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Schön geug

Meine Augenlider wurden immer schwerer und als sie endlich zufielen, kam ein Gedanke aus den Tiefen meines Gehirns. Meine Augen weiteten sich und mein benebelter Geist klärte auf. Wie von der Tarantel gestochen, sprang ich aus meinem Bett und wühlte durch die Unterlagen auf meinem Schreibtisch. Französisch? Nein. Englisch? Nein. Mathematik? Nein. Biologie, Geschichte und Politik? Nein, nein und nochmal nein. Wo habe ich denn diese scheiss Tabelle hin? Erneut gehe ich das Chaos durch, doch finden kann ich immer noch nichts. Erst als sich der Inhalt meines Rucksacks über den Boden ergoss, erspähte ich das blaue Heft.

Die Fotos waren schnell gemacht und verschickt, doch an Schlaf war nicht mehr zu denken. Das Gedankenkarussell hatte wieder eingesetzt und zog mich mit in die Tiefe. Moment für Moment wiederholte ich den Tag in meinem Kopf und spielte gefühlt jedes mögliche Szenario für Morgen durch. Wobei Morgen eigentlich schon heute war. Tief seufzend nahm ich mein Handy in die Hand, mit schlafen wurde das nichts mehr.

Automatisch öffnete ich Whatsapp, doch wie erwartet, keine neuen Nachrichten. Ich scrollte durch alle möglichen Feeds, doch ich fand nichts Interessantes. Der gleiche Kram, der immer dort herumschwirrt. Nach einer halben Stunde finde ich etwas, ein Rezept. Tassenkuchen, den könnte ich auch im Stillen machen.

Der schrille Ton zerschnitt die Stille und riss mich unsanft aus dem Schlaf, den ich doch noch gefunden hatte. Es hat zwar noch eine Weile gedauert, doch schlussendlich hatte sich mein Körper genommen, was er braucht.

"Vier Stunden, nicht mehr." Mit diesen Worten begrüsste mich Xenia, als ich mich eine geschlagene Stunde später neben sie fallen liess. "Da liegst du ganz richtig." Ich gähnte ausgiebig, während sie mir den ganzen Tratsch der letzten achtzehn Stunden erzählte. Erst als unser Lehrer mit der Grammatik anfing, hielt sie ihren Mund.

Einen Schultag, ein hartes Training und einen Berg an Hausaufgaben, später lag ich wieder in meinem Bett und versuchte zu schlafen, was mir gehörig misslang. Mal wieder kreisten meine Gedanken unaufhörlich. Meine Leistung hatte nachgelassen, die gleiche Strecke bin ich schon eine ganze Minute schneller gelaufen. Sogar Marek hat sich verbessert, wenn auch nur ein wenig und ihm ist das schon immer schwer gefallen. Stunde um Stunde zog an mir vorbei und mein Geist hüpfte von Gedanke zu Gedanke, Sorge zu Sorge. Erst sehr viel später fiel ich in einen unruhigen Schlaf, der jedoch nur kurz währte.

Es war noch dunkel, als ich das Haus verliess, um mein versäumtes Training nachzuholen. Die Musik dröhnte in meinen Ohren, meine Schritte wurden vom Waldboden abgefedert und weder auf noch neben dem Weg war eine Menschenseele zu sehen. Noch nicht einmal die Vögel zwitscherten ihren morgendlichen Gesang. Ein Eichhörnchen kreuzte vor mir den Weg und hüpfte über eine Ameisenstrasse. Die frische Luft strömte durch meine Lungen. Pustet meine Gedanken aus meinem Kopf. Nur noch der Rhythmus meiner Füsse, das stetige Atmen und die altbekannten Lieder füllen den Raum in meinem Kopf.

Noch ein kleines Stück von der Haustür entfernt wurde ich langsamer und blieb schliesslich davor stehen. Mein Atem ging schwer, doch mein Blut rauschte in meinen Ohren. Die gleiche Strecke hätte ich direkt nochmal laufen können, aber ich musste rein duschen und den langweiligen Schulalltag in Angriff nehmen. Mit einem Seufzen drückte ich die Tür auf.

Die Treppe knarrte unter meinen Füssen, als ich wieder runter in die Küche kam, wo meine kleine Schwester ein riesiges Drama um ihr Frühstück machte. Sie könnte das bisschen auch einfach essen, dachte ich. Nach dem Hoch meines Laufs zog mich ihr Theater wieder auf den Boden zurück. "Iss es doch einfach", dieses kleine Sätzchen liess sie dann gänzlich ausflippen. "Einfach Essen, Oliver! Einfach essen! Wie soll ich denn, wenn alle, aber wirklich alle um mich herum dünn sind, wunderschöne Figuren haben und reine Haut? Wie soll ich da keine Zweifel haben?" Sie musste schlucken und öffnete ihren Mund, um noch etwas zu ergänzen. Doch sie schloss ihn wieder und stampfte die Treppe hoch, die gefährlich unter ihren Schritten wackelte.

In der Öde des Englischunterrichts schweiften meine Gedanken mal wieder ganz weit vom Thema ab. Von Einem zum Anderen dazwischen blieben sie immer mal wieder an diesem und jenem hängen. Xenia, die wie immer neben mir sass, rammte ihren Ellenbogen gefühlt in meine Seite, um mich auf Herrn Höfig aufmerksam zu machen, der vor meinem Tisch stand und mich erwartungsvoll ansah. "Können Sie mir den Unterschied zwischen Present Perfect Simple und Continuous erklären, Oliver?" Meine Stimme zitterte, als ich zu meiner Antwort ansetzen wollte, doch er liess es mich nicht versuchen. "Nein? Irgendwer anders?" Mein Blick wanderte beschämt auf den Tisch vor mir und ich spürte die abfälligen Blicke auf mir. Der Kloss in meinem Hals wurde grösser. Ich versuchte zu schlucken, doch ich kam nicht an dem Brocken vorbei. Und dann war da auch noch Xenia. Der sorgenvolle Ausdruck in ihren Augen liess den Kloss noch höher steigen, bis er fast auf meine Tränendrüse drückte. Ich blinzelte heftig und Xenia wandte ihren Kopf wieder nach vorne, um dem Unterricht zu folgen.

Zu Hause angekommen, vibrierte mein Handy in meiner Hosentasche. Vorsichtig zog ich es heraus und warf einen zögerlichen Blick darauf. Xenias Name sprang mir entgegen und mein rasendes Herz beruhigte sich ein wenig, als ich dann auch noch ihre vertraute Stimme am anderen Ende der Leitung hörte. Ihr Ton war ernst und nicht wie sonst fröhlich und offen. Mein Puls gewann wieder an Geschwindigkeit und meine Hände wurden von kaltem Schweiss überzogen.

"Ich weiss, dass du nicht darüber reden willst, aber." Ihre Stimme versagte mitten im Satz. Ich sagte nichts darauf, spürte nur, wie sich meine Augen mit Wasser füllten und mir ein Schluchzen entwischte.

"Ich weiss einfach nicht, wie ich weitermachen kann." Die Tränen liefen nun ungehindert über meine Wangen, während ich versuchte, die richtigen Worte zu finden.

"Weisst du, ich kann seit Wochen, Monaten nicht mehr richtig schlafen. Nachts kreisen meine Gedanken und ich kann mich einfach nicht davon losreissen. Und tagsüber kann ich mich nicht konzentrieren und dann passiert so ein Scheiss wie heute in Englisch. Und abends drehen sich meine Gedanken wieder um alles, was ich falsch gemacht habe. Der Teufelskreis meines Lebens." Ein erschöpfter Lacher entfuhr meinen Lippen, während Xenia schwieg.

Sie atmete tief durch, bevor sie mit leiser Stimme anfing zu sprechen. "Oliver, niemand, wirklich niemand, macht dich weniger wert als du bist, indem er*sie besser ist als du. Du bist wunderschön und willst für alle immer nur das Beste." Wenn sie jetzt vor mir gesessen wäre, würden sich ihre Augen in meine Seele bohren. Niemand ausser ihr konnte durch meine Augen in meine Seele gucken. Erneut holte sie tief Luft, um ihr Plädoyer fortzuführen. "Und du bist der beste Freund, den ich mir wünschen kann. Also Oli, nimm deinen scheiss Spiegel, ich weiss du hast einen, und guck dich an. In allem, was du bist und in deiner ganzen Perfektion. Denn auch wenn du es nicht glaubst, du bist perfekt. Perfekt genug, perfekt genug für mich und dich."

Meine Tränen laufen immer noch ungehemmt über meine Wangen. Ich kann hören, wie auch Xenia ein Schluchzer entwischt. Und so bleiben wir noch eine Weile sitzen. Allein, aber trotzdem näher, als wir uns länger waren.

Wörter 1195

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