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Makellos

Information:
- Schreibwettbewerb „Kampf mit der Feder"
Von: BlackShadow_753
-Thema 3: „Beginne und beende dein Werk mit dem gleichen Satz. Der Satz soll aber am Ende eine andere Bedeutung haben als zu Beginn."
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„Wahre Schönheit kommt von innen!" In Noemis Stimme lag eine hörbare Ironie und Spott. Im nächsten Moment lachte die angetrunkene Blondine kehlig auf. Vielleicht, weil sie der Aussage kein Glauben schenkte oder vielleicht, weil der Alkohol in ihr für die Reaktion verantwortlich war. Ihr zweites Bier trank Noemi mit einem letzten Schluck aus und musste sich kurz den Schwindel abschütteln. Ihre beste Freundin Sarah trank wesentlich langsamer an ihrem ersten Bier.

„Wahre Schönheit kommt aber von innen! Selbst Studien belegen dies, Noemi." Vergeblich versuchte Sarah Noemi umzustimmen, doch der Erfolg blieb aussichtslos. Die Blondine ignorierte das Gesagte und summte stattdessen einen irischen Song mit, der durch die Boxen des Pubs zu hören war. Zudem trommelte sie zum Takt der Musik auf den Tisch.

Studien konnten ihr egal sein!
Wer an so einen Quatsch glaubte, hatte mindestens eine Schraube locker! Ihr Freund hatte sie verlassen, obwohl sie jeden Rat ihrer Schwester befolgt hatte. Sie erinnerte sich noch genau an die Gespräche.

„Du musst für ihn interessant bleiben!
Du darfst dich nicht auf die faule Haut legen. Jederzeit könnte ihm eine schönere Frau über den Weg laufen. Dann bist du abgeschrieben."

„Trag heute mal ein kurzes Kleid. Das wird ihn umhauen!"

„Du musst abnehmen. Ich empfehle dir mehr Sport zu machen und eine Diät würde dir auch gut tun."

Die Gespräche endeten immer mit einem dumpfen Gefühl in Noemis Magen. Anfangs ebbte das Gefühl immer schnell ab. Doch je mehr Noemi über die Worte ihrer Schwester nachdachte, wuchs in ihr das Bedürfnis etwas an sich zu verändern. Noemi wollte nichts lieber, als dass ihre Beziehung für immer halten sollte. Da nahm sie gerne eine Veränderung in Kauf. Sie musste perfekt sein.

Nun saß sie hier, in einem kleinen Pub, betrank sich und wollte ihren Problemen aus dem Weg gehen. Dass Sarah ihr klar machen wollte, sie wäre sowieso nicht mit diesem Verhalten glücklich geworden und das davon abgesehen, die inneren Werte eher zählen würde, ließ den Plan leider nicht aufgehen. Sie konnte von Glück reden, dass ihre beste Freundin nicht auch noch erwähnte, wie Recht sie doch hatte: Die Beziehung war zum Scheitern verurteilt gewesen.

Noemi nahm ihr leeres Glas an den Mund und wunderte sich im nächsten Moment warum keine Flüssigkeit kam. Enttäuscht stellte sie das Glas zurück auf den Tisch.

Inzwischen hatte Sarah ihre Strategie gewechselt, indem sie die Aufmerksamkeit vom Barkeeper suchte. Sie winkte ihm zu und rief durch den ganzen Pub nach ihn: „Marx, du musst mal zu uns kommen!" Es dauerte ein wenig, bis der Mