Kapitel 19
Am nächsten Tag wurde Rubin von Sun geweckt. „Ich darf raus! Kannst du mir etwas beibringen?", piepste die kleine, sandfarbene Kätzin. Die dunkelrote Tigerkätzin richtete sich müde auf. „Na gut." Sun hüpfte in die Höhe. „Kannst du mir jagen beibringen? Ich habe noch nie ein lebendiges Eichhörnchen gesehen!" Die Kleine zerrte an Rubin. Stern verdrehte die Augen. „Du warst schon ein paar mal draußen! Gestern zu Beispiel!", murrte die Kätzin. „Aber... das ist doch länger her...", fragte sich das Junge laut. „Wenn du raus willst..." Rubin rannte los. „... dann beeile dich mal!" Sun stolperte hinter der älteren Kätzin her. Draußen angekommen fing die Sandfarbene an zu schnuppern. „Da ist ein fremder Geruch. Was ist das?", miaute sie ratlos. Wolf kam mit einem Kaninchen an getrottet. „Das ist Pünktchens Geruch. Aber der ist schon einen Tag alt, sie kam schon vor einiger Zeit hier vorbei." Sun schaute ihren Vater mit großen Augen an. „Ist das ein Hauskätzchen?", fragte sie ihn. Rubin fragte sich, wie viele Katzen es wohl noch in der Umgebung gab. So viele Namen! Wolf knurrte gereizt. „Ja, ein Hauskätzchen. Aber keins, was man gerne trifft. Sie kann richtig gut kämpfen! Ähm... also es ist nicht so, als könnte sie mich besiegen, nein, sie... ist ja ein verweichlichtes Hauskätzchen!" Er fing an nervös zu stottern. „Ja, ja, du großer Kämpfer!" Sterns Kopf lugte aus der Höhle. „Ich weiß noch, wie du dich damals mit ihr um eine Amsel gestritten hast! Und später ist sie dann mit dem Vogel abgezogen, nachdem sie dir ein paar Schrammen verpasst hat!" Wolf senkte verschämt den Kopf. Sun stieß ihren Vater an. „Keine Sorge, nächstes Mal gewinnst du bestimmt!", meinte sie aufmunternd. Rubin musste gegen ihren Willen schnurren. Junge waren so süß! Sie selbst wünschte sich auch welche, wenn sie den richtigen Gefährten gefunden hatte. „Kannst du mir jetzt jagen beibringen?", fragte Sun an Rubin gewandt. Sie nickte. „Also, du musst dich so hinstellen und darauf achten, dass der Wind von deiner Beute zu dir weht, nicht umgekehrt!"
Die Zeit war wie im Flug vergangen und Sun erwischte sogar fast eine Maus. Die Mittagssonne schien schon heiß auf die Pelze der Katzen runter, als sie aufhörten. „Wie alt ist sie eigentlich?", fragte Rubin Stern, als sie wieder in der Höhle saßen. „So... sechs Monde?", antwortete die sandfarbene Kätzin überrascht. „Bei den Clans wird man mit sechs Monden Schüler. Man bekommt dann einen Mentor und einem wird beigebracht, wie man jagt und kämpft, wie man Grenzen markiert und das Gesetz der Krieger einhält", erzählte Rubin.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro