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☆ 3. Dezember ☆

"Du bist ja schon wieder zu spät, Yumi", schimpfte Lio leise, als ich mich schnaufend neben ihn auf meinen Platz fallenließ. Meine Lehrerin warf mir einen strengen Blick zu, sagte aber ausnahmsweise nichts.

"Sorry", murmelte ich zu meinem besten Freund, nannte aber keinen Grund für die Verspätung. Ich konnte ihm ja schlecht erklären, dass ich noch kurz eine weitere Dynamitsprengung verbieten und Dornröschen aus dem Schlaf aufwecken musste.
Doch Lio fragte gar nicht erst nach dem Grund.

Mir fiel auf, dass er ein wenig bedrückt aussah. Das tat er oft, doch heute sah man es ihm besonders an.

"Hey, alles okay?", flüsterte ich ihm zu.

"Yumi! Erst zu spät kommen und dann auch noch schwätzen, oder was?", wies meine Lehrerin mich zurecht.

Ich beachtete sie nicht, sondern blickte weiterhin Lio mit eindringlichem Blick an.
Seine blonden Locken fielen ihm unordentlich über die Stirn und seine blauen Augen sahen müde aus. Erst als er kurz nickte, sah ich Frau List an und murmelte eine Entschuldigung.

Ich nahm es Lio nicht ab, dass alles in Ordnung war, doch ich wollte ihn nicht bedrängen.
Wenn er reden wollte, wusste er, wo er mich findet.

Den restlichen Schultag redeten wir nur belanglose Themen, über unsere Fächer, Lehrer, die neusten Kinofilme und unsere zuletzt gelesenen Bücher. Doch darüber, was ihn bedrückte, redeten wir nicht.

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Als ich zuhause ankam, schmiss ich meinen Schulranzen erschöpft in die Ecke.

"Hattest du bist jetzt Schule?"

Ich schrie kurz auf, als die Stimme plötzlich ertönte, und Sixtan zuckte erschrocken zusammen. Dornröschen und der Fuchs sahen mich ebenfalls irritiert an. Die hatte ich ja alle komplett vergessen.

Ich atmete erleichtert aus, während ich versuchte, mein vor Schreck pochendes Herz wieder zu beruhigen. "S-Sorry. Ja, hatte ich", antwortete ich.
Es war schon 18 Uhr, weshalb ich Sixtans schockierte Frage nachvollziehen konnte.

Plötzlich hielt ich inne. "Wo ist eigentlich Herr Osiem?"

Sixtan wurde rot.

Dornröschen seufzte. "Eine tragische Geschichte."

Ich blinzelte. "Was?"

"SIE HAT MEINEN SCHOKOKUCHEN AUS DEM FENSTER GESCHMISSEN! TUN SIE DOCH ETWAS, MISS YUMI!", schrie nun jemand vorwurfsvoll und Herr Osiem sprang mir entgegen. Er hatte wohl auf dem Adventskalender gesessen und baute sich nun entrüstet vor mir auf, die Arme in die Hüften gestemmt.

"Was?! Wer?", rief ich. Ich war nicht sehr überrascht, als der runde Zahlenmann nun anklagend auf Sixtan deutete.

"Verdient!", rief diese und verschränkte selbstbewusst die Arme, "Sowas gehört ja auch aus dem Fenster geschmissen! Es ist Schokoladenkuchen! SCHO!-KO!-LA!-DEN!-kuchen."

Herr Osiem öffnete schon den Mund, um etwas zu erwidern, als eine neue Stimme aus der Richtung des Adventskalender aufgeregt rufte.
"Schokolade?! Hab ich da Schokolade gehört?!"

Bevor ich sehen konnte, wer da so sympathisch war, war der Fuchs schon zum Kalender gesprintet und hatte eine aufgehende Tür wieder zugeknallt.
Obwohl er versuchte, es zu verdecken, sah ich die große 4 auf dem Türchen glänzen.

"Was war das?", fragte ich neugierig.

"Nichts!", rief er, "Überhaupt nichts! Findest du eigentlich auch, dass es ziemlich warm für Dezember ist?"

"Warm? Wir haben -4 Grad draußen. Zu Weihnachten schenke ich dir ein Thermometer", antwortete ich grinsend.
Ich hatte das Ablenkungsmanöver sehr wohl durchschaut.

Doch ich hatte Hausaufgaben zu tun und so setzte ich mich an meinen Schreibtisch.
Um das verfrühte Türchen könnte ich mich auch später noch kümmern.

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Jemand tippte mich an.

Blinzelnd hob ich den Kopf.

"Entschuldigung, aber möchtest du nicht lieber in deinem Bett schlafen, anstatt am Schreibtisch?", fragte eine neugierige Stimme.

