⋆·˚ ༘ * 24. 𝔓𝔢𝔱𝔢𝔯 𝔓𝔞𝔫
Für @sar_dct
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Geflüchtet von der gewaltigen Natur und dem ganzen Wesen im Nimmerland, sitze ich am Strand. Meine Füße sind in dem weichen Sand vergraben und gedankenverloren, male ich kleine Kreise mit meinen Fingern in den tausenden Sandkörnern.
Ich habe Geschichten vom Nimmerland gehört, von den Abenteuern, die die Bewohner bestritten haben. Ich wollte wirklich daran glauben, doch nicht jeder besitzt so eine unfassbare Fantasie.
›Du kannst dich nicht auf deine Augen verlassen, wenn deine Vorstellungen unscharf sind.‹
Mir wurde eingetrichtert, dass das alles nicht wahr ist. Wunschdenken. Dass ich erwachsen werden muss und nicht mehr mit meinen Gedanken in den Wolken hängen kann.
Bin ich dazu bereit?
Ich bin ein Kind, das nicht bereit ist, die Kindheit aufzugeben. Wendy, eine der Erzieherinnen, hat mich niemals entmutigt, an das zu glauben. Sie war es, deren Geschichten mich am Kindsein erhalten haben, bis zu dem Zeitpunkt, als Peter Pan zu mir kam.
Der Peter Pan aus ihren Geschichten. Der Peter Pan, der mich in der Nacht geholt hat, still und heimlich. Gemeinsam sind wir in der dunklen Nacht geflogen, dank des Feenstaubs Tinkerbells, haben die Stadt hinter uns gelassen und sind über die Meere hinweg zum Nimmerland.
Nimmerland.
Diese kleine Insel ist atemberaubend und erfüllt jede kindliche Fantasie, die die Kinder auf der Welt hegen.
»Du bist betrübt« ich zucke zusammen, als Peters Stimme hinter mir ertönt. Ich war so sehr in meinen eigenen Gedanken verstrickt, dass ich nicht mitbekommen habe, dass der Junge, der mich vor dem Erwachsenwerden gerettet hat, hinter mir aufgetaucht ist.
Ohne auf meine Antwort zu warten, lässt er sich neben mir in den Sand gleiten und starrt wie ich raus auf den weiten Ozean.
»Ist es wirklich so schlimm, erwachsen zu werden?« frage ich nach einer Weile, in der wir nur den sanften Wellen gelauscht haben, die ans Ufer geschwemmt werden.
»Warum willst du erwachsen werden?«, stellt Peter mir die Gegenfrage. Ich drehe meinen Kopf und sehe nachdenklich in seine Augen.
»Naja, werden das nicht alle? Ist es nicht der natürliche Lauf der Dinge?«, hake ich nach und keine Sekunde später fängt Peter laut an zu lachen. Sein glockenhelles, kindliches Lachen erfüllt den gesamten Strand. Er klingt so unbesorgt.
»Du stellst diese Frage auf einer magischen Insel?« Peter hat sich wieder beruhigt und sieht mich an. Meine Mundwinkel zucken. Ich löse meinen Blick und lasse ihn wieder nach vorne zu den Wellen gleiten, die mich irgendwie beruhigen.
»Ohne Erwachsene würde es uns Kinder nicht geben«, meine ich nach einem Moment der Stille, in der mir Peters Worte durch den Kopf gegangen sind.
Die zauberhafte Insel ist in den letzten Tagen der Mittelpunkt meiner Fantasie geworden. Hier habe ich mit Peter und Tinkerbell die spannendsten und lustigsten Abenteuer erlebt. Wenn ich an meine Eltern denke, wird mir wehleidig. Wann habe ich sie das letzte Mal so glücklich gesehen? Ist es so, wenn man erwachsen wird, dass man keinen Spaß mehr hat?
»Ich will nicht erwachsen werden, aber ich muss.«
»Ich bin auch nicht erwachsen geworden.«
Peter hat recht. Er ist nicht erwachsen geworden, er und seine Lost Boys. Aber nur weil Peter Pan an seiner Kindheit festhält, muss ich es auch machen?
Wieder blicke ich zu Peter. Er erwidert meinen Blick, bevor der Junge aufsteht und mir seine Hand hinstreckt. Auffordernd sehen mich seine braunen Augen an. Für einen Augenblick zögere ich, doch dann lege ich meine viel kleinere Hand in seine.
»Lass uns fliegen.«
Er hat mich auf meine Beine gezogen und auch, wenn ich etwas älter als Peter aussehe, überragt er mich um einiges.
Das Gefühl, wenn wir fliegen, ist atemberaubend. Ich kann es nicht beschreiben, nur, dass ich es liebe, die immer kleiner werdende Insel unter uns zu sehen. Peter hält meine Hand fest umschlossen, während wir dank des Sternenstaubes fliegen können.
Ein lautes, glückliches Lachen kommt über meinen Mund. Meine dunklen Haare werden durch den Wind gejagt, als wir an dem Feenstaubbaum ankommen.
Einst war er eine einfache große Eiche, doch mit der Zeit stieg der Feenglanz in endlosen Schwaden aus dem Herzen des magischen Baumes. Dieser Feenglanz gab den Feen die Zauberkraft, die sie benötigen, um die Welt der Kinder zu bereisen und ihren Glauben an die Feen zu erwecken.
Auf den mächtigen Ästen des Baumes landen wir. Locker ruht Peters Hand um meine Hüfte, als hätte er Angst, dass ich fallen könnte. Oft hat er mich schon zu dem verzauberten Baum gebracht, aber jedes Mal aufs Neue liebe ich diesen Ausblick und lasse mich von ihm verzaubern.
Als hätte ich genau das gebraucht, um zu wissen, was ich wirklich will, drehe ich mich zu Peter um. Seine Augen glänzen von dem kindlichen Schelm, doch als er meinen Blick deutet, wird er kurz getrübt.
»Du hast dich entschieden«, murmelt er leise. Ich taste nach seiner Hand und drücke sie.
»Irgendwann muss jeder erwachsen werden, aber niemals werde ich das Nimmerland vergessen, das mir gezeigt hat, was richtig ist.«
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