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06. Your thoughts

„Niall?"
Suchend drehte ich mich um meine eigene Achse, ohne etwas von dem hübschen Iren zu sehen. Er war wie vom Erdboden verschwunden, was wirklich unerklärlich zu sein schien und was mein Herzrasen keineswegs verbesserte. Ich musste ihn unbedingt finden! Schwer atmend kämpfte ich mich von der Tanzfläche bis zu unseren Sitzplätzen, um festzustellen, dass nur Zayn und Liam am Tisch saßen und sich unterhielten. Völlig verschwitzt und ein wenig atemlos stürzte ich auf die beiden zu.

„Habt ihr Niall gesehen?"

Beide schauten mich verwundert an.
„Wir dachten, er ist auf der Tanzfläche", erwiderte Liam und Zayn setzte hinzu: „Zumindest haben wir ihn in diese Richtung laufen sehen."

Mit einer fahrigen Handbewegung fuhr ich mir nun durch mein langes Haar.

„Da war er auch", platzte es dann aus mir heraus. „Aber er ist einfach verschwunden."

Meine Aussage bewirkte nur, dass Zayn mit den Schultern zuckte, während Liam sagte: „Dann schau doch mal an der Bar nach. Vielleicht ist er ja dort hingegangen. Louis und Harry sind nämlich auch dort."

Ich machte auf dem Absatz kehrt, um schleunigst Richtung Bar zu laufen, doch auf dem Weg dorthin schossen mir zahlreiche Gedanken durch den Kopf. Was wollte ich Niall eigentlich sagen? Dass er nicht einfach gehen konnte, nachdem er mir diese Worte ins Ohr geflüstert hatte? Oder eher warum er mich den ganzen Abend so gut wie ignoriert hatte, um mich später vollends zu verwirren? Eigentlich wusste ich gar nicht, was ich ihm genau sagen wollte, trotzdem hatte ich irgendwie das dringende Bedürfnis, ihn zu finden.

An der Bar angekommen, glänzten jedoch nur Louis und Harry mit ihrer Anwesenheit, während von dem Iren nichts zu sehen war. Er konnte doch nicht einfach weg sein! Zielstrebig lief ich nun auf Louis zu, der sich auf einem der Barhocker niedergelassen hatte und mich ziemlich erstaunt anschaute, als ich fragte: „Wo zum Teufel ist Niall?"

„Ähm, der ist gerade gegangen", erwiderte mein bester Freund.

„Gegangen? Wie meinst du das denn?"

„Er hat sich von uns verabschiedet und ist nach Hause gefahren", kam es prompt von Harry.
„Was?!" Mir fielen fast die Augen aus dem Kopf. „Aber..., das kann er doch nicht machen!"
Louis entgegnete grinsend: „Warum nicht? Es ist doch sein gutes Recht, nach Hause zu fahren, wenn er müde ist oder keine Lust mehr hat, hier zu sein."

„Aber..." Ich schluckte und schaute dann in Louis grau-blaue Augen, der jetzt sagte: „Wenn du dich beeilst, erwischst du ihn vielleicht noch. Es ist keine zwei Minuten her, dass er sich von uns verabschiedet hat, oder Harry?"

Als Harry nickte, drehte ich mich einfach um und rannte in Richtung Ausgang, welchen ich nach Luft ringend innerhalb kürzester Zeit erreichte. Als ich noch immer völlig außer Puste auf der Straße stand, blickten meine Augen auf die Rücklichter eines sich entfernenden Taxis.
„Na super", murmelte ich vor mich hin.

Niall war also einfach abgehauen, nachdem er mich auf der Tanzfläche angebaggert hatte. War dieser Kerl eigentlich noch ganz dicht? In meinem Kopf drehte sich plötzlich alles, was wohl dem Alkoholgenuss zuzuschreiben war und so stützte ich mich ein wenig an der Hauswand ab, um zu verhindern, dass mein Knie erneut mit einem Straßenpflaster in Berührung kam. Genau in dieser Haltung fand Louis mich vor, als er aus dem Club herausgelaufen kam.

