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10. Dezember - Scorily (Roiben)

Auf leisen Zehen schlich Scorpius durch die Gänge der Schule. Es war lange nach der Schlafenszeit und wenn er von einem der patrouillierenden Lehrer erwischt werden würde, dann würde er wohl zwei Wochen Nachsitzen bekommen, so viel war sicher. Doch irgendwie war es ihm sicher.

Dieser Tag war der kälteste des Jahres gewesen und der Schwarze See auf den Schulgründen war binnen weniger Stunden komplett zugefroren. Die Ländereien waren von einer dünnen Frostschicht bedeckt und selbst an den Fenstern hatten sich Blüten aus Eis gebildet, die den erdrückenden Schulalltag etwas erträglicher machten. Scorpius war sich sicher, dass heute Nacht der richtige Zeitpunkt war.

Die Schlittschuhe, die er sich um die Schultern geworfen hatte, klackerten leise, als er um eine Ecke huschte und der Vollmond ihn durch eine Glasscheibe anstrahlte. Es war eine sternenklare Nacht, keine einzige Wolke war zu sehen und der Himmel war von so einer matten, tiefschwarzen Farbe, dass es aussah, als könnte man jeden Moment darin versinken und würde in einer fernen Welt wieder auftauchen. Vorsichtig und darauf bedacht, keine allzu lauten Geräusche zu verursachen, lief er weiter die Treppe hinauf. Er konnte das Gemälde der Fetten Dame bereits sehen.

Um auch die Stimmung im ganzen Schloss aufzubauen, hatte man sogar die Gemälde mit Glittergirlanden geschmückt. Die Fette Dame war wahrscheinlich einer der wenigen, die das sogar guthieß und war deshalb schon seit einigen Tagen besonders gut gelaunt. Daher wunderte sie sich auch überhaupt nicht, als Scorpius vor ihr stehen blieb. Gut, sie wunderte sich seit vier Jahren schon nicht, was ein Slytherin denn so oft bei den Gryffindors wollte. Wenn beste Freunde in unterschiedlichen Häusern waren, dann besuchten sie sich eben relativ häufig. Die Schulleiterin hatte sogar beschlossen, dass es Schülern tagsüber erlaubt sei, sich in den Gemeinschaftsräumen und Schlafsälen von anderen Häusern aufzuhalten.

„Ach, du schon wieder", sagte sie mit roten Wangen und wirkte nicht ein bisschen schläfrig. „Lass mich raten, du willst, dass ich Lily hole, richtig?"

Scorpius grinste schief. „Das wäre fantastisch. Oh, und - "

„ – es niemandem sagen, schon klar, schon klar", murrte sie und verschwand prompt aus ihrem Rahmen. Scorpius lehnte sich gegen die Wand und wartete, bis sie wiederkehrte, was dreißig Sekunden später schon passierte.

„Sie ist gleich da", waren ihre Worte, ehe sie wieder aus dem Rahmen lief. „Danke", konnte er noch hinterherrufen. Plötzlich fing sein Herz an zu rasen und seine Hände wurden schwitzig. Den ganzen Weg lang hatte er sich kaum Gedanken darum gemacht, was er vorhatte, doch auf einmal überkamen ihn Zweifel und Sorgen. Was, wenn –

Das Portrait schwang auf und eine rothaarige Gestalt trat heraus. Sie war in einen schwarzen Winterumhang gekleidet und trug einen Schal und eine Mütze. Einen Syltherinschal, wohlgemerkt. Diesen hatte sie Scorpius noch am Vortag in der Mittagspause stibitzt, weil sie keinen dabei gehabt hatte.

„Guten Abend", sagte Lily vergnügt und lächelte Scorpius an. Sie wirkte immer so froh.

„Hey", brachte er hervor und räusperte sich kurz. „Hast du Lust auf Eislaufen?" Er schüttelte kurz seine Schulter, über der die beiden Schlittschuhpaare hingen. „Oh, liebend gerne!" Scorpius lächelte erleichtert. Damit wäre immerhin ein Teil seines Planes geglückt.

„Wie kommst du auf die Idee?", fragte sie, als sie ihm die Treppe hinunterfolgte. „Oh. Naja, du hast mal gesagt, dass du immer mit Al und James in eurem Garten eislaufen warst, als ihr noch jünger wart. Ich dachte, das könnten wir auch mal machen", gab er verlegen zu und hob die Hand an seinen Hinterkopf.

Lily blickte ihn kurz überrascht an, dann lächelte sie breit. „Eine tolle Idee!" Sie schien ihn beinahe die letzten Stufen mit hinunter zu ziehen und kümmerte sich dabei wohl recht wenig um die Tatsache, dass sie jeden Moment von einem Lehrer erwischt werden könnten. Aber sie war nicht umsonst die Tochter von Harry Potter und eine Gryffindor. Etwas rausschleichen hatte ihnen noch nie geschadet.

Er stieß das Tor auf und die kalte Winterluft wehte ihnen sofort entgegen. Die Härchen an seinem Nacken stellten sich sofort auf und er spürte, wie es ihm eiskalt den Rücken hinunterlief. Ob wegen der Kälte an sich oder weil er aufgeregter war, als zu vor, das war ihm nicht ganz bewusst.

Lily hingegen schien kein Stück zu frieren. Sie wirkte ziemlich munter, dafür, dass sie gerade bei Minusgraden im schottischen Winter draußen waren. Einzig ihre roten Wangen zeugten davon, dass auch ihr Körper nicht abgehärtet war.

Scorpius reichte ihr das kleinere Paar Schlittschuhe und gemeinsam gingen sie hinunter zum See. Die große Eiche am Ufer schützte sie vor neugierigen Blicken.

„Ich kann es kaum abwarten", sagte Lily mit aufgeregter Stimme, zog ihren Zauberstab und ließ eine Fläche rund um den Baumstamm trocknen, damit sie sich setzen und ihre Schuhe ausziehen konnte. Scorpius lächelte sie an und beobachtete, wie sich das Mondlicht in ihren Haaren verfing, als wären es Stränge aus flüssigem Silber.

„Wie lange bist du schon nicht mehr gefahren?", fragte er und ließ sich neben ihr nieder. Sie seufzte leise und wandte ihm das Gesicht zu. „Zwei Jahre? Ich weiß es nicht mal mehr genau. Seit wir umgezogen sind, habe ich meine Eltern nur noch an Feiertagen gesehen oder in den Ferien. Wir haben kaum noch etwas gemeinsam unternommen. Dafür haben wir ja jetzt dieses große, leere Haus. Dad ist ständig auf Missionen unterwegs und Mum hat vor ein paar Wochen ihre Karriere als Quidditchspielerin wieder angefangen." Sie blickte einen winzigen Moment, einen kleinen, unscheinbaren Moment, zu Boden, dann lächelte sie ihn wieder strahlend an.

„Aber jetzt kann ich ja endlich wieder eislaufen! Ich habe mich das ganze Jahr schon darauf gefreut." Scorpius lächelte sie warm an, doch da war Lily schon aufgesprungen und erstaunlich standhaft zum See gelaufen. „Wie ein Wirbelwind, diese Lily", sagte er zu sich, ehe er ihr, weitaus wackeliger auf den Beinen, folgte.

Lily hatte bereits ein paar Ellipsen auf dem Eis gedreht, ehe Scorpius zu ihr kam. Er war wesentlich unbegabter im Eislaufen als sie es war und früher hatte sie sich einen Spaß damit gemacht, wie der Blitz um ihn herum zu rasen, während er noch damit beschäftigt war, sich überhaupt auf den Beinen zu halten. Heute allerdings würde er ihr zeigen, dass er in den letzten Jahren einiges dazugelernt hatte. Und das nicht nur, wenn es ums Schlittschuhfahren ging.

Scorpius drückte die Beine durch und legte einen kurzen Sprint hin, ehe er mit einer wellenartigen Bewegung um Lily herum lief. „Oho!", rief sie überrascht aus, als er in einer haarscharfen Kurve etwas Eis aufwirbelte und dann neben ihr stehen blieb, wobei sich einige blonde Strähnen aus seiner Frisur gelöst hatten.

„Hat da jemand heimlich geübt?", fragte sie etwas atemlos und blickte ihn mit blitzenden Augen an. Scorpius senkte leicht den Kopf und grau traf auf braun. „Ich hatte eine gute Lehrerin", meinte er lächelnd und bewegte seine Hand, zögerte jedoch einen Moment zu lange. Lily drehte sich in einer schnellen Bewegung um ihn herum und schon raste sie den gefrorenen See entlang.

Eine Sekunde lang blickte er ihr hinterher, dann folgte er ihr grinsend.

Mehrere Stunden lang schien es weiterzugehen, sie verfolgten sich rasend über das Eis und zeichneten Figuren und Formen in dem gefrorenen Wasser. Lily gab den Takt vor und Scorpius folgte ihr lachend.

Irgendwann, als seine Beine taub wurden und seine Finger sich wie Eiszapfen anfühlten, setzte der Schneefall ein. Wie winzige, weiße Engel sanken sie zu Boden, verfingen sich in ihren Haaren und glitzerten im Mondlicht. Ihre Gesichter waren heiß und rot und Scorpius fühlte das T-Shirt, welches er unter seiner Jacke trug, an seinem Körper kleben. „Lily, können wir kurz reden?"

Die Hexe mit den feuerroten Haaren blieb schlitternd stehen und blickte ihn aus leuchtenden Augen an. Scorpius sah ihr an, dass sie Spaß hatte und er wollte sie eigentlich nicht davon abhalten, aber er musste das jetzt tun. Die ganze Zeit schon fraß es ihn von innen heraus auf.

Nervös fuhr er sich durch die Haare – zumindest würde er das, wenn seine Seiten nicht geschoren wären. Zwei Monate lang hatte Lily ihn dazu gedrängt, bis er schlussendlich nachgegeben hatte und sie ihn frisieren durfte. Anfangs hatte er es bereut, doch irgendwie mochte er diese Frisur auch. Undercut, hatte Lily es genannt.

„Was gibt's denn?", fragte sie atemlos mit geröteten Wangen. Die fallenden Flocken hatten sich in ihren Haaren festgesetzt und glänzten wie winzige Kristalle. Scorpius ertappte sich einen Moment lang dabei, wie er sich vorstellte, seine Hand durch ihr Haar führen zu lassen und dann würde er sie sanft an der Wange streicheln und –

„Scorpius?", unterbrach ihre Stimme seinen Gedanken und er wandte ihr die Augen zu. Mittlerweile war er ihr soweit über den Kopf gewachsen, dass er diesen schon senken musste.

„Äh, ja. Ich – ich wollte – also eigentlich wollte ich – weißt du, es ist so – ich – ach scheiß drauf", fügte er flüsternd und mit hochrotem Kopf hinzu, legte eine Hand an ihre Wange und küsste Lily einfach. Er war bedacht darauf, dass er sich nicht zu fordernd gab, im Falle, dass sie es nicht wollte... doch binnen weniger Sekunden spürte er, wie sie sich in den Kuss lehnte und ihre Hände in seinen Nacken legte und ihn weiter zu sich zog.

„Worüber auch immer du reden wolltest", flüsterte Lily leise, als ihre Lippen sich um wenige Zentimeter trennten. „es kann warten." Dann zog sie ihn wieder zu sich und ihre Münder verneigten sich, während der Schnee um sie herum auf das Eis fiel und die Sonne langsam am Horizont aufging und alles in einen sanften, goldenen Schauer tauchte. Es versprach ein wahrhaft schöner Tag zu werden.

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