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28. Bull's-eye

Ich schluckte kurz und meine Knie wurde vor Angst ganz weich, als ich in Chads Gesicht blickte. Innerlich betete ich, dass er jetzt nicht ausrasten würde.

Seine Augen musterten mich ein wenig abschätzig, während er spöttisch sagte: „So trifft man sich wieder. Ich hätte nicht gedacht, dass du zu dieser Art von Frauen zählst."

Bevor ich etwas darauf entgegnen konnte, drehte er sich um und verschwand in Richtung Kasse. Er hatte mich einfach so stehen lassen, worauf mir ein Stein vom Herzen fiel. Trotzdem raste mein Herz wie wahnsinnig und ich bekam Angst, dass er mir vor dem Supermarkt auflauern könnte, was jedoch nicht geschah. Unbeschadet traf ich eine halbe Stunde später zuhause ein, wo Angus mich sofort freudig begrüßte.

„Aaaaaaaaaaaaaaaaaangel! Süße Aaaaaaaaaaaaaangel", schrie er, kaum dass ich den Flur betreten hatte.

In jenem Augenblick war ich froh, nicht ganz alleine zuhause zu sein, auch wenn das andere Lebewesen „nur" ein Papagei war. Immerhin konnte er sprechen und singen und schon alleine diese Tatsache bewirkte, dass ich mich ein bisschen sicherer fühlte. Niall jetzt in meiner Nähe zu wissen, wäre natürlich das Optimale gewesen, aber er befand sich noch immer in Irland und würde auch erst übermorgen wieder zurückkehren.

Seufzend verstaute ich meine Einkäufe in der Küche und bereitete dann das Abendessen für Angus und für mich zu. Mein Papagei schien zu spüren, dass ich aufgeregt, oder gar verängstigt war, denn er packte sein überaus großes Repertoire an Liedern aus und sang in einer Tour. Irgendwann musste ich lachen, Angus hatte sein Ziel erreicht, ich wurde wirklich ruhiger.

Nachdem ich das Essen vertilgt hatte, sprang ich schnell unter die Dusche, um mich anschließend für den Abend zu stylen. Heute erwarteten wir jede Menge Gäste im Club, denn der zweite Weihnachtsfeiertag war bekannt dafür, dass die meisten Leute ausgingen und bis spät in die Nacht hinein feierten.

Als ich daran dachte, dass Chad vielleicht im Club auftauchen könnte, wurde ich schon wieder nervös. Aber Gott sei Dank war Trigger ja da, der würde schon auf mich aufpassen, falls Chad mir zu nahe kommen sollte.

Nachdem ich mich angezogen, frisiert und geschminkt hatte, startete ich einen Anruf über Skype bei Niall. Er nahm das Gespräch auch sofort entgegen und wirkte leicht betrunken, was ich jedoch sehr süß fand.

„Hey, mein kleiner Engel", begrüßte er mich augenzwinkernd.

„Hey mein heißer Ire, alles klar bei dir?", lautete meine Frage, die er mit einem: „Ja, mir geht es super, bis auf die Tatsache, dass ich dich vermisse", beantwortete.

Mit einem leichten Seufzen erwiderte ich nun: „Ich vermisse dich auch."

„Du siehst so aus, als würdest du gleich in den Club verschwinden", bemerkte er grinsend.

„Ja, aber ich habe noch ein bisschen Zeit und die wollte ich nutzen, um mit dir zu quatschen", gestand ich, während Angus im Hintergrund schrie: „Niall ist ein Idiot!"

„Sag deinem Vogel, dass ich ihn hasse", kam es lachend von Niall.

„Das kannst du ihm das nächste Mal, wenn ihr euch seht, selbst sagen", meinte ich daraufhin.

„Ok, aber wehe, er beißt mich wieder!"

„Keine Sorge, wenn du ihm nicht zu nahe kommst, wird das nicht passieren."

Es wurmte mich mehr, als ich es zugeben wollte, dass Angus mit Niall überhaupt nicht klar kam. Eigentlich grenzte das fast an eine Katastrophe für mich, war aber im Moment nicht zu ändern. Vielleicht würde es sich irgendwann geben, dass Angus solch eine Antipathie meinem Freund gegenüber empfand, aber bis dahin musste ich die Situation einfach hinnehmen. Niall schien jedenfalls damit wesentlich besser klarzukommen als ich.