„Angel! Ich hab mir schon Sorgen gemacht! Ist alles ok mit dir?"

Seine rechte Hand streichelte beruhigend über meine Wange, während seine linke meinen Arm ergriff, um mich ein wenig zu stützen. Ich schloss ganz kurz meine Augen, bevor ich erwiderte: „Ja, ich bin ok."

Ein wenig umständlich kramte Louis eine Zigarettenschachtel aus seiner Hosentasche, zündete zwei Kippen an und überreichte mir eine mit den Worten: „Hier, nimm, das beruhigt."

Nachdem ich einen tiefen Zug genommen hatte, fing ich sofort an zu husten. Das kam davon, wenn man nur in betrunkenem Zustand rauchte; man war es einfach nicht gewöhnt. Fürsorglich klopfte Louis mir auf den Rücken, grinste dann und meinte: „Was immer du mit Niall für einen Disput hattest, das wird sich schon alles wieder einrenken."

„Wir hatten keinen Disput", brachte ich, noch immer leicht hustend, hervor.

„Und warum bist du dann wie eine Verrückte hinter ihm hergerannt? Auf mich machte das den Eindruck, dass du ihm etwas an den Kopf werfen wolltest, natürlich nur verbal", erwiderte Louis mit einem frechen Grinsen im Gesicht.

Mit hängenden Schultern und gesenktem Kopf stand ich nun da und wusste nicht, was ich darauf sagen sollte. Es war mir absolut peinlich mit der Wahrheit herauszurücken, zumindest im Moment.

„Weißt du", entgegnete ich nun, „eigentlich wollte ich ihn nur etwas fragen."

Ich beobachtete wie die Asche meiner Zigarette langsam auf den Boden fiel und nahm wieder einen nicht ganz so tiefen Zug. Dann erwachte der kleine Teufel in mir, der Louis nun den Rauch ins Gesicht blies. Er wedelte sofort mit seiner Hand, begann aber gleichzeitig schelmisch zu grinsen und meinte: „Du weißt aber schon, was es bedeutet, wenn du einem Kerl Rauch ins Gesicht bläst?"

Leicht stöhnend fasst ich mir an den Kopf, um dann zu sagen: „Klar weiß ich das und es ist echt schlimm, dass ihr Männer immer nur an Sex denken müsst."

Daraufhin begann Louis schallend zu lachen, legte mir dann seinen Arm um die Schulter und flüsterte mir ins Ohr: „Sag mir jetzt nicht, dass Frauen nicht an Sex denken."

„Das schon, aber nicht den ganzen Tag."

„Hallo? Wir müssen vielleicht zwischendurch auch arbeiten", kam es entrüstet von meinem besten Freund, worauf ich konterte: „Ja und dabei schreibt ihr Texte, die sich auf sexuelle Handlungen beziehen. Also eins zu null für mich!"

„Weißt du, unsere Fans erwarten das von uns", kam es von Louis, der gar nicht daran dachte klein beizugeben.

Insgeheim war ich unglaublich froh, dass sich unsere Diskussion von Niall wegbewegt hatte, denn Louis war es zuzutrauen, dass er alles aus mir herausbekam, auch die Dinge, die ich eigentlich noch für mich behalten wollte. Mit einem kleinen Seufzer drückte ich den Zigarettenstummel in dem Aschenbecher aus, der sich neben dem Eingang des Clubs befand.
„Lass uns wieder reingehen", schlug Louis vor, der ebenfalls seine Zigarette zu Ende geraucht hatte.

Ich war viel zu aufgedreht, um ein normales Gespräch führen zu können und zu nachdenklich, um mich auf der Tanzfläche abzulenken. Meine Gedanken drehten sich im Kreis, blieben immer wieder bei Niall hängen und bewirkten schließlich, dass ich nur noch nach Hause wollte. Gott sei Dank schienen die anderen auch müde geworden zu sein, denn Liam schlug schließlich vor, den Club zu verlassen. Es war selbstverständlich, dass Louis und ich gemeinsam ein Taxi nahmen, wobei ich zuerst zuhause abgesetzt wurde. Auf dem Weg dorthin erkundigte sich Louis nochmals, was zwischen Niall und mir vorgefallen sei, was ich mit einem „Nichts", beantwortete.

Auch wenn ich nicht mehr ganz nüchtern war, wusste ich dennoch, was ich tat und vor allem, worüber ich redete. Obwohl Louis mir das ganz bestimmt nicht abkaufte, beließ er es dabei und nervte nicht weiter. Zumindest so lange, bis er sein Handy hervorholte und mir ein gestochen scharfes Bild präsentierte, welches Niall und mich auf der Tanzfläche zeigte.

„Ich möchte zu gerne wissen, was der Ire dir ins Ohr geflüstert hat", meinte er süffisant grinsend.

Man konnte genau sehen, dass Nialls Lippen sich an meinem Ohr befanden.

„Du postete das jetzt aber nicht auf Twitter, oder?", fragte ich entsetzt.

„Hältst du mich für verrückt? Ich wollte dir damit nur zeigen, dass ihr beiden etwas vorsichtiger sein solltet, wenn ihr in der Öffentlichkeit auf Tuchfühlung geht", lautete sein Kommentar. „Selbst, wenn das nur Spaß ist."

Anschließend fummelte er noch kurz an seinem Handy herum und sagte: „Ich habe es gerade an Niall geschickt, er wird sich bestimmt freuen, jetzt ein Foto von dir zu haben."

„Louis Tomlinson! Ich hasse dich!"

„Seit wann?"

„Wie kannst du ein Bild von mir an Niall schicken?", fragte ich ein klein wenig erbost.

„Naja, er ist immerhin auch auf dem Foto drauf, außerdem könnte dieses Bild als eine gute Vorlage für gewisse Dinge..."

„Sprich es nicht aus!", fuhr ich ihn an. „Ihr Typen seid echt so unmöglich! Immer geht es nur um Sex! Manchmal weiß ich wirklich, warum ich mit einer Frau zusammen war."

Als Louis in seine Hände klatschte, sagte er: „Jetzt wird es interessant. Sag mir bitte, warum du eine Frau den Männern vorgezogen hast."

Mit einem lauten Seufzen gab ich zur Antwort: „Weil der Sex mit einer Frau besser war."

Er verdrehte jetzt die Augen. „Willst du mich verarschen, Angel?"

„Nein, will ich nicht. Könnten wir jetzt bitte das Thema wechseln?"

„Fein, dann lass uns über Niall reden."

Glücklicherweise hielt das Taxi gerade vor dem Haus und ich durfte aussteigen. Jedoch nicht, ohne mich vorher von Louis zu verabschieden. Wie immer umarmten wir uns herzlich, trotz des gerade geführten Gesprächs, das mich einiges an Nerven gekostet hatte. Aber ich konnte Louis niemals böse sein und so drückte ich ihm noch einen dicken Kuss auf die Wange, bevor ich das Taxi verließ.

„Wir sehen uns morgen im Club", rief er mir hinterher.

Toll, für die Jungs war das Freizeit, ich hingegen musste arbeiten und würde mich nicht länger als eine halbe Stunde mit ihnen unterhalten können. Aber das war immerhin besser als nichts.

In meinem Apartment angekommen, schaute ich zunächst nach Angus, der mich mit einem: „Hallo Aaaaaaaaaaaaaangel!", begrüßte.

