43. Kapitel
Grace McCormac
Ich sprinte die paar Stufen zum Haus wieder hoch und lasse die drei alleine zurück. Hastig sehe ich mich um als ich im Haus bin. Es ist immer noch total voll und es riecht etwas ungut.
Als ich endlich Logans Lockenkopf erblicke, eile ich zum ihm.
„Hey, wo bist du denn die ganze Zeit?",fragt er lächelnd als ich neben ihm ankomme. Ein anderer Junge steht bei ihm und mustert mich.
„Kannst du mit jemand anderen mit fahren? Ich brauche ganz dringend dein Auto.", frage ich ihn hastig und blicke ihn nervös an.
„Was? Warum brauchst du mein Auto?"fragt er und sieht mich schief an.
Er kann so und so nicht mehr fahren, ich merke seine Alkoholfahne wenn er spricht.
„Ist doch egal, warum. Fakt ist, ich brauche es, und zwar jetzt.",stelle ich klar und halte meine Hand hin.
Logan stöhnt genervt auf und kramt schließlich in seiner Hosentasche herum. Genervt drückt er mir seine Schlüssel in die Hand. Ich gebe ihm einen kurzen Schmatzer auf die Wange und eile dann aus dem Haus.
Ich muss Marvin finden. Er ist völlig wütend und er kann was weiß ich alles anstellen. Ich habe bloß Angst, dass ihm etwas passiert.
Ich reiße die Türe auf und erblicke die drei Jungs. Überrascht sehen sie mich an. Ich blicke Jace an und muss an seine Worte denken.
Ich dachte echt, er ist sein bester Freund. Aber so wie ich das sehe, hat er aus Neid heraus gehandelt.
Stur gehe ich an ihnen vorbei würdige Jace keines Blickes mehr.
Marvin Scott
Wütend kicke ich den kleinen Stein mit meinem Fuß weg.
Fuck.
Warum zum Teufel macht er das?
Ich dachte immer er ist mein Kumpel, mein bester Freund aber anscheinend habe ich mich da getäuscht.
Er ist arsch kalt, obwohl ich meine Lederjacke anhabe. Ich stecke meine Hände in die Hosentasche und gehe langsam die Straße entlang. Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung wo ich überhaupt hin laufe, ich weiß nur eins, dass ich so weit wie möglich von Jace wegkommen will. Sonst bringe ich ihn wahrscheinlich um.
Ich blicke kurz auf mein Handy und sehe, dass es ein Uhr nachts ist.
Plötzlich muss ich an Grace denken. Sie wird nie wieder ein Wort mit mir reden. Jace hat schließlich die Wahrheit gesagt. Ich bin ein Arsch. Ich habe so eine wie Grace nicht mal verdient.
Ich behandle sie nicht mal gut, ich verarsche sie von hinten bis vorne. Das einzige was wahr ist, dass sie mir etwas bedeutet.
Vielleicht sollte ich ihr einfach alle erzählen, wer ich bin und die Wette. Ich sollte es ihr einfach sagen.
Ich muss zwar dann damit leben, dass sie mich nie wieder ansehen wird, aber wahrscheinlich ist es auch besser so. Sie sollte ihren Jura Studenten kriegen nicht mich.
Hinter mir höre ich ein Auto, aber als ich merke wie es immer langsamer wird und schließlich neben mir her fährt, sehe ich nach links.
Ein Truck fährt neben mir her, kann aber nicht sehen wer drin sitzt. Plötzlich bleibt der truck stehen und ich ebenfalls. Als ich sehe, wie das Fenster auf der Beifahrerseite runter geht erblicke ich Grace hinter dem Steuer.
Stumm blicken wir uns an und ich bin überrascht, dass sie mir nach gefahren ist. Was will sie nicht von mir?
Grace wendet den Blick von mir ab, lehnt sich auf den Beifahrersitz und öffnet die Türe. Doch ich mache keine Anstalten, ein zu steigen. Ich blicke sie bloß überrascht an.
„Was willst du denn noch von mir?",gebe ich schließlich leise von mir.
„Steig einfach ein, oder willst du dir den Arsch abfrieren?",kontert sie und sieht mich streng an.
„Grace, ich ...",beginne ich doch sie lässt nicht locker, stur wie sie ist.
„Steig jetzt einfach ein.",sagt sie ernst und blickt mich an.
Genervt gebe ich nach und steige zu ihr ins Auto. Grace gibt Gas und fährt schließlich los.
Nach einer Weile sieht Grace zu mir. Ihr blick ist plötzlich ganz anderes, besorgt.
„Willst ... willst du darüber reden?",fragt sie vorsichtig und sieht mich immer wieder an.
„Nein. Da gibt's nichts mehr zu reden. Jace ist ein Arsch und er kann froh sein, dass ich ihn nicht zusammen geschlagen habe.",sage ich bissig und sehe Grace kurz an.
„Aber er ist doch dein bester Freund.",meint Grace leise und konzentriert sich wieder auf die Straße.
„Das war er, Grace, das war er. Er kann mich mal.",fauche ich und sehe aus dem Fenster. Genervt stöhne ich und lehne mich zurück.
Plötzlich bleibt Grace stehen und bringt den Truck zum Stillstand. Irritiert blicke ich sie an.