Ich blinzelte noch einmal.
Wortlos starrte ich das handgroße Mädchen mit den Sommersprossen und dem frechen Grinsen im Gesicht an, das nun vor mir auf dem Schreibtisch stand. Sie hatte ein grünes Kleid, weiße Hosen und weiße Socken an und ihre blonden Haare hatte sie mit einer großen roten Schleife zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. In der Hand hielt sie einen Besen.

"Hi", strahlte sie nun und streckte mir ihre kleine Hand hin, "Ich heiße Bibi Blocksberg."

Ich blinzelte erneut.
Dann streckte ich vorsichtig meine Hand aus und nach kurzer Überlegung nahm ich ihre zwischen meinen Zeigefinger und Daumen und schüttelte sie.

Ein Mini-Drucker mit Beinen sprang auf den Schreibtisch und ich fuhr zusammen.

Sixtan, der Fuchs und Herr Osiem kamen nun ebenfalls keuchend angeklettert.

"Du hast... so tief... geschlafen... und wir waren so neugierig... Da haben wir uns... gedacht, wir könnten... das Türchen von heute... ja schonmal kurz öffnen, aber...", erklärte Six, unterbrach sich aber ständig, um nach Luft zu schnappen.

Ich sah auf die Uhr. 00.30 Uhr.
Na gut, meinetwegen. Ich war ihnen nicht böse.

Der Fuchs keuchte ebenfalls und deutete mit einem Ohr auf Bibi. "Das ist... gemein... Die konnte... fliegen."

Die kleine Hexe zuckte nur frech mit den Schultern und grinste.

Mein Blick fiel wieder auf den Drucker. Ich wusste, wer er war. "Du bist Bob".

Der Drucker begann zu brummen und zu rattern. Nach ein paar Sekunden hatte er einen lächelnden Smylie ausgedruckt.

"Bob?", fragte der Fuchs verständnislos.

Ich begann zu lächeln, bei der Erinnerung daran.
"Als kleines Kind hatte ich immer panische Angst vor unserem Drucker. Er ist schon etwas älter und rattert, brummt und quietscht beim Ausdrucken immer ganz fürchterlich. Ich dachte immer, er möchte mich und Mum auffressen und dann auf ein Papier drucken, in dem wir dann für immer gefangen sind."

"Du hattest ja schon immer eine blühende Fantasie. Genau wie deine Mutter, aber mir soll es Recht sein. Wäre es nicht so, würde es uns ja nicht geben", murmelte Sixtan und ich sah sie erstaunt an.

"Ihr kennt meine Mutter?", wollte ich erstaunt wissen und alle nickten im Einklang.

"Natürlich", bestätigte Bibi.

"Jetzt erzähl weiter, wer Bob ist", bettelte der Fuchs und ich fuhr fort.

"Also hat meine Mum mich eines Tages vor den Drucker gestellt und mir erzählt, das wäre Bob. Er wäre ein schüchterner, wenn doch fleißiger Drucker.
Um immer alles richtig zu machen, würde er sich immer ganz besonders dolle anstrengen, weshalb er immer so brummen, rattern und quietschen müsste. Nur so könne er seine Arbeit perfekt erledigen. Deshalb würde es ihn sehr traurig machen, dass ich immer solche Angst vor ihm hätte; er wäre sehr sensibel und dächte, er würde etwas falsch machen."

"Und was haben Sie dann gemacht?", fragte Herr Osiem fasziniert.

Ich lachte. "Ich bin zu dem Drucker gegangen, habe meine Kleinkinder-Patschehand auf ihn gelegt und gesagt 'Entschuldigung Bob, du machst alles richtig und von jetzt an werde ich auch nie wieder Angst vor dir haben' und so war es dann auch."

Bob ratterte wieder fröhlich.

Ich strich ihm kurz über die verstaubte Haube, dann stand ich gähnend auf.
"Bibi, an dich habe ich noch so viele Fragen! Aber wäre es okay, wenn wir die nicht mehr in dieser Nacht klären? Ich bin totmüde", wandte ich mich an das blonde Mädchen und Bibi nickte.

"Aber gerne doch. Warte, ich helf dir." Sie hob ihre Hände. "Eene meene nutzt, der Zahn sei jetzt geputzt. Eene meene Flugzeugflug, du bist jetzt im Schlafanzug. Hex-Hex!"

Ein helles Pling-Pling ertönte und eine Sekunde später hatte ich meinen Schlafanzug, anstatt meiner Alltagsklamotten, an und meine Zähne waren geputzt.

"Danke!", staunte ich und die kleine Hexe lächelte verschmitzt.

"Na dann, gute Nacht. Endlich wieder Schlafen, ich dachte schon, dieser Tag geht ewig!", gähnte nun Dornröschen und ich nickte lächelnd.

Ich sah den fünf Gestalten dabei zu, wie sie sich in ihre Kalendertürchen zurückzogen, wobei es sich der Fuchs oben auf dem Adventskalender gemütlich machte.

Auch ich musste wieder gähnen und ließ mich erleichtert in mein Bett sinken.

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