„Wie war dein Tag heute?", stellte er seine Frage an mich, worauf sich mein Gesicht sofort verfinsterte.

„Eigentlich ganz gut, aber..."

„Aber, was?" Niall ließ nicht locker, denn er konnte mit Sicherheit sehr genau sehen, dass mich etwas bedrückte.

„Es ist wegen Chad", begann ich und knetete nervös die Hände in meinem Schoß.

„Was ist passiert?" Ich konnte Nialls Anspannung förmlich spüren, diese schien durch den Laptop regelrecht zu mir durchzudringen.

Schließlich platzte ich mit der Wahrheit heraus. „Ich habe ihn vorhin im Supermarkt getroffen."

„Oh mein Gott, bist du ok? Hat er dir irgendwas getan oder dich dumm angemacht?"

Niall geriet völlig außer sich, man merkte ihm deutlich an, dass er sich große Sorgen um mich machte. Als ich nun Chads Worte widerholte, runzelte er seine Stirn.

„Dieser Idiot soll sich bloß vor mir in Acht nehmen!", drohte er nicht gerade freundlich dreinblickend.

„Ich bin ok, Niall",, sagte ich wohl nicht sehr überzeugend, denn er schüttelte nur seinen Kopf, um zu sagen: „Das bist du nicht, zumindest nicht innerlich, ich merke das, Angel, du kannst mir nichts vormachen. Ich sehe das, auch wenn wir nur skypen und du nicht direkt vor mir stehst."

Wohl oder übel musste ich zugeben, dass Niall Recht hatte. Ich fürchtete mich entsetzlich davor, dass Chad mir nochmals über den Weg laufen könnte.

„Gott sei Dank bist du bald wieder in London, und die zwei Tage kriege ich auch noch herum", seufzte ich nun.

„Genau genommen ist es doch nur ein Tag, denn ich fliege ja am Sonntagmittag zurück", berichtigte mich Niall lächelnd. „Hältst du es noch so lange aus?"

„Muss ich wohl", erwiderte ich grinsend, denn in meinem Kopf hatte sich gerade eine Idee geformt. Ich wollte ihm sein Weihnachtsgeschenk zeigen, zumindest die Verpackung.

„Ich bin gleich wieder da", versprach ich deshalb und rannte förmlich ins Schlafzimmer, um das Paket aus meinem Kleiderschrank zu holen.

„Ist das mein Geschenk?", fragte Niall ein wenig verblüfft und als ich nickte, begann er schallend zu lachen.

„Es sieht wohl so aus, als ob dein Geschenk ähnlich groß sein wird", stellte er nun fest, was mich total neugierig machte.

„Wirklich? Du hast echt so ein großes Geschenk für mich?", fragte ich erstaunt, was er mit einem Nicken, sowie einem Lächeln beantwortete.

„Ich freue mich riesig darauf, es auszupacken!"

„Ich auch!"

Um kurz vor halb zehn verabschiedete wir uns voneinander, nachdem ich ihm versprochen hatte, mit dem Taxi zum Club zu fahren. Niall traute Chad wohl so einiges zu, unter anderem, dass er mir vor dem Haus auflauerte. Wenn ich mir ein Taxi bestellte, konnte ich zumindest umgehen, dass ich ganz alleine auf der Straße sein würde, falls er auf den dummen Gedanken kommen sollte, mich abzupassen.

Glücklicherweise passierte nichts dergleichen und er tauchte auch nicht im Club auf, was mich ziemlich erleichtert aufatmen ließ. Der Club war an diesem Abend wirklich brechend voll und das Erste, was ich von Trigger zu hören bekam, nachdem wir unsere Weihnachtsgeschenke ausgetauscht hatten, war, dass er mich für einen DJ Contest im Januar angemeldet hatte.

„Bist du dir sicher, dass ich gut genug dafür bin, um dort antreten zu können?", vergewisserte ich mich.

„Rede doch nicht immer so einen Scheiß, Angel! Du zählst zu den Top DJs, wo liegt das Problem?", baute Trigger mich auf.

