⋆·˚ ༘ * 25. 𝔓𝔢𝔱𝔢𝔯 𝔓𝔞𝔯𝔨𝔢𝔯 (𝔗𝔬𝔟𝔢𝔶 𝔐𝔞𝔤𝔲𝔦𝔯𝔢)
Für mysxiqr
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Weihnachten. Die fröhlichste Zeit im Jahr. Sollte man zumindest meinen. Für viele mag sie das auch sein. Die gemeinsame Zeit mit seinen Liebsten, der Besuch auf einem Weihnachtsmarkt, das gemeinsame Plätzchen backen. Für andere wiederum ist es die schlimmste Zeit im Jahr. Es ist kalt, überall überfüllt und die aufgesetzte Freundlichkeit ist betrügerisch.
»Y/N, es sind doch schon Ferien, was machst du hier?«, erschrocken zucke ich zusammen. Im selben Augenblick klappe ich mein Buch zusammen und sehe zu Peter, der plötzlich hinter einem Bücherregal aufgetaucht ist. Er trägt ein schüchternes Lächeln auf den Lippen, was mein Herz einen Sprung machen lässt.
»Du bist auch noch hier«, kontere ich und erhebe mich. Peter folgt mir, während ich das Buch zurückstelle, dass ich zuvor noch gelesen habe. Aber in der Sekunde, in der Peter aufgetaucht ist, habe ich schon vergessen, was ich eben gelesen habe.
»Ich will noch nicht nach Hause«, gebe ich dann seufzend zu. Ich drehe mich um und mein Blick trifft auf Peters. Mit verschränkten Armen hat er sich gegen das Regal gelehnt. Irgendwie beruhigt mich sein sanfter Blick, mit dem er mich taxiert.
»Du kannst zu mir kommen«, schlägt er nach einigen Momenten der Stille vor. Meine Mundwinkel zucken leicht bei seinem Vorschlag. Ich gehe an ihm vorbei und schüttle leicht mit meinem Kopf. »Das ist wirklich süß, Peter, aber du weißt, dass es nicht geht.«
»Y/N«, fleht er mich mit seiner bittersüßen Stimme an. Ich will einknicken, aber wir beide wissen, dass meine Eltern mich niemals lassen würden. Paradox, wenn man bedenkt, dass sie sich sonst nicht um mich scheren.
»Peter, du weiß, dass das nicht geht.« Ich drehe mich um. Seine braunen Augen treffen auf meine. Sein Blick geht mir unter die Haut und lässt mein Herz schneller schlagen. So wie immer, wenn er in meiner Nähe ist.
»Aber-«, es ist süß, wie er es versucht, obwohl er ganz genau weiß, dass es aussichtslos ist.
»Frohe Weihnachten, Peter«, ich hauche ihm einen sanften Kuss auf die Wange und muss schmunzeln, als ich seine roten Wangen bemerke. Mit einem letzten Blick in seine strahlend blauen Augen, lasse ich ihn alleine in der Bibliothek stehen.
~
Draußen strahlt die Stadt in den wunderschönsten Farben, die man sich vorstellen kann. Die grausame Nacht wird erhellt von den bunten Lichterketten und ein Haus ist atemberaubender als das andere geschmückt. Alle bis auf mein Haus.
Das war nicht immer so. Es gibt eine Zeit, an die ich mich kaum erinnern kann, an der unser Haus ebenso in den schönsten Farben gestrahlt hat. Doch diese Zeiten sind schon lange vorbei.
Wenn ich mich mehr daran erinnern könnte, dann würde ich es bestimmt vermissen.
Ich löse meinen Blick von der Stadt und will mich gerade wieder auf mein Bett verkriechen und meine Nase in mein Nintendo DS stecken, als etwas gegen mein Fenster schlägt. Ich reiße meinen Kopf hoch und starre mich in dem leichten Spiegelbild meines Fenster wieder.
Habe ich mir das nur eingebildet?
Doch wieder trifft etwas mein Fenster.
Huch?
Ich stürze zu meinem Fenster und mache es auf, um einen Blick nach draußen zu erhaschen. Was ich dann sehe, lässt mein Herz für einen Moment stehen bleiben, bevor es schneller als jemals zuvor wieder anfängt zu schlagen und sich ein Lächeln auf mein Gesicht schleicht.
»Peter! Was machst du hier?«, schrei-flüstere ich, als ich Peter in seinem Spiderman-Kostüm sehe. Okay, es ist viel weniger ein Kostüm als ein Anzug, aber dennoch kann ich es nicht glauben, dass meine heimliche Liebe Peter Parker, ausgerechnet Spiderman ist.
Er antwortet nicht, sondern streckt seine Hand aus und plötzlich zieht er sich mit einem Spinnenfaden nach oben. Erschrocken wäre mir ein Schrei aus meiner Kehle gekommen, hätte Peter nicht sofort seine Hand auf meinen Mund gelegt und mich somit zum Verstummen gebracht. Dass alles passiert so schnell, dass ich es gar nicht realisieren kann.
»Peter«, nuschle ich gegen seine Hand, als wir einige Sekunden so in der Position verharren. Er nah vor mir, seine Hand auf meinem Mund gepresst und seine Augen in meine, die mich um den Verstand bringen.
»Oh, sorry«, lacht er nervös, was mir eine Gänsehaut beschert. Dann erst löst er seine Hand von mir, macht aber keine Anstalten, etwas Abstand zwischen uns zu bringen – nicht dass ich das wollen würde.
