das fünfte Türchen
Nico hasste es hier.
Wobei, eigentlich hatte er sich sogar richtig verliebt in das Land mit den wunderschönen Alpen und dessen Gebirgsseen, den Traumhaften Adventmärkten und den Städten voller Geschichte und Magie. Aber er hasste Berchtenläufe.
Seit sie vor vier Tagen in Salzburg angekommen waren, hatten sie alles von Museen, bis über Eishöhlen besichtigt, doch zu Nicos Leiden hatte Will ihn schon, zu mittlerweile drei, Perchtenläufe mitgeschleppt. Die beiden waren nun schon seit fast vier Jahren ein Paar, und da Nicos mentale Gesundheit unter dem familiären Stress, den Weihnachten nunmal so mit sich brachte, nicht gerade glänzte, hatte ihn der Ältere mit einer zweiwöchigen Reise nach Österreich überrascht, um den Advent im Schnee zu feiern, endlich mal dieses Skifahren auszuprobieren und durch nach Lebkuchen duftende Straßen zu bummeln.
Es tat gut mal die Beine baumeln zu lassen und um so besser war es, dass der Blonde 24 Stunden am Tag bei ihm war. Zuhause in LA, hatten der Fotograf und der Baber zwar schon nach einer gemeinsamen Wohnung gesucht, doch schon seit über einem Jahr erfolglos.
Zurück im hier und jetzt, spürte Nico wie er näher an seinen Partner gezogen wurde, bevor ihm ein Kuss auf das Haar gedrückt wurde.
,,Schau nicht so angespannt Love. Die dürfen schon seit Jahren keine Leute mehr schlagen, obwohl ich es mir ziemlich schmerzhaft vorstelle wenn sie es täten, Schweif Haare fühlen sich sicher nicht wirklich wohltuend an"
Will kicherte und in der Ferne hörte Nico schon diese scheußlich Glocken klingen, es ging los. Ihm wurde gesagt das dieser Umzug, keiner der Perchten sonder der Krampi war, wie ihm ein freundlicher sehr alter Mann am Puschstand erklärt hatte.
"Today is se Grampal day. Five December, on five December. No Perchten...Do you want se Glühwein?"
Nico hatte nur verwirrt genickt, denn als Italiener hatte er selbst einen etwas wirren Aksent und da Österreich an Italien grenzte, hatte der Schwarzhaarige es schon öfter mit verwirrten Urlaubern zu tun gehabt (wobei die aus Wien nicht ganz so nett wie der Opa am Stand vorher waren)
,,Love?"
,,Hmm?"
,,Dein Glühwein wird kalt"
Nico blickte hinab auf seine Hände, wo er die halbvolle Tasse hielt.
Will musterte ihn besorgt.
,,Ist alles okay? Wenn du dir unsicher bist können wir sofort zurück ins Hotel gehen, dann machen wir uns einen schönen Abend"
Will wackelte eindeutig zweideutig mit den Augenbrauen und klimperte mit den Wimpern.
Dabei musste sogar Nico schmunzeln, doch wusste er dass sein Verlobter sich seit Tagen auf dieses Event gefreut hatte, und es wäre nicht fair ihm das wegzunehmen, nur weil er sich unwohl wegen maskierten Menschen fühlte.
,,Verlockend, aber nein danke, wenn du dieses scheußlich Gebräu austrinkst und ich einen Kinderpunsch bekomme, geht es mir wieder super."
,,Kommt sofort"
Es war nichtmal so als hätte Nico Angst for den Krampi, so einfach fürchtete der di Angelos ich nicht, sie bereiteten ihm nur unsagbares Unwohlsein und Stress.
,,So, bitte, einen Kinderpunsch und einen Sack voll mit Maroni, was einanscheinend essbare Kastanien sind, und gebrannte Mandeln hab ich auch noch mit gebracht."
,,Vielen Dank, Cuore mio, aber wenn du mir nach noch mehr zu essen holst, platze ich. Das Raqulette Brot und der Bauernkrapfen, gepaart mit Erdbeeren kann doch etwas viel werden"
Will griste nur seelig und zog den kleineren näher an sich.
,,Du musst genug essen Neeks, wir wissen beide das das stimmt, also sieh es einfach als Verschreibung deines Arztes."
Einige Minuten und süßes Gezanke später, kamen die ersten Krampi um die Ecke gezogen, und ihre aufgesetzten Fratzen ließen Nico einen kalten Schauer über den Rücken rennen, ganz egal was Will neben ihm, über wunderschön selbst geschnitzte Masken erzählte, und auch die Mandeln die dem Jüngere immer wieder unauffällig in den Mund geschoben wurden, heiteren ihn nicht gerade auf.
,,Wow, sieh dir das nur an! Sieh haben eine richtige Choreografie!"
Nico schloss, die Augen und reguliert seinen Atem.
1 2 3 4 5
1 2 3
1 2...
Langsam fand seine Hand den Weg zu Wills, verschränkte sich mit ihr und drückte fest zu
,,Schatz? Ist bei dir alles okay?"
Will beugte sich vor, um seinen Patner in die Augen zu sehen.
,,Wie fühlst du dich?"
,,Kalt"
,,los wir gehen zurück...Schauen wir einen Weihnachtsfilm? Vielleicht kann ich uns noch Kakao besorgen?"
,,Nein...du hast dich so auf heute gefreut, es wäre unfair jetzt zu gehen, nur weil ich mich in Menschenmengen nicht zusammenreißen kann."
Es waren eindeutig zu viele Menschen hier und die Krampi waren eindeutig zu nahe.
,,Nico di Angelo, ich dachte es wäre klar, dass du das wichtigste in meinem Leben bist? Du bist meine Familie und da ist es mir echt egal, ob ich einen blöden Lauf verpassen, Hauptsache ist, dass es dir gut geht!"
Will breitete seine Arme auf und zog den Schwarzhaarigen in eine große Umarmung
,,Ich liebe dich"
,,Ich dich auch. Und jetzt lass uns zurück gehen bevor du zu einem Eiszapfen wirst."
Will lächelte ihn zärtlich an und gemeinsam machten sie sich auf den Weg zurück.
,,Danke dass du da bist."
,,Immer"
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro