21
Nach gerade 4 Stunden Schlaf werden wir geweckt. Verschlafen reibe ich mir die Augen. Die Nacht war eindeutig zu kurz. Dann stehe ich auf, um mir die unbequeme Jeans auszuziehen, mit der ich gestern wohl eingeschlafen bin. Harry tut es mir gleich, wobei er dabei ziemlich oft flucht. Vermutlich ist es mit seinem Bein nicht gerade einfach. Ich habe ihm meine Hilfe angeboten, diese hat er aber abgelehnt, wobei ich auch nichts anderes erwartet habe.
"Harry, ich habe von deinem nächtlichen Ausflug ins Krankenhaus gestern gehört" platzt Harrys Manager plötzlich schreiend rein. Ich zucke zusammen und versteife mich, während sich Harry genervt durch die Haare fährt.
„Ich habe das nicht geplant" Harrys Stimme ist ruhig, gefasst.
Jack- wie sein Manager anscheinend heißt- wird etwas ruhiger. Seine Augen treffen mich und werden zu schmalen Schlitzen. Harry, dem das nicht entgangen ist, humpelt vor mich.
"Was will Sie hier?" Jacks Ton ist abfällig. Scheiße, eigentlich dürften wir gar nicht zusammen sein.
"Ich dachte mir, ich könnte das Konzert im sitzen abhalten. Ist vielleicht etwas blöd, aber anders geht es nicht und absagen möchte ich es auch nicht." lenkt Harry gekonnt von mir ab.
„Okay meinetwegen. Ich werde alles organisieren." Damit verlässt er uns wieder, wobei er mir vorher nochmal einen wütenden Blick zuwirft.
Harry drückt kurz meine Hand, worauf ich mich wieder etwas entspanne. Dann machen wir uns fertig und gehen in den Speisesaal zum Frühstücken, wo Sebastian schon sitzt und auf uns wartet.
„Ach du meine.." fängt er an, bricht dann aber ab. „Ich meinte ähh Guten Morgen"
Gemeinsam frühstücken wir, wo wir auch von gestern Abend berichten. Sebastian ist der einzige, der von unserer Beziehung weiß und Harry scheint dies auch nicht zu stören, denn er versteht sich gut mit ihm.
Einige Zeit später verabschiedet sich Sebastian und auch wir machen uns langsam auf den Weg.
„Ich gehe jetzt gleich in die Halle. Möchtest du mitkommen?" fragt mich Harry.
Da ich sowieso nichts besseres zu tun habe, stimme ich zu.
Die Halle ist ausverkauft, überall schreien Fans und warten darauf, dass Harry die Bühne betritt. Ich sitze in der ersten Reihe mit ein paar weiteren Mitarbeitern und Sebastian. Unser Bereich ist von den regulären Fans abgetrennt. Harry kommt auf die Bühne gehumpelt und die Menge wird lauter. Einige entsetzte Ohs fliegen durch die Luft, wobei das Gekreische trotzdem überhand nimmt. Harry nimmt auf seinem Stuhl Platz, der mittig der Bühne steht.
„Paris, wie geht es euch?" schreit er.
Die Menge johlt. „Danke, dass ich heute hier sein darf." fährt Harry fort. „Wir werden einen wundervollen Abend haben."
„Ich habe es mir zwar nicht ganz so vorgestellt, aber ihr könnt das tanzen ja für mich übernehmen" witzelt er. Die Menge applaudiert.
„Schuld an dem ganzen" er zeigt auf seinen Fuß „ist die Liebe meines Lebens, die unbedingt Eislaufen gehen wollte." Er lacht und schaut unauffällig zu mir herunter.
Scheiße, nein. Mein Kopf wird ganz rot. Das musste er jetzt auch erzählen oder? Ich muss trotzdem lachen und bei seinen Worten wird mir ganz warm im Magen.
Die Liebe meines Lebens diese Wörter spielen sich in Dauerschleife in meinem Kopf ab. Vielleicht hat er das nur gesagt wegen des Vertrags, vielleicht meint er es aber wirklich so. Egal wie es war, vergessen werde ich das definitiv nicht.
„Je t'aime france" schreit Harry in französisch. Das hat er vor seiner Show noch gegoogelt. Ich muss grinsen und auch Harry grinst mich kurz an, dann wendet er sich wieder seinen Fans zu und spielt den ersten Song. Ich und Sebastian amüsieren uns prächtig, wir tanzen die komischsten Tanzmoves, die es nur gibt und springen immer wieder im Takt herum oder singen ganz laut mit. Ich war schon ewig auf keinem Konzert mehr, abgesehen von Harrys Konzert neulich. Und so unbeschwert war ich auch schon lange nicht mehr.
Nach den Konzert gehe ich noch schnell unter die dusche, wo mich Harry spontan begleitet.
Es ist ein komisches, ungewohntes Gefühl, denn wir haben uns beide noch nicht komplett nackt gesehen. Unauffällig mustere ich Harry und kurze Zeit später merke ich, dass Harry das selbe tut.
Meine Haut beginnt zu prickeln, ich genieße dieses Gefühl. Wir schäumen uns gegenseitig ein, dann mache ich mir komische Shampoo Haarfrisuren und Harry sich einen Schaum-Bart. Ich muss lachen und auch Harry stimmt mit ein. Wir benehmen uns wie kleine Kinder, aber ich genieße es. Nachdem wir uns abgeduscht und wieder angezogen haben, springen wir beide ins Bett. Wobei Harry vorsichtiger hineinkrabbelt wegen seinem Knöchel. Ich fühle mich noch immer schuldig, auch wenn er das nicht hören möchte. Er hat mir zwar schon des öfteren versichert, dass es nicht meine Schuld sei und das es nicht schlimm ist, aber trotzdem ist es nur wegen mir passiert. Ich mache mir immer wegen jeder unnötigen Scheiße Gedanken, so bin ich nun mal. Mich nervt das ja auch.
Ganz in meine Gedanken versunken schlafe ich irgendwann ein, wo sich in meinem Traum immer wieder die Worte „Die liebe meines Lebens" abspielen.
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