Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Türchen 12

Der große Weihnachtswunsch

Der Weihnachtsbaum ist geschmückt, das Weihnachtsessen im Ofen und köchelt auf dem Herd. Gemütlich geschmückt ist das Wohnzimmer im Hause Zeilers. Dieses Jahr soll es ein besonderes Weihnachtsfest werden, denn es sollen alle drei Kinder des Ehepaares erscheinen. Klingt erstmal völlig normal, aber die drei Geschwister sind seit Jahren zerstritten und ein gemeinsames Weihnachtsfest war lange nicht möglich. Die letzten Jahre war es so geregelt, dass immer einer von ihnen pro Weihnachtstag kam. Aber dieses Jahr haben Oskar und Luise Zeilers alle Kinder für Heiligabend einbestellt, nur wissen die voneinander nicht, dass sie auch erscheinen werden. Das Paar hat die Hoffnung, dass es nun endlich zur Versöhnung kommen könnte.

Oskar deckt den Tisch. Marius, der Älteste, hat zwei Kinder, die selbstverständlich auch mitkommen. Mit seiner Frau Yasmina ist er schon neun Jahre verheiratet. Die Enkel sind manchmal an den Wochenenden zu Besuch. Laura ist das Mittelstück, eine totale Businessfrau und lebt mal hier mal dort, je nachdem wo sie gerade zu tun hat. Von ihrem Verlobten hat sie sich im vergangenen Jahr getrennt. Töchterchen Elena ist selbstverständlich auch dabei. Der jüngste Sohn Sandro wird seinen Freund mitbringen.
„Sie werden bald hier sein, Oskar. Ich habe Sorge, dass sie direkt wieder streiten oder jemand sofort nach Hause fährt", teilt Luise ihren Kummer mit.
„Das wird schon", beruhigt Oskar seine Frau und gibt ihr einen Kuss, da klingelt es an der Tür.

Oskar geht in den Flur und öffnet die Haustür, vor der Marius mit seiner Familie steht. Joy und Thore springen ihm direkt in die Arme. Ein erfreutes „Opa!!", ertönt dabei. Oskar bleibt nichts anderes übrig, als erfreut zu lachen und so die beiden Kiddies zu begrüßen. Darauf folgt seine Schwiegertochter und dann Marius.
„Danke für die Einladung. Es duftet schon herrlich nach Mutters Gänsebraten", sagt Marius und schält sich aus seiner Winterjacke, um sie in der Garderobe aufzuhängen.

Er wartet, bis die Kinder ins Wohnzimmer verschwunden sind, um dann seinen Vater zu fragen, ob er in diesem Jahr erneut den Weihnachtsmann spielen könne. Selbstverständlich stimmt er dem zu. Vater und Sohn wollen gerade ebenfalls ins Wohnzimmer gehen, da klingelt es erneut an der Tür. Marius zuckt mit den Schultern und geht doch schon einmal vor, Oskar öffnet die Haustür erneut.
„Merry Christmas!", begrüßt Laura erfreut ihren Vater und fällt ihm um den Hals.

Sie hat eine Flasche Wein sowie eine große Tasche dabei, da sie über Nacht bleiben wird. Elena wird von ihrem Großvater auf den Arm genommen und so begrüßt. Die Lütte freut sich sehr, ihren Opa mal wieder zu sehen. Dadurch, dass Laura weiter weg wohnt, sehen sie sich nicht so häufig. Oskar findet es tatsächlich überraschend, dass sie diesmal ihre Laptoptasche scheinbar nicht dabei hat.
„Laura?"
„Oh, hallo Marius. Ich habe mir gedacht, dass du auch hier bist. Dein Auto steht an der Straße", die junge Frau betrachtet ihren größeren Bruder skeptisch, bleibt aber ruhig. Vermutlich Elena zuliebe, die ihren Onkel gar nicht zu erkennen scheint.

Die letzte Begegnung dürfte auch lange her sein. Elena ist ja auch erst fünf Jahre alt.
„Geht doch erstmal ins Wohnzimmer, ja?", bietet Oskar an, damit die Stimmung nicht noch weiter kippt.

Marius wirft seinem Vater einen bösen Blick zu, so schnell wird er es seinem Vater nicht verzeihen, dass seine Schwester auch hier ist. Nur weiß er ja noch nicht, dass sein kleiner Bruder in diesem Augenblick sein Auto auf der Auffahrt parkt.

Den Kleinsten ist dieser Familienstreit natürlich völlig egal. Elena ist direkt auf Joy und Thore zugegangen. Joy ist die Älteste mit sieben Jahren, kann sich auch noch an ihre Cousine erinnern. Thore hingegen, der ein Jahr jünger als Elena ist, braucht einen kleinen Denkanstoß. Yasmina freut sich im Gegensatz zu ihrem Mann, die Schwägerin mal wieder zu sehen.

