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20 | Augen

Mit der Hand befühlte er die Konturen des Kreuzes, das unter seinem Shirt lag, während er vor sich auf das schaute, was er zu sehen bekam. Seine Augen inspizierten nochmals jeden einzelnen Buchstaben. Mehrmals. Bis sein Gehirn diese Information verarbeiten würde können. Eine Gänsehaut überzog ihn.

Auf dem Weg nach Linden war er in der Lage, dazu die Konsequenzen; die Folgen; das, was danach geschehen würde, auszublenden. Es gab lediglich diesen unbändigen Wunsch nach dieser einen Antwort auf diese eine Frage.

Mit Erreichen der Hauptstraße des Ortes veränderte sich schlagartig seine Körperhaltung. Der Druck in ihm ließ nach. Er hätte die Frage, die ihm unablässig vor seinen Augen zu blinken schien, nicht einmal mehr ohne zu stottern formulieren können. Seine Beine weicher, seinem Rücken liefen Schweißperlen hinab, weil er das Zittern nicht ausstehen konnte, ballte er seine Hände zu Fäusten. So doll, dass sich selbst seine abgekauten Nägel in die Handinnenflächen gruben.

Um nicht umzufallen, befahl er seinen Beinen, sich zu versteinern. Stelzenartig bewegte er sich fort über die breite Straße, die ihn in den Ort trieb. Er versuchte sich auf die Gebäude zu seinen Seiten zu konzentrieren. Schweiß tropfte von seiner Stirn und von seinen Haaren herunter.

Er musste weiter. Es gab kein Zurück mehr. Für sich und die anderen. Zu lange hatte er die Augen verschlossen. Steh mir bei, betete er insgeheim. Lass es ein Ende gefunden haben.

Quälend zog er sich über den Weg, hielt Ausschau nach einem Platz mit einem Computer, den er nutzen könnte. Anne, Benjamin, Christine ... Nach weiteren endlosen Metern und Minuten kam vor ihm ein eher kleines Gebäude, auf dem in großen Buchstaben Bibliothek prangte, ins Sichtfeld. Daniel, Emilia, Felix ... Wie ferngesteuert ging er darauf zu, ließ die Tür aufgleiten und marschierte auf den Empfangstresen zu. Greta, Hannes, Irina ... Freundlich wurde ihm ein Arbeitsplatz für eine Stunde zugeteilt, den er nutzen dürfe, auf den er starr zumarschierte. Jonah, Klara, Marianne ...

Mit steifen Beinen auf dem Drehstuhl sitzend, froh darüber, dass niemand direkt neben ihm an dem angrenzenden Arbeitsplatz saß, rieb er seine schwitzigen Hände an seiner Hose ab. Dann starrte er auf den Monitor vor ihm.

Mehrmals musste er blinzeln, um zu begreifen, was von ihm verlangt wurde. Was für ein Log-in und welches Passwort er wo eingeben sollte. Zugegeben hatte er der freundlichen Hilfskraft von kurz zuvor nicht genau zuhören können. Viel zu konzentriert war er, seine Fassade aufrechtzuerhalten. Er wunderte sich nicht einmal darüber, dass der Mitarbeiter freundlich zu ihm war. Er suchte mit seinen Augen den Schreibtisch ab und blieb schließlich an den Unterlagen hängen, die ihm der Mitarbeiter eben erst ausgehändigt und mitgegeben hatte. Darauf war alles vermerkt worden. Gott sei Dank.

Keine Furcht. Er ist bei mir.

Mit einem Finger tippte er umständlich Buchstabe für Buchstabe von dem Zettel das ab, was von ihm verlangt wurde und war froh, als der Computer ihn willkommen hieß.

Wie er ins Internet gelangen konnte, um dort nach etwas zu suchen, war ihm zum Glück bewusst, auch wenn es nicht zur alltäglichen Routine von ihm gehörte.

Demnach öffnete er den verfügbaren Browser. Bevor er seiner Frage auf dem Grund ging, schloss er seine Augen, um noch einmal tief in sich zu gehen. War dies der richtige Weg?

Er hat das Tor geöffnet. Zu diesem Pfad; zu der schrecklichen Erinnerung von vor etwa acht Jahren. Es gab kein Zurück mehr. Anne, Benjamin, Christine, Daniel, Emilia, Felix, Greta, Hannes, Irina, Jonah, Klara, Marianne. Für sie und ihn.

Als er sie wieder öffnete, tippte er in die Suchmaschine den Ort Grauen ein. Es ist richtig. Im nächsten Schritt stattete er der Ortswebsite einen Besuch ab, suchte dort die Gemeindekirche, klickte sich weiter und weiter. Bis er seine Antwort fand.

Noch einmal fuhr er die Konturen des Kreuzes nach. Für viele schien es mit Sicherheit ein normales, typisches Kreuz zu sein. Das Symbol des Glaubens. Doch es steckte so viel mehr dahinter. Es war nicht nur ein Kruzifix, auch nicht nur ein Schlüssel, dessen Bart kaum zu sehen war.

Es verbarg ebenso ein Geheimnis, das er all die Jahre mit sich herum trug. Eine Art Brandmal und Geißelung in einem. Es konnte ihn nie loslassen. Durch den Stoff seiner Kleidung griff er nun das Kreuz. Nur leicht drehte er es zwischen zwei seiner Finger. Er wusste auch so, was sich dort drin befand. Namen. Viele Namen. Von Jungen und Mädchen. Insgesamt dreizehn Stück.

Ein erneuter Schauer lief ihm über den Rücken, nachdem seine Augen die Information weitergeleitet hatten; als sein Gehirn es wahrnahm und verstand.

Der Name Wolfgang Recken war dort gelistet. Er führte weiterhin sein Amt als Pastor in Grauen aus. All die Jahre über und noch immer. 

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