»Was machst du hier?«, flüstere ich leise, aus Angst, meine Eltern würden es mitkriegen. Wenn sie wissen würden, dass sich gerade ein Junge in meinem Zimmer befindet dann... Ich will es mir gar nicht ausmalen.
»Ich kann dich heute Abend nicht alleine lassen«, spricht er leise. Alles in mir beginnt zu kribbeln, als seine Worte bei mir ankommen. Langsam schließe ich meine Auge und seufze leise durch. »Das ist wirklich süß, Peter, aber-«, diesmal ist er derjenige, der mich sanft aber bestimmend unterbricht.
»Kein aber. Vertrau mir, deine Eltern werden nichts mitkriegen und ich verspreche dir, wir werden nicht lange weg sein«, wispert er leise, während er mich tief ansieht. Sein Blick macht mich noch schwächer als der eines Welpen und das weiß er genau.
»Tu es für mich, Y/N« , flüstert er und hält mir seine Hand hin.
Mein Blick gleitet zu seiner Hand. Einige Sekunden zögere ich, doch dann gebe ich mir einen Ruck. Wenn es jemand wert ist, dann Peter.
»Okay, aber wirklich nicht lange«, gebe ich mich geschlagen. Überrascht reißt Peter seine Augen auf, als hätte er mit mehr Widerstand gerechnet. Von seinen Emotionen überrascht schlingt er seine Arme um mich und drückt mich fest an seine Brust.
»Peter«, keuche ich belustigt auf, als er sich schon wieder von mir löst. »Ich verspreche dir, du wirst es nicht bereuen«, beteuert er mir wieder, während seine Hände auf meinen Wangen ruhen. Ich lächle ihn an, was er augenscheinlich erwidert.
»Ich erwarte nichts anderes.«
Die nächsten Minuten fliegen an mir vorbei. Wortwörtlich. Ich habe meine Arme um Peters Hals geschlungen, während er mit mir gemeinsam von Haus zu Haus springt. Ich mich schon wie Tarzan fühle, als wir auf dem höchsten Gebäude dieser Stadt ankommen, auf dem man eine atemberaubende Sicht hat.
»Wow, Peter...«, flüstere ich. Ich habe mich von ihm gelöst und drehe mich fasziniert im Kreis.
»Es ist so wunderschön«, hauche ich. Die Stadt erstreckt sich vor mir. Sie ist so riesig und wunderschön, dass ich mich klein und unbedeutend fühle. »Das ist sie.« Peter steht nah neben mir, sodass ich seine Wärme spüre, die auf mich übergeht.
Ich drehe meinen Kopf zu ihm und stelle fest, dass er mich fixiert und nicht auf die Stadt hinabblickt, wie ich es zuvor getan habe. Nervös ziehen sich meine Lippen zu einem Lächeln.
»Danke Peter. Sowas hat noch nie jemand für mich gemacht«, erwidere ich leise. Ohne zu wissen, was ich gerade tue, taste ich vorsichtig nach seiner Hand. Mein Herz droht in meiner Brust zu zerplatzen, als er unsere Finger so dreht, dass er sie ohne weiteres miteinander verschränken kann.
»Das ist schade.«
Verwirrt drehe ich meinen Kopf zu ihm. »Wie meinst du das?«
»Naja«, nervös kratzt er sich mit seiner freien Hand an seinem Kopf, ohne unsere Hände zu lösen. »Du bist ein wundervoller Mensch, der diesen ganzen Schmerz und all das Leid nicht verdient hat«, murmelt er leise und treibt mir damit Tränen in die Augen.
Mit niemandem habe ich darüber gesprochen. Mit niemandem als mit Peter. Weil er mir immer zuhört, stets ein offenes Ohr hat, auch wenn er nicht immer die richtigen Worte findet. Das muss er nicht. Es reicht mir, dass er sich meiner annimmt.
Meine Lippen zittern, doch es kommt kein Wort hinüber, weswegen ich sie zusammenpresse.
»Oh, Y/N, bitte weine nicht! Das wollte ich nicht!« Sofort ist Peter besorgt und dreht mich um, sodass wir uns direkt gegenüberstehen. »Peter, ich weiß nicht, wie ich dich verdient habe«, schaffe ich es dann, einen Satz über meine Lippen zu kriegen.
Im selben Moment fängt Peter meine heißen Tränen mit seinen Daumen auf. Sanft und so unendlich süß, dass ich mich plötzlich nicht mehr halten kann. Es ist die ganze Situation. Die romantische Sicht auf die hell erleuchtete Stadt, die Nähe zu Peter und mein schwaches Herz, das schon so lange für den braunhaarigen Jungen schlägt.
Ich stelle mich auf meine Zehenspitzen, mein Blick verhakt sich mit dem von Peter. Seine Augen werden groß, als ich ich ihm näher komme, ehe seine Hände meine Seite entlang rutschen. Flatternd schließe ich meine Augen, als unsere Lippen sich zu einem Kuss treffen, der einen ganzen Käfig an Schmetterlingen in meinem Bauch öffnet.
Der Kuss ist sanft, liebevoll und getränkt von meinen Tränen. Dennoch war ich zu keinem Zeitpunkt in meinem Leben glücklicher als in diesen. In den Armen von Peter Parker, der mich immer höher in den Himmel küsst.
Manchmal mag das Leben scheiße sein. Man glaubt nicht mehr daran, dass es besser werden wird. Das eigene Happy End aussichtslos ist– kämpft weiter, denn niemand ist alleine. Und irgendwann... Irgendwann wird alles gut werden.
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