Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

9. Türchen

 Flowers 'n'Tatt's

„Hast du schon gesehen? Da ist ein neuer Laden." - „Aha." desinteressiert ignoriert der junge Mann seinen Kollegen mehr oder wenig. „Louis ernsthaft, tu doch wenigstens so, als würde es dich interessieren." - „Liam, ernsthaft, solange es keine Konkurrenz ist, ist es mir egal." erwidert er konzentriert über die Blaupause gelehnt.

Liam rollt mit den Augen und räumt noch einiges auf. Louis ist immer noch voll in seinem Element. Er werkelt schon den ganzen Vormittag an dem Entwurf herum, bisher nur auf seinem Tablett, dass er immer zum Zeichnen benutzt, aber jetzt wird das ganze auf Blaupause übertragen. Das Motiv stand gestern schließlich fest und er hat dem Kunden bereits ein Foto geschickt. Er ist höchst zufrieden und kommt in zwanzig Minuten her.

Sie schmeißen den Laden jetzt seit guten fünf Jahren und es läuft gut, sehr sogar. Es war ursprünglich ein Gedanke von zwei Betrunkenen, aber so läuft das Leben eben manchmal. Liam hat seiner Exfreundin vor knapp zehn Jahren ihre Ohrlöcher gestochen und Louis hat schon immer gerne gezeichnet. Jetzt haben die zwei ein Tattoo- und Piercingstudio und man würde lügen, wenn man behaupten würde, sie wären schlecht in ihrem Job. Das sind sie ganz und gar nicht.

Eine junge Frau lässt sich gleich Tattoo stechen; eine Wanderdrossel auf einem Ast und einem kleinen A darunter. Es wird ein schwarz-weißes Bild und vielleicht zwei Stunden dauern, bis es fertig ist, plus minus. Je nachdem, wie gut ihre Haut mitmacht.

Louis ist noch nicht ganz fertig, als die Frau das Studio betritt und von Liam empfangen wird. Er führt sie in einen der zwei Räume im hinteren Bereich des Studios. Während Louis noch einige Linien nachzieht, rasiert Liam die Innenseite ihres Oberarms aalglatt. Dort soll das Tattoo platziert werden. Louis nickt ihm dankend zu und wendet sich zu seiner Kundin.

„Sie sind zufrieden mit dem Motiv und der Stelle?" fragt er nach und sie nickt lächelnd. „Absolut!" bestätigt sie und Louis bittet sie, sich hinzulegen und den Arm auszustrecken. Mit dem Stuhl rollt er zu ihr, desinfiziert sich die Hände, ihren Arm und zieht sich Handschuhe an, bevor er die Blaupause anbringt.

Sie sieht auf das Motiv und nickt noch einmal. Dann hört man ein monotones Surren und er setzt die erste Nadel an. Er hat es sich selbst beigebracht, Jahrelang hat er geübt. Angefangen hat er mit Bananen, aus dem einfachen Grund, dass wenn man sie anschließend nicht mehr Essen kann, er weiß, dass er zu tief gestochen hat. Dann hat er beim Metzger in der Nähe nachgefragt und durfte die Schweinehaut verwenden, die ansonsten weggeworfen worden wäre.

Liam hat ebenfalls viel geübt, lange und inzwischen kann er es verdammt gut. Beide wissen, was sie tun und auch, wenn Louis' Mum es liebt gehabt hätte, ihren Sohn auf der Uni zu sehen, weiß sie doch, dass er glücklich ist, mit dem, was er tut. Vor fünf Jahren haben sie dann einen Kredit aufgenommen und das Studio gebucht. Am Anfang lief es recht holprig, aber dann hat es doch geklappt. Ein Jahr später haben sie ihr Hygienezertifikat bekommen und sie bereuen es bis heute nicht, das Risiko, sich Selbstständig zu machen, eingegangen zu sein.

Louis ist voll in seinem Element. Gezielt zieht er Linien unter die Haut, Schattierungen und Striche. Die Stelle ist nicht angenehm, das weiß er, aber es gibt schlimmeres. Wirklich unangenehm ist es auf der Hand, weil zwischen Knochen und Haut so gut wie kein Gewebe mehr ist. Das tut richtig weh.