Ok, wenn er so eine hohe Meinung von mir hatte, dann wollte ich es gerne versuchen. Schließlich kam mir das nur zugute, sowohl finanziell, als auch meinen Ruf in der Szene betreffend.

„Also gut", sagte ich schließlich, „ich probiere es."

Strahlend nahm Trigger mich in seine Arme und drückte mich fest an sich.
„Du wirst das Ding rocken!"

„Das hoffe ich doch!"

Es war eine Nacht, die sehr schnell vorüber ging, was mir nur Recht sein konnte. Ich fieberte förmlich Nialls Ankunft in London entgegen, jetzt musste ich nur noch einen Tag herumkriegen, da bereits der 27. Dezember angebrochen war. Als ich mich gegen vier Uhr morgens ins Bett legte, war ich todmüde und schlief sofort ein.

Der Start in den nächsten Tag begann zwar mit leichten Kopfschmerzen, doch diese verschwanden, nachdem ich meinem Körper genügend Koffein in Form von zwei großen Tassen Kaffee zugeführt hatte. Die Skype Unterhaltung mit Niall tat ein Übriges, um meine Laune zu verbessern. Ich hatte heute frei und somit unendlich viel Zeit, mich mit ihm vor der Webcam zu vergnügen.

„Was machst du denn heute?", erkundigte er sich plötzlich.

„Das, was ich sonntags immer mache. Meine Wohnung ein bisschen aufräumen und mich auf das Sofa legen, um Fernsehen zu schauen. Außerdem rufe ich meine Granny an, sie kommt nämlich von Schottland wieder nach Hause", erklärte ich lächelnd.

„Keine Einkäufe im Supermarkt, so lange ich nicht da bin, hast du verstanden?", ließ Niall mich nun wissen. Sein Beschützerinstinkt machte ihn noch viel attraktiver für mich, als er es ohnehin schon war.

„Ich habe nicht vor, heute einkaufen zu gehen", klärte ich ihn auf, woraufhin er zufrieden nickte.

„Gut, dann muss ich mir auch keine Sorgen machen", kam es prompt von ihm.

Er sah so verführerisch aus, wenn er vor der Kamera saß, dass ich am liebsten den nächsten Flug nach Irland genommen hätte. Als ich das laut aussprach, begann Niall zu lachen und sagte: „Mein Dad kann es kaum erwarten, dich kennenzulernen. Er hätte sicher nichts dagegen, wenn du hier aufkreuzt. Ich bin dafür, dass wir das im neuen Jahr dringend einplanen sollten."
Damit erklärte ich mich sofort einverstanden.

„Ich muss jetzt leider auflegen, mein kleiner Engel, denn ich habe noch etwas zu erledigen", sagte Niall nun, was mich ein bisschen überraschte, denn unser Gespräch hatte nicht allzu lange gedauert.

„Meldest du sich später noch mal?", fragte ich deshalb.

„Ja, klar, was denkst du denn?", kam es sofort von ihm, begleitet durch ein Augenzwinkern.

Wenn Niall mir so zuzwinkerte, schmolz ich fast immer dahin, so wie gerade im Moment. Ich freute mich wahnsinnig auf morgen, dann würde er endlich wieder hier sein.

„Kommst du eigentlich direkt zu mir, wenn du morgen in London landest?", erkundigte ich mich noch, bevor wir das Gespräch beendeten.

„Aber sicher! Ich will nicht eine Minute länger warten, um dein Gesicht zu sehen, wenn du das Geschenk auspackst", lautete seine Antwort, die mich schmunzeln ließ.

Unser Humor ähnelte sich so sehr, dass es schon fast gespenstisch wirkte. Aber dies vereinfachte unsere Gespräche, sowie den allgemeinen Umgang in unserer Beziehung. Keiner war dem anderen böse, wenn er mal einen komischen oder lustigen Spruch losließ. Es passte einfach alles, was diese Dinge anging.

Den Rest des Tages verbrachte ich damit, meine Wäsche zu waschen und ein wenig aufzuräumen, bis ich letztendlich auf dem Sofa landete, um einen Film anzuschauen. Zwischendurch hatte ich eine Tiefkühlpizza verspeist, da ich keine große Lust verspürte, für mich alleine zu kochen.

