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26. Advice

Mit klopfendem Herzen starrte ich wie betäubt auf mein Handy, um die Worte erneut zu lesen, welche an mich gesendet wurden.

„Was war das am Samstag für eine Aktion von dir im Club? Und was hat es mit Horan auf sich? Vögelt ihr etwa miteinander? – Chad"

Sie hatten mich beide gewarnt, Niall und auch Louis. Jetzt schienen sich die Befürchtungen zu bewahrheiten und das Schlimme daran war, dass ich total vergessen hatte, dass Chad meine Handynummer kannte. Wie hatte ich nur so dumm sein können, ihm diese zu geben? Und wie sollte ich das Niall beibringen? Er würde mich vermutlich, zu Recht, für total bescheuert halten.

Nach all den Dingen, die ich vor einigen Tagen über Chad erfahren hatte, wurde mir ziemlich mulmig zumute. Er schien unberechenbar, und vor allem psychopatisch veranlagt zu sein. Niall würde vermutlich total ausrasten, wenn ich ihm diese Nachricht später zeigen würde.

Als ich einen Blick auf meinen Freund warf, schien er noch tief und fest zu schlafen, ahnungslos wie ein Baby. Seufzend legte ich das Handy zur Seite, schwang meine Beine aus dem Bett und ging leise in das angrenzende Badezimmer, um eine Dusche zu nehmen. Mein freier Tag war versaut und ich wusste nicht, wie ich aus dieser Geschichte wieder heil herauskommen sollte. Ein Psychopath, der Nialls Ex-Freundin, die gleichzeitig auch seine Ex-Freundin war, bedroht hatte, besaß meine Handynummer und schickte eine böse SMS an mich. Das durfte alles nicht wahr sein!

„Das hast du echt toll hingekriegt, Angel", murmelte ich vor mich hin, als ich das Wasser in der Dusche stärker aufdrehte.

Der heiße Strahl belebte mich ein zwar wenig, trotzdem zogen sich meine negativen Gedanken wie ein roter Faden durch meinen Kopf. Warum konnte nicht einmal in meinem Leben etwas glatt laufen?

Als ich mit dem Duschen fertig war, wickelte ich ein großes Badetuch um meinen Körper und lief zurück ins Gästezimmer, wo Niall sich gerade im Bett streckte. Er begann zu grinsen, als er mich erblickte.

„Na, gut geschlafen, mein Engel?", fragte er.

Es sah so lustig aus, als seine Haare in alle Himmelsrichtungen abstanden, dass ich anfangen musste zu lachen, obwohl mir eigentlich gar nicht danach zumute war.

„Du siehst echt irre aus", meinte ich und wuschelte mit meinen Fingern durch sein zerzaustes Haar, worauf er mich schnell am Arm packte und zu sich auf das Bett zog. Es störte ihn wohl gar nicht, dass meine Haare noch nass waren, doch als ich leicht zu zittern begann, legte er sofort seine Arme um mich.

„Frierst du etwa?", lautete seine besorgte Frage, die ich mit einem energischen Kopfschütteln verneinte.

Seine blauen Augen ruhten nun auf mir, blickten forschend in mein Gesicht, welches vor Aufregung gerötet war.

„Was ist denn los, Angel? Irgendwas bedrückt dich doch."

Es war unglaublich, wie gut er mich innerhalb dieser kurzen Zeit kennengelernt hatte. Ich konnte ihm nichts vormachen, Niall wusste genau, dass ich ein Problem mit mir herumschleppte.

Resigniert ließ ich meinen Kopf auf seine Schulter fallen, ungeachtet der Tatsache, dass meine Haare noch immer nass waren und seine Haut mit Wassertropfen besprenkelten. Aber ihn schien das nicht zu stören, denn er war nur auf mich fixiert. Ich musste es ihm sagen, was passiert war, jetzt gleich.