Seine Kundin kommt gut mit dem Schmerz klar und ihre Haut spielt auch mit. Nach knapp zwei Stunden ist es dann fertig und Louis versorgt das fertige Tattoo, ehe er es in Folie einwickelt. Sie setzt sich wieder auf und sieht es sich im Spiegel an. „Es ist so schön!" sagt sie begeistert und sieht Louis grinsend an. Das ist eines der schönsten Dinge an seinem Job; die Freunde der Leute zu sehen, wenn er mit seiner Arbeit fertig ist.

Er stellt noch ein weiteres, größeres Tattoo heute fertig, dass er vor einigen Wochen angefangen hat, für das aber eine einzige Sitzung bei weitem nicht gereicht hätte. Liam hat deutlich mehr Kunden, aber dafür dauert es bei ihm auch nicht so lange.

Am Ende des Tages kümmert Louis sich um die Kasse, während Liam aufräumt. Sie sind ein eingespieltes Team und im Gegensatz zu ihren Anfangszeiten kommen sie meistens pünktlich raus. Als sie noch keine Routine hatten, haben sich die Abende gezogen. „Schau mal." meint Liam dann und deutet auf das Schild, dass auf das Ladenlokal neben dem Studio deutet. „Das ist wieder vermietet?" fragt Louis nun doch verwundet und sieht sich das Schaufenster an.

Es stand bestimmt zwei Jahre leer, eigentlich merkwürdig, denn sie sind in einer gut besuchten Gegend, doch Louis hat sich nicht weiter dafür interessiert. Die Fenster waren mit alten Zeitungen von innen Verhangen und jetzt sind sie plötzlich weg. Das Schaufenster ist in Pastelltönen dekoriert und ganz offensichtlich wurde das Lokal von Grund auf saniert. „Gar nicht so hässlich." kommentiert Liam und Louis zuckt mit den Schultern.

„Etwas Romantik, Tomlinson." - „Es sind doch nur Blumen." erwidert er und Liam seufzt. Es ist sowieso hoffnungslos.

Als er am nächsten Morgen zum Studio geht, bemerkt Louis, dass der Laden neben seinem bereits geöffnet hat. Er schaut durch die Glastür und übersieht dabei fast den Straßenstopper. Das Lokal ist sehr hell, freundlich und bunt. Es riecht schon hier draußen nach Blumen, aber was soll Louis damit schon im Studio. Er schüttelt den Kopf und fängt mit seiner Arbeit an.

Er denkt nicht weiter darüber nach, dass es nun einen Floristen auf der Straße gibt, aber dann irgendwann betritt ein Mann, etwa in seinem Alter das Studio. Louis sitzt vorne am PC und Liam sticht gerade irgendein Piercing. Louis sieht auf. „Hi, was kann ich für Sie tun?" Der Mann trägt einen schwarzen, nicht allzu dicken Pullover und Louis kann an seinem Ausschnitt schwarze Tinte auf der Haut entdecken. Auch auf seinen Händen sind kleine Motive und er sieht sich den Mann genauer an.

Er ist hübsch, sehr attraktiv. „Hi, ich bin Harry." antwortet er und sieht sich kurz um. „Mir gehört der Laden nebenan." meint er dann und überrascht sieht Louis ihn an. „Ich dachte, ich komme in meiner Pause einfach mal vorbei." spricht er weiter und Louis steht auf, als Harry ihm eine Vase mit Blumen überreicht. „Und ein kleines Geschenk habe ich für meine Nachbarn natürlich auch." Etwas überfordert sieht er auf den Strauß, aus dunkelroten Blumen. „Äh.. danke?" erwidert Louis und sieht sich um. Dann entdeckt er im Schaufenster einen freien Platz und stellt sie zwischen die Auslagen. Er öffnet die Tür und geht vor das Studio.

So schlecht sieht das mit den Blumen sogar gar nicht aus, stellt er fest und zufrieden geht er wieder rein. „Ich dachte, ein bunter Strauß, passt nicht so gut hier hinein." meint Harry dann. „Das rot ist echt schön." erwidert Louis und lächelt ein wenig. „Ist das dein Studio?" fragt Harry dann und Louis nickt. „Dann tätowierst du?" Wieder bejaht Louis und Harry nickt anerkennend. „Deine Arbeit ist echt gut." - „Ach so?" - „Oh meine Schwester war gestern hier. Sie meinte, dass du ihr den Vogel gestochen hast und dadurch hatte ich die Idee, einfach mal vorbei zu kommen." erzählt Harry und überrascht sieht Louis ihn an.

