Türchen 11 / Unbekannter (4/8)
Sie lachte während sie mit ihren Freunden mit Glühwein anstieß. Heute hatten sie sich alle früher Feierabend genommen um gemeinsam auf den Weihnachtsmarkt zu gehen.
Sie strahlte in die Runde, während sie beobachtete, wie Harry und Kingsley sich über die Neuerungen in der Aurorenzentrale unterhielten.
Hermione verdrehte die Augen. Sollte dieser Abend nicht einfach nur Privat sein? Aber nein, Harry und King mussten wieder über die Bekämpfung des Bösen fachsimpeln. Aber sie ließ sie.
Severus Snape unterhielt sich mit Draco über irgendeinen Trank. Sie selber hatte sich lange selber an dem Gespräch beteiligt, liebte sie es doch mit ihnen über die Forschung zu sprechen. Wenn sie nicht ins Ministerium gegangen wäre, dann hätte sie sicherlich selber eine Laufbahn zur Tränkemeisterin eingeschlagen, doch wollte sie den Menschen aktiver helfen.
Sirius und Remus unterhielten sich über ein Buch, welches Hermione selber noch nicht gelesen hatte. Sie hatte einfach keine Zeit. Auch wenn es traurig war, die Arbeit als Ministerin raubte ihr viel Zeit für ihre geliebten Bücher. Sie las immer noch in jeder freien Minute, aber dennoch konnte sie lange nicht mehr so viel lesen, wie sie gerne hätte. So war es nun mal. Sie kuschelte sich weiter in ihren Mantel und zog den Schal fester um sich, während sie ihren Blick über die Massen auf dem Weihnachtsmarkt schweifen ließ.
Eigentlich suchten ihre Augen unbewusst einen roten Haarschopf. Ginny wollte nur einmal kurz nach Hause apparieren, um auf die Toilette zu gehen und nach ihren Kindern zu sehen. Doch das war auch schon wieder eine Viertelstunde her.
Hermione hatte ihr gerade von den Briefen erzählt und platzte vor Neugierde, was Ginny dazu sagen würde. Sie hatte sich endlich dazu durchgerungen, dass es nicht mehr ihr alleiniges Geheimnis wäre.
Ihre Augen blieben an sehr blonden langen Haaren hängen. Also ließ sie die Gruppe hinter sich und steuerte auf die Person zu. Vorsichtig, um die Person nicht zu erschrecken, tippte Hermione ihm auf die Schulter. „Hallo Lucius“, begrüßte sie den Malfoy und der schloss sie in eine innige Umarmung, zur Begrüßung. „Guten Abend, Ministerin“, meinte er ernster, als es zu seiner Begrüßung passte.
Hermione schlug Lucius auf den Arm und lachte. „Heute Abend bin ich einfach nur Hermione und nicht die Ministerin. Komm doch mit zu unserem Stand. Wir trinken Glühwein und reden miteinander. Einfach selber mal in die Vorweihnachtsgefühle eintauchen“, erklärte sie und lächelte den blonden Mann herzlich an. Er sah etwas skeptisch aus, doch willigte er dann doch ein.
Sie zog ihn einfach hinter sich her. „Seht mal, wen ich gefunden habe“, rief sie ihren Freunden zu und zog Lucius an ihre Seite. Er schüttelte nur über ihre ungestüme Art den Kopf. Er beugte sich vor. „So etwas gehört sich aber nicht für die Zaubereiministerin“, wisperte er verschmitzt in ihr Ohr. Daraufhin lachte Hermione wieder glockenhell auf. „Ach Luc“, lächelte sie ihn an. „Heute Abend bin ich nicht die Zaubereiministerin. Heute Abend bin ich eine ganz normale Frau, die Spaß mit ihren Freunden hat. Ich drehe sonst noch durch, wenn ich immer anders sein muss“, raunte sie dann leise zurück und Lucius legte einfach einen Arm um sie. „Dann genieße die Zeit“, stimmte er ihr zu.