Mittlerweile ging es auf halb zehn abends zu, und ich wunderte mich, dass Niall sich noch nicht wieder gemeldet hatte. Eigentlich ging ich davon aus, dass er heute Abend wieder mit seinen Kumpels in Irland um die Häuser ziehen würde, er sah sie schließlich selten genug, aber er hätte vorher wirklich nochmal anrufen können.

Ich kuschelte mich tiefer in die flauschige Decke, während ich versuchte, dem Film einigermaßen zu folgen. Doch meine Gedanken sprangen immer wieder abwechselnd von Niall zu Chad. Warum verdammt, meldete sich Niall nicht, wenn er sich solche Sorgen um mich machte? Und würde Chad doch eines Tages vor meiner Tür aufkreuzen, um mich zu belästigen? Bei jedem Knacken, das ich in der Wohnung hörte, zuckte ich plötzlich zusammen. Seit wann war ich zu solch einem Angsthasen mutiert? Die Antwort darauf lautete: Seit der Geschichte mit Chad litt ich echt unter Verfolgungswahn.

Da meine Cola gerade zur Neige ging, erhob ich mich widerwillig vom Sofa, um in die Küche zu laufen. Als ich an Angus vorüber ging, krächzte er mir hinterher: „Aaaaaaaaangel, ich liebe dich!"

Grinsend rief ich über die Schulter zurück: „Ich liebe dich auch, Süßer!"

Wenn Angus ein Typ und kein Papagei wäre, hätten wir ganz sicher schon geheiratet oder wären zumindest verlobt, davon war ich überzeugt. Nachdem ich eine volle Flasche Cola aus dem Kühlschrank genommen hatte, wollte ich mich wieder auf den Weg ins Wohnzimmer machen, doch das Läuten der Türglocke verhinderte dies erfolgreich.

Wer klingelte denn um diese Uhrzeit an meiner Tür? Mein Herz begann schneller zu pochen und auf meiner Stirn bildeten sich kleine Schweißperlen. Was, wenn es sich um Chad handelte? Was sollte ich dann tun? Da ich keinen Besuch erwartete, und alle meine Freunde sich außerhalb Londons aufhielten, beschloss ich, einfach nicht zu öffnen. Zu dumm, dass ich keine Überwachungskamera besaß, das wäre jetzt ideal gewesen.

Auf leisen Sohlen wollte ich nun ins Wohnzimmer zurückkehren, was eigentlich total schwachsinnig war, da derjenige mich sowieso nicht hören konnte, denn er stand ja unten, vor der Haustür. Bevor ich jedoch durch die Tür gehen konnte, die ins Wohnzimmer führte, klingelte es erneut.

Mein Herzklopfen verschlimmerte sich und mein Mund wurde ganz trocken. Ich war fest davon überzeugt, dass Chad vor meiner Tür stand. Nur der Gedanke daran bewirkte, dass Übelkeit in mir aufstieg, und ich nahe am Durchdrehen war. Das nächste, was mich total aus der Fassung brachte, war das Klingeln meines Handys. Schnell rannte ich ins Wohnzimmer, wo ich es auf dem Tisch hatte liegen lassen, und nahm ohne auf das Display zu schauen, den Anruf entgegen.

„Hey, Angel, wo bist du denn?"

Mir fiel ein Stein vom Herzen, als ich Nialls Stimme hörte. Wenn er jetzt vor mir gestanden hätte, wäre ich ihm sofort um den Hals gefallen.

„Ich bin zuhause", antwortete ich leise und vergaß ganz, dass ich mich eigentlich darüber hatte beschweren wollen, dass er sich nicht eher gemeldet hatte.

„Zuhause? Sicher?"

„Ja, warum fragst du?"

„Dann mach mal bitte die Tür auf."

Ich benötigte genau zehn Sekunden, um zu checken, was Niall mir damit sagen wollte. Er stand vor meiner Tür und hatte geklingelt.

„Oh mein Gott! Du bist in London?", rief ich begeistert aus.

