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Die ganzen Kontrollen am Flughafen vergehen schneller als ich erwartet habe. Ich habe das alles noch nie durchgemacht, schließlich bin ich noch nie in wirklich in den Urlaub gefahren und geflogen sowieso nicht.
Ziemlich schnell sitze ich also im Flugzeug Richtung New York. Ich war noch nie in New York und freue mich schon wahnsinnig darauf.
Ich hoffe wirklich, wir -oder zumindest ich- haben etwas Freizeit, sodass ich mir die Stadt etwas ansehen kann. Ansonsten wäre es bestimmt langweilig..
Noch habe ich keine Übersicht über die nächsten Wochen bekommen, deshalb muss ich mich wohl überraschen lassen. Ich weiß lediglich, in welche Länder es geht. Über was mich dort erwartet, was meine Aufgaben sind und das alles wurde ich noch nicht aufgeklärt. Ich schätze aber, Harry und ich müssen uns einpaar mal in der Öffentlichkeit als Paar präsentieren, sonst würde ich schließlich auch gar nicht mitgehen.
Ich bin auch noch nie geflogen. Ich war in meiner Kindheit selten im Urlaub oder eigentlich nie. Es waren immer nur Tagesausflüge, die zwar auch schön waren, mich aber nie ins Ausland geführt haben. Nun ja, wir hatten einfach nicht das Geld für teure Urlaube und gerade Flüge sind leider nicht besonders günstig. Ich bin also kaum aus London herausgekommen. Nur ab und an mal meine Tante auf dem Land besuchen oder eben unsere Bootstouren. Der Gedanke daran schmerzt. Ich habe ihn die letzten Jahre immer erfolgreich verdrängt. Warum ich jetzt doch daran denke, ist mir ein Rätsel. Durch Harry sind alte Wunden wieder aufgerissen und es schmerzt wirklich sehr. Ich habe neulich im Auto meine verdrängten Erinnerungen wieder heraufgeholt, aufgefrischt oder wie auch immer man das nennen mag.
„Brauchen Sie etwas?" fragt mich eine junge Stewardess.
„Ich bin noch nie geflogen und habe etwas Angst." gestehe ich ehrlich.
Die Stewardess lächelt mich freundlich an. „Sie können gerne Tabletten nehmen. Aber ich kann Ihnen versichern, es wird alles gut gehen."
"Ich hätte gerne Tabletten, nur für alle Fälle" sage ich. Vorsorge ist besser als Nachsorge, wie meine Eltern jetzt gesagt hätten, wären sie hier. Nur das sind sie nicht, schon seit sechs Jahren nicht mehr.
Sie übergibt mir irgendwelche Tabletten, die beruhigen sollen, und wendet sich meinem Nebenmann zu.
Als das Flugzeug startet, bekomme ich es mit der Panik zu tun. Ein paar Minuten vergehen, in denen ich versuche, nicht durchzudrehen. Ich möchte nicht unnötig Tabletten einnehmen, denn diese haben meist doch nur Nebenwirkungen. Aber als meine Panik immer noch nicht besser wird, sich sogar noch vergrößert, nehme ich doch das Beruhigungsmittel zu mir. Anders würde ich wohl nicht durch diesen Flug kommen. Ich betrachte noch etwas die Wolken -die wahnsinnig schön und weich aussehen, am liebsten würde ich in sie hineinhüpfen, dann merke ich wie ich müde werde. Die Tabletten bewirken wahre Wunder.
Ich wünschte, Harry wäre hier. Das sind meine letzten Gedanken, bevor ich sanft einschlafe.
Als ich wieder aufwache, sind wir bereits gelandet. Ein Manager von Harry, der mich vorhin auch beim Check-in begleitet hat, rüttelt ungeduldig an mir.
„Frau Miller, ich möchte ja nicht drängen, aber wir sind die letzten hier im Flugzeug und sie werden bereits im Hotel erwartet."
„Oh" sage ich. Ich habe vom Flug gar nichts mitbekommen. Schnell rapple ich mich auf, suche mein Handgepäck zusammen und folge dann dem Manager hinaus. Die Stewardess lächelt mir zum Abschied nochmal freundlich zu.
Nachdem wir den Flughafen durchquert, meine Koffer geholt und am Auto angelangt sind, fahren wir zum Hotel. Die Straßen New Yorks sind überfüllt und überall ragen Hochhäuser in die Luft. Ich liebe New York jetzt schon. Wir fahren am Central Park vorbei und noch ein Stück durch New York, bis wir schließlich vor einem 5 Sterne Hotel stehen. In sowas war ich noch nie.
Innen angekommen, werde ich tatsächlich schon von einem jungen Mann erwartet, welcher eilig auf uns zukommt.