Langsam hob ich meinen Kopf, mein Herz raste dabei wie verrückt und als ich nach meinem Handy griff, welches auf dem Nachttisch lag, begann meine Hand zu zittern. Unfähig, die Tastenkombination für den Lockscreen einzugeben, reichte ich schließlich Niall das Handy, der mich erstaunt anschaute.

„Gib die Zahlen ein. Eins, neun, neun, vier", forderte ich ihn mit bebender Stimme auf.

Niall tat wie ihm geheißen und schaute mich dann mit großen Augen an, als ich ihn bat, die letzte SMS zu öffnen und zu lesen. Gespannt und ein wenig ängstlich beobachtete ich seine Reaktion, die eigentlich fast so ausfiel, wie ich es mir gedacht hatte.

„Dieser Mistkerl! Was bildet er sich eigentlich ein!", schrie mein Freund erbost, um sich kurz darauf zu mir zu drehen.

Seine Augen blickten ein wenig verwirrt drein, als er die natürlichste aller Fragen stellte. „Angel? Woher hat Chad deine Handynummer?"

Nialls Stimme klang ein wenig fassungslos, was ich ihm jedoch nicht verübeln konnte, vor allem nicht angesichts der Tatsache, dass sein Erzfeind die Handynummer seiner Freundin besaß.

„Weißt du", begann ich, „er hat mich drum gebeten, als er mich vom Supermarkt nach Hause gefahren hat. Ich..."

Mein tiefes Luftholen war gar nicht nötig, denn Niall ließ mich nicht weiter sprechen.

„Das glaube ich nicht, das kann echt nicht wahr sein!", stöhnte er und griff sich an die Stirn.

„Dieser Idiot!", schnaufte er dann ungehalten. „Was glaubt er eigentlich, wer er ist?"

Meine Gefühle fuhren gerade Achterbahn. War Niall gar nicht böse auf mich, weil ich Chad so ohne weiteres meine Handynummer gegeben hatte?

„Niall", begann ich langsam, doch er nahm mich plötzlich in seine Arme, drückte mich sanft an sich und murmelte: „Es ist nicht deine Schuld, Angel, aber wenn du auf mich hörst, beantragst du eine neue Handynummer."

Leise schluchzend vergrub ich mein Gesicht in seinem Nacken, ich fühlte mich so schlecht wie schon lange nicht mehr.

„Es..., es tut mir so leid, Niall", brachte ich mühsam hervor. „Ich wollte nicht..."

Weiter kam ich nicht, denn er presste urplötzlich seine Lippen auf meine, um ich zärtlich zu küssen. Sofort legte ich meine Arme um seinen Körper, hielt mich an ihm fest, während ich versuchte, mein Zittern zu unterdrücken. Eine einzige SMS hatte mich völlig aus dem Gleichgewicht gebracht und als ich erneut an die ganzen Sachen dachte, die Niall und Louis erzählt hatten, wurde meine seelische Verfassung nicht besser.

Würde Chad es wagen, mir Drohbriefe zu schreiben oder mir sogar aufzulauern? Er wusste ja nicht, dass Niall und ich nun fest zusammen waren, er ging wohl davon aus, dass es sich bei unserer Beziehung nur um eine Bettgeschichte handelte. Vielleicht würde er sich ja zurückziehen, sobald irgendjemand in dieser Hinsicht Aufklärungshilfe geleistet hatte. Aber darauf konnte ich nicht bauen. Niall hatte Recht, ich musste eine neue Handynummer beantragen. Wie so etwas funktionierte, wusste ich schließlich, denn als ich mich von Tessa trennte, zog ich genau diesen Schritt durch.

„Hey, mein Engel, es wird alles gut, ich bin doch da, um dich zu beschützen", flüsterte Nialls Stimme in mein Ohr.

Es tat so gut, das von ihm zu hören, zu wissen, dass er nicht sauer auf mich war, sondern sich eher um mich sorgte. Er verkörperte all das, was ich unter einem Boyfriend verstand. Rücksichtnahme, Liebe, Verständnis aber auch diese unglaublichen, manchmal nicht vorhersehbaren Aktionen, die mich im positiven Sinne fast in den Wahnsinn trieben.

„Ich bin so dumm", seufzte ich leise, worauf er durch mich kurz angrinste, um dann durch meine noch immer leicht feuchten Haare zu streicheln.

„Ich würde sagen, du föhnst deine Mähne trocken, ich ziehe mich an und wir frühstücken gemeinsam mit deiner Granny", meinte er mit schelmischem Gesichtsausdruck, was mich dazu veranlasste, mich zu erheben, ihm einen Kuss auf den Mund zu drücken und mich in das Badezimmer zurück zu ziehen.

Ein wenig erleichtert föhnte ich nun meine langen Haare trocken, zog mich anschließend an und ging Hand in Hand mit Niall die Treppe nach unten, wo meine Großmutter bereits in der Küche herumwuselte. Sie hatte sogar schon Kaffee gekocht und den Esstisch gedeckt, was mir gar nicht passte, denn schließlich war ich nicht hier, um mich bedienen zu lassen. Aber sie wollte nichts davon hören und schenkte uns sogar den Kaffee ein, was ich mit einem kleinen Seufzen zur Kenntnis nahm. Nialls Hand legte sich beruhigend auf meine, unsere Augen trafen sich und wir begannen gleichzeitig zu grinsen. Dann griff er nach einem Brötchen und legte dieses auf meinen Teller.

„Hier, mein kleiner Teufel, für ich."

„Oh, du hast sie schon durchschaut", bemerkte meine Grandma, worauf wir alle drei laut lachen mussten.

Meine Großmutter hatte damit die Stimmung am Frühstückstisch gerettet, ohne es zu wissen. Ich wollte sie auch nicht unbedingt über das aufklären, was mir widerfahren war, sie würde sich nur unnötig aufregen.

So plauderten wir über das bevorstehende Weihnachtsfest, auf welches ich mich nur mäßig freute. Niall würde nach Irland fliegen und erst am 28. Dezember wieder nach London zurückkehren. Verständlicherweise wollte er einige Tage mit seinen Angehörigen verbringen, die er so selten zu Gesicht bekam. Ich hingegen würde den ersten Weihnachtsfeiertag bei meiner Mutter und ihrem reichen Fettsack in Edinburgh verbringen. Immerhin legte Triggers Club eine Pause von zwei Tagen ein, welche es auch mir ermöglichte, Weihnachten zu feiern.

Ich hatte aber nicht vor, länger als einen Tag in Schottland zu verbringen, obwohl meine Großmutter auch anwesend sein würde. Mein Plan sah vor, am ersten Weihnachtsfeiertag morgens nach Edinburgh zu fliegen und am nächsten Tag wieder zurück. Gott sei Dank gab es Trigger, der einen Zweitschlüssel zu meiner Wohnung besaß und der bei Angus vorbeischauen würde.

Meine Großmutter konnte direkt von Cardiff aus nach Edinburgh fliegen, was ihr diese Reise unglaublich erleichtern würde. Sie konnte zwar wieder fast normal laufen und benötigte auch keine Schiene mehr, doch so ganz topfit war sie noch nicht. Ich wunderte mich sowieso, dass alles so schnell verheilt war, denn in ihrem Alter war so etwas keineswegs selbstverständlich.

Nach dem überaus köstlichen Frühstück räumten wir gemeinsam den Tisch ab, bevor Niall und ich uns verabschiedeten. Ich spürte, dass meine Großmutter Niall ins Herz geschlossen hatte, denn sie drückte ihn zum Abschied fest an sich.

„Bis zum nächsten Mal, Junge!", sagte sie salopp, dass ich mir das Lachen verbeißen musste.

Die Fahrt nach London ging schnell vorüber und als wir die Stadt erreichten, gerieten wir prompt in einen Stau. Niall nutzte diese Zeit, um Louis anzurufen, der auch sogleich antwortete.
„Hey, Nialler, wo steckst du denn?"

„Ich bin mit Angel unterwegs, wir kommen gerade aus Cardiff".

„Echt? Das heißt, du hast ihre nette Grandma kennengelernt?"

„Ihre nette Grandma, die supertollen Apfelkuchen backen kann", ergänzte Niall. worauf Louis nur ein. „Pfffffffffffff, ich habe leckere Steaks bekommen, als ich sie gemeinsam mit Angel besucht habe", von sich gab.

„Spaß beiseite, Louis, ich muss mit dir reden", fuhr Niall in einer Stimmlage fort, dass Louis sofort nachfragte: „Was liegt an?"

„Angel hat heute einen SMS von Chad bekommen."

Am anderen Ende der Leitung herrschte kurz eine mehr als nur gespenstische Stille, vor allem, wenn man bedachte, dass es sich bei Nialls Gesprächspartner um Louis handelte, der die Quasselstrippe schlechthin war.

„Ach du Scheiße", hörte ich meinen besten Freund dann stöhnen.

„Das kannst du laut sagen."

„Wo seid ihr denn gerade?", fragte Louis.

„Wenn der verdammte Stau sich aufgelöst hat, sind wir in ungefähr einer Viertelstunde bei Angel", antwortete Niall, worauf Louis nur sagte: „Ich komme zu euch, bis gleich."

Wir trafen wirklich fast gleichzeitig vor dem Haus ein, in welchem sich meine Wohnung befand, denn als Niall seinen Wagen parkte, sah ich einen schwarzen Porsche am linken Straßenrand stehen, aus dem gerade mein bester Freund ausstieg. Nach einer kurzen, jedoch herzlichen Begrüßung, beeilten wir uns, in das Innere des Hauses zu gelangen, denn es regnete schon wieder.

In meinem Apartment angekommen, vernahm ich Angus' lautes Schreien.

„Aaaaaaaaaaaaaaaaangel! Böse Aaaaaaaaaaaaaaaaaangel!", beschwerte er sich lautstark, weil ich ihn über Nacht alleine gelassen hatte.

Zu dritt suchen wir nun das Wohnzimmer auf, was Angus jedoch nicht davon abhielt, weiter zu zetern. Schließlich holte ich eine Erdbeere aus dem Kühlschrank, welche Louis an meinen Papagei verfüttern durfte, der darauf endlich den Schnabel hielt. Es war mir zu gefährlich, Niall mit dieser Aufgabe zu betrauen, denn ich wollte nicht, dass mein Freund so kurz vor Weihnachten mit einer weiteren Bisswunde herumlaufen musste.

„Also, was stand denn in dieser SMS von Chad?", erkundigte sich Louis, während er auf dem Sofa Platz nahm.

Seufzend setzte ich mich neben ihn holte mein Handy hervor und zeigte ihm die Zeilen.

„Der spinnt wirklich!", lautete Louis' Antwort, begleitet durch ein Kopfschütteln.
„Das kannst du laut sagen", kam es erbost von Niall. „Ich hätte gute Lust, diesem Idioten einen Besuch abzustatten und ihm klar zu machen, dass er seine Finger von meiner Freundin lassen soll", setzte er noch hinzu.

Louis verzog kurz sein Gesicht, bevor er sagte: „Ich denke, Angel sollte einfach ihre Nummer ändern und dass ihr beiden fest zusammen seid, wird Chad sowieso über kurz oder lang mitkriegen, oder glaubt ihr beiden etwa, dass ihr das ewig geheim halten könnt?"

Niall fuhr sich mit seiner Hand durch die blonden Haare, was schon wieder so unglaublich sexy aussah, dass ich ihn am liebsten hemmungslos geküsst hätte, aber der Augenblick war gerade nicht sehr passend.