„Hallo mein Süßer", antwortete ich und streckte meine Hand aus, auf welche er nun kletterte. Zielstrebig lief Angus bis zu meiner Schulter, um mir dann ein Küsschen zu geben. Als sein Schnabel meine Wange sachte berührte, dachte ich plötzlich an Niall. Wie es sich wohl anfühlte, wenn er mich küssen würde? Erschrocken über meinen eigenen Gedanken, stieß ich ein lautes Schnaufen als, was Angus dazu veranlasste, wieder den Rückweg über meinen Arm, bis zu seiner Stange anzutreten.

„Tut mir leid, Süßer", murmelte ich vor mich hin, streichelte noch kurz über sein Gefieder, um dann das Bad und anschließen das Bett aufzusuchen.

Am nächsten Tag klingelte mich der Postbote aus dem Bett und übergab mir ein Päckchen. Als ich auf den Absender blickte, begann ich zu lächeln. Daniel Cooper! Mein Dad hatte mir bestimmt Erdnussbutter geschickt, die ich leidenschaftlich gerne aß. Voller Freude öffnete ich das Paket und erblickte nicht nur ein großes Glas Erdnussbutter, sondern auch noch meine Lieblingskekse, sowie einen kurzen Brief, welchen ich nun überflog. Die Handschrift meines Dads war nicht so ganz einfach zu entziffern, doch mittlerweile machte mir das keine großen Schwierigkeiten mehr.

„Liebe Angel, damit du im kalten und regnerischen London nicht verhungerst, schicke ich dir ein paar Kekse, sowie deine heißgeliebte Erdnussbutter. Wir lassen es uns bei 20 Grad und Sonnenschein gut gehen. Wir hören uns die Tage. Viele Grüße, dein alter Dad."

Schmunzelnd legte ich den Brief zur Seite, um mich dann den sofort über die Kekse herzumachen. Gott sei Dank würde ich Ende des nächsten Monats wieder nach Nashville fliegen, um mit meinem Dad Thanksgiving zu feiern. Er konnte den besten Truthahn zubereiten, den ich je gegessen hatte. Angus würde in dieser Zeit bei Trigger bleiben, in dessen Haus noch immer der Ersatzkäfig für Notfälle stand. Somit brauchte ich mir keine Gedanken zu machen, denn mein Papagei würde es bei Trigger wirklich gut haben. Er war äußerst Tierlieb und Angus kam gut mit Trigger klar. Jedenfalls ließ er sich von ihm anfassen.

Nachdem ich geduscht und angezogen die Küche aufsuchte, bereitete ich das Frühstück zu und räumte anschließend ein wenig in meiner Wohnung auf. Aber es gab nichts, was mich von den Gedanken an Niall ablenken konnte. Was hatte er sich nur dabei gedacht? Ich war so gespannt, wie er sich am heutigen Abend mir gegenüber verhalten würde. Auch wenn ich nur kurz bei den Jungs sein konnte, würde er die Gelegenheit haben, sich mit mir zu unterhalten, vorausgesetzt er legte Wert darauf. Aber ich konnte ihn im Beisein der anderen natürlich nicht fragen, wieso er mir solche Worte ins Ohr geflüstert hatte. Dazu musste ich eine andere Gelegenheit abwarten. Vielleicht würde es ja klappen, wenn wir das nächste Mal gemeinsam einen Club aufsuchten.

Am frühen Abend rief ich dann meinen Dad an, um ihm mitzuteilen, dass das Päckchen gut angekommen sei und bedankte mich gleichzeitig dafür. Wir redeten eine ganze Weile und als er fragte, wann ich genau kommen würde, antwortete ich enthusiastisch: „Am Mittwoch vor Thanksgiving und ich bleibe bis Sonntag!"

„Gibt sein Boss dir so lange frei?"

„Klar, ich habe ja einen netten Boss, der sich sogar um Angus kümmert, wenn ich weg bin."
„Das ist fein! Wie bekommt dir das Solo Dasein eigentlich? Fühlst du dich immer noch so einsam?", erkundigt er sich nun.

„Nein, Dad, ich habe neue Freunde gefunden. Sie sind zwar berühmt aber wirklich toll."

