56. Kapitel
Grace McCormac
Meine Hände umfassen die warme Tasse Tee, die vor mir auf dem Tisch steht. Ich sehe zu, wie mir Marvins Mutter nach schenkt und ich aber nicht ablehnen kann, weil der Tee einfach so verdammt gut riecht und ich sie nicht enttäuschen will.
Marvins Mutter strahlt mich über beide Ohren an und ich kann nicht anders als zurück zulächeln.
Sie nimmt wieder gegenüber von mir platz und blickt mich an.
„Falls deine Eltern fragen, warum du so lange weg bist, das geht auf mich. Ich halte dich hier fest.",sagt sie lachend und ich stimme mit ein.
„Schon okay. Ich glaube in meinem Alter darf ich das.",antworte ich und trinke an dem süßlichen Tee.
Wir sitzen sicher schon eine halbe Stunde in der Küche und plaudern. Als sie mich gesehen hat, lächelte sie sofort und hat damit nicht mehr aufgehört.
Sie hat mich sofort überredet zu bleiben und ich konnte einfach nicht nein sagen.
Natürlich hat sie mich ausgequetscht bis ich ihr schließlich alle Fragen beantwortet habe und jetzt reden wir über Marvin.
Ich frage mich ja was er so lange treibt. Telefoniert er immer noch?
„Hat er dir von seinem Vater erzählt? Ich meine er redet ja so gut wie gar nicht über ihn und wenn doch, dann sind es keine schönen Worte, die er über ihn verliert.",fragt sie mich und mustert mich besorgt.
Ich senke den Blick und sehe dem Dampf zu, der von der Tasse aufsteigt und in der luft verblast.
„Ja er hat mir von ihm erzählt. Ich weiß, dass er gegangen ist als er fünf war.",sage ich und sehe sie wieder an.
Sie nickt. „Gut, dass er wenigstens mit dir darüber redet, das ist schön.",sagt sie und presst krampfhaft ihre Lippen aufeinander.
Ich bleibe still.
„Weißt du ob er mal bei ihm zu Hause war?",fragt sie weiter und ich sehe wie sie ihre Tasse fest umklammert.
Ich schüttle den Kopf. „Nein ich glaube nicht. Er hat mir nur ein mal von ihm erzählt, was er durchmacht aber sonst reden wir fast nicht über ihn."
Doch als sie mir antworten will, ertönt plötzlich Marvins Stimme und wir blicken beide zu ihm hoch.
„Tut mir leid, Grace, dass war ...",er verstummt als er von seinem Handy aufblickt und uns beide sieht. Er sieht nervös zwischen uns hin und her und steckt sich sein Handy in die Hosentasche.
„Und das tut mir auch leid.",murmelt er leise und deutet auf sein Mum.
„Willst du dich nicht zu uns setzten? Ich habe dich in den letzten Tagen sowieso so gut wie gar nicht gesehen. Kurz dachte ich du wärst ausgezogen.",meint sie lächelnd und blickt ihren Sohn an.
Marvin wendet bloß den Blick von ihr und mustert mich kurz, bevor er sich am Küchentresen anlehnt.
Ich lächle ihn nervös an und nehme wieder einen Schluck von dem Tee, bevor ich mich wieder seiner Mum zuwende.
„Warum hast du mir nicht erzählt, dass du so eine reizende wunderbare Freundin hast? Wie kannst du mir sie vorenthalten?",beschwert sie sich und blickt ihren Sohn vorwurfsvoll an.
Marvin verschränkt grinsend die Arme vor der Brust. „Vielleicht genau deshalb, weil ich ihr das ersparen wollte.",meint er und zieht seine Augenbraue hoch.
Ich senke lächelnd den Blick.
„Rede nicht so einen Stuss. Schämst du dich etwas für deine Mutter?",fragt sie ihn und steht von ihrem Stuhl auf.
Plötzlich ertönt der Klingelton meines Handys und ich hole es eilig hervor.
Seufzend stecke ich es wieder ein.
Marvin wirft mir einen fragenden Blick zu.
„Meine Mum.",erkläre ich ihm und erhebe mich von meinem Platz.
„Ich lasse euch mal lieber alleine und Grace, es hat mich sehr gefreut, dass ich dich kennenlernen durfte.",sagt sie und strahlt mich an. Ich frage mich ob man dieser Frau in irgendeiner Weiße böse sein kann? Ich glaube nicht.
Sie kommt auf mich zu und nimmt mich plötzlich in den Arm. Fest drückt sie mich kurz an sich, lässt mich aber dann wieder los.
