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1 | Der Beginn ...

»Hey.«

Da ich weiß, dass die Zeit für Auslauf noch nicht gekommen sein kann, brumme ich lediglich zurück. Als Zeichen, dass ich da bin; ihn – wahrscheinlich mal wieder ein Neuer – gehört habe.

»Hallo.«

Die zweite Stimme klingt nun wesentlich näher. Beinahe, als würde sich jemand neben mir befinden. Das ist unmöglich. Ich öffne meine Augen. Auf der nackten Wand mir gegenüber spiegelt sich sein Schatten wider. Er ist nicht schmächtig, aber auch nicht übermäßig breit gebaut.

»Kannst du–«

Weiter kommt er nicht. Mit meinem linken Arm schlage ich die Decke von mir, drehe mich dabei abrupt um, um ihn mir mit meiner rechten Hand am Kragen zu packen.

»Was machst du hier?«, fordere ich ihn auf, es mir zu verraten.

Sein Körper aufgrund des spontanen Überfalls meinerseits von jetzt auf gleich angespannt, der Kopf dabei geduckt, hängt er wie ein verkohltes Würstchen in meinem Griff. Seine Augen schreckgeweitet auf mich gerichtet.

»Lass ihn sofort los«, ruft jemand anderes.

Überrascht gebe ich ihn tatsächlich frei, gebe ihm dabei jedoch einen leichten Schwung mit, wodurch er ins Schwanken kommt. Dann schaue ich nach rechts. Ein Wärter.

»Das ist dein neuer Zellengenosse, Leon. So was will ich nicht noch mal erleben, klar?«, werde ich mit einem Befehlston angeherrscht.

Ich nicke ihm zu. Eine kleine Vorwarnung wäre wenigstens angebracht gewesen. Schräg hinter dem Neuling sehe ich, wie er bereits sein Zeug auf die zweite Pritsche abgelegt hat.

Wärter ohne Namen – sagte ich doch, ebenfalls ein Frischling – fragt den Neuen, ob alles gut so weit ist, der nickt ihm zu. Daraufhin verschließt er die Zellentür, öffnet jedoch noch einmal das Sichtfenster, weswegen ich mich der Tür nähere.

»Ich will keine Beschwerden hören, Leon. Haben wir uns verstanden?«

»Ja.« Widerworte geben kann ich mir an diesem Ort grundsätzlich schenken, nach diesem Auftritt sowieso.

Damit verriegelt er wieder das verdammte Fenster. Die rhythmischen Schritte des Justizvollzugsbeamten hallen im Gang wider, werden immer leiser.

Mit vorsichtigen Bewegungen deutet er auf sich. »Ich bin Noah.«

»Fuck, das kann doch nicht sein. Ich habe ein Anrecht auf meine Einzelzelle!«, stoße ich aus.

Als ich mich von der Tür zum Tisch begebe, presst sich Noah sofort an die Wand. Erst als er mein Gesicht nicht sehen kann, lasse ich mein Grinsen zu.

»Entweder sie halten dich für hilfsbe... Nein«, unterbricht er sich selbst. »Wohl eher gibt es derzeit eine Überbelegung«, nuschelt er eilig hinterher, während er unschlüssig vor dem anderen Bett steht.

Mein ›Mir gefällt das sehr, wie sich die Machtpositionen bereits abstecken‹-Lächeln erlischt. »Was faselst du da?«

»Laut ... de-e-em ...«, hackt er irgendwelche Worte heraus. »Laauu–«

»Laut dem?«, helfe ich ihm auf die Sprünge.

Nickend senkt er seinen Kopf. »Strafvollzugsgesetz«, fährt er fort. »Ist bei einer Überbelegung eine Doppelbelegung möglich.« Er atmet erleichtert auf – ich auch, dass er endlich zum Ende gekommen ist.

Ich setze mich auf den Stuhl ans Fenster, während er sich auf das Bett hinten im Raum niederlässt. Unter meiner Beaufsichtigung, die er ebenso sorgsam beobachtet.

»Und wie lange ist so was erlaubt?«, hake ich bei dem Gesetzbuchauswendiglerner durch die Gitterstäbe nach draußen schauend nach.

Nach einer angespannten Pause antwortet er: »Keine Ahnung. Vermutlich bis eine Zelle frei ist.«

Ich brumme als Reaktion. Ein heller Himmel ist heute meine Aussicht. Wundervoll. Verkackte viele Stunden mit Noah in einer Zelle zu verbringen. Großartig.

Kurz darauf ist schon Mittagessenszeit, was uns gebracht wird. Noah traut sich, an den Tisch zu kommen, um ebenfalls dort zu dinieren.

»Leon?«, spricht er mich an, nach dem wir fertig sind mit dem vorzüglichen Mahl.

»Was willst du?«

»Seit wann bist du hier?«

Sag mal, geht es noch? »Das geht dich nichts an.«

»Und, warum bist du hier?«

»Auch das geht dich nichts an.« Was sind das denn für Fragen? War der schon mal im Knast?

»Es interessiert mich, mit wem ich mir eine Zelle teilen muss.«

»Hat dir keiner beigebracht, dass man über so was nicht redet?«

»Wer weiß?«

»Und, was ist mit dir?«

»Was glaubst du?« Er schaut mich spitzbübisch an, doch das kann nicht über alles andere hinwegtäuschen.

»So wie du ausschaust, glaube ich eher, dass du reingelegt wurdest und hier nicht hergehörst.«

»Wie oft hat dich deine Menschenkenntnis schon betrogen?«

Bam. Was soll das denn heißen? Hat er doch irgendetwas richtig Fieses verbrochen? So schaut er nicht aus ... Aber man weiß ja nie so genau.

Die goldene Regel, nie mit jemanden über das zu reden, habe ich bisher immer befolgt, doch was ist mit meinem Bedürfnis darüber zu sprechen? Was würde es ausmachen, wenn ich es ihm erzähle? Ich habe eh nichts zu verlieren. Also was soll schon passieren?

»Möchtest du wirklich meine Geschichte hören?«, frage ich ihn daher, was er mit einem Nicken erwidert.

»Gut, dann pass auf, was ich dir erzähle. Kennst du Märchen?«

»Klar.«

»Auch welche von Grimm? Eigentlich auch unwichtig«, quatsche ich herum. »Märchen sind wahr« und es könnte nichts Schlimmeres geben. Letzteres behalte ich jedoch für mich. »Zumindest manche. Aber weißt du, was echt mies bei einigen ist?«

»Dass Kinder getötet werden?« Seine Antwort ist ja niedlich. Der hat doch niemals ein Schwerverbrechen verübt oder war schon jemals in einer Zelle.

»Dass wenn sie schon die Geschichten anderer verkaufen, sie nicht mal vollständig übermitteln ...«, verrate ich ihm.

Sein Interesse habe ich geweckt, er klebt mir förmlich im Gesicht. Mal schauen, ob er am Ende immer noch dasselbe darüber denkt; ob er dann immer noch meine Geschichte gehört haben wollte oder sich lieber wünschen würde, nie danach gefragt zu haben.

»Es war einmal«, beginne ich ... 

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