„Weißt du, Louis", hörte ich meinen Freund sagen, „ich wollte es auch gar nicht länger geheim halten! Ich liebe Angel und halte nichts davon, die Presse, sowie die Fans anzulügen. Umso schlimmer ist es nämlich, wenn alles von der Klatschpresse bis ins kleinste Detail auseinander genommen wird."

„Da hast du vermutlich recht", pflichtete Louis ihm bei.

Ich hielt mich aus dieser Diskussion heraus, denn die beiden würde schon wissen, was richtig war und wie man die Sache am besten anging.

„Wann willst du es denn publik machen?", erkundigte sich Louis neugierig, der nun zu Niall blickte.

Wir schauten uns beide an, dann sagte Niall: „Ich denke, irgendwann nach Weihnachten, oder was meinst du, Angel?"

Seine Aussage ließ mich wissen, dass er unsere Beziehung, obwohl diese erst relativ kurz bestand, als etwas Bodenständiges einstufte, woran mir sehr viel lag. Auch ich verfolgte schließlich ernste Absichten, was Niall anging. Es war alles andere als ein Spiel für uns beide.
Lächelnd schaute ich in seine blauen Augen, die noch immer auf mir ruhten und ein wenig fragend dreinblickten.

„Ich denke auch, dass nach Weihnachten ok ist", lautete meine Antwort, mit der Niall sichtlich zufrieden war.

„Ok, aber jetzt kümmern wir uns erstmal um die Sache mit deinem Telefon", meinte er dann.
„Von mir aus können wir gleich loslegen!", kam es entschlossen von mir.
Ich wollte diese Sache keineswegs noch länger anstehen lassen, um nicht noch weitere Nachrichten von Chad zu erhalten. Also schlug ich vor, dass wir uns sogleich auf den Weg zu einem der Shops meines Netzanbieters machen sollten. Dort konnte ich mir eine neue Nummer aussuchen und den Vertrag sofort ändern lassen, was ganz in meinem Sinne war. Wie nicht anders zu erwarten, begleitete Louis uns dorthin, denn er ließ es sich nicht nehmen, mich zu unterstützen, obwohl Niall an meiner Seite war.

„Das nenne ich wirkliche Freundschaft", meinte der Ire grinsend, als wir einige Zeit später den Shop betraten.

Ein bisschen komisch kam ich mir schon vor, als ich um eine Änderung meiner Handynummer bat, schließlich konnte der nette Angestellte im Shop genau sehen, dass ich diese vor weniger als einen Jahr bereits schon einmal hatte ändern lassen, doch er fragte zum Glück nicht weiter nach, sondern gab mir vier Telefonnummern zur Auswahl, wovon ich mir eine aussuchen sollte. Das nannte ich Service, der mir wirklich gefiel. Die neue Nummer wurde auch sofort aktiviert, die alte stillgelegt und ich konnte mit einem guten Gewissen den Shop in Begleitung von Niall und Louis verlassen.

Als wir auf der Straße standen, beschloss Louis, El anzurufen, damit wir uns zu viert in einer Pizzeria treffen konnten, um den Abend gemeinsam ausklingen zu lassen. Morgen musste ich schließlich wieder arbeiten und auch für die Jungs hieß es antreten, um eine Show aufzunehmen, welche einige Tage später im TV ausgestrahlt werden sollte. Man merkte deutlich, dass die Weihnachtsferien noch nicht begonnen hatten, es gab noch einige zu erledigen.

Dazu gehörte auch, dass ich mir Gedanken um ein Geschenk für Niall machte, was sich jedoch nicht als einfach herausstellte. Was schenkte man jemanden, den man liebte, aber der eigentlich schon alles besaß? Ich hätte ihm gerne mehr Freizeit geschenkt, doch das war leider unmöglich. Vielleicht sollte ich Louis einfach danach fragen, wenn wir in den nächsten Tagen telefonieren würden. Ein wenig Zeit hatte ich ja noch, um etwas zu besorgen, wobei die anderen Jungs, sowie ihre Freundinnen auch, von mir beschenkt werden sollten. Zumindest wollte ich für jeden eine Kleinigkeit besorgen, aber Nialls Geschenk sollte schon ein wenig größer ausfallen und besonders sein.