Hermione sah die genervten und auch bösen Blicke von Remus und Sirius, doch ließ sie die von sich abprallen. Erstmal. Kingsley sagte kein Wort und doch hatte er Lucius nur einmal kurz zugenickt und sich gleich wieder Harry zugewandt. Hermione wusste von dem Streit zwischen den Männern. Gestern hatten sie sich im Ministerium richtig in die Wolle bekommen. Sie hatte dem Streit höchstpersönlich ein Ende gesetzt, doch würde es wohl dauern, bis sie sich wieder vertrugen. Es war schade, aber sie konnte sie ja nicht zwingen.
Lucius hatte sich Severus und Draco zugewandt und Hermione stellte sich zu den Slytherins. Sie lachte und scherzte mit ihnen. Heute hatte sie ihren geheimnisvollen Fremden einfach aus ihren Gedanken verbannt. Sie wollte sich entspannen und das tat sie auch.
Nach einiger Zeit kam Ginny zurück und die beiden Frauen tuschelten vor sich hin, während jeder von ihnen sich um ihren Glühwein schlürften. Doch hörte Hermione die abfälligen Worte über Lucius, die Sirius zu Remus sagte, also trat sie näher zu den Beiden.
„Was ist dein Problem, Sirius?“, erkundigte sie sich freundlich. „Wieso bist du so vertraut mit ihm?“, fauchte er. Hermione seufzte und wandte sich an Remus. „Hast du ebenfalls ein Problem?“, wollte sie auch von ihm wissen. „Ich kann es nicht wirklich nachvollziehen, Hermione“, gab er zögernd zu.
„Gut, dann erkläre ich euch jetzt etwas. Ich habe mich vor Jahren schon mit Lucius ausgesprochen. Er hat für das, was er im Krieg getan hat gebüßt und er war mir in vielen Situationen ein guter Freund. Lucius unterstützt mich in meinen Entscheidungen und ich unterhalte mich sehr gerne mit ihm. Er ist nicht der arrogante Mistkerl, den er in der Öffentlichkeit zeigt. Also reißt euch am Riemen. Ohne ihn würdet ihr nicht mal Leben“, fauchte sie die Männer leise an.
Sie wandte sich zu King um. „Du reißt dich gefälligst auch zusammen und klärst das mit Luc“, zischte sie und trank ihren Becher leer. „Ich werde nun gehen“, brummte sie und schlang ihre Arme, um ihre beste Freundin.
Einen Abend später lag wieder ein Brief auf ihrem Bett.
Meine geliebte Hermione,
warum tust du mir das an? Dich mit diesem Slytherin zu sehen, es hat mir das Herz zerrissen. Liebst du ihn? Liebst du ihn und nicht mich? Ich würde es nicht ertragen, wenn ich dich an einen Slytherin verliere. Meinetwegen haben sie sich geändert und ich komme auch mit ihnen klar, aber ich möchte dich in nicht in den Armen eines Anderen sehen.
Liebst, bitte sage mir, dass du dein Herz nicht an ihn vergeben hast. Ich weiß, dass du diese Häuserrivalität nicht leiden kannst. Ich weiß auch, dass dieses Denken zu diesem Krieg geführt hat, doch wenn ich dich in den Armen von ihm sehe, dann sehe ich nur noch rot. Ich will dich zum Lachen bringen und dich in meine Arme ziehen. Ich will dir sagen können, dass ich dich liebe und sehen, wie deine Augen erstrahlen. Ich möchte dich wärmen, wenn dir kalt wird. Du könntest dich in meine Arme kuscheln und ich wärme dich, bis in alle Ewigkeit. Du könntest aber auch meinen Mantel haben, denn lieber friere ich selber, als dich frieren zu lassen.
Ich möchte dir jeden Wunsch erfüllen, der in deinem süßen Köpfchen herumschwirrt. Ich möchte dir die Welt zu Füßen legen und dich über jedes Meer tragen. Ich möchte dich glücklich machen. Ich liebe dich, Hermione.
Würdest du zurück schrecken, wenn ich dich küssen würde? Ich wünschte wir könnten jetzt zusammen vor dem Kamin liegen. Du in meinen Armen, Kerzenlicht, Weihnachtsmusik im Hintergrund. Davon werde ich heute Nacht träumen.
Träume auch etwas süßes, mein Engel.
Dein Unbekannter
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