Geburtstag wollte sie für mich kochen. Das Resultat war, dass ich die Feuerwehr rufen musste, weil sie meine halbe Küche abgefackelt hat – dennoch sehe ich die Geste dahinter.

»Wir werden sie wiedersehen.«

»Ja, wenn wir tot sind.«

Ich schüttle mit meinen Kopf, bevor ich sie zwinge mich anzusehen. Ernst blicke ich zwischen ihren Augen hin und her.

»Ich weiß, dass du niemanden hast. Aber ich verspreche dir, es wird alles gut werden. Wir werden unsere Familie wiedersehen«, flüstere ich. Hart schluckt die brünette Frau. Ich sehe die Angst in ihrem Blick und erkenne sie sofort.

»Hey. Du hast mich. Du hast meine Familie... Ich meine, wir sind jetzt eine Familie«, spreche ich sanft und streiche die einzelnen Tränen von ihrer schneeweißen Haut, die sich aus ihrem Augenwinkel gelöst hat.

Ich weiß, dass sie Angst hat. Dass sie ihre Schwester zurück will, nichts als alles andere auf der Welt, aber dass sie zur gleichen Zeit Angst hat, mich zu verlieren. Doch auch wenn wir unsere Familie verloren haben, haben wir in uns eine gefunden. Und dann, wenn ich meine Frau und meine Kinder wieder habe und sie ihre Schwester, dann sind wir gemeinsam eine große Familie, die nichts mehr trennen kann.

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