Eine halbe Stunde später saßen wir zu viert in einer Pizzeria, in welcher wir eine wirklich ausgezeichnete Lasagne aßen. Alle vier hatten sich für das Gleiche Gericht entschieden, was an ein Wunder grenzte. Als Louis versuchte mit vollem Mund etwas von sich zu geben, stieß El in prompt an.

„Du benimmst dich mal wieder schlimmer als deine kleinen Geschwister", sagte sie kopfschüttelnd.

Daraufhin kaute Louis brav zu Ende und begann erst dann zu sprechen, als sich kein Krümel Essen mehr in seinem Mund befand.

„Was liegt eigentlich für Silvester an?", wollte er wissen.

„Also ich habe dieses Jahr frei, dafür muss ich am zweiten Weihnachtsfeiertag arbeiten", erklärte ich grinsend.

„Ja wie? Die geben dir, einem Top DJ, an solch einem wichtigen Tag im Jahr frei?"

Louis schaute ziemlich argwöhnisch drein, als er das aussprach.
„Weißt du, Trigger steht auf dem Standpunkt, dass die meisten Gäste schon halb besoffen im Club eintreffen, um dann weiter zu feiern und total abgefüllt irgendwann nach Hause zu fahren. Er sieht es nicht ein, einen der teuren DJs an diesem Abend zu beschäftigen, weil das Publikum sowieso nicht mehr alles mitbekommt. Die tanzen dann zu jeder Musik, falls sie dazu noch in der Lage sein sollten", erklärte ich schmunzelnd.

Das war eine Tatsache, die sich in allen Clubs abspielte, es war jedes Jahr das Gleiche. Für mich hatte das natürlich nur Vorteile, denn ich bekam ohne weiteres frei, musste dafür jedoch, wie gesagt, am 26. Dezember arbeiten. Aber das machte mir nicht unbedingt etwas aus, zumal Niall sich an diesem Tag noch immer in Irland aufhalten würde.

„Dann sollten wir uns schleunigst überlegen, wie und wo wir in das neue Jahr hineinfeiern wollen", meinte Louis und setzte seufzend hinzu: „Die guten Sachen sind bestimmt schon alle ausgebucht."

„Ach Quatsch und wenn, dann feiern wir eben unter uns", gab Niall mit einem gelangweilten Schulterzucken von sich.

El nahm einen großen Schluck von ihrer Cola, bevor sie sich nun dazu äußerte. „Ich bin dafür, dass wir dieses Mal nicht in einen Londoner Club gehen."

„Einverstanden."

Wir drei sagten dies nahezu gleichzeitig, worauf Niall und Louis prompt herzhaft zu lachen anfingen. Ich wusste zwar nicht, warum die beiden das so sehr amüsierte aber das spielte auch keine große Rolle. Vielleicht waren sie einfach nur gut drauf oder sie freuten sich, dass ich nun eine neue Handynummer bekommen hatte und Chad ziemlich dumm aus der Wäsche schauen würde, sollte er mir nochmals eine SMS schicken.

Bei dem Gedanken an Chad fröstelte ich automatisch. Irgendwie hatte ich Angst davor, dass die Sache noch nicht ausgestanden sein würde. Was, wenn er auf die Idee kam, mir Drohbriefe zu schicken, wie er es bei seiner Ex getan hatte? Niall würde ihn vermutlich krankenhausreif schlagen, soviel stand fest, was meinen Gemütszustand jedoch keineswegs verbesserte. Die Vorstellung, meinen Freund vielleicht im Gefängnis besuchen zu dürfen, weil er mich vor Chad beschützen würde, behagte mir nicht sonderlich. Und ganz ehrlich, ich traute diesem Irren Typen mittlerweile alles zu.

