13. Kapitel
Grace McCormac
Marvin und ich liegen schon seit zwei Stunden auf dieser Decke und reden. Ja, wir reden einfach nur und ab und zu lachen wir sogar. Wenn ich ganz ehrlich bin, dachte ich nicht, dass das Date so verlaufen wird. In meinem Kopf hab ich mir natürlich Gedanken zu den heutigen Abend gemacht und sie sahen definitiv nicht so aus. Aber ich bin überrascht. Überrascht von Marvin.
Wortlos packen wir zusammen und gehen die paar Schritte zurück zu Marvins Maschine. Ich stehe bloß dumm nebenbei und sehe ihm zu, wie er den Korb wieder verstaut. Mit meinen Händen reibe ich mir meine Arme, weil der Wind etwas zugenommen hat. Ich merke wie mich Marvin kurz beobachtet.
Plötzlich zieht er seine Lederjacke aus und hält sie mir hin. Ich starre nur darauf und zögere.
„Nimm sie schon.",sagt er drängelnd aber trotzdem nett und fürsorglich.
Ich blicke auf seine Jacke. Dankend lächle ich und nehme sie entgegen. Während Marvin sich auf sein Motorrad schwingt, streife ich mir seine Jacke über. Genüsslich kuschle ich mich in die etwas zu große Jacke hinein. Ich ertappe mich dabei, wie ich den Duft der Jacke einatme und sie mir enger um meinen Körper zuziehe.
Die Maschine wird langsamer und schließlich halten wir vor meinem Haus. Ich steige ab und gebe Marvin den Helm. Ich sehe ihn an und weiß ehrlich gesagt nicht, was ich sagen soll.
„Wenn ich ehrlich bin, hast du mich echt überrascht.",sprudeln plötzlich die Worte aus mir heraus. Ich beobachte ihn und er fängt zu schmunzeln an.
„Ach ja? Warum das? Weißt du nicht, dass ich der größte Romantiker der ganzen Schulebin?",scherzt er und ich muss ebenfalls grinsen.
„Nein nicht wirklich, da ich was anderes gehört habe.",gebe ich zu und verschränke die Arme vor der Brust, weil ich nicht weiß wohin mit meinen Händen.
Marvins Blick wird plötzlich anderes. „Ich weiß, in der Schule wird viel über mich geredet und gesagt, aber ... aber glaub nicht alles was du hörst.",meint Marvin. Ich sehe in an und merke, wie ernst und wichtig ihm das ist.
Ich nicke langsam. „Ja, verspreche ich.",sage ich. „Tust du mir auch einen Gefallen?"
Marvin nickt sofort mit seinem Kopf. „Klar."
„Es muss keiner von diesem Abend wissen, okay?" fordere ich und sehe ihn erwartungsvoll an.
„Okay, geht klar.",versichert er mir und ich lächle ihn dankend an.
„Also dann, ich geh dann mal rein und äh danke für diesen schönen Abend."
Marvin schenkt mir nochmal eines seiner wunderbares Lächeln und setzt sich dann wieder seinen Helm auf. Ich hätte erwartet, dass er noch etwas sagt, aber er fährt davon.
Leicht enttäuschend blicke ich ihm nach bis er in eine andere Straße abbiegt. Ich gehe die paar Stufen zu unserer Haustüre hoch und sperre auf.
Es brennt noch Licht und ich gehe ins Wohnzimmer wo ich meine Eltern auf der Couch sitzen sehe. Sie sitzen eng beisammen und kuscheln wie ein verliebtes Teenager Pärchen. Als ich eintrete, blicken sie hoch. Meine Mum lächelt mich herzhaft an, Dad's Blick ist hingegen etwas ernster und strenger.
„Na mein Schätzchen. Wie wars?",fragt meine Mum sofort. Ihr Blick wandert etwas weiter runter und plötzlich sieht sie mich irritiert an. Ich folge ihrem Blick uns sehe an mir runter. Ich habe immer noch Marvins Jacke an.
Ich hebe meinen Kopf wieder. „Es war ... nett, irgendwie.",antworte ich ihr.
„Na ja, er hat dir seine Jacke gegeben. Er ist ein Gentleman.",meint meine Mum und sieht mir wieder lächelnd in die Augen.
„Ja was das angeht, bin ich mir noch nicht sicher. Aber es war ja nur ein Date. Mehr wird da auch nicht sein. Also Dad entspann dich und mach nicht so ein Gesicht.",sage ich lachend und sehe meinen Dad an. Etwas entspannt er sein Gesicht und wendet den Blick wieder auf den Fernseher.
„Also ich gehe dann mal nach oben. Gute Nacht.",verabschiede ich mich und mache mich auf den Weg in mein Zimmer.
Als ich später in meinem Bett liege, kann ich einfach nicht aufhören über den heutigen Abend nach zu denken. Marvin war ausgesprochen nett und alles aber ich weiß einfach, dass er auch anderes sein kann. Und ich frage mich warum er heute so nett zu mir war. Eigentlich müsste ich doch nett zu ihm sein, da er mein Auto reparieren soll. Ich bin die, die was will. Aber er wollte doch dieses Date? Verwirrt schüttle ich meinen Kopf und drehe mich auf die Seite.
