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25 | Tauben

Eingeengt und beklemmend. Das Holz schien sich von allen Seiten an seinen Körper zu pressen. Abgesehen von seinem Gesäß vor allem an den Rücken und seine beiden Körperseiten. Der Stuhl war ungemütlich. Druckwellen, die das Taubheitsgefühl immer wieder ablösten, durchströmten ihn. Sie hinterließen feuchte Flecken. Ein ums andere Mal. Ein Glück, dass er dunkle Kleidung trug.

Seit einer geraumen Weile – das Zeitgefühl war ihm abhandengekommen – saß er dort. Still. Sich bloß nicht bewegen wollend. Auch wenn er dankbar für die Armlehnen sein sollte, so empfand er sie eher als Pflicht zu benutzen. Seine Arme verweilten daher der Länge nach dort drauf, einschließlich der Hände, die am Abschluss die Abrundung umfassten.

Ihm gegenüber befand sich eine Anrichte, die aus dem gleichen dunklem Kirschholz angefertigt worden war wie der Stuhl. Einst war dieser mit einem Stoff bezogen, doch davon zeugte lediglich ein letzter Fetzen.

Den Oberkörper in gestreckter Haltung begutachtete er sich. Im auf der Anrichte aufgestellten ovalen Spiegel, der bald sein Ende finden würde, so matt, wie er bereits war.

Seine Augen glitten über sein Gesicht. Insbesondere das Weiß stach ihm wie eine drohende Warnungsmeldung entgegen. Das Weiß seiner Augen, ebenso das seiner blassen Haut. Dazu die roten Schlieren, die sein Gesicht hinab rinnen, mitunter bis zum Kinn. Zähflüssig. Tropfen gelangen in den Innenraum seines Mundes. Bitter.

Er verzog seinen Mund. Zwischen den Lippen kamen rötlich gefärbte Zähne zum Vorschein. Er schnitt eine Grimasse nach der anderen.

Nichts brachte ihn auf andere Gedanken. Er wollte nur noch zu dem werden, was er war. Nun hatte er wenigstens die Antwort darauf bekommen. Ein Niemand war er gewiss nicht, auch wenn niemand mit ihm etwas zutun haben wollte. Er war ein Scheusal. Er hatte die einzige Person getötet, die jemals mehr in ihm gesehen hatte.

»Ah«, war das letzte, was er je von ihm zu hören bekommen sollte.

Wie der Pastor gestürzt und was alles geschehen war ...

Die Augen waren schreckgeweitet, als hätte Pastor Hansen selbst geahnt, was im nächsten Augenblick passieren würde. Leon jedoch war viel zu sehr geschockt. Im nächsten Moment folgte das Krachen. Der Kopf kam auf die Kante der Sitzbank auf. Erstarrt wartete Leon, dass Pastor Hansen wieder aufstand, doch das passierte nicht. Er konnte ihn von seinem Platz aus nicht richtig sehen. Nur ein Fuß mit Beinansatz, der bewegungslos auf dem Boden lag. Dann, Leon wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, bahnte sich etwas an. Blut. Es lief auf dem Mittelgang; hatte sich die tiefste Stelle gesucht, um sich vom Pastor fortbewegen zu können. Das Blut ... Es verteilte sich so schnell. Er wusste immer noch nicht, was er tun sollte. Doch kurz darauf sprang er auf. Pastor Hansen blieb liegen.

»Es tut mir leid!«, brüllte er ihn an und Tränen liefen ihm durchs Gesicht. Der Pastor rührte sich nicht. Er kniete sich zu ihm.

»Es tut mir leid!«, schrie er immer und immer wieder, denn das wollte er nicht. Er wollte, dass Pastor Hansen sich erhob, ihn in den Arm nahm und sagte, alles würde wieder gut werden.

Doch nichts davon geschah. Er konnte es nicht glauben, was passiert war. Er wartete auf dem Boden. Neben dem Pastor; auf den Pastor. Leon verfiel in eine Starre. Irgendwann müsste doch etwas geschehen. Irgendwann würde doch jemand nach ihm sehen. Vielleicht kam er doch wieder zurück, vielleicht war er nur erschöpft, redete ihm seine Verzweiflung ein. Er selbst war schrecklich müde und legte sich neben Pastor Hansen auf den Boden.

Irgendwann wurde ihm bewusst, dass all seine Hoffnungen nicht eintreten würden. Voller Furcht schreckte er hoch; setzte sich neben ihm hin. »Es tut mir leid«, sagte er erneut. Er blickte hoch und betete, dass er in Frieden ruhen könnte und teilte Gott sowie Jesus mit, was für ein gütiger Mensch er war. Vorne beim Altar nahm er eine Kerze aus dem Schrank und das Feuerzeug in die Hand. Er zündete für Pastor Hansen eine Kerze an.

... diese Bilder musste er wie in Trance noch einmal ertragen; wie sie vor seinem geistigen Auge vorüberzogen. Doch ganz gleich, wie betäubt er sich in diesem Augenblick fühlte, er hatte schreckliche Angst, dieses Bild von Pastor Hansen nicht mehr aus dem Kopf zu bekommen. Er war schuld daran. Das würde er sich niemals verzeihen.

Er betrachtete sich noch mal in dem ovalen Spiegel, während das Blut vom Pastor – aufgeweicht und getragen von seinem Schweiß – sein Gesicht hinunterlief und mit seinem eigenen verschmolz. Er war zwischenzeitlich so sehr angespannt, dass er nicht mitbekam, wie er sich selbst in die Mundschleimhäute biss.

Dann riss er sich von seinem Spiegelbild los und wandte sich dem Schreibtisch von Pastor Hansen zu seiner Linken zu. Er nahm sich ein Blatt Papier und einen Stift. Einen umfänglichen Bericht des Vorfalls schrieb er nieder. Zumindest so weit sein Wortschatz dafür ausreichte. Unterschreiben konnte er nur mit ›Leon (Nachname Unbekannt)‹.

Weder den Seitenausgang noch die Tür zum Gemeindehaus hatte er abgeschlossen, damit irgendjemand sowohl den Pastor als auch ihn finden konnte. Wie auch damals schon so oft befand sich im Gemeindehaus niemand weiteres. Vielleicht, weil es ein kleiner Ort war und Pastor Hansen vieles selbst und alleine erledigte.

Im stillen Gedenken an ihm verharrte er noch lange auf dem Stuhl von Pastor Hansen. Mit der Zeit sackte er regelrecht ein. Als wäre er nur noch eine Hülle. Er ließ los; sich in nebelartige Schwaden entführen. 

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