Einsam schritt ich die hell erleuchteten, belebten Straßen entlang.
Alle Menschen hasteten herum, suchten die letzten Weihnachtsgeschenke zusammen und bereiteten alles für das anstehende große Fest vor.
Glückliche Paare schlendernden vorbei und Kinder bettelten ihre Eltern um Süßes an.
Auf dem Weihnachtsmarkt roch es nach gebrannten Mandeln und allen möglichen sonstigen Süßspeisen.
In der Mitte des Marktes ragte ein riesiger Weihnachtsbaum, bunt geschmückt und in allen Farben des Regenbogen schimmmernt, empor. Auf seiner Spitze trohnte ein goldener Stern der die Lichter in alle Richtungen reflektierte.
Eine hektische aber dennoch gemütliche, gemeinschaftliche Aura besaß diese Zeit.
Ein leichtes Lächeln bildete sich auf meinen sonst so ernsten Gesicht und zufrieden zog ich dieses warme Gefühl in mich auf. Wer weiß wann ich das nächste Mal etwas so schönes sehen werde.
Ein leichter Seufzer enkam meinen Mund und ich blickte runter auf die Schneeflocken die langsam und sanft auf meinen Schuhspitzen landeten und eine dünne weiße Schicht bildeten.
Meine Hände vergrub ich in den tiefen, warmen Taschen meines dicken Mantels um sie zu wärmen.
Freudiges Lachen erklang nicht weit von mir. Ein junges Mädchen rannte mit einem Lebkuchen Herz in der Hand an mir vorbei und sprang ihrem Freund in die offenstehenden Arme. Sie umarmten sich lange. Die Zeit verstrich und ich ging weiter entlang der Hütten. Jede bot etwas anderes an. Von Bratwurst und Glühwein bis zu handgemachten Weihnachtsschmuck war alles vertreten.
An einer blieb ich stehen und betrachtete beeindruckt die bunt leuchtenden Glaskugeln. Sie zeigten verschiedene Motive für die diese Stadt bekannt war. Da war das Opernhaus, die Kirche, das Rathaus und der Marktplatz.
Doch waren ebenso Rentiere, der Weihnachtsmann und Geschenke zu sehen.
Schon bald wurde ich jedoch zum weitergehen angeregt als wunderschöne, himmlische Töne aus der Nähe erklangen. Eine kleine Gruppe Musiker hatte begonnen Weihnachtslieder zu spielen. Unter den Klängen von Stille Nacht schlenderte ich an einer Hütte vorbei in der Glühwein verkauft wurde. Kurz darauf hatte ich auch schon eine warme Tasse in der Hand. Die Wärme tat gut und meine vor Kälte steifen Hände wärmden sich gemächlich auf.
An der nächsten Hütte kaufte ich mir etwas kleines zum Essen und setzte mich auf eine nahe beistehende Bank um den Musikern weiter zuzuhören.
Nach etwa einer halben Stunde entschloss ich mich auf Grund der Kälte weiterzugehen.
Eine Mutter zog ihr schmollendes Kind hinter sich her. Anscheinend hatte es etwas nicht bekommen, was es sich gewünscht hat.
Ein junger Herr in Anzug, der aufgebracht mit seinem Handy diskutierte, rannte vorbei und schubste dabei ausversehen die Mutter, schien es aber nicht zu bemerken. Die Mutter warf ihm nur einen bösen Blick hinterher. Sie wollte wohl keinen unnötigen Streit zu Weihnachten anfangen.
Es wurde nun allmählich dunkel und die ersten Sterne blinken zwischen den grauen Wolken hindurch.
Ich befand mich nun auf dem Rückweg und stieg in die nächste Straßenbahn die weg von all den Trubel führte.
Wieder war ein Tag vorbei und das große Fest rückte immer näher.