„Was hast du vor?",frage ich sie und ziehe eine Augenbraue hoch, während ich sie mustere.
Grace dreht den Kopf zu mir und blickt mir in die Augen.
„Ich denke wir haben einiges zu reden. Und ich finde wir sollten jetzt reden.",meint sie und mustert mich ebenfalls.
„Na gut, dann lass mich zu erst eine Frage stellen. Warum bist du mir nach?",frage ich sie direkt und sehe wie, ihre wundervollen Augen größer werden und mich anblicken.
„Was meinst du?",hakt sie nach.
„Alles was Jace gesagt hat, über mich, stimmt. Und ich frage mich warum mir du mir gefolgt bist, obwohl du das alles gehört hast. Du weißt doch genau wer ich bin. Jeder erzählt dir doch die Wahrheit über mich, was ich alles treibe. Dass ich Drogen nehme, trinke, die Mädchen nur ausnütze und ein komplett verkorkste Familie habe. Ich frage mich bloß, was du noch von mir willst. Du wolltest doch immer einen Jura Studenten, was willst du dann von mir?", meine Stimme wird mit jeden Wort lauter. In mir tobt die Wut wieder, aber die Wut auf mich selbst. Im Moment bin ich einfach nur wütend auf mich selbst.
Grace sieht ängstlich auf ihre Hände hinunter und plötzlich schnieft sie.
Ich muss hier aus dem Auto raus. Auch wenn es draußen Arsch kalt ist, muss ich hier raus. Ich brauche Luft.
Ich reiße die Türe auf und steige aus. Erst jetzt bemerke ich, dass wir am Meer sind. Wir stehen auf einem Parkplatz am Peer. Das Meer schlägt Wellen in die Bucht, aber das Rauschen der Wellen beruhigt mich etwas.
Hinter mir höre ich, wie die Autotür aufgeht und im nächsten Moment wieder zu fliegt. Die leisen Schritte verstummen schließlich hinter mir und ich spüre Grace dicht neben mir. Ich verschränke die Arme vor der Brust und sehe aufs Meer hinaus.
„Kannst du nicht einfach akzeptieren, dass ich dich einfach nicht verlieren will?",flüstert sie.
Als ich ihre Worte höre, drehe ich meinen Kopf und blicke auf sie hinab. Ihr offenes Haar wird vom Wind etwas zerzaust aber trotzdem sieht sie wunderschön aus. Ihre Wangen sind leicht rosa und ihre Lippen sind fast blau wegen der Kälte. Ich merke wie sie etwas zittert und verspüre sofort den Drang, sie an mich zu reisen und sie zu wärmen. Aber ich weiß nicht was mich davon abhält.
„Ich weiß, dass du auf die ganze Welt sauer bist, auf deinen Dad, auf ... Jace, aber deshalb brauchst du mich nicht weg stoßen. Ich mag dich deshalb, weil du nicht perfekt bist.",haucht sie gegen den Wind.
Schließlich drehe ich mich zu ihr um und blicke ihr in die Augen, die mich eingehend mustern.
Ich lege meine Hand auf ihre Wange und lasse meinen Daumen über ihre vollen Lippen. Grace legt ihre Hand auf meine und schließt kurz ihre Augen, während sie etwas den Kopf senkt.
Sanft drücke ich mit meinem Daumen ihren Kopf wieder hoch, damit sie mich ansehen kann. Grace öffnet langsam ihre Augen und blickt mich wieder an.
Ihre Augen funkeln mich gierig an, ihr Mund ist leicht geöffnet und ich blicke darauf. Langsam lehne ich mich nach vor und kann ihren heißen Atem auf meiner Haut spüren. Mit meiner Hand, die immer noch auf ihrem Hals ruht, ziehe ich sie zu mir heran. Unsere Lippen berühren sich fast und ich kann es kaum erwarten, ihre Lippen endlich auf meinen zu spüren. Ich atme ihren unverkennbaren Duft ein. Die heiße Atemluft von uns beiden prallt in der kalten Nachtluft aufeinander.
Ich spüre wie sie ihre Arme um mich legt und sich an mir fest hält. Ich weiß, dass sie nur so gierig ist, dass ich sie endlich küsse, dass sie meine Lippen spüren will.
Aber ich habe sie schon lange genug auf die Folter gespannt, lange genug warten lassen. Langsam schließlich den kleinen Abstand zwischen uns.
Unsere Lippen treffen auf einander und ich spüre wie es in mir zu kribbeln beginnt. Ein völlig neues Gefühl macht sich in mir breit und ich weiß, dass ich mehr davon will. Mehr von Grace und ihren süß schmeckend Lippen.
Unsere Lippen bewegen sich im Einklang, während Grace leise in unseren Kuss hinein stöhnt. Ich ziehe sie noch fester an mich, während sie ebenfalls den Griff um mich verstärkt.
Ich öffne meinen Mund leicht und Grace lässt es zu. Unsere Zungen verschmelzen miteinander und in diesen wundervollen Moment kann ich mein verkorkstes Leben vergessen. Ich kann alles aus meinen Kopf streichen und verdrängen, außer Grace, die sich völlig unserm Kuss hingibt.
Endlich wieder ein Kapitel. Hoffe es gefällt euch und sorry für das lamge warten. Voten und kommentieren nicht vergessen.
Küsschen
SummerOF_Love
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