„Ähm, dann danke." erwidert er geschmeichelt und fragt sich, wieso er so nervös wird. Es ist doch nur der Inhaber des Floristen nebenan.

Jedenfalls denkt er das in diesem Augenblick. Ihm fällt zunächst nicht auf, das jede Woche andere Blumen im Schaufenster stehen, Liam und er wechseln sich ab, sie bei Harry zu holen. „Wann sollen wir dich eigentlich mal dafür bezahlen?" fragt Louis lachend, als er eines Tages den Laden von Harry betritt, aber dieser lacht nur und meint dann, „du könntest mir ja mein nächstes Tattoo stechen." Louis nickt sofort und grinst. „Gut, wann hast du Zeit, und was möchtest du?" fragt er direkt und Harry ist etwas überrumpelt.

Er hätte nicht gedacht, dass Louis so einfach zustimmt. Aber gut, wieso eigentlich nicht. Er spielt seit einigen Wochen mit dem Gedanken, sich wieder etwas Stechen zu lassen und er hat viele von Louis' Arbeiten auf Fotos gesehen, die in den Mappen und an den Wänden des Studios hängen.

„Ich möchte einen Anker am Handgelenk, klassisch und nicht zu ausgefallen." sagt Harry gerade heraus und Louis nickt. Er setzt sich nach Feierabend sofort an die Skizze und schon am nächsten Tag zeigt er Harry sie. „Du bist schon fertig? Sicher, dass das nicht aus dem Internet ist?" witzelt er und Louis schnappt empört nach Luft. „Ey! Ich hab das gestern Abend gemacht!" Harry grinst. „Okay, wenn hast du Zeit." - „Du magst es?" - „Es sieht verdammt geil aus." korrigiert der Gelockte ihn und Louis errötet ein wenig.

Zwei Tage später treffen sie sich im Studio. Es ist Sonntag und sie haben ihre Ruhe, da Liam nicht da ist. Louis macht die Blaupause fertig, während Harry den Strauß austauscht. Es sind Rosen, knallrot. Dann setzt er sich auf den schwarzen Stuhl und vorsichtig entfernt Louis alle Haare an der zu tätowierenden Stelle. Harry beobachtet ihn und merkt, dass seine Haut anfängt zu kribbeln, als Louis ihn berührt.

Die beiden kennen sich jetzt seit vier, vielleicht fünf Monaten und von Tag zu Tag wird dieses Gefühl stärker. Louis platziert die Vorlage und noch kann Harry nicht wirklich etwas erkennen, aber Louis wird schon wissen was er tut.

Je näher er allerdings Harrys Handgelenk kommt, desto schmerzhafter wird es und an einer Stelle zieht der Florist scharf die Luft ein. „Sorry.." sagt Louis schnell und hebt die Nadel ab. „Passt schon." lächelt Harry und verliert sich für einen Moment in dem Blau Louis' Augen.

Dieser nickt und macht weiter. Er setzt die Nadel mit Bedacht an, er will, das es absolut perfekt wird. Wieder beißt Harry sich auf die Unterlippe und atmet tief ein und wieder aus.

„Pause?" fragt Louis ihn, aber er schüttelt den Kopf. „Nein.. ich muss mich nur ablenken." meint er und schließt kurz die Augen. Louis denkt nicht lange nach. Die ganze Zeit schon, Wochenlang, will er es machen, aber traut sich nicht. Jetzt legt er die Nadel zur Seite und lehnt sich zu Harry. Er küsst ihn sanft und überrascht zuckt Harry zusammen. Dann seufzt er leise und erwidert den Kuss glücklich. Er hat nicht damit gerechnet, aber er genießt es.

„Besser?" fragt Louis dann leise und lächelt. „Auf jeden Fall." grinst Harry und küsst ihn noch einmal. Es war sowieso schon längst überfällig. Das Tattoo ist fertig und in Folie verpackt. Louis steht auf und streckt sich, bevor er aber auch nur daran denken kann, aufzuräumen, hat Harry ihn auf seinen Schoß gezogen und Louis ist sich bei dem nächsten Kuss sicher, jetzt hat er sein Herz vollkommen an den attraktiven Floristen von nebenan verloren. 

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro