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Türchen 17

Der Weihnachtsmann

Die kleine Charly sitzt vor ihrem Fenster und starrt in den Himmel.
„Wann kommt er denn endlich?", fragt sich das Mädchen und stützt mit der Hand ihr doch so schweres Kinn ab.
Es ist Heiligabend, der 24. Dezember, dieses Datum prägt sich das Kind ein wie kein anderes. An Heiligabend kommt der Weihnachtsmann und bringt die Geschenke, manchmal kommt er am Nachmittag, aber manchmal auch erst abends. Charly weiß gar nicht, wie lange sie schon hier in ihrem Kinderzimmer vor dem Fenster sitzt und sehnsüchtig auf den Weihnachtsmann wartet. Ob sie wohl alles bekommt, was sie sich gewünscht hat? Wie der kleine Plüschaffe, den sie mit Mama beim Einkaufen gesehen hat oder das neue Lego Friends Set. Sie stellt sich vor, wie sie ihre Lego Welt erweitert und sich dort neue Abenteuer ausdenkt. Mama sagt immer, dass sie ein kreatives Köpfchen sei und eines Tages eine große Geschichtenerzählerin sein wird.

Oma hat ihren leckeren Schoko-Zimtkuchen gebacken, den es nur zu Weihnachten gibt. Charly hat natürlich drei große Stücke davon verputzt. Zwei Geschenke liegen nun auch schon unter dem bunt geschmückten Weihnachtsbaum, denn auch von Oma und Opa bekommt sie jedes Jahr etwas geschenkt. Meistens ein neuer Schlafanzug oder eine selbstgestrickte Mütze mit flauschigem Bommel. Aber eigentlich möchte sie noch weiter auf den Weihnachtsmann warten und dann alle Geschenke zusammen auspacken. Ihr Bruder Cosmo hingegen hat sein neues Paar Winterstrümpfe schon neben sich liegen und bedankt sich mit einem gekünstelten Lächeln. Er ist schon dreizehn und hält nicht mehr viel von Socken.
„Bei Harry Potter wärst du jetzt frei wie Dobby", merkt Charly grinsend an, den Film hat sie vor kurzem mit der ganzen Familie geschaut und den kleinen Hauself mochte sie am meisten.

Cosmo winkt nur ab und beachtet sie nicht weiter, viel lieber würde er jetzt vor seiner Spielekonsole sitzen und hoffentlich neue Spiele ausprobieren. Charly hingegen läuft wieder in ihr Zimmer und setzt sich vor das Fenster. Sie will den Weihnachtsmann auf gar keinen Fall verpassen!

Für Charly vergehen gefühlte Stunden. Zwischendurch hat sie sich ein paar Autos auf die Fensterbank gestellt, damit die Warterei nicht ganz so langweilig für sie ist. Langsam muss der Weihnachtsmann doch kommen! Oder hat er sie etwa vergessen? Charly schreckt hoch und drückt die Nase an die Scheibe. Was ist, wenn er sie tatsächlich vergessen hat? Oder der Wunschzettel nicht angekommen ist und jetzt denkt der Weihnachtsmann, dass sie gar keine Geschenke möchte.
„Oh je", seufzt das Mädchen.
„Charly, er wird sowieso nicht kommen. Du solltest mal lieber die Geschenke von unseren Großeltern aufmachen, damit wir endlich auch mal den Rest bekommen", Cosmo steht mit verschränkten Armen in der Tür.
„Wieso sagst du das? Glaubst du auch, dass der Weihnachtsmann uns vergessen hat, ja?", Tränen steigen in ihren Augen auf.
„Pf, was? So'n Quatsch. Den Weihnachtsmann gibt es nicht, das ist nur eine Erfindung für Babys. Wusste nicht, dass du noch ein Baby bist."
„Ich bin kein Baby mehr du Doofi, ich bin schon groß! Aber den Weihnachtsmann gibt es!", schimpft das Mädchen wütend.

Ihr Bruder kann manchmal ein ziemlicher Blödmann sein, aber das er sowas sagt, kränkt Charly zutiefst. Cosmo fängt an zu lachen. Er lacht sie regelrecht aus und bezeichnet sie weiter als Baby, dass an ein dummes Märchen glaubt. Charly beginnt zu weinen, sie mag es nicht, wenn ihr Bruder solche Gemeinheiten sagt und so blöde zu ihr ist.
„Mann ey, hör auf, sonst kommt Mama gleich."
„Was ist hier los? Cosmo, ärgerst du schon wieder deine kleine Schwester und das an Weihnachten?", Mama steht hinter ihm, die Hände in die Hüften gestemmt und sie sieht nicht sehr begeistert.

Charly erklärt unter Tränen die Situation und muss sich von Mama trösten lassen, während Cosmo wieder nach unten geschickt wird. Er kann von Glück reden, dass heute Heiligabend ist und deswegen noch verschont bleibt. Charly weint sich bei Mama aus, erzählt von ihrer Sorge, dass der Weihnachtsmann gar nicht kommt.
„Ach mein Schatz, der Weihnachtsmann wird auf alle Fälle kommen, du wirst sehen. Nur meistens zeigt er sich vor den Kindern nicht, weißt du? Er kommt immer dann, wenn die Kinder gerade beschäftigt sind oder schlafen. Mach dir keine Sorgen, du wirst sehen. Spätestens morgen in der Früh kannst du viele tolle Geschenke auspacken. Und ganz vielleicht siehst du ja noch seinen Schlitten oder hörst du Glöckchen."
„Aber warum sagt Cosmo denn, dass es den Weihnachtsmann nicht gibt?"
„Vor einer Weile habe ich dir doch erzählt, dass Cosmo jetzt in einem Alter ist, wo er langsam erwachsener wird und dazu gehört auch, manche Dinge in Frage zu stellen. Das wirst du verstehen, wenn du älter bist. Aber wir beide wissen ja, dass es den Weihnachtsmann gibt, richtig?"
„Richtig."

Mama streicht Charly die letzten Tränen aus dem Gesicht und gibt ihr einen Kuss auf die Stirn. Dann nimmt sie ihre Tochter bei Hand und sie gehen hinunter, da müssen ja noch zwei Geschenke ausgepackt werden.

In einem neuen Schlafanzug von Anna und Elsa liegt Charly eingekuschelt in ihrem Bett. Sie schläft tief und fest, ist im Land der Träume. Es fiel ihr schwer, überhaupt einzuschlafen, denn Cosmos Worte hingen immer noch in ihrem Kopf. Könnte er recht haben? Nein, niemals!

Plötzlich wird das Mädchen aus ihrem Schlaf gerissen. Sie streckt den Kopf und lauscht, da war eindeutig ein Geräusch. Es klang wie ein rascheln. In ihrem Arm liegt ihr Kuschelpinguin, der kann es nicht gewesen sein und auch die anderen Kuscheltiere machen nicht solche Geräusche. Da ist es wieder! Charly atmet ganz ruhig, spitzt die Ohren und hält den Pinguin fest in ihrem Arm. Es ist kein Rascheln, mehr ein Klingeln oder Läuten. Auch wenn es lauter wird, so klingt es doch sanft. Es könnte von Glöckchen kommen! Leise steigt Charly aus ihrem Bett, den Pinguin nimmt sie selbstverständlich mit. Abgesehen von dem Klingeln ist ruhig im Haus, Mama und Papa sowie Cosmo schlafen längst und bekommen gar nicht mit, dass Charly leise die Treppe hinunter tapst. Darin ist sie ja schon geübt, wenn sie am Wochenende sehr früh aufsteht und fernsehen darf.

Nun vernimmt sie Geräusche aus dem Wohnzimmer. Den Pinguin drückt sie fest an sich, als sie das Ende der Treppe erreicht und auf nackten Füßen durch den dunklen Flur in Richtung Wohnzimmer. Sie späht durch den Spalt der Tür, doch durch die Dunkelheit ist nichts zu sehen. Sie schlüpft möglichst geräuschlos durch die Tür hindurch. Nichts zu sehen, es ist totenstill. Aber dort unter dem Weihnachtsbaum liegen Geschenke, der Weihnachtsmann ist da gewesen! Sie muss ihn gerade verpasst haben. Traurig schaut sie auf die vielen Geschenke, für Cosmo, für Mama, für Papa und natürlich auch für sie selbst.
„Na kleine Charly, glaubst du denn, dass alles dabei ist?", hört sie plötzlich eine Stimme hinter sich und dreht sich erschrocken um.

In rot-weißer Kleidung und langem Bart steht dort der Weihnachtsmann vor ihr. Er hat eine leicht krumme Nase, auf der eine kleine Brille sitzt, und Fältchen an den Augen, während er lächelt.
„Weihnachtsmann..."
„Ja, meine Kleine, du hast heute so stark bewiesen, wie groß dein Glaube an mich ist. Du hast dich gegen deinen Bruder gestellt und den ganzen Tag auf mich gewartet und geglaubt, mich zu sehen. Glauben ist eine starke Eigenschaft, kleine Charly. Das musste ich doch belohnen."
Das Kind darf den Weihnachtsmann umarmen.
„Ich freue mich so", flüstert sie und verliert dabei ihren Pinguin.

Der Weihnachtsmann hebt ihn auf und holt aus seiner Manteltasche ein kleines Band mit einem Glöckchen, wie man es von den Schokoteddys kennt. Dieses legt er um den Hals des Pinguins. Dann bekommt Charly ihn zurück.
„Pass gut auf ihn auf, er wird dich immer an mich erinnern. Aber nun muss ich weiter, es wollen noch viele andere Kinder Geschenke bekommen. Es war mir eine Freude, kleine Charly. Fröliche Weihnachten."

Mit diesen Worten verschwindet der Weihnachtsmann ins Nichts, als wenn er sich in Luft auflösen würde. Zurück bleiben eine glückliche Charly mit dem größten Lächeln dieser Erde und ein fassungsloser Cosmo in der Wohnzimmertür stehend, denn er hat alles mitangesehen.

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