☆ 13. Dezember ☆
"Das ist ein Fuchs."
"Nein, eine Katze."
"Seid ihr doof? Es ist nichts davon, es hat doch Hörner wie eine Antilope."
"Also ist es eine Antilope?"
"Quatsch. Aber so oder so sieht es unfassbar süß aus."
Meine Augen sprangen von einem Zeitverkürzer-Bewohner zum anderen, während sie wild miteinander diskutierten.
Das kleine Fabelwesen, das tatsächlich wie eine Mischung aus Fuchs, Katze und Antilope aussah, verfolgte die Diskussion mit zunehmend verunsicherterem Blick in seinen schwarzen Knopfaugen.
Es war schmal und sein fluffiges, aufgeplustertes Fell schimmerte in rötlich, braun und orange, während es von weißen Musterungen durchzogen war. Es war wirklich unfassbar süß.
Es sah ein wenig verlegen auf seine Pfoten, als sich eine zweite Gestalt, ebenso groß wie es, hinter ihm hervorschob.
Auf samtigen Pfoten und anmutig baute sich der flammend orangefarbene Kater vor uns auf.
Er war groß und kräftig und dennoch schlank; das glatte, kurze Fell mit den dunklen, orangeroten Streifen verlieh ihm eine strahlende Würde und eine Narbe an seiner Flanke lenkte meine Aufmerksamkeit auf sich.
Die smaragdgrünen Augen des Katers funkelten aufmerksam, während sein linkes Ohr, das ein wenig zerfetzt war, aufgeregt zuckte.
"Hallo, mein Name ist Feuerstern. Ich bin der Anführer des Donnerclans", begrüßte er uns und neigte anmutig den Kopf.
Dann zeigte er mit dem Schweif auf das Fabelwesen neben ihm. "Das hier ist Dunkelstern. Sie kommt aus den Ländereien zwischen unserem Wald und Westeros."
Dunkelstern nickte wieder etwas selbstbewusster in die Runde und in diesem Moment hatte ich schon beschlossen, sie von nun an "Sternchen" zu nennen.
"Annyeonghaseyo, ihr Kartoffelkekse", rief sie und alle sahen sich verwirrt an.
"Was für'n Ding?", fragte Dark perplex.
Lina klärte ihn auf. "Das ist koreanische für 'Hallo'."
Sternchen kniff belustigt die Augen zusammen. "Ihr könnt mich auch Tamina nennen und ooooohhhhhha, du hast Schokoladenkuchen! Begeistert sprang sie zu Herr Osiem, der vor Schreck seinen Kuchen fallen ließ.
"Jetzt mal ehrlich, wo kriegt der immer wieder neuen Kuchen her?", murmelte Sixtan und Toasty seufzte schwer. "Das wüsste ich auch gerne. Ich würde dort sofort ein Abonnement abschließen."
Feuerstern beäugte misstrauisch den Fuchs, bereit, sich sofort zu wehren, falls dieser ihn angreifen sollte.
Mir fehlten noch immer die Worte.
Feuerstern war mein Kindheitsheld gewesen und ich hatte ihn immer für seine Stärke, seine Gelassenheit, seinen starken Willen und seine Werte bewundert.
Dass der Donnerclan-Anführer nun leibhaftig vor mir stand, warf mich aus der Bahn.
"Sagt mal, habt ihr zufälligerweise Kakao da?", unterbrach Sternchen mit einem süchtigen Blick meine Gedanken.
"Mäusehirn", schnurrte Feuerstern Sternchen belustigt zu, woraufhin Sternchen gespielt beleidigt mit dem flauschigen Ohr schnippte.
Ich überließ es Lio, zu antworten."Ja, natürlich! Wir können-"
Die aufgehende Tür unterbrach ihn.
Meine Mutter lugte ins Zimmer hinein.
"Ich gehe jetzt den Tannenbaum kaufen, möchte jemand mitkommen?", fragte sie. Als ob sie das wirklich fragen müsste.
Vier Stunden später standen wir alle wieder im Wohnzimmer und betrachteten staunend und stolz die kleine Tanne, die die Aufmerksamkeit eines jeden auf sich zog, der den Raum betrat.
Ihre dunklen, grünen Nadeln glänzten satt und ihre Äste streckten sich stolz aus.
Ich spürte ein vorfreudiges Kribbeln in meinem Bauch. Weihnachten war nicht mehr fern, das spürte ich und wohl auch jeder andere in diesen Raum.
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Für dieses Kapitel ausgeliehen: DunkelStern
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