Mein Hund Paco springt plötzlich auf mein Bett und macht es sich bei meinen Füßen bequem. Seufzend lasse ich ihn da liegen, obwohl er das eigentlich nicht darf und für mein Bett viel zu groß ist und mir nur mehr wenig Platz übrig lässt.
Ich weiß nicht wie es mit Marvin weitergeht, aber ich sehe ihn plötzlich anderes. Aber ich kann doch nicht wegen eines einzelnen Abends mit Marvin, der mir wahrscheinlich etwas vorgespielt hat, meine ganzen Meinungen und Vorsätze über Board werfen?
Nachdem ich den Sonntag grübelnd und nachdenklich zu Hause verbracht hatte, ist schließlich Montag. Ich schlüpfe in meine Jeans und ziehe mir das gelbe Shirt über. Bevor ich mein Zimmer verlasse, ziehe ich mir noch meine weißen Chucks an und gehe runter zum Frühstücken.
Doch ich finde bloß eine leere Küche auf. Meine Eltern sind wahrscheinlich schon in der Arbeit. Schulterzuckend nehme ich mir einen grünen Apfel, gebe Paco noch eine dicken fetten Schmazer und verlasse so das Haus.
Ich mache mich auf den Weg zu Bus, als plötzlich ein Auto neben mir langsamer wird. Meine Schritte werden etwas schneller und Nervosität breitet sich in mir aus. Ich merke wie es neben mir her fährt.
„Grace, willst du mitfahren?"
Marvin Scott
Zäh schleppe ich mich aus dem Bett und latsche ins Bad. Das einzige was hilft um wach zu werden ist eine kalte Dusche und ein großer heißer dampfender Becher Kaffee.
Mit einem Handtuch um die Hüften trotte ich zurück in mein Zimmer und ziehe mich an. Ein paar mal fahre ich mir durch meine Haare, während ich in die Küche gehe.
Meine Mum huscht in der Küche hektisch hin und her. Ich sehe sie iritierrt an.
„Ist alles okay?",frage ich sie, als sie meine Anwesenheit immer noch bemerkt hat. Schnell blickt sie hoch wendet sich aber dann wieder von mir ab und huscht ins Wohnzimmer.
„Nein ich bin nur spät dran. Und Marvin?",sie häkt in ihrer Bewegung inne und blickt mich an. „Wenn ich heute nach Hause komme, müssen wir uns unterhalten."
Ich sehe sie an. „Wenn es wegen Dad ist, komme ich gleich gar nicht nach Hause. Ich habe keine Lust über ihn zu reden. Hatte ich noch nie.",entgegne ich und schenke mir eine Tasse heißen Kaffee ein.
„Es ist nicht wegen deinem Vater. Ausnahmsweise mal nicht.",sagt sie seufzend und eilt zur Haustüre. „Bis heute Abend.",sagt sie noch schnell und verschwindet aus dem Haus.
Ich halte mit meiner Maschine auf den Schulparkplatz an und nehme den Helm vom Kopf. Während ich mein Motorrad absperre,s ehe ich mich um und entdecke meine Kumpels vor dem Eingang.
Ich schreite auf meine Freunde zu. Als ich bei ihnen ankomme, blicken die drei aber an mir vorbei. Irritiert blicke ich zwischen ihnen hin und her, bis ich ihren Blicken folge. Ich sehe Grace ... und Chris.
Scheiße verdammt. Was soll der Scheiß?
Die beiden laufen nebeneinander her und lachen, als würden sie sich schon ewig kennen. Wut baut sich in mir auf und ich balle meine Hände zu Fäusten. Ich muss an Grace' Worte denken. Ich kenne Chris nicht.
„Du hast Konkurrenz bekommen, mein Lieber.",sagt Jace nun und ich sehe ihn an.
Ich presse mein Kiefer zusammen und verschränke die Arme vor der Brust.
„Alles okay Mann?",bemerkt Max meinen Zorn und sieht mich an. „Ach komm Marvin, du bist doch viel besser als diese Lusche da. Das ist doch nicht mal ein richtiger Kerl ..."
„Es geht mir nicht darum. Weißt du wer das ist?",frage ich ihn, brülle schon fast und die drei sehen mich erwartungsvoll an. Gleichzeitig schütteln sie dämlich ihre Köpfe.
„Das ist Chris, mein Stiefbruder, Daddy's Liebling."
Die Augen der dreien werde immer größer und sehen mich schockiert aber auch etwas belustigt an.
„Du machst Scherze oder? Das ist er?",fragt Luis.
„Als wüsste er, was los ist, krallt er sich genau Grace.",meint Max und beobachtet die beiden. Trotzdem merkt er meinen tötenden Blick.
„Lass stecken, Max.",warne ich ihn.
„Wie war überhaupt euer Date?",fragt Jace und klopft mir wieder auf die Schulter.
„Geht euch herzlich wenig an. Ich muss los. Hab was zu erledigen."meine ich wütend und entferne mich von den beiden. Als ich das Gebäude betrete, mache ich einen großen Boden um Grace und Chris. Wenn ich dem Kerl zu nahe komme, verpasse ich ihm wohl eine und ich will nicht wegen ihm von der Schule fliegen.
Freue mich auf eure Meinungen. Voten und kommentieren nicht vergessen. :)
Küsschen
SummerOF_Love
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