Doch ich wollte niemandem etwas von meinen Ängsten sagen, die sich auch als ein reines Hirngespinst herausstellen konnten. Vermutlich war es besser, alles auf sich zukommen zu lassen.

Es war kurz nach Mitternacht, als wir schließlich die Pizzeria verließen. Nachdem Niall und ich uns von El und Louis verabschiedet hatten, fuhr der Ire mich auf direktem Weg nach Hause. Ich ließ mich von der weihnachtlichen Stimmung inspirieren, die in allen Straßen herrschte. Überall befanden sich Lichterketten, leuchtende, große Sterne, sowie unglaubliche Dekorationen, wie z.B. lebensgroße Rentiere inklusive Schlitten und dem Weihnachtsmann. Jetzt brauchte ich nur noch die passenden Geschenke für meine Freunde und alles würde perfekt sein. Doch Nialls lässig gestellte Frage, stürzte mich noch mehr ins Grübeln.

„Hast du eigentlich schon ein Geburtstagsgeschenk für Louis?"

„Oh Shit, nein!", entfuhr es mir erschrocken.

Beinahe hätte ich vergessen, dass mein bester Freund am 24. Dezember Geburtstag hatte.

Als ich Nialls Grinsen sah, wusste ich, dass die Jungs bestimmt schon etwas ausgeheckt hatten und dann kam es auch schon.

„Du kannst dich an unserem Geschenk beteiligen, das wird lustig."

„Was schenkt ihr ihm denn?"

„Einen Potenzverstärker."

„Bitte was?" Ich prustete laut los, während ich mir Louis' Reaktion bezüglich dieses Präsents vorstellte.

„Wer kam denn bitte auf diese Idee?", fragte ich, nachdem ich mich ein wenig beruhigt hatte.

„Zayn. Er hat immer solche komischen Ideen aber irgendwann zahlen wir es ihm heim!", meinte Niall lachend.

„Weißt du was ich an euch am meisten liebe? Ihr nehmt das Leben auch nicht so tierisch ernst und seid für jeden Scheiß zu haben!"

„Deswegen passen wir auch so gut zusammen", kam es von Niall, der gerade in die Straße einbog, in der ich wohnte.

Ich musste ihm durchaus Recht geben, denn auch ich nahm nicht alles tierisch ernst, deswegen hatte meine Beziehung mit Tessa auch nicht länger funktioniert, wenn man von der Wandlung meiner sexuellen Orientierung absah. Aber selbst wenn ich mich nicht dazu entschlossen hätte, es noch einmal mit einem Mann zu versuchen, wäre unsere Trennung vorprogrammiert gewesen. Sie war einfach viel zu ernst für meinen Geschmack, was ich aber erst nach längerer Zeit festgestellt hatte. Wenn man verliebt war, setzte man gerne eine rosarote Brille auf, die es leider nicht ermöglichte, klar zu sehen und Dinge nüchtern zu betrachten.

Mit Niall verhielt es sich jedoch komplett anders. Nach den anfänglichen Missverständnissen und Streitereien verstanden wir uns nun jeden Tag besser, je mehr wir über den anderen erfuhren.

Mit einem kleinen Seufzer stieg ich aus dem Range Rover, nachdem Niall eine Parklücke gefunden hatte. Er begleitete mich natürlich noch bis in meine Wohnung, wo wir uns dann ausgiebig voneinander verabschiedeten. Seine Umarmung und seine Küsse weckten den Wunsch in mir, ihn eigentlich nicht gehen lassen zu wollen, doch angesichts der Tatsache, dass er um sechs Uhr morgens aufstehen musste, sah ich mich gezwungen, ihn gehen zu lassen, damit er wenigstens noch einige Stunden Schlaf tanken konnte.

„Wir sehen uns später, ich schaue im Club vorbei", verabschiedete er sich nach einem heißen und sehr gefühlvollen Kuss von mir.

„Das ist super." Sanft streichelte ich durch seine weichen Haare, drückte ihm einen letzten Kuss auf die Lippen und entließ ihn dann mit einem: „Ich freue mich schon auf dich."

