15. Dezember
Christmasfeeling Downstairs
„Daisy, wo bleibt das Mehl?", Mrs Patmores Stimme ließ Daisy schneller laufen. Sie hatte sich auf dem Weg in die Vorratskammer mit einem der Zimmermädchen über den schönen neuen Diener unterhalten und die Zeit vergessen. „Hier, Mrs Patmore!", sie streckte der Köchin die Dose hin und machte sich danach wieder an das Verquirlen von Eiern. Es war der Vorabend von Heiligabend und die Küche hatte alle Hände voll zu tun, das Festmahl vorzubereiten. Es galt schließlich zwei Gänse herzurichten, drei Christmas Puddings, Beilagen und Desserts für alle Gäste zuzubereiten und das in möglichst schneller Zeit und möglichst auch alles gleichzeitig. Daisy strich sich ihre Haare hinter das Ohr, sie war schon seit halb fünf auf den Beinen und wurde mal von Mrs Patmore, mal von Mrs Hughes durch die Küche und den Dienstbotentrakt gescheucht. Schnell griff sie nach einem Beutel Zimt und mischte eine leichte Prise unter den Teig. Als Mrs Patmore gerade dabei war eine Zutat aus einem der Schränke zu holen, strich Daisy schnell mit ihrem Finger am Rand des Teiges entlang und ließ ihn sich auf der Zunge zergehen.
Stich für Stich näherte sich Anna ihrem Ziel. Sie strich vorsichtig über den leichten Stoff des Hutbandes, bevor sie ihn am Zylinder feststeckte; es war ihr kleines Geschenk für Mr Bates. Sie hatte den schwarzen Hut in einem Second-Hand Laden gefunden und hatte ihn, mit Hutband und einem kleinem Ornament an der Seite, wieder schön werden lassen. Sie lächelte, er würde sich gewiss freuen. Als es an der Tür klopfte, fuhr sie herum und versteckte den Hut hinter sich. Ein Glück, denn der, der klopfte, war niemand anderes, als Mr Bates. „Schatz, weißt du, wo ich meine Schuhbürste liegen gelassen habe?", er lächelte und schob die Tür noch ein Stück weiter auf, um in die Schuhputzkammer zu treten. „Ähm, nein, vielleicht zu Hause, auf dem Tisch im Flur?", sagte Anna ausweichend. Sie schob den Zylinder noch ein wenig weiter hinter sich. „Vielleicht...", meinte Mr Bates nachdenklich, „Ist alles gut bei dir?" Er schaute sie besorgt an. „Nein, nein, alles bestens!", Anna schob ihren verwunderten Mann aus dem Raum, „Ich wollte sowieso noch mal nach Hause, soll ich für dich nachsehen?" „Das wäre eine gute Idee, Lord Grantham ließ gerade nach mir schicken, ich sollte ihn nicht warten lassen", sagte er, als Anna freundlich nickend die Tür hinter sich zuzog. Verdutzt machte sich Mr Bates auf den Weg Upstairs, wo sich die Familie gerade für das Dinner fertig machte.
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