⋆·˚ ༘ * 05. 𝔑𝔦𝔠𝔨 𝔉𝔲𝔯𝔶
Für @vivianweinberg
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Ich weiß nicht mehr genau, wie Nick mich rumbekommen hat. Ob es seine tausende Versuche waren, mich auf ein Date einzuladen, bis ich kleingegeben habe, oder die Tatsache, dass ich ihn geküsst habe, nachdem wir nach einer brenzligen Situation überlebt haben und die Gefühle übergekocht sind – Tatsache ist, dass wir seit diesem Tag nicht mehr ohne einander können.
Nick ist bei mir anders. Weniger grimmig und eiskalt, mehr lustiger mit seinem trockenen Humor. Jeden einzelnen Tag bringt er mich so zum Lachen, wie es vorher keiner geschafft hat. Er ist nicht der Romantiker und das wird er wohl auch nie werden. Aber das ist okay. Ich brauche keine teuren Blumensträuße, wenn mein Mann mich nicht wertschätzt. Ich wusste früher nie, was ich wollte. Dann traf ich auf Nick und der Direktor hat sich langsam in mein Herz geschlichen, ohne dass ich es mitbekommen habe. Und dann gab es nur noch uns beide. Y/N und Nick. Nick und Y/N.
»Nick, ich habe Angst«, sage ich, während ich versuche irgendwas durch diese Augenbinde zu erkennen. Doch außer schwarz sehe ich nichts. Ich versuche mich auf meinen Gehörsinn zu verlassen, doch im Endeffekt klingt jede Stadt gleich und hier gibt es keine Ansagen, die mir einen Hinweis darauf geben könnten, wo Nick mich hinführt.
»Wieso, weil ich eine Überraschung für dich habe?« Fragt Nick mich entrüstet, während er seinen Arm nicht von mir nimmt. Er bugsiert mich irgendwie hin und locker laufe ich neben ihm. Ich würde Nick mein Leben anvertrauen, dennoch macht es mir Angst. Nick mag keine Überraschungen. Er hat mich noch nie überrascht.
»Wer sagt mir nicht, dass man dich geklont hat und du gerade nicht du bist und ich gerade entführt werde?«, kontere ich schlecht. Nick schnaubt neben mir amüsiert auf, bevor er stehenbleibt, wodurch ich auch auf der Stelle bleibe.
»Würde es sich dann so anfühlen?«, fragt er und gerade als ich antworten will, was er meint, spüre ich seine vollen Lippen auf meinen. Sanft bewegt er seine Lippen auf meinen und als alles in mir beginnt zu kribbeln, weiß ich, dass meine leicht übertriebene Fantasie, nur eine Fantasie bleibt.
»Auch wenn dein Verstand dich täuschen kann, dein Körper kann es nicht«, murmelt er zwischen vor Lippen, bevor er wieder einen Arm um mich legt und mich weiterführt.
Seufzend gebe ich mich geschlagen und die nächsten Minuten laufen wir stumm nebeneinander, als ich einen weiteren Anlauf versuche. »Kannst du mir nicht einen kleinen Tipp geben?«, bettle ich.
»Soll ich dir die Definition von 'Überraschung' raussuchen?«, fragt er trocken.
»Als ob du die nicht aus dem Kopf wüsstest«, brumme ich, als er wieder stehen bleibt.
»Okay, wir sind da«, sagt er und klingt irgendwie nervös. Nick ist nie nervös, was bei Odin hat er geplant?
Nick löst sich von meiner Seite und kurz darauf spüre ich seine Hände, die an dem Verschluss meiner Augenbinde rumhantieren, bis der Druck sich löst und er die Augenbinde langsam entfernt. Helligkeit fällt in meine Augen und schmerzhaft muss ich meine Augen zukneifen, ehe sie sich langsam an das helle Licht gewöhnt haben.
»Ich – Nick... Ich weiß nicht, was ich sagen soll«, hauche ich überwältigt, als ich sehe, was die Überraschung ist.
»Vielleicht das es dir gefällt und ich endlich nicht mehr so nervös sein muss? Nervös sein steht mir gar nicht«, murmelt Nick hinter mir. Ich quietsche begeistert auf, bevor ich mich umdrehe und Nick umschwänglich umarme. »Ich liebe es!«, hauche ich in sein Ohr und sofort entspannt sich sein Körper, während er mich etwas näher an sich zieht.
»Das habe ich gehofft«, erwidert er, als wir uns loslassen und ich mich wieder umdrehe, um auf meine Überraschung zu schauen.
Ich habe nicht einmal mitbekommen, wie Nick mich in ein Haus geführt hat. Vor uns erstreckt sich eine riesige, wunderschön weihnachtlich geschmückte Küche, während eine ältere Tür neben dem Kühlschrank in einen anderen Raum führt.
Ich liebe die Winterzeit. Ich liebe es, für Weihnachten stundenlang in der Küche zu stehen, laut Weihnachtsmusik zu hören und die verschiedensten Plätzchen zu backen.
»Du bist der widersprüchlichste Mensch, den ich kenne.« Nick umarmt mich von hinten und flüstert mir diese Worte ins Ohr, sodass ich kurz davor bin meinen Ellenbogen nach hinten sausen zu lassen, um ihn zu zeigen, was ich davon halte.