„Hallo Sam, ähh ich meinte Frau Miller" sagt er nervös. „Ich bin Sebastian, ihr Manager die nächsten Wochen." er kratzt sich verlegen am Nacken. Ich schätze er ist etwa in meinem Alter und er wirkt sehr freundlich, im Gegensatz zu dem Mann, der mich bis hierher begleitet hat.
„Sie können mich auch Sam nennen." biete ich ihm an.
„Ja klar und ähh oh bitte nenn du mich auch Sebastian. Das ist mein erster, größerer Job und ich bin wirklich aufgeregt, was man mir wahrscheinlich anmerkt. Aber oh man ich arbeite für Harry Styles. Also indirekt, eigentlich arbeite ich für dich oder ja egal. Komm, ich zeige dir dein Zimmer. Und äh sorry, dass ich soviel rede. Ich sollte echt aufhören." plappert er.
"Nein ist schon okay" lache ich. „Mir ist das definitiv lieber, als jemand all zu strenges"
Er wirkt ziemlich erleichtert und steigt in mein Lachen mit ein.
„Okay, also dein Plan für heute sieht so aus: du musst zur Anprobe wegen deines Kleides morgen auf der Gala. Und heute Abend gibt Harry sein Konzert. Dazu bist du eingeladen, aber wenn du da nicht hin willst musst du nicht. Ach und danach ist eine After Party, zu der du auch eingeladen wurdest. Und omg du darfst sogar Backstage und beim Konzert in der Familien und Freunde Empore sitzen. Das hat Harry angeordnet." liest er aufgeregt vor. Ich kann mir ein lachen nicht verkneifen. Seine Freude ist einfach so süß. Erst da denke ich über das gesagte nach. Ich muss zu einer Gala? OH Hilfe nein! Ich weiß gar nicht wie ich mich da benehmen soll. Und Harry hat mich nicht in den Mitarbeiter Bereich sondern in den Freundes Bereich eingeplant? Wahrscheinlich um unsere Beziehung glaubwürdiger erscheinen zu lassen.
"Was weißt du eigentlich alles über mich und Harry?" frage ich zögerlich. Ich muss wissen, ob er Bescheid weiß, dass wir keine echte Beziehung haben. Nur um zu wissen, wie ich mich vor ihm verhalten soll. Ich möchte schließlich keine falschen Andeutungen machen.
„Oh, wenn du meinst, dass Harry und du nicht wirklich zusammen seid, sondern das nur vortäuschen müsst. Ja das weiß ich." gibt er locker zurück.
Das ist eine riesige Erleichterung, denn das heißt, dass ich mich nicht verstellen muss. Ich glaube, Sebastian könnte ein guter Freund werden.
„Samantha, ich weiß wir kennen uns kaum, aber ich muss überall mithin wo du hingehst. Wenn du also aufs Konzert und auf die Afterparty gehst, muss ich da auch mit. Kannst du da bitte bitte bitte hingehen?" fragt er aufgedreht.
"Wie könnte ich das denn abschlagen?" frage ich mit einem ironischen Augenverdrehen.
Er strahlt mich glücklich an. „Danke" sagt er und umarmt mich. Ich erwidere die Umarmung, auch wenn ich damit nicht gerechnet hätte. Er ist ein sehr offener Mensch und ich habe ihn jetzt schon ins Herz geschlossen. Ich glaube, die nächsten Wochen könnten doch besser werden als ich dachte.
„Und übrigens, nenn mich Sam. So nennen mich alle meine Freunde" ich löse mich von der Umarmung.
„Geht klar. Und du kannst mich Basti nennen. So nennen mich meine Freunde" sagt er Augenzwinkernd. "Okay, nein eigentlich tun sie das nicht."
Wir albern noch etwas herum, dann muss ich los zur Kleider Anprobe.
Dort werden mir zuerst meine Maße genommen. Ich fühle mich dabei etwas unwohl, denn ich habe keine Modelmaße oder sowas. Ich bin im Normalgewicht und mit meiner Figur auch zufrieden, trotzdem ist mir das etwas unangenehm. Ich hasse es, Leute auf ihr Gewicht oder ihr aussehen zu reduzieren. Wenn der Charakter passt ist mir der Rest egal. Aber anscheinend wird das Kleid extra für mich abgeändert, damit es genau passt. Die Gala muss wohl ziemlich groß und wichtig sein, wenn sie sich den Aufwand machen.
Während mein Kleid abgeändert wird, sitze ich auf einem Stuhl vor der Garderobe. Sebastian ist auch hier irgendwo in der Nähe und klärt etwas. Er ist trotz seiner offenen Art sehr gut in seinem Job, auch wenn er sich dabei nicht besonders professionell anstellt. Genau das finde ich aber toll.
Ich beobachte ihn noch etwas, dann geht die Tür auf. Harry kommt zur Tür herein. Seine Augen gleiten suchend durch den Raum. Als er mich sieht stoppen sie und er kommt strahlend auf mich zu.
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