Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

12 | ... eine Unterbrechung ...

»Doch ...«, setze ich den Teilsatz erneut an, stocke jedoch gleich wieder, als hätte ich den Faden verloren. Verwirrt wende ich mich nach links und schaue die Gitterstäbe an. Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs und sieben. Sieben vertikale und zwei horizontale sind es. Sie geben mir Halt. Sie sind immer da. Genauso wie der Himmel dahinter. Auch wenn er sich stetig verändert. Er an sich ist immer da.

»Doch?«, hakt Noah nach, womit ich schon gerechnet habe.

»Unwichtig«, tue ich ab.

»Okay«, erwidert er zwar ruhig, aber seine Enttäuschung kann ich deutlich heraushören.

Aber wen kümmert es? Wenn ich ihn schon unterhalte, muss ich ja nicht auf alle Befindlichkeiten von ihm eingehen. So weit kommt es noch.

»Das muss alles echt hart gewesen sein«, spricht er nach einer – keine Ahnung, wie lange – verstrichenen Ruhepause aus.

Mitleid – wie ich es hasse – trieft aus dem Klang seiner Stimme. Anstatt darauf zu antworten, erhebe ich mich. Seine Körperhaltung verändert sich prompt. Da hat aber jemand direkt Schiss, dass er Kloppe bekommt.

Jedoch will ich mich nur kurz der Situation und seinem andauernden prüfenden Blick in meine Fresse entziehen, was ich ihm sicherlich nicht auf die Nase binden werde, und gehe ums Eck pissen.

»Und, hast du das Märchen erraten können?«, frage ich ihn, als mein Druck nachlässt, damit er gar nicht auf die Idee kommt, seine Aussage von eben zu wiederholen. Nur kurz abschütteln und dann wird er wieder eingepackt ... »Das, was bisher noch nie vollständig erzählt wurde«, füge ich an, weil er bisher nichts geantwortet hat.

Da ich gerade wieder um die Ecke zurückgehe, gucke ich ihn eindringlich an, um seine Reaktion mitzubekommen. Er schüttelt mit dem Kopf. Hätte ich mir ja denken können. Immerhin glotzt er nicht mehr so.

»Direkt zu Beginn war es.« Seufzend setze ich mich wieder auf meinen Stuhl. »Als ich vom Fund erzählt habe, aber na ja, egal.«

Noah sieht irgendwie zweifelnd oder eher verzweifelt aus, malt unsichtbare Kreise auf dem Tisch und starrt sie an. »Ich hoffe, dass–«

»Dass was? Wir die Geschichte umschreiben könnten?«, unterbreche ich ihn und mache mich lustig über seine naiven Wunschvorstellungen. Immerhin ist das hier nicht irgendeine verschissene Geschichte, es ist die Realität.

»Dass er die Gutmütigkeit von Pastor Hansen annehmen konnte, wollte ich sagen«, vollendet Noah seinen Satz. »Er scheint ein guter Mann gewesen zu sein, der ihm aufrichtig helfen wollte.« Noah schaut auf; mich wieder an, als wolle er meine Reaktion dabei abchecken.

»Du bist einer, der nur an Happyendings glaubt und sich nichts anderes vorstellen kann, oder?«

»Warum nicht? Besser, als immer vom Schlimmsten auszugehen.«

Junge, was hat der mit solchen Aussagen in einem Knast zu suchen? »Wir werden sehen«, erwidere ich lediglich.

Noah schiebt seinen Stuhl etwas nach hinten und steht auf. Ich dachte, er geht dann auch mal schiffen, aber er scheint sich bewegen zu müssen, denn er marschiert in akkurat hintereinandergesetzten Schritten bis zur Tür und wieder zurück – als würde er auf einer imaginären Linie entlanglaufen.

Kurz darauf hält er in seiner Bewegung inne, ungefähr in der Mitte seiner unsichtbaren Laufbahn, hebt seinen Kopf etwas, guckt mich aber nicht an und fragt: »Wie lange ist das jetzt eigentlich her?«

»Du meinst den Teil der Geschichte, den ich bisher erzählt habe?« Da Noah nickt, antworte ich: »Etwas mehr als zwanzig Jahre.«

Noah setzt seinen Lauf fort. Es scheint ihn zwar zu besänftigen, mich jedoch wühlt es gleichermaßen auf. Außerdem nervt es mich und ... Wenn ich schon mal die Chance bekomme, den Scheiß loszuwerden, dann bitte auch ganz.

»So viel zu der Vorgeschichte«, sage ich daher und hoffe, seine Aufmerksamkeit zurückzuerlangen.

»Aber was geschah dann?«, murmelt Noah eher zu sich als zu mir.

»Willst du es hören?« Er nickt mir zu. »Dann setz dich bitte wieder. Du machst mich mit deinem Herumgelaufe wahnsinnig.«

Wie ein braves Hündchen kommt er dem nach und fokussiert mich mit seinen Augen.

»Bist du dir sicher, dass du der Geschichte weiterlauschen willst?«

»Deiner Geschichte, nicht irgendeiner.«

»Ich wollte nur nachfragen, weil du zwischenzeitlich so ausgesehen hast, als würdest du dich gleich einmachen«, übergehe ich seine Aussage. »Vielleicht solltest du lieber mal um die Ecke aufs Klo gehen.«

In der Tat – es war nur ein Witz – steht der Idiot auf, um sich im abgetrennten Bereich zu erleichtern. Ich kann nur ein paar Tropfen hören, also kann es nicht wirklich dringend gewesen sein.

»Wir machen einen Sprung, einen Zeitsprung, meine ich. Zum ... äh ... ja, doch zum vierzehnjährigen Leon hin«, kläre ich ihn auf, als er sich wieder auf seinen Stuhl niederlässt.

»Aber Leon

Er betont doch mit Absicht meinen Namen. »Ja?«, frage ich dennoch nach.

»Was war denn in der Kiste? Und was ist damit geschehen? Blieb die für immer versteckt?«, hakt Noah ganz aufgeregt und hibbelig rumrutschend auf seinem Stuhl nach.

Das hat ihn sicherlich eben die ganze Zeit beschäftigt, er hat sich bestimmt nur nicht getraut zu fragen. »Mal schauen, ob wir das noch erfahren, he?« Ich muss grinsen und zucke mit den Schultern. »Also bereit?« Ich nehme schon mal einen ordentlichen Schluck Wasser zu mir. Ich bin echt gespannt darauf, wie er reagieren wird, sobald er von den baldigen Veränderungen in Leons Leben hört.

»Ja.«

»Gut.« Ich räuspere mich und bin froh, seinem Blick zu entkommen, da ich mich wieder ganz auf meine Geschichte konzentrieren kann. »Leon war mittlerweile vierzehn Jahre alt«, erzähle ich nun weiter ... 

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro