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Türchen 11

Das einsame Fest

Die weißen Flocken rieseln still und sanft auf die Straßen der großen Stadt herab. Eine Schneedecke bedeckt die parkenden Fahrzeuge, Kinder bauen Schneemänner und werfen Schneebälle. Familie machen Spaziergänge, einige müssen noch schnell vor Ladenschluss die letzten Einkäufe tätigen. Dabei sind auch die Angestellten der Supermärkte froh, wenn sie endlich bei ihren Familien sein können. Die Festtage sind für viele etwas Besonderes, es hat etwas Magisches. Man kann die Freude und die Besinnlichkeit der Menschen förmlich spüren.

Leider geht es nicht allen so. Er ist einer von ihnen. Jedes Jahr zu Heiligabend streift er durch die verschneiten Straßen und Gassen seiner Stadt. Ab und an schaut er in die dunklen Schaufenster oder betrachtet die hell geschmückten Häuser. Sie erwärmen sein sonst so trostloses Herz. Viel Freude hat er leider nicht in seinem Leben und zur Weihnachtszeit noch weniger. Zu dieser Zeit vermisst er die Wärme und die Liebe der Menschen, die ihm noch bis heute so viel bedeuten.

In den späten Abendstunden wird er wieder in seinem einsamen Wohnzimmer sitzen, im Hintergrund wird ein Weihnachtsfilm laufen und er wird sich wieder die alten Fotoalben ansehen. Das macht er in jedem Jahr und nur zu Weihnachten, die Zeit, in dem er sich selbst das Herz bricht.

Er liebt den Schnee, hat er schon immer getan. Als kleiner Junge tobte er mit seinen Geschwistern über die bedeckten Wiesen und baute den größten Schneemann in der ganzen Gegend. Mit den Nachbarskindern wurden Schneeballschlachten ausgeführt und wer verloren hat, musste für die restlichen Kinder warmen Kakao machen und Plätzchen verteilen. Wie sehr hat er diese Spielereien geliebt. Jedes Jahr hatte er sich über den ersten Schnee gefreut, auch noch als Erwachsener. Aber diese Freude ist ein Teil seiner Vergangenheit.

Die Kirchenglocken läuten, einer der vielen Gottesdienste ist beendet. Er geht immer um Mitternacht zum 25. Dezember dorthin. Er ist nicht wirklich gläubig, aber es ist das einzige Mal, dass er unter Leute kommt und doch keiner Fragen stellt. Immerhin ein kleines Gefühl der Gemeinschaft. Der Gesang des Chors lässt ihn für einen Moment all jene traurige Emotionen vergessen, alle Erinnerungen ausblenden. Auch heute Nacht wird er das wieder tun.

Der Schnee knirscht unter seinen Schuhsohlen. Nur die Laternen erleuchten seinen Weg. Seine Winterjacke fängt die Flocken auf. Früher hat er sie immer mit der Zunge aufgenommen. Man sollte dabei zählen und der mit den Meisten hat gewonnen. Die intensive Erinnerung löst ein kühles Gefühl in ihm aus. Aber es ist angenehm. Keine Kälte, wie er sie sonst spürt.

Fremde könnten meinen, dass er nur ein Spaziergänger ohne Ziel ist, dabei geht er auch dieses Jahr wieder dorthin, wo alles ein Ende fand. Noch einmal ihnen nahe sein, wenn auch nicht physisch. Dazu wird es niemals mehr kommen. Ob er das jemals vollends akzeptieren wird, weiß keiner.

Er steht vor dem Haus, in dem sein Leben stattfand. Das Auto im Carport hat noch Schnee auf dem Dach, war wohl vor einiger Zeit unterwegs. Es muss neu sein, im letzten Jahr stand da noch ein anderes. Der Weg zur Haustür ist geräumt und gestreut, im Vorgarten liegt ein großer Berg Schnee. Daneben leuchtet ein Rentier mit Schlitten. In den Fenstern stehen Stimmungsleuchter oder hängen beleuchtete Sterne. Was wohl für ein Baum im Wohnzimmer erstrahlt? Diese Frage stellt er sich ebenfalls in jedem Jahr, aber die Antwort wird er nie bekommen.

Noch einen letzten Blick wirft auf diese Idylle, dann dreht er sich um und macht sich auf den Heimweg. Er zweifelt an dem Wort Heim, denn so hat es sich noch nie angefühlt. Ohne Familie, ohne Liebe, ohne Wärme. Trotz der langen Zeit, in der er dieses neue Leben lebt, kann man nicht von Heimkommen sprechen. Nie wieder.

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