8. Dezember - Weihnachtskekse
Und wiedermal danke an -Skydreams-!
Queenie zog durch die Straßen New Yorks. Es war Vorweihnachtszeit. Die Stadt war festtäglich dekoriert: Stechpalmenzweige, Kerzen und Weihnachtsbäume an jeder Ecke. In den Auslagen der Geschäfte war das schönste Spielzeug ausgestellt. Fast schienen die Muggel zu vergessen, wie wenig Geld sie hatten. Es roch nach Bratkartoffeln und irgendwoher nach Zimt. Queenie fragte sich, ob No-Majs nicht doch ein bisschen Magie hatten. Wenn ja, dann wurde sie hier gerade besonders gut erkennbar. Sie sah verzaubert zu den Straßenlaternen auf, die bereits angezündet waren, um den düsteren Himmel zu erhellen, der Schnee ankündigte. Ihr Ziel war - wie so oft - eine kleine Bäckerei. Schon von weitem wehte ihr der vertraute Geruch von frischem Gebäck entgegen. Sie atmete glücklich die kalte Winterluft ein und ging etwas schneller. Die Türglocke bimmelte leise, als sie den Laden eintrat. "Guten Tag. Wie kann ich Ihnen behilflich sein?" Jacob stand hinter dem Tresen, Teig in den Haaren und Mehl auf den Händen. Niemand sonst war im Laden. Er erkannte Queenie und ein breites Lächeln tauchte auf seinem Gesicht auf. "Hey, Queenie."
Sie schenkte ihm ein Lächeln und blieb ein wenig verloren mitten im Laden stehen. "Nichts los heute?"
"Ich habe eigentlich schon geschlossen", er deutete zur Tür, an der ein Schild hing, auf dem genau das stand. "Hab wohl vergessen, zuzusperren." Er fuhr sich unbewusst durch die Haare und verteilte so Mehl darin.
"Was machst du?", fragte sie neugierig.
"Na, wonach sieht es aus? Ich backe! Weihnachtskekse! Die gehen weg wie die warmen Semmeln. Ich muss mir einen Vorrat anlegen."
"Kann ich helfen?"
"Aber ohne Magie."
Sie nickte. Das war sie zwar nicht gewohnt, aber es konnte doch nicht so schwer sein, oder? Er ging voraus in die Backstube. Sie folgte ihm und hängte auf dem Weg ihren Mantel an einen Haken. In der Backstube war es warm und duftete wunderbar nach Keksen. Auf der Arbeitsfläche lag allerlei Zeug herum: Mehl, Zucker, Eier, aber auch Zimtstangen und Zitronen, Keksausstecher und Nudelhölzer. "Ich habe gerade eine Fuhr Lebkuchen in den Ofen geschoben. Als nächstes stehen Zimtsterne auf der Liste. Schon mal welche gebacken?"
"Nein", gab sie zu.
"Keine Sorge, ist nicht schwer."
Es war ziemlich schwer. Queenie hatte schon bald Mehl auf ihrem Gesicht, ihrer Kleidung und selbst in ihren Haaren. Wie sie das geschafft hatte, war ihr schleierhaft. Die Kekse, die sie ausstach sahen mehr wie verkrüppelte Seesterne als wie ordentliche Sterne aus. Die Glasur landete überall außer auf den Keksen. Sie veranstaltete einen einzigen Saustall. Aber Merlin, hatte sie Spaß dabei. Hätte sie gewusst, wie witzig es war, Essen wie die No-Majs zuzubereiten, hätte sie magisches Kochen schon lange an den Nagel gehängt. Jacob hatte ein so gutes Händchen fürs Backen, dass er selbst ihre verkrüppelten Seesternkekse im Glasursee in ordentliche Zimtsterne verwandelte. Es war schon fast wie Magie. Bald schoben sie die Kekse in den Ofen. Dann machten sie sich an die nächste Runde: Früchtebrot. Mittlerweile war es mitten in der Nacht. Und als sie dann endlich alle Kekse fertig gebacken, dekoriert, verpackt und verstaut hatten und noch die Backstube aufgeräumt hatten, war es nach Mitternacht. Erschöpft saßen sie auf dem Boden, mit dem Rücken gegeneinander gelehnt. "Danke Jacob", seufzte Queenie.
"Wofür denn? Du hast mir geholfen."
"Nein. Ich hatte schon seit langer, langer Zeit keinen solchen Spaß. Und ich habe heute Abend so viel Nützliches gelernt."
Sie lächelte selig.
"Ich hatte auch Spaß. Und es freut mich, dass ich dir etwas beibringen konnte", antwortete er sanft.
Sie drehten sich zueinander um. Ihre Blicke trafen sich. Queenie beugte sich langsam vor. Dann küssten sie sich, mitten auf dem Boden von Jacobs Bäckerei, bedeckt mit Mehl und Teig und nach Keksen duftend.
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