„Ja, und jetzt mach endlich die Tür auf! Ich friere mir hier draußen den Hintern ab!"

Das konnte ich natürlich nicht zulassen und so spurtete ich förmlich zur Eingangstür, um den elektrischen Öffner zu betätigen. Kaum war das erledigt, riss ich die Eingangstür auf und hörte auch schon Nialls Schritte, die sich schnell näherten. Sekunden später lagen wir und endlich in den Armen. Ich sprang an ihm hoch und wickelte meine Beine um seine Taille, während er mich hieß und innig zu küssen begann.

„Ich hab dich so vermisst, ich hab's in Irland nicht mehr ausgehalten", gestand er, nachdem er mich in die Wohnung getragen hatte.

„Ich bin so froh, dass du da bist", seufzte ich erleichtert. „Ich dachte schon, Chad steht vor meiner Tür. Deswegen habe ich nicht aufgemacht", erklärte ich, worauf Niall nur den Kopf schüttelte.

„Der Typ hat dich völlig durcheinander gebracht, gut, dass ich jetzt wieder in London bin. Du brauchst keine Angst mehr zu haben, Angel, ich beschütze dich."

Das nächste, was ich erblickte, war, dass Niall aus einer Reisetasche, welche er mit einem Riemen über seiner Schulter trug, und die er nun absetzte, um sie zu öffnen, ein großes Päckchen hervorholte. Dieses war in silbernes Weihnachtspapier eingehüllt und mit einer roten Schleife versehen. Mein Geschenk.

Von den Maßen her gesehen, kam es sogar an die Größe der Verpackung heran, welche ich für sein Präsent ausgesucht hatte. Nun musste ich mich ernsthaft fragen, was Niall mir zu Weihnachten schenken würde. Es sah auf jeden Fall nicht nach einer Kette, Ohrringen oder ähnlichen Dingen aus, dafür war es viel zu groß. Sein breites Grinsen, als er mir das Päckchen überreichte, animierte mich zum Lachen.

„Frohe Weihnachten, Angel, auch wenn es eigentlich schon vorbei ist. Aber wir beide wollten es ja so."

„Ja, wollten wir. Aber ich muss schnell noch dein Geschenk holen, damit wir synchron auspacken können."

Schnell lief ich ins Schlafzimmer, um Nialls Präsent aus dem Schrank zu holen und ihm dieses anschließend feierlich zu überreichen.

„Frohe Weihnachten, Niall!"

„Dankeschön. Wow, ist das groß! Was ist denn da drin? Eine Eisbombe?", scherzte er lachend.

„Die wäre mit Sicherheit schon geschmolzen", warf ich ein, während ich die rote Schleife öffnete.

„Das glaube ich nicht, denn du hättest bestimmt alles aufgegessen, bevor es soweit kommt", zog er mich auf.

Während ich mich abmühte, das Papier möglichst unzerstört von der Verpackung zu lösen, riss Niall sein Geschenk mit affenartiger Geschwindigkeit auf. Nun kam ein Haufen zerknülltes Papier zum Vorschein, das hatte ich extra eingepackt, damit er nicht gleich den Umschlag sehen konnte, welchen er hervorholte, nachdem er das Papier auf dem Boden verteilt hatte. Ich war so gespannt auf seine Reaktion, dass ich ganz vergaß, weiter auszupacken und nur zu ihm schaute. Als er vorsichtig das weiße Kuvert öffnete, auf welches ich seinen Namen geschrieben hatte, und den Inhalt hervorholte, stieß er einen kurzen, überraschten Schrei aus.

„Holy Shit! Woher weißt du, dass ich scharf darauf bin, auf dieses Konzert zu gehen?"

Bevor ich etwas darauf erwidern konnte, kam Niall auf mich zu, umarmte mich und küsste mich auf den Mund.

„Danke, das ist echt eine tolle Überraschung!"

„Kannst du denn auch an diesem Tag an diesem Ort sein?", fragte ich schelmisch dreinblickend, was ihn zu einem Lachen animierte.

„Natürlich! Da haben wir noch frei, unsere Tour beginnt ja erst später."

„Gut, wir werden nämlich einen Tag eher nach Nashville fliegen, weil mein Dad Geburtstag hat", erklärte ich freudig.

„Echt? Ich lerne deinen Dad kennen?"

„Nicht nur den!"

„Lass mich raten, Ich-schlage-Niall-Horan-die-Fresse-ein-Hunter, wird auf diesem Konzert auftreten", schlussfolgerte mein Freund richtig.

„Allerdings, aber du wirst ihn vermutlich schon vorher sehen, bei Dads Geburtstag."

„Mir bleibt aber auch nichts erspart", grinste Niall und schwenkte die Karte für das Country Rock Festival in die Höhe.

Neugierig wandte ich mich nun meinem Geschenk zu, und öffnete endlich den Karton. Ich musste prompt lachen, als ich sah, dass Niall ebenfalls einen Haufen zerknülltes Papier hineingesteckt hatte. Unsere Denkweisen waren ja sowas von ähnlich! Zu guter Letzt holte ich nun ebenfalls einen weißen Umschlag aus dem Karton hervor. Was um alles in der Welt befand sich darin? Ich war gespannt wie ein Flitzebogen, als ich langsam und überaus vorsichtig, den Umschlag öffnete, um dann etwas zu sehen, das mich laut aufschreien ließ.

„Oh mein Gott, du bist verrückt!"

Freudentränen standen in meinen Augen, als ich Niall um den Hals fiel, um ihn hemmungslos zu küssen.

„Ich liebe dich! Es ist das beste Geschenk meines Lebens!"

Total geplättet blickte ich erneut auf die beiden Flugtickets nach Paris. Ich konnte es nicht fassen, dass ich endlich dorthin reisen würde. Jetzt wurde mir auch klar, warum ich einen Reiseführer geschenkt bekam, denn die anderen hatten das bestimmt gewusst.

„Oh Niall, ich weiß gar nicht, was ich sage soll", entfuhr er mir, noch immer ein wenig aufgeregt.

„Schau mal auf das Datum", forderte ich mich auf, was ich sogleich tat.

„Wir fliegen am 30. Dezember, heißt das, dass wir dort Silvester feiern?", fragte ich enthusiastisch, was er mit einem Nicken beantwortete.

„Das ist zwar schön, aber ich hätte auch gerne mit den anderen zusammen gefeiert", gab ich ehrlich zu, worauf er schon wieder grinste.

„Wir werden mit den anderen zusammen feiern, sie fliegen nämlich mit", lautete seine Antwort, die mich völlig aus dem Häuschen geraten ließ.

„Das wird das beste Silvester meines Lebens werden", sagte ich, um mich dann in Nialls Arme sinken zu lassen.

Es war das wundervollste Geschenk, das ich jemals erhalten hatte, denn es war mein Herzenswunsch, einmal in meinem Leben nach Paris zu reisen, und Niall war gerade im Begriff, mir diesen zu erfüllen. Ich konnte nicht fassen, wie sehr er auf mich und meine Wünsche einging, dass nicht immer nur alles nach seinem Kopf ging, wie bei Tessa. Endlich hatte ich jemanden gefunden, mit dem ich mir eine gemeinsame Zukunft vorstellen konnte.

Wir mussten nur noch eine Sache herausfinden: Ob der Sex zwischen uns ebenso gut funktionierte, wie der Rest. Doch damit wollte ich mir noch ein wenig Zeit lassen, ich wollte es dann tun, wenn ich innerlich dazu bereit sein würde. Bis dahin genügten mir seine Zärtlichkeiten, mit denen er mich für gewöhnlich überhäufte. So auch an diesem Abend.

Nachdem jeder sein Geschenk zur Seite gelegt hatte, nahm er mich in seine Arme und begann mich zu küssen. Erst langsam und zärtlich, dann heftiger. Meine Sinne und mein Körper reagierten binnen Sekunden auf all das, was er tat. Als ich meine Arme um seinen Nacken legte, spürte ich, wie Niall mich plötzlich hochhob und ins Schlafzimmer trug, wo wir auf dem Bett landeten. Ich wusste nicht, wo das hinführen wollte, ich wusste nur, dass ich genau in diesem Moment nicht mit ihm schlafen wollte, weil es viel zu schnell ging.