„Berühmt? Wie berühmt?", wollte er wissen.

„Es sind die Jungs von One Direction", platzte ich heraus.

„Was? Donnerwetter! Hast du sie in dem Club kennengelernt, in dem du arbeitest?"

Mein Dad erfasste solche Zusammenhänge sofort, im Gegensatz zu meiner Mum und so antwortete ich: „Ja, sie haben gerade Freizeit und besuchen den Club öfter."

„Ich bin so stolz auf dich, Angel, dass du das geschafft hast, was du immer wolltest. Und den Rest kriegst du auch noch in den Griff."

Er meinte damit, mein Gefühlsleben zu ordnen, was jedoch nicht so einfach war und sich noch mehr verkomplizierte, seit ich Niall kennengelernt hatte. Er brachte mich wirklich total durcheinander.

Nachdem ich das Gespräch mit meinem Dad beendet hatte, rief ich bei meiner Großmutter an, um mich nach ihrem Befinden zu erkundigen. Wir vereinbarten, dass ich sie am kommenden Montag besuchen sollte. Es war mir wichtig, nach meiner Grandma zu schauen, denn sie war auch immer für mich da, wenn ich ihre Hilfe benötigte. Aber nun hieß es zunächst vier Tage bzw. Nächte arbeiten. Als ich an den morgigen Abend dachte, wurde mir ganz mulmig zumute. Wie sollte ich mich Niall gegenüber nun verhalten?

Pünktlich um halb zehn betat ich am nächsten Abend den Nobelclub wie üblich durch den Hintereingang. Trigger begrüßte mich mit einer herzlichen Umarmung und als ich die Stufen zu dem Glaspodest erklomm, wurde mir bewusst, dass ich in Puncto Niall nicht wirklich eine Lösung parat hatte. Die halbe Nacht hatte ich wach gelegen und nur an ihn gedacht, was bisher noch keinem Mann gelungen war. Merkwürdigerweise fühlte es sich jedoch gut an, an ihn zu denken, obwohl er mich so verwirrte.

Mit einem kurzen Durchatmen widmete ich mich nun der Musik für den heutigen Abend. Konzentriert glitten meine Augen über die Playlist der neuen Mash-ups, welche ich fabriziert hatte. Alles musste wie immer perfekt sein, ich wollte, dass die Gäste tanzten und nicht mehr damit aufhörten, bis der Club seine Pforten schloss. Ehe ich mich versah, ging es auf zehn Uhr zu und meine Arbeit begann nun richtig. Doch vorher stellte Trigger mir noch einen Kirschsaft mit Pfefferminzblättern und Eiswürfeln auf den Tisch.

„Lass es dir schmecken, Angel."

„Danke, das werde ich."

Als die ersten Gäste eintrafen, fühlte ich mich bereits in meinem Element. Ich schaute zu, wie die Tanzfläche sich füllte und erkannte wie immer einige prominente Gesichter. Es war toll, das Geschehen auf der Tanzfläche beeinflussen zu können und die Menschen mit meinen Mash-ups bekannt zu machen. Hin und wieder warf ich einen Blick auf die Uhr; eigentlich sollten Louis, Harry, Liam, Zayn und Niall bald auftauchen, denn sie waren meistens vor Mitternacht hier.

Heute schienen sie sich jedoch ein wenig Zeit zu lassen. Doch dann, um zehn Minuten nach zwölf, erblickte ich plötzlich Harrys Wuschelkopf auf der Tanzfläche. Sein Blick ging nun nach oben, zu mir und er winkte und lächelte gleichzeitig. Ich warf ihm daraufhin eine Kusshand zu, was er mit einem Grinsen quittierte. Kurz darauf leisteten Liam und Louis ihm Gesellschaft. Dass Zayn nicht tanzte, wusste ich inzwischen, doch wo blieb Niall?

Auch Louis winkte mir jetzt, grinste, formte mit seinen Lippen den Namen Niall und deutete auf die Bar. Konnte er etwa meine Gedanken lesen? Es war schon leicht gruselig, wie sehr Louis und ich aufeinander abgestimmt waren. Doch immerhin wusste ich nun, wo der Ire abgeblieben war, wenngleich es mich überraschte, dass er seinen Freunden keine Gesellschaft auf der Tanzfläche leistete und sich vermutlich schon wieder dem Alkohol hingab.

Anfangs, als wir uns kennenlernten hatte er doch gar nicht so viel getrunken, oder doch? Mit einem kleinen Seufzer wandte ich mich wieder der Musik zu, um den Gästen weiterhin einzuheizen.

Irgendwie schien die Zeit am heutigen Abend sehr langsam zu vergehen, denn ich konnte es kaum erwarten, bis Trigger den ersten Cocktail vorbeibringen würde, was bedeutete, dass ich mich endlich mit meinen Freunden unterhalten konnte.

Obwohl ich ein wenig unruhig wurde, wenn ich an Niall dachte, freute ich mich trotzdem darauf, ihn zu sehen. Sein seltsames Verhalten am gestrigen Abend irritierte mich zwar, doch es bewirkte nicht, dass ich mich nun nicht mehr zu ihm hingezogen fühlte; im Gegenteil, es machte ihn nur noch interessanter.

Nach einer gefühlten Ewigkeit tauchte Trigger, mit einem Erdbeer-Caipirinha in seiner rechten Hand, endlich vor mir auf. Grinsend steckte er mir einen kleinen, zusammengefalteten Zettel zu, bevor er das Glas abstellte. Was hatte Louis nun schon wieder geschrieben? Nachdem Trigger wieder verschwunden war, faltete ich den Zettel auseinander, um erstaunt festzustellen, dass dieser nicht von Louis stammte. Mein Herz pochte schneller, als ich die Zeilen las.

„Lass ihn dir schmecken, er kommt von Herzen. Niall."

Es war ihm also überhaupt nicht peinlich, dass er gestern, nach seiner Aktion auf der Tanzfläche, einfach so verschwunden war. Und er schickte mir meinen Lieblingscocktail, was von Herzen kam. Was sollte ich jetzt davon halten, geschweige, dazu sagen? Bevor ich meinen Arbeitsplatz verließ, atmete ich nochmals tief durch, griff nach dem Cocktail und marschierte dann die Wendeltreppen nach unten.

Mein Herz schlug immer schneller, je näher ich der Sitzecke kam, auf welcher die Jungs sich niedergelassen hatten. Doch zu meiner Enttäuschung saß Niall nicht bei ihnen. Ich wollte nicht hoffen, dass er schon wieder gegangen war.

„Angel!" Liam erblickte mich als erster und rief meinen Namen, worauf sich dann alle zu mir drehten, um mich anzugrinsen. Louis sprang sofort auf, nahm mir das Glas aus der Hand, um es auf dem kleinen Tisch abzustellen, damit wir uns anschließend besser umarmen konnten. Natürlich durfte auch der Kuss auf der Wange nicht fehlen.

„Hey, Angel, ich hab mich so auf dich gefreut", begrüßte er mich.

Ich wusste, dass er dies absolut ehrlich meinte, denn mir ging es schließlich ebenso. Auch die anderen gaben mir nun eine Umarmung, bevor ich meinen Platz neben Louis einnahm, der munter drauflos plapperte.

„Wie geht's dir, mein kleiner Teufel?", fragte er mit einem Augenzwinkern.

„Super!", antwortete ich, während ich unruhig auf dem Sitz hin und her rutschte.

Meine Gedanken drehten sich um den Iren, der immer noch nicht aufgetaucht war. Da ich jedoch nicht direkt nach ihm fragen wollte, hob ich nun mein Glas, prostete den Jungs zu und meinte: „Wenn der edle Spender dieses Cocktails auch anwesend wäre, könnte ich mich jetzt bei ihm bedanken."

Grinsend erwiderte Harry: „Der kommt gleich wieder. Er wollte sich nur an der Bar was zu trinken holen."

„Niall trinkt ziemlich viel in letzter Zeit, aber immer nur, wenn wir in einen Club gehen", meinte Liam kopfschüttelnd, worauf Zayn sagte: „Unsinn, das war doch nur gestern und heute. Vermutlich hat er im Moment einfach Lust auf Alkohol."

Louis hob jetzt seinen Kopf und sagte: „Schau mal, Angel, da kommt er doch schon. Du kannst also gleich mit ihm anstoßen."

Bevor ich irgendetwas erwidern konnte, stand Niall schon vor mir. In seiner linken Hand hielt er ein Glas, vermutlich mit Whiskey Cola gefüllt. Sein Blick ließ vermuten, dass er nicht mehr ganz nüchtern war und obwohl ich dies bei Männern eigentlich nicht mochte, störte mich das bei Niall nicht wirklich.

„Prost, Angel", war alles, was er von sich gab, als unsere Gläser sich berührten.

Anschließend umarmte er mich kurz und setzte sich dann zu Liam, der direkt gegenüber von mir seinen Platz hatte.

„Danke für den Cocktail."

Als ich in Nialls blaue Augen schaute, der mir nun zuzwinkerte und sagte: „Bitte, gern geschehen", schien sich eine Blockade in meinem Sprachzentrum aufgebaut zu haben. Ich war nicht mehr fähig, ein einziges Wort von mir zu geben.

Vielleicht, weil ich etwas anderes erwartete hatte, vielleicht aber auch nur, weil seine Augen mir erneut das Gefühl gaben, dass er auf den Grund meiner Seele blicken würde. Zum Glück schien das niemand zu bemerken, da Trigger sich gerade zu uns gesellte.

Während er sich mit den Jungs unterhielt, fuhren meine Gedanken und meine Gefühle Achterbahn. Wieso verhielt Niall sich heute so, als ob gestern gar nichts vorgefallen wäre? Er konnte mich doch nicht einfach ignorieren, was er gerade tat, als er sich eingehend an der Unterhaltung beteiligte. Es ging dabei um irgendwelche Gitarren.

Am liebsten wäre ich aufgestanden und hätte ihn gefragt, ob seine gestrige Bemerkung ernst gemeint war, doch dazu fehlte mir der Mut. Aber vielleicht bekam ich diesen, wenn ich noch ein wenig Alkohol trank. Ohne darüber nachzudenken, kippte ich den restlichen Cocktail einfach hinunter. Louis, der dies wohl bemerkt hatte, schaute mich erstaunt an, sagte jedoch keinen Ton. Im Grunde genommen wäre mir das auch egal gewesen, denn ich war schließlich alt genug, um alleine entscheiden zu können, was ich tun wollte.

Unaufgefordert brachte mir die Bedienung jetzt einen zweiten Cocktail, doch bevor ich zum Trinken ansetzen konnte, zeigte sich die Wirkung des ersten Erdbeer-Caipirinhas. Langsam erhob ich mich vom Sofa, griff nach meinem Glas, räusperte mich ein wenig, um die Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen, schaute zu Niall und fragte herausfordernd: „Hast du das, was du mir gestern gesagt hast, ernst gemeint?"

Ich konnte förmlich spüren, wie betrunken er war, als er grinsend sagte: „Vielleicht findest du es irgendwann heraus."
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Wie mag das wohl jetzt weiter gehen? :D

Keine Angst, Niall wird in dieser Geschichte nicht dem Alkohol verfallen, soviel kann ich euch auf jeden Fall verraten! :D But..everything happens for a reason...!

Ach ja: Addiction hat ein neues Cover! Wie immer hat sich meine Coverfee die Mühe gemacht, etwas Tolles zu zaubern, deswegen widme ich ihr dieses Kapitel! Danke meine Süße! Du bist die Beste! ♥

LG, Ambi xxx

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