Oskar stößt mit Sandro und dessen Freund Roman dazu. Sandro schaut nicht schlecht, als er seine Geschwister sieht. Laura muss sauer aufstoßen und Marius räuspert sich, bevor er sich zu einem Hallo durchringt.
„Hast ja gar nicht erzählt, dass meine Geschwister auch da sein werden", sagt Sandro zu seinem Vater.

Laura verschwindet in die Küche zu ihrer Mutter, bevor ihr noch gänzlich schlecht wird. Luise umarmt ihre Tochter natürlich zuerst, doch sieht dann ihren unzufriedenen Gesichtsausdruck.
„Deine Begeisterung, dass deine Brüder da sind, hält sich in Grenzen, oder?"

Ihre Tochter verschränkt die Arme vor der Brust und setzt einen ernsten Blick auf.
„Was soll das? Ihr wisst doch ganz genau, dass das nicht gut geht. Soll es enden, wie beim letzten Mal? Das möchte ich Elena nicht antun."
„Weißt du Schatz", fängt Luise an und setzt sich auf die Küchenbank, „vielleicht schafft ihr es ja heute einmal, euch nicht zu zerfleischen. Ihr drei fragt uns immer, was wir uns zu Weihnachten wünschen, dabei wünschen wir uns nichts mehr, als das wir endlich wieder eine Familie sind."
„Aber hättet ihr nicht vorher irgendwas sagen können? Eine kleine Vorwarnung wäre toll gewesen."

Luise seufzt und schaut traurig ihre Tochter an. Warum kann es denn nicht einfach sein? Aber noch bevor sie noch etwas sagen kann, meldet sich die Eieruhr. Das Essen ist fertig und das hat jetzt erst einmal Vorrang.

Zumindest haben sich schonmal alle ohne Streit an den gut gedeckten Tisch gesetzt. Sandro und Roman haben Luise geholfen, das Essen aus der Küche zu holen. Marius beobachtet seinen Bruder kritisch. Er muss nur aufpassen, dass Sandro ihn nicht wieder als homophob bezeichnet, nur weil er sich erst einmal an den Gedanken gewöhnen musste, dass sein Bruder schwul ist. Eine der vielen Gründe, weshalb die Liebe der Geschwister einst zerriss.
„Möchte jemand einen Wein zum Essen trinken? Laura hat einen Roten mitgebracht."
Roman stimmt sofort zu, er liebt Rotwein. Und auch Oskar sagt nicht nein.
„Yasmina? Was ist mit dir? Du mochtest doch auch Rotwein so gerne", hakt Luise mit der Flasche in der Hand nach.

„Eigentlich ja, aber... Nun ja, wie soll ich sagen? Wir wollten das für später aufschieben, aber ich denke, jetzt ist doch ein guter Zeitpunkt, wo wir hier schon mal sitzen. Ich bin wieder schwanger", verkündet die Schwiegertochter mit einem Lächeln, auch Marius kann sich das Grinsen nicht verkneifen.

Natürlich erntet sie sofort Glückwünsche.

Sie genießen das Essen, doch diesmal größtenteils schweigend. Keiner traut sich, etwas zu sagen. Vermutlich aus Furcht, einen neuen Streit anzetteln zu können. Zumindest beim Essen möchte man doch darauf verzichten.
„Was macht deine Kanzlei, Liebes?", fragt Oskar nach.

Laura ist Anwältin, hat mit Schwangerschaft und Kind ihr Studium voll durchgezogen und arbeitet jetzt mit 29 in einer guten Gemeinschaftskanzlei.
„Läuft gut, aber dieses Jahr habe ich mal keine Arbeit mitgebracht."
„Was ist eigentlich aus Christian geworden", will Marius wissen, zieht dabei provokant die Augenbraue hoch.
„Wir haben uns getrennt im letzten Jahr."
„Ah, mal wieder."
Laura schluckt einen bissigen Gegenkommentar herunter. Sie wendet sich wieder ihrem Teller zu und schaut ab und zu auf Elena. Im Augenwinkel bekommt sie mit, dass Yasmina ihrem Mann den Ellbogen in die Rippen haut.

Nach dem Essen dürfen die Kinder noch im Kinderzimmer spielen, denn Bescherung ist erst abends. Marius erzählt davon, wie viele Autos er alleine in den letzten Wochen vor Weihnachten verkauft hat. Yasmina muss hingegen als Polizistin erst einmal pausieren. Nach einem Vorfall mit einem Betrunkenen darf sie nicht mal mehr Innendienst schieben.
„Ich freu mich jetzt schon drauf, wenn ich wieder in den Dienst darf. Mit Sport halte ich mich jetzt erst einmal fit", erzählt sie dabei.
„Hattest du nicht auch mal einen Polizisten als Ex-Freund? Also einer von den vielen?", fragt Marius seine Schwester provozierend.
„Wenn du David meinst, der ist Soldat und Elenas Vater."
„Na immerhin das weißt du."
„Marius, hör auf", bremst Yasmina ihren Mann und legt ihm eine Hand auf die Brust.
„Wie schön, dass deine Frau dich im Griff hat", legt Laura noch grinsend nach.
Sandro schaut sich das schweigend an. Wenn er sich jetzt einmischt, könnte das schnell eskalieren. Marius sieht seinen Bruder genervt an.
„Du sagst wieder mal gar nichts, nh? Schön raushalten, das konntest du früher schon gut."
„Was soll ich dazu sagen? Ich schlage mich nicht auf eine Seite, weil beides dämlich ist. Meinst du ernsthaft, ich habe Bock an Weihnachten zu streiten? Streiten ist scheiße und belastet die Psyche."
„Da spricht der angehende Psychologe. Oder hast du dieses Studium auch wieder geschmissen, so wie die beiden zu vor?", klingt sich Laura wieder ein.
„Ich mache nächstes Semester meinen Bachelor, meine Liebe."
„Wow, dann hast du ja lange durchgehalten. Applaus."
„Du solltest bei der Thematik Durchhalten mal lieber ganz ruhig sein, Schwesterherz", kritisiert Marius, „So viele Ex-Freunde wie du hattest."
„Bitte?"

Die Stimmung droht zu eskalieren, das Ehepaar Zeiler kann sich das langsam nicht mehr anschauen, wie ihre geliebten Kinder aufeinander losgehen. Die Gemüter schaukeln sich immer weiter hoch, bis Oskar mit der Hand auf den Tisch schlägt und ein Machtwort spricht.
„Ist das eigentlich euer Ernst?! Ihr schafft es ja nicht einmal, fünf Minuten zusammen zu sein, ohne dass der erste gegen den anderen stichelt und der nächste Krieg ausbricht. Schämt ihr euch nicht? Wie sollt ihr Vorbilder für eure Kinder sein, hä? Es ist Weihnachten, verdammte Axt! Wir haben euch alle zusammengetrommelt, damit ihr euch endlich wie Erwachsene benehmt und euch vertragt, wieder so harmonisch seid wie früher! Aber das scheint er Wunsch zu bleiben, es ist nur noch schrecklich und hässlich mit euch!", schimpfend geht der Vater nach draußen auf die Terrasse, um frische Luft zu schnappen.

Luise hat Tränen in den Augen, geht in die Küche, um aufzuräumen. Yasmina und Roman entschließen sich, ihr zu helfen. So bleiben die drei Geschwister alleine zurück. Es ist ruhig, nur die alte Standuhr ist zu hören. Sie alle lassen sich die Worte des Vaters noch einmal durch den Kopf gehen.
„Wir benehmen uns wirklich kindisch", ergreift Sandro als Erster das Wort.
Zustimmendes Nicken seitens seiner Geschwister.
„Manchmal weiß ich gar nicht mehr, warum das überhaupt angefangen hat. Als wäre der Grund unwichtig, Hauptsache da ist Wut und Krawall", spricht Laura aus, was die beiden Brüder ebenfalls denken.
„Es sind so viele Gründe geworden, ich kann sie nicht mehr aufzählen. Aber das ist doch schon lange her. Was ist nur aus uns geworden?", fragt Marius.
Wieder ist es still zwischen ihnen. Früher waren sie unzertrennlich, auch wenn es mal Streit gab. Laura war auf Marius Hochzeit seine Trauzeugin, Marius hat Sandro sehr beim Abitur geholfen. Aber seit sechs Jahren ist alles anders.
„Es tut mir leid", durchbricht Marius die Stille, „vor allem dass ich dich, Laura, immer mit deinen Beziehungen fertig gemacht habe und dich, Sandro, nach deinem Outing nicht so behandelt habe, wie du es verdient hast."
„Mir tut es leid, dass ich euch euren Erfolg nie gegönnt habe", gibt Sandro zu.

„Und mir tut es leid, dass ich euch immer niedermachen musste, nur weil ich neidisch auf euer Glück war. Mir tut einfach alles leid."

Dem schließen sich die Brüder an. So folgt eine lange und intensive Umarmung zwischen drei Geschwistern, die sich endlich wieder lieben. Der Wunsch der Eltern ist erfüllt.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro