Kapitel 6
Verdammter Mist!!!!
Hoffentlich werde ich nicht krank von diesen verdammten Nagel, denke ich und Knie mich hin.
Zögernd hebe ich die Schnalle meines Chucks und muss mir auf die Zunge beißen um nicht auf zu keuchen.
Meine vorher weiße Socke ist vollkommen rot und klebt an meinem Fuß.
Toll!
Wie soll ich den Mann hier unbemerkt raus bringen wenn mein Fuß eine Blutspur hinterlässt?
......
Mir bleibt wohl keine Wahl, denke ich finster und öffne meine Schnürsenkel.
Ich muss meinen Fuß verbinden ehe ich den Mann helfen kann.
Gerade wo meine Schnürsenkel offen sind, ertönt erneut die Stimme des Mannes der vorher links stand.
,,Es ist alles gut, Kumpel.
Selma gehört dir und niemand erhebt Anspruch auf sie!
Und erst recht nicht dieser Rouge!" das sagt er so entschlossen das ich inne halte und wieder zu den zwei starre.
Das was er gerade gesagt hat, hat mich verwirrt.
Der Mann hat diese Worte so gewissenhaft und ehrlich ausgesprochen, das es scheint als würde er selbst dran glauben.
....
Noch nie, ist mir ein Gängster begegnet der so fest an etwas geglaubt hat.
Selbst das was Ihr Boss sagen ist dann wieder vergessen, wenn jemand anderes die Macht bekommt.
.....
Aber vielleicht ist das aber auch nur anders bei der Mafia.
Dort reden sie schließlich immer das sie eine Familie sind und Blut dicker ist als Wasser.
Also, wer weiß?
Ich wende wieder den Blick von ihnen ab und widme mich meinen Schuh.
,,Du hast Recht, Adam!
Ich sollte mich von so etwas nicht provozieren lassen aber wenn's um Selma geht, sehe ich einfach rot."
Einfach ignorieren, rede ich in Gedanken mit mir und ziehe meinen Chuck von meinen Fuß.
Sobald ich meine Socke sehe kann ich nicht verhindern zu erschauern und die Augen zu zu kneifen.
Okay, meine Socke ist wohl wirklich Blut getränkt.
Ich hab irgendwie gehofft das es nur ein bisschen Blut wäre aber das war wohl nur ein Wunsch Gedanke.
Spätestens als ich die Schnalle hob und meine Socke sah, hätte ich diesen Gedanken in die Tonne kloppen können.
,,Kein Problem, so würde jeder reagieren wenn es um seine Lebensgefährtin geht." sagt dieser Adam als ich meine Socke langsam von meinen Fuß ziehe.
.....Was ist eine Lebensgefährtin, frag ich mich irritiert aber dieser Gedanke verschwindet sofort als die nasse Socke aus meinen Fingerspitzen rutscht und gegen meinen Fuß klatscht.
Das ist einfach nur eklig!
Ich schließe meine Augen und mache weiter.
Nach wenigen Sekunden halte ich meine nasse Socke triumphierend hoch und atme erleichtert aus.
Geschafft!
Erst blicke ich auf meinen Fuß, ehe mein Blick zu der nassen Socke in meiner Hand wandert.
Ich hab zwar keine Angst vor Blut und falle erst recht nicht in Ohnmacht sobald ich es sehe aber mögen tue ich es auch nicht.
Es ist einfach widerlich!
Ich lege sie vorsichtig auf den Boden und beachte sie gar nicht mehr, sondern widme mich jetzt dem verbinden meines Fuß.
Das muss schnell gehen, denn umso schneller kann ich den Mann helfen.
Gerade wo ich meinen zweiten Schuh aus ziehe, um die zweite- noch saubere- Socke um meinen verletzten Fuß zu binden, fangen sie erneut an zu reden.
,,John, warum schnüffelt Samuel in der Luft?" ertönt die Stimme von diesem Adam und man hört deutlich seine Nervosität heraus.
Was hat er denn?
Der Unschuldige Mann schnüffelt in der Luft?
Von diesem Satz bin ich so irritiert das ich mir einen Blick zu denen nicht verkneifen kann.
Und tatsächlich, der verletzte Mann schnüffelt in der Luft.
Sein entstellter Kopf ist in den Nacken gelegt, so gut es geht- schließlich ist er an einen Stuhl gefesselt- und er hält seine krumme Nase hoch in die Luft.
...Seine krumme Nase ist mir gar nicht aufgefallen, lag aber wahrscheinlich daran das ich ehr auf seine Verletzungen als auf sein Aussehen geachtet habe.....
Er schnüffelt immer lauter und gieriger als würde er sein Lieblingsessen aus Kindheitstagen riechen, was seine Mutter ihm immer gemacht hat wenn er krank war.
Sofort denke ich an mein Lieblingessen aus Kindheitstagen und fühle ein ziehen in meiner Herzgegend.
Wie lange ist es jetzt her das Mom ihre Spezial Makkaroni für mich gemacht hat?
....Leider schon zu lange
Doch hier riecht es doch nach keinem Essen.
Ich schnuppere ebenso in der Luft und runzle verwirrt die Stirn.
Es riecht lediglich nach Müll, alten und rostigen Sachen, Ratten Kot und ein bisschen nach meinem Blut.
Also wieso schnuppert er so gierig als würde er das köstlichste auf der Welt riechen?
....
Oder ist der einfach nur verrückt geworden?
Fragend mustere ich ihn und zucke zusammen als er plötzlich aufhört zu schnuppern.
,,Ich habe eine ungute Vorahnung." murmelt John leise und sie weichen beide ein Stück von der jetzt vollkommen erstarrten Mann weg.
Wieso hauen die von dem jetzt ab?
Und warum zur Hölle macht der verletzte Mann zuerst einen auf Hund und jetzt auf griechische Statur?
Verstehst du das, andere Stimme?
Lexi, hör mir jetzt gut zu und tu was ich dir sage!
Denn nur wenn du jetzt auf mich hörst wird hier alles gut gehen!
Da ich so überrascht von ihrem ernsten Tonfall bin, bleibe ich weiter stumm und starre den erstarrten Mann weiterhin an.
....
Sie spricht nie im ernsten Tonfall.
Meine andere innere Stimme spricht nie im ernsten Tonfall mit mir.
Immer wenn sie mit mir redet war ihre Stimme spottend und genervt aber nie ernsthaft.
Nur in einer Situation bisher hat sie mit ernster Stimme zu mir gesprochen.
Und zwar an dem Tag wo sie mich damals warnte in die Schule zu gehen, weil dort ein Schüler Amok laufen würde.
Ich beachte ihre Worte überhaupt nicht , als ich mich hinlegte und Schule schwänzte.
Denn die Nacht davor war besonders schlimm mit Mom gewesen.
Erst verwüstete sie die ganze Wohnung im Alkohol Rausch und ist dann abgehauen.
Die ganze Nacht verbrachte ich damit sie zu suchen und dann kam ich erfolglos zurück, um sie dann in ihrer eigen Kotze vor der Tür zu finden.
Solche Nächte passieren ab und zu mal aber jedes Mal wenn sie passierten, hasste ich es.
Denn in diesen Momente wurde mir all zu bewusst klar wie Machtlos ich überhaupt bin und das sie von mir nicht die Hilfe bekommt , die sie wirklich baucht.
Aber der Schock als ich später am Tag die Nachrichten sah, war größer als jeder Schmerz denn ich durch Mom ertragen hatte.
11 Menschen waren tot, 9 leicht verletzt und 2 schwer verletzt.
Jedes Mal wenn ich daran denke schießt mir ein Satz durch den Kopf der mich erzittern lässt.
Ich hätte unter diesen verletzten oder Toten sein können, wäre ich an dem Tag in der Schule.
Seitdem, auch wenn ich ihr einfach immer noch nicht richtig glauben kann das diese andere Stimme hellsehen kann, höre ich auf sie wenn sie mit ernster Stimme redet.
Und da sie das jetzt tut, werde ich ohne zu zögern auf sie hören.
Okay!
Gut!
Nimm die blutgetränkte Socke in die Hand, Lexy, befiehlt sie mir und ohne zu zögern greife ich nach ihr, damit meine Finger sie fest um schließen.
Trotzdem bekomme ich eine Gänsehaut.
Bäh, Blut!
Gut!
Siehst du die Metall Geräte auf deiner rechten Seite?
Sofort blicke ich nach rechts und sehe die großen Verpackungs Geräte neben der schmalen Wendetreppe und nicke.
Schmeiß die Blut getränkte Socke zwischen die Maschinen und verbinde danach sofort deinen blutenden Fuß!!!!
Bei diesem Befehl zögere ich und blicke auf die Blutgetränkte Socke.
Würde das kein Geräusch machen wenn die feuchte Socke auf den Boden auf schlägt?
Die würden das hören und uns dann sofort finden, wenn sie dort hin gehen.
Glaub mir, das wird nicht passieren.
Zuerst-
Die nächsten Worten der anderen inneren Stimme gehen unter plötzlichen Gekreische und Gebrülle unter.
Entsetzt blicke zu den verletzten Mann und zucke zusammen als ich erkenne das sein Blick auf mich liegt.
Er sitzt wieder normal auf den Stuhl, wobei man das nicht als normal bezeichnen kann.
Er bewegt wie wild seine Arme und versucht sich von seinen Fesseln zu lösen während er schreit und mich mit einem irren Blick ansieht.
Was?
Wieso sieht er mich an und schreit?
Hallo, ich will dem helfen!
Lexi schmeiß die Socke weg und verbinde deinen blutenden Fuß!
SOFORT!
Das ernste Gerede meiner anderen inneren Stimme unterbricht meine Gedanken und ich mach sofort was sie gesagt hat.
Jedoch Rutsche ich zuerst weiter hinter der Karton Mauer und erledige es erst dann.
Ich werfe so weit ich kann und lächle leicht als diese genau zwischen zwei großen und schweren Maschinen landet.
Danach widme ich meinen verletzten Fuß und sobald dieser verbunden ist, lehne ich meinen Oberkörper etwas zur Seite um wieder zu den nur noch brummenden Mann zu sehen.
Er blickt erneut in meine Augen während er breit grinst und ich alle seine gelben Zähne sehen kann.
,,Gefährtin!!"
Und wie findet ihr es?
🌈😋
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro