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18 | Hausen

Doch wo sollte ihn sein Weg noch hinführen? Er entfernte sich mit jedem Ortswechsel sowohl von Grauen als auch von Pastor Hansen weiter weg. Er wusste nicht, wo er sein Glück noch versuchen könnte. Dazu die stetige Unruhe im Inneren.

Aber nun galt es erst einmal eilig den Weg zu seiner Behausung anzutreten. In geduckter Haltung entschwand er mit der verschwindenden Dunkelheit aus dem erwachenden Ort. Ganz seinem Naturell als Aussätziger hauste er abseits des Zentrums.

Nach einigen schnellen Schritten über die kürzeste Route gelang Leon zurück auf den kurzen zu nehmenden Abschnitt der Landstraße. Der gleiche Weg, auf dem er hergelangte. Wie die anderen Tage zuvor auch. Er passierte das Ortseingangsschild, dessen Rückseite er zu Gesicht bekam. Hausen. Der Ort, dessen Zentrum er gerade verlassen hatte. Ein paar Meter vor dem Ausgangsschild, auf das er stets ein Blick warf, bog er in den Feldpfad ein.

Umgeben von geknickten, niedergetrampelten Halmen konnte er aufatmen und gleichermaßen Trost finden.

Andere liefen, wie er beim Anblick dieser erbärmlichen Felder sehen konnte, wie es ihnen beliebte. Veränderung im Verhalten? Dass sich die Menschheit je dazu durchringen würde, zweifelte Leon stark an. Und er selbst? Darauf fand er keine Antwort; sah er sich lediglich als einen kleinen Niemand, der nicht mal eine Kleinigkeit für sich oder andere bewegte; der sowieso nichts bewirken konnte.

Kopfschüttelnd über sich und die Welt – sich nicht einmal mehr fragend, warum er sich das alles antat – folgte er dem Pfad, bis der sich wandte. Der offizielle Weg machte eine Biegung nach links. Doch er schlüpfte durch eine Hecke hindurch und ging weiter geradeaus auf der kleinen Rinne, die sich durch das viele Trampeln gebildet hatte. Diese eine lang gestreckte Furche hatte er zu verschulden, was er schlimm genug fand.

Bald kam er an seiner Stätte an. Einem verlassenen Baum. Dessen Stamm zur Hälfte ausgehöhlt und schief in die Höhe gewachsen war und dessen wulstig erscheinende Krone nur spärlich durch Geäst und Blätter bedeckt wurde. Ein Geschöpf der Natur, was ebenfalls keine Beachtung erhielt.

Er schmiss seinen Beutel in die Höhle des Baums und ließ sich selbst auf den Boden nieder; lehnte sich mit seinem Rücken an seinen Freund an. Für Pastor Hansen und seine Hilfe. Für ihn tat er es, gestand er sich ein. Er wollte die Unterstützung nicht untergraben und zunichtemachen. Mit der rechten Hand griff er in den Baum, fühlte nach seinen Beutel und zog die Bibel heraus. Dafür kämpfe ich immer und immer weiter.

Das Band der Bibel lugte unten hervor, er drückte es leicht hoch, sodass die Seite mit den von Pastor Hansen unterstrichenen Zeilen – seinem Vers – aufgeschlagen vor ihm lag. Wort für Wort fuhr er mit seinem Finger nach, als wäre er auf der Suche nach neuen Antworten.

Die Müdigkeit ergriff Besitz von ihm, sein Nacken gab nach – seine Lider auch.

Leon sah sich tanzen. Allerdings nicht auf dem Brunnenplatz. Er konnte nicht genau erkennen, wo er sich befand, das Bild war zu nah. Als wäre es ein Foto, das ihm zu dicht vor die Augen gehalten wurde. Beschwören hätte er es nicht können, dass er sich selbst sah, doch er erkannte seinen Körper, seine Kleidung, seine Haltung. Und er spürte, dass er es sein musste. Es konnte nur er selbst sein.

Jeder Versuch, selbst die Kontrolle über das Geschehen zu übernehmen und den Fokus anders zu legen, scheiterte und endete damit, dass die Bildsequenz von Neuem abgespielt wurde. Immer wieder, immer das gleiche. Was wollte ihm das mitteilen?

Als er begriff, dass es nur ein Traum sein konnte, der ihn an der Nase herumführte, ließ er jegliche Versuche sein und schaute sich selbst zu. Er stellte sich im Geiste vor, dass er eine dieser Brunnenstatuen wäre. Still und einfach da.

Anmutig glitt sein Körper über den Boden, ja, er schwebte förmlich zu seiner wunderschönen Melodie. Obwohl er seinen Körper nicht fühlte, spürte er dennoch auf eigenartige Weise, wie er lächelte und wie ihn eine innerliche Wärme erfasste.

Aufgrund der Tonabfolge wusste er, dass gleich der Höhepunkt kommen würde. Aufgeregt verfolgte er sich, wie er dem entgegen wirbelte.

Dann kam der Schlussakt, sein Fall. Er wollte sich gerade bejubeln, da nahm er wahr, wie sich unter ihm der Boden umwandelte; wie er auf ein Riesenmaul zuraste.

Mit dem Aufprall schnappte es zu und er war hinfort.

Leon wachte panisch auf, wobei die Bibel aus seinen Händen flog. Im nächsten Moment knallte sein Kopf hinten an den Baumstamm. Wieder ein Traum, bemerkte er. Doch nicht nur das wurde ihm bewusst.

Es war, wie es auf dem Schild für Touristen stand. Hausen verschlingt andere. Natürlich war damit nicht der Ort oder deren Bewohner gemeint, sondern die Fische im Fluss. Aber es ließ sich übertragen. Sie hatten ihn doch längst aufgezehrt.

Er brauchte nur einen Startschuss, um endlich seine Zelte abzubrechen. Im übertragenen Sinne, denn nicht einmal das besaß er. Auch wenn er sein nächstes Ziel noch nicht kannte, musste er weiter.

Getrieben durch sein Inneres schien er nie ernsthaft irgendwo anzukommen. Vielleicht war ihm das nicht möglich oder gar vergönnt. 

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