93. Kapitel
Marvin
Okay, und jetzt?
Ich hätte mir das echt besser überlegen sollen. Es war eine Scheißidee. Jetzt stehe ich hier und starre ihn an und er mich. Was soll das? Kann er nicht einfach reden, denn diese Stille ist die Hölle.
Plötzlich schüttelt er den Kopf und fährt sich mit seinen Händen über sein müdes Geischt. Kurz verharrt er in dieser Position, doch schnell fährt er hoch und sieht mich wieder an.
"Es ... es tut mir leid, dass ich dich letztens aus meinem Haus geschmissen habe. Ich hatte wahrscheinlich einfach nur Panik.",sagt er schließlich und ich sehe ihn stirnrunzelnd an.
"Naja ich war stockbesoffen, kein Wunder, dass du mich da rauswirfst.",meine ich und sehe auf meine Schuhe hinab. Ich hab keine Ahnung wo ich sonst hinsehe soll.
"Ich hätte es einfach nicht tun sollen.",sagt er leise, mehr zu sich selbs als zu mir.
"Kann ich dich erwas fragen?",höre ich ihn plötzlich.
Ehrlich gesagt hab ich Angst vor seiner Frage, auch wenn ich nciht weiß was er mich fragen wird, trotzdem macht es mich irgendwie nervös.
Ich zucke mit den Schultern und nicke leicht.
"Warum bist du hier? Hat dich deine Mutter gezwungen her zu kommen oder wolltest du selber sehen ob ich noch lebe nach dem Herzinfakt?",fährt er mich an und sieht mich weit aufgerissenen Augen an.
Was soll das? Kann er sich nicht einfach freuen dass ich so dumm war herzukommen?
Ich sehe ihn verwirrt an, senke dann den Kopf und nicke.
"Es war echt eine beschissene Idee her zu kommen.",sage ich und verschränke die Arme vor der Brust. "Soll ich dir sagen, warum ich hier bin? Ich bin deshalb hier, weil ich die Hoffnung nicht aufgegeben habe. Ich dachte, du hast dich vielleicht wirklich verändert aber stattdessen bist du doch immer noch dieser beschissene Penner der seine Familie im Stich gelassen hat.", schreie ich und bebe vor Wut. "Ehrlich gesagt versuche ich gerade mein Leben in den Griff zu bekommen. Ich versuche mit dem Rauchen aufzuhören, weniger zu trinken und vor allem die Finger von dem Gras zu lassen. Und soll ich dir was sagen? Diese ganze Scheiße was ich mache, was ich denke und anderen Menschen antue, ist doch bloß alles deine Schuld. Nur wegen dir hatte ich bisher so ein Scheißleben und ehrlich gesagt hasse ich dich so sehr dafür, dass ich mir gewünscht hätte, du hättest den Herzinkaft nicht überlebt.",brülle ich heraus und starre ihn an. Als wir beide realisieren, was ich da gerade von mir gegeben habe, ist es still im Raum.
Knarrend öffnet sich die Türe hinter mir und ich sehe wie mein Dad den Blick abwnedet und am mi vorbei zur Türe sieht. Ich richte mich auf, verschränke die Arme vor der Brust und versuche nicht den Drang zu verdrängen auf irgendetwas einzuschlagen.
"Ist alles okay? Ich hab Schreie gehört und ...",stottert Clara und sieht zwischen uns hin und her.
Mein Dad räuspert sich. "Es istt alles gut wir ... wir unterhalten uns nur.",sagt er und nickt ihr zu.
Kurz mustert sich mich noch, als wäre ich hier das Unheil, dann verschwindet sie wieder.
Mein Dad atmet die angestaute Luft hörbar aus.
"Marvin, ich weiß, dass ich dir dein Leben schwer gemacht habe. Du hattest ein Recht auf einen Vater und es tut mir leid, dass ich als Vater so vergsagt habe."
"Du hattest nicht versagt, sondern du warst schlicht und einfach nicht da. Das ist ein Unterschied.",unterbriche ich ihn und werfe ihn einen vernichtenden Blick zu.
"Ja ich war nicht da.",flüstert er und stimmt mir zu.
Ich kann nicht glauben, dass ich mit ausgerechnet mit ihm darüber rede. Alles kommt wieder hoch und ich sehe die Bilder von meiner weinenden Mum vor mir.
"Warum bist du überhaupt abgehauen?",frage ich und sehe kurz zu ihm. Ich spüre seine Blicke auf mir, wie er mich eingehend mustert. Scheiße verdammt, kann er damit nicht einfach aufhören?
"Ich habe zu trinken begonnen. Ich bin fast jeden Abend in eine Bar, habe mich vollaufen lassen, nachdem ich meinen Job verloren habe. Ich wurde einfach gekündigt und damit wurde ich nicht fertig. Ich war zu feige es deiner Mutter zu sagen, ich wollte sie nicht enttäuschen und für meinen Sohn wollte ich ein Held bleiben.",er stoppt kurz und senkt de Kopf. "Wir hatten kein Geld mehr, weil ich das meiste für Alkohol ausgegeben habe. Eines Abends bin ich besoffen nach Hause. Ich bin ins Haus getrorkelt wollte zu dir ins Zimmer aber deine Muter hat mich nicht gelassen. Sie hat es mir verboten dich zu sehen, also wurde ich wütend. Ich wurde so wütend, dass ich deine Mutter geschlagen habe. Danach bin ich aus dem Haus, hab dich und deine Mutter zurückgelassen und bin nie wieder gekommen. Ich hatte mich so geschämt, für das was ich getan habe.",er stoppt, fährt sich mit seinen Händen durch sein kurzes Haar und atmet schwer.
Ich sehe auf dem Boden hin und her, suche verzweifelt anch meiner Stimme und irgendwelchen Gedanken. Ich habe keine Ahnung was ich denken soll. Ich wusste ja nicht, dass er seinen Job verloren hat, wie auch. Er hat ja schön die Klappe gehalten und ist einfach davon.
Ich seufze und sehe kurz zu ihm.
"Ist wieder alles okay bei dir? Ich meine nach dem Herzinfakt?",frgae ich vorsichtig.
Langsam nickt er. "Ja, ich hatte Glück um Unglück. Die Arzte sagten ich sollte besser auf meine Gesundheit achten, aber sonst habe ich es gut überstanden.",sagt er und nickt nochmal.
Ich verschränke die Arme vor der Brust und weichen seinen Blicken aus, da ich mich schlecht fühle. "Es ... ich wollte vorbeikommen und dich im Krankenhaus besuchen, aber ... ich hatte viel um die Ohren, Football und so manch anderen Dingen."
"Ehrlich gesagt hatte ich nicht erwartet, dass du mal vorbei kommst. Ich wäre sichtich überrascht gewesen."
Ich antworte nichts darauf, weil ich weiß, das jede Antwort lächerlich wäre. Also bleibe ich still.
"Wie geht es mit Football voran?",fragt mein Dad schließlich und ich sehe ihn überrascht an. Nicht weil er diese Frage stellt, sondern weil er wirklich neugierig klingt. Kurz brauche ich um zu kapieren, dass ich etwas sagen sollte.
"Äh ja, ... es läuft gut. Ich hab auf mich aufmerksam gemacht und die Chancen stehen gut auf ein Stipendium."
Erleichtert und stolz lächelt er mich an. "Das freut mich wirklich zu hören."
Ich nicke. "Ja ist sollte jetzt besser gehen.",sage ich und wend emich zum Gehen.
Ich nehme den Kanuf der Türe, öffne sie, doch bevor ich aus dem Raum verschwinde, drehe ich mich nochmal zu ihm um. Er geht gerade um seinen Schreibtisch herum.
"Dad?"
Sein Kopf schießt in die Höhe und überrumeplt sieht er mich an.
Ich trete wieder ins Zimmer, kratze mich am Hinterkopf und lächle nervös. "Äh also ich hab am Wochenende ein Spiel, und naja es wäre cool wenn du vorbeikommst.",stottere ich herum und sehe ihn fragend an.
Mein dad nickt sofort. "Klar, ich freu mich drauf.",sagt er und grinst.
Ich gehe aus dem Haus und fühle mich gut. Irgendwie befreit und erleichtert.
Ich habe das Gefühl ich könnte den Typen in meinem Leben akzeptieren. Das word aber nur möglich sein, wenn wir uns beide bemühen und ich weiß, dass wird schwer werden. Aber ehrlich gesagt will ich es. Ich habe gemerkt, das mich diese Beziehung zum ihm belastet und mir ständig Albträume verursacht und genau das will ich ändern.
Ich steige auf meine Maschine und überlege was ich als nächstets tun sollte. Wo ich weiter machen soll, mein Leben in die Hand zu nehmen und versuchen es anständig zu leben. Und ich weiß genau, was als nächstes dran ist und von allen das schwerste sein wird.
Grace.
Mein Mädchen.
Ich weiß, dass ich sie brauche und vor allem weiß ich, dass ich sie liebe.
Ich fahre vond er Einfahrt und biege auf die Straße mit dem Gedanken, mir mein Mädchen wieder zurück zu erobern.
"In ihrer Gegenwart fühlte er sich wohl; das Feuer in seinem Herzen hatte sich abgekühlt, und er wurde almählich süchtig nach ihr. Er sehnte sich nach ihr, und sobald er sie hatte, konnte keiner von ihnen mehr aufhören. Ihr Körper wurde zu seiner Sicherheit, ihre Seele sein Zuhause. Je mehr er sie liebte, desto mehr verletzte er sie. Er konnte sich nicht von ihr fernhalten, und durch ihre Kämpfe und ihr gemeinsames Wachstum entwickelte sich die Normalität, nach der er sich sein lben lang gesehnt hatte."
aus Before us (Teil 5 der After Reihe) von Anna Todd
Nach langem Warten, habe ich endlich wieder geschafft. Hoffe es gefällt euch und sorry für das warten und bangen. :)
Voten und kommentieren nicht vergessen.
Küsschen
SummerOF_Love
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