„Und lass ihm nicht alles durchgehen was er treibt. Gib ihm etwas kontra.",flüstert sie mir zu, so das es Marvin nicht hören kann und ich lache kurz auf.
„Mach ich, versprochen.",sage ich und sie zwinkert mich nochmal zu, bevor sie das Zimmer verlässt.
Marvin und ich blicken uns an und ich komme grinsend auf ihn zu. Ich schlinge meine Arme um seinen Hals und er legt seine Hände auf meine Hüfte.
„Tut mir leid, ich hab mir den Abend etwas anders vorgestellt.",meint er entschuldigend und blickt auf mich herab.
„Ja ja ich weiß wie du dir den Abend vorgestellt hast. Und nicht deine Mum hat uns dabei gestört sondern dein Handy. Wer war das überhaupt?",frage ich ihn und sehe ihn stirnrunzelnd an.
„Äh das war Dave.",sagt er. „Er hat etwas Stress und... egal vergiss es einfach.", winkt er ab. Ich seufze leicht und lasse von ihm ab.
Ich nehme meine Jacke und gehe auf die Türe zu.
„Willst du wirklich schon gehen? Ich meine du könntest auch hier bleiben und außerdem ist es gefährlich nachts als Mädchen unterwegs zu sein.",versucht er mich zu überreden und schmollt etwas. Ich drehe mich grinsend zu ihm um, lege aber meine Hand auf den Türknauf.
„Nein, ich kann nicht. Meine Eltern bekommen die Krise wenn sie herausfinden, wenn ich bei einem Jungen übernachte.",sage ich seufzend wahrend Marvin auf mich zu kommt.
Dicht steht er vor mir.
„Aber es ist okay, wenn er Junge bei dir übernachtet?",fragt er mich zurück und streicht mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
„Ja ... meine Eltern sind da was eigenes.",sage ich.
Marvin kommt noch näher und im nächsten Moment spüre ich seine Lippen, die sich zärtlich auf meine drücken.
Ich löse mich aber von ihm und blicke ihn an. „Ich muss jetzt gehen.",sage ich und lächele ihn an.
Stumm nickt er. „Okay. Sehen wir uns morgen?",fragt er.
„Klar natürlich.",sage ich und drücke ihm nochmal einen Kuss auf die Lippen.
„Schick mir eine SMS wenn du zu Hause bist.",sagt er und ich öffne die Türe hinter mir.
„Keine Sorge, es wird schon nichts passieren.",versichere ich ihm und trete aus dem Haus.
„Das hast du auch gesagt, als du alleine im Club auf die Toilette wolltest.",meint er und kommt mir nach.
Ich drehe mich seufzend zu ihm um. „Lass uns bitte über diesen Vorfall nicht mehr reden.",bitte ich ihn und sperre mein Auto auf.
„Tut mir leid. Das war dumm von mir.",sagt er und vergräbt seine Hände in seiner Hosentasche. Mit kurzärmeligen Shirt steht er vor mir und ich kann zu sehen wie er Gänsehaut von der Kälte bekommt.
Ich steige in mein Auto und starte es sofort, damit es warm wird. Trotzdem lasse ich das Fenster runter und Marvin kommt nahe an das Auto heran.
Ich lehne mich zu ihm runter, gebe ihn einen innigen Kuss auf die Lippen und fahre dann aus der kleinen Einfahrt.
Ich fahre durch die Gegend und versuche mich an den Weg zu erinnern. Langsam biege ich in die nächste Straße ein und kann kaum etwas erkennen. Der dichte Nebel lässt mich so gut wie gar nichts erkennen und ich hab zu kämpfen auf der Straße zu bleiben.
Plötzlich tauchen im Scheinwerferlicht meines Autos zwei Füße auf und ich springe auf die Bremse. Ich lege regelrecht eine Vollbremsung hin und hüpfe aus dem Auto. Während ich um mein Auto herum gehe, bete ich, dass denjenigen nichts passiert ist. Mein Herz rast wie wild und ich spüre den Schreck der mir tief in den Knochen sitzt. Langsam gehe ich nach vor und entdecke jemanden, der vor meinem Auto auf der Straße liegt.
Doch zu meiner Erleichterung rührt er sich und richtet sich zu mir hoch.
„Oh Gott, es tut mir so leid. Es ...",doch ich verstumme, als ich in das Gesicht blicke. Völlig überrascht starre ich ihn an, während er sich vor mich hinstellt und mich ebenfalls überrascht an sieht.
„Jace?"
Sorry für das lange Warten, aber endlich habe ich es wieder geschafft. Wünsche euch ein schönes Wochenende. Hoffe es gefällt euch. Voten und kommentieren nciht vergessen.
Küsschen
SummerOF_Love
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