»Der harmoniebedürftige Mensch auf der Welt und auf der anderen Seite kenne ich niemanden, der im gleichen Moment für so viel Krawall führen kann«, spricht er weiter.
»Deswegen backen wir heute den ganzen Tag und danach, oder davor, je nachdem wie dir ist, können wir den kompletten Nachbarraum zerstören«, ich spüre sein Grinsen an meinem Hals. Er küsst mich kurz auf den Hals, bevor ich mich in seinen Armen umdrehe.
Sein dunkles Auge blickt sanft in meine, während ich ihn anstrahle. »Du bist perfekt, weißt du das?« Grinse ich und drücke kurz meine Lippen auf seine, bevor ich mich von ihm löse und in die Küche springe. Dann drehe ich mich um und sehe ihn mit hochgezogener Augenbraue an.
»Du bist niemals allein auf diese Idee gekommen. Wer hat dir geholfen?« Ertappt sieht Nick mich an. Für einen Moment sieht er so aus, als würde er versuchen zu pokern, doch dann atmet er tief aus.
»Ich habe die Avengers gefragt.«
Es ist einfacher eine Nadel im Heuhaufen zu suchen, als irgendetwas Privates über Nick Fury herauszufinden, dennoch versuchen die Avengers, insbesondere Tony Stark, immer wieder etwas aus dem Piraten herauszuholen.
Schon während des gesamten Meetings ist Nick nur halbherzig dabei und wir reden hier von Nick Fury, der niemals halbherzig bei einer Sache dabei ist, wenn es um die Avengers geht.
Selbst als Tony zum wiederholten Mal Thor mit einer Blaubeere abgeworfen hat, bis dieser angefangen hat, diese mit einem leeren Block abzuwehren und es in einer kleinen Schlacht zwischen dem Gott und dem Mann in der Blechbüchse ausgeartet ist und Fury immer noch nichts sagt, erhebt Steve seine Stimme.
»Sir?« Nick hält sofort inne und sieht dem blonden Supersoldaten an, der im selben Moment von einer Blaubeere am Hinterkopf getroffen wird, die Thor aus Versehen in seine Richtung geschossen hat. Kurz schließt Steve seine Augen, sagt aber nichts zu dem Kindergarten von Tony und Thor.
»Was ist los, Sir? Sie wirken heute ziemlich neben der Spur«, fragt er vorsichtig. Er malt sich schon aus, wie Nick ihn zusammenfaltet, doch er wartet vergeblich darauf. Stattdessen seufzt der Pirat auf und lehnt sich mit seinem Hintern gegen den Tisch, während er die Avengers aus seinem einen Auge fixiert, als wäre er ein Lehrer und sie seine Schüler.
»Ich bin kein Romantiker«, beginnt er und sofort hält Tony inne und dreht seinem Kopf zum Direktor, als hätte er sich verhört.
»Wie kommen Sie darauf?«, fragt er sarkastisch, was Steve die Augen rollen lässt, während die rote Frau ihm in die Seite stößt und ihn bedeutet still zu sein.
»Y/N findet es nicht schlimm-« Die Avengers sehen sich alle gleich an, denn niemals zuvor hat Nick Y/N erwähnt. »Aber sie ist eine Frau und im Inneren will jede Frau einen Mann, der romantisch ist«, spricht er weiter und fixiert einen leeren Punkt in der Luft.
»Y/N ist eine Frau?«, fragt Thor, während Tony im selben Moment spricht: »Y/N ist seine Frau?«
Natasha sieht den Milliardär genervt an. Kaum zu glauben, dass er ein Genie sein soll. Ein verdammt arrogantes, von sich selbst überzeugtes Genie.
»Bei allem Respekt, nicht jede Frau mag Romantik«, erwidert sie dann und sieht den Direktor abwartend an. Sie kennt ihn schon länger als die anderen und dennoch hat sie noch nie was von Y/N gehört.
»Auch du würdest dich über Romantik freuen«, sagt Bruce leise, doch verstummt sofort, als er den scharfen Blick der Rothaarigen sieht und schweigt sofort.
»Also wollen Sie Y/N überraschen?«, erkundigt Steve sich und lenkt alle anderen wieder auf das wesentliche Thema.
»Sie liebt die Winterzeit, dieses ganze Zeug eben... Schnee, Plätzchen, heiße Schokolade und ich kann damit nicht sonderlich viel anfangen«, sagt er und in diesem Moment sehen die Avengers ihn in einem anderen Blickwinkel. Bisher war er immer nur ihr Direktor, der ihnen irgendwelche Befehle und sarkastische Bemerkungen an den Kopf geworfen hat. Nie haben sie daran gedacht, dass er außerhalb der ganzen Sache auch ein Privatleben hat.
»Fragen Sie gerade die Avengers um Rat?« Tony setzt sich gerade hin und mustert den dunklen mit funkelnden Augen, als würde ihm das ganz genau gefallen.
Nick knurrt etwas in seinem nicht vorhandenen Bart, bevor er dann leise und mit sehr viel Widerstand klein gibt: »Ja. Ja ich frage euch um Rat.«
Begeistert klatscht Tony in seine Hände. Es scheint, als hätte er die letzten Monate nur darauf gewartet, doch am Ende plant er, gemeinsam mit den anderen, das perfekte Date für Nick und Y/N.
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