Nachdem Niall verschwunden war, begrüßte ich Angus, der bereits auf mich wartete und ungeduldig auf meinen Arm kletterte. Er gab mir ein Küsschen, schrie jedoch gleich darauf: „Niall ist ein Idiot!"

„Angus, bitte! Das ist nicht nett! Niall ist mein Freund und ich liebe ihn!", erklärte ich energisch. „Gewöhne dir das bitte ab!"

Kopfschüttelnd setzte ich meinen Papagei auf die Stange und füllte anschließend seine Futterschale mit Sonnenblumenkörner, über die er sich sogleich hermachte.

Während ich noch im Wohnzimmer stand, fiel mir plötzlich ein, dass ich allen meinen Freunden und meiner Familie meine neue Handynummer mitteilen musste. Also verschickte ich fleißig Nachrichten. Der Erste, der darauf antwortete, war mein Dad.

„Warum hast du schon wieder eine neue Nummer?"

Vermutlich machte er sich Sorgen, da ihm die Tatsache, dass ich wegen Tessa meine letzte Nummer bereits geändert hatte, durchaus bekannt war. Ich wollte ihn nicht schon wieder in Aufruhr versetzen, deshalb schrieb ich nur zurück: „Ich erkläre es dir irgendwann, es ist nichts Schlimmes."

Es war wirklich noch nichts Schlimmes aber es konnte heikel werden, wenn Chad nicht locker lassen würde.

Der nächste Mensch, der auf meine Nachricht reagierte, war Hunter.

„Hey, Angel, was ist los? Wirst du jetzt von diesem Popfuzzi verfolgt?", lautete seine Antwort, worauf ich beschloss, ihn anzurufen.

„Nein, Hunter, ich werde nicht von Niall verfolgt, im Gegenteil. Wir sind jetzt fest zusammen und er beschützt mich, wann immer er kann."

„Was?! Willst du mich verarschen?" Hunter begann schallend zu lachen.

„Eigentlich nicht, du Country Boy", sagte ich grinsend.

„Moment, ich lebe in einer Großstadt!", beschwerte sich Hunter, wobei ich sein Grinsen genau vor Augen hatte.

„Niall Horan ist der süßeste, zärtlichste und heißeste Typ auf der ganzen Welt", seufzte ich ins Telefon, worauf Hunter stöhnte. „Oh nein, du hast dich tatsächlich ganz schlimm in ihn verknallt", stellte er seine fachmännische Ferndiagnose, die zu einhundert Prozent zutraf.
„Hast du schon mit ihm geschlafen?"

Jedem anderen hätte ich diese Frage sehr übel genommen, Hunter jedoch nicht, denn er musste sich damals meine unschönen sexuellen Erlebnisse mit Männern anhören, die ich in Nashville gemacht hatte.

„Nein, habe ich nicht", antwortete ich deshalb ziemlich gechillt.

„Und woher willst du dann wissen, dass er zärtlich ist?", stellte mein selbsternannter großer Bruder seine nächste Frage.

„Also echt, Hunter! Man kann auch Sex haben, ohne miteinander zu schlafen!", flötete ich ins Telefon, worauf erneut sein lautes Lachen ertönte.

„Das stimmt wohl und ich frage jetzt besser nicht weiter nach, was ihr alles angestellt habt", meinte er dann.

„Das ist nett von dir aber ich habe eine Frage an dich", begann ich nun zögernd.

„Welche denn?"

„Ich weiß nicht, was ich Niall zu Weihnachten schenken soll. Du hättest nicht zufällig eine Idee, oder?"

„Doch, ich hätte eine."

Als Hunter mir seinen Vorschlag unterbreitete, war ich Feuer und Flamme und Niall würde mit Sicherheit große Augen machen.

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Ich hoffe, ihr mochtet das Kapitel!

Das nächste Update kommt am Freitag.

LG, Ambi xxx

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