23.
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Thalia trommelte mit ihren Fingern auf dem Küchentisch herum. Ihr war langweilig, todlangweilig. Immer wieder wanderte ihr Blick zu der Uhr über der Tür. Sie hasste es zu warten. Besonders dann, wenn sie sonst nichts zu tun hatte. Sie wartete schon seit knapp einer Stunde. Das Kreuzworträtsel lag gelöst vor ihr auf dem Tisch. Die beiden Sudokus hatte sie schon am Morgen gelöst. Die einzelne Seite der aktuellen Zeitung war vollgekritzelt. Thalia stand auf und ging zum Fenster. Draußen war alles von einer dicken Schneedecke bedeckt. Der Schnee war dieses Jahr früh gekommen. Schon Anfang November, also vor knapp zwei Monaten. Morgen war Heilig Abend. In den Fenstern der anderen Häusern brannten Kerzen. Weihnachtsschmuck gab es schon seit September in allen Geschäften zu Kaufen. Thalia fand das schwachsinnig. Sie nahm den kleinen Holzengel in die Hand, die ihre Mutter ihr vor Jahren einmal zu Weihnachten geschenkt hatte. Ihr Blick wanderte durch die Küche. Es waren fünf Minuten vergangen. Thalia stöhnte: „Wie lange dauert das denn noch?!" Sie setzte sich wieder auf ihren Stuhl und starrte auf geistesabwesend auf den Ofen. Sie drehte an dem zarten Goldring an ihrem linken Ringfinger. Sie musste leicht lächeln.
Ein Klingeln riss Thalia aus ihren Gedanken. Es war ihr Mobiltelefon. Schnell griff sie danach und nahm den Anruf entgegen. „Hallo Schatz.", sagte sie. „Hey Süße.", antwortete er ihr. „Wann bist du da?", fragte sie. „In einer Stunde.", war die Antwort. Dann legten sie auf.
Thalia wurde nun nervöser. Noch eine Stunde. Wieder trommelte sie mit den Fingern auf dem Tisch herum und kaute auf ihrer Unterlippe. Jeder hätte jetzt sagen können, dass Thalia nervös war.
Nach einer gefühlten Ewigkeit, so empfand es zumindest Thalia, riss sie ein Geräusch aus ihren Gedanken. Erleichtert sprang sie auf. Sie schnappte sich ein Tuch von der Anrichte und ging in die Hocke. Warme Luft schlug ihr entgegen, als sie den Backofen öffnete. Vorsichtig zog sie das Blech heraus. Die Hitze drang an ihre Haut und Thalia war froh, dass sie wenigstens ein Tuch hatte. Sie griff nach zwei Topflappen und hob die Backform hoch. Schnell stellte sie es wieder ab. Es war heiß.
Thalia wartete ein paar Minuten, dann löste sie den Kuchen von der Backform und bestäubte ihn mit Puderzucker. Dann setzte sie Wasser auf. Als es kochte füllte sie es in eine Kanne mit einem Teebeutel. Sie nahm den Kuchen und deckte den Tisch. Gleich würde er kommen.
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