„Niall", begann ich sanft, nachdem er mein Top ausgezogen, und sich das T-Shirt über den Kopf gestreift hatte.

„Was denn, mein Engel?"

Seine Lippen befanden sich direkt neben meinem Ohr und wanderten nun meinen Hals hinab, was mich fast ohnmächtig werden ließ. Woher wusste er so genau, auf was ich abfuhr? Ich zitterte ein bisschen, als meine Hände durch sein weiches, blondes Haar glitten, es ein bisschen zerzausten, um mich dann ein wenig zurückzulehnen, damit wir uns in die Augen schauen konnten.

„Niall", flüsterte ich erneut, „ich möchte nicht..."

„Shhht, ich auch nicht. Wir tun nur das, was du willst, ok?", beruhigte er mich mit sanfter Stimme, während sein Handrücken zärtlich über meinen Bauch streichelte.

Ich schloss meine Augen, genoss seine Berührungen und ließ mich einfach treiben. Es war wundervoll, wie er jegliche noch so kleine Gefühlsregung von mir wahrnahm, wie seine Lippen meinen Körper liebkosten, wie seine Hände genau wussten, was sie tun mussten, um mich an den Rande des Wahnsinns zu bringen, im positiven Sinne natürlich. Es war eine wundervolle Nacht, die wir miteinander verbrachten und obwohl wir nicht miteinander schliefen, fühlte ich mich mit ihm mehr verbunden, als je zuvor.

Als wir am nächsten Morgen fast gleichzeitig erwachten, begann Niall mich zu kitzeln, nachdem er mir einen Kuss auf die Lippen gehaucht hatte. Er wusste ziemlich genau, wo meine kitzeligen Stellen zu finden waren, was mich laut auflachen ließ. Verzweifelt strampelte ich mit meinen Beinen, versuchte ihn abzuwehren, doch es gelang mir nicht.

„Na warte, das gibt Rache", drohte ich ihm, nachdem meine Lachattacken vorüber waren, und er von mir abgelassen hatte, um in Richtung Tür zu sprinten.

Kaum öffnete er diese, erklang aus dem Wohnzimmer lautes Geschrei. Angus war bereits wach und fühlte sich vernachlässigt. Er war ja nicht dumm und wusste ganz genau, dass Niall hier übernachtet hatte, was dazu führte, dass er nun ebenso laut wie deutlich schrie: „Niall ist ein Idiot."

„Er beleidigt mich schon wieder", beschwerte sich mein Freund grinsend. „Darf ich mich wehren?"

„Verbal schon", gestattete ich ihm, während ich mich aus dem Bett erhob, um Niall anschließend ins Wohnzimmer zu folgen.

Dort saß Angus putzmunter auf seiner Stange, blickte den Blondschopf an und krächzte erneut: „Niall ist ein Idiot!"

„Hör mal zu, du kleiner Geier! Wenn du nicht gleich deinen Schnabel hältst, erzähle ich dir, was ich zum nächsten Thanksgiving mit dir mache. Ich glaube 600 Gramm Papageienfleisch eignen sich ausgezeichnet als Vorspeise zum Truthahn", kam es nun von Niall, worauf Angus etwas pikiert dreinschaute.

Ich wusste nicht, ob er verstand, was Niall damit ausdrücken wollte, doch er schien zu kapieren, dass es sich um eine Art Drohung handelte, die der Ire jedoch nie ausführen wurde, das wusste ich mit Sicherheit. Somit musste ich mir gehörig das Lachen verbeißen, als Angus sich beleidigt umdrehte und endgültig seinen Schnabel hielt.

„Hab ich jetzt gewonnen?", fragte Niall ganz perplex.

„Ich glaube eher, du hast ganz verloren", lautete meine Aussage, woraufhin er mich zu sich zog, um mir einen zärtlichen Kuss zu geben.

„So lange ich dich nicht verliere, ist alles gut."
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Kein Cliffhanger! :D - Das kann mal wieder im Kalender angestrichen werden!

Ich hoffe, das Kapitel hat euch trotzdem gefallen und ihr seid gespannt, was alles in Paris passieren wird.

Danke für eure Kommentare und Votes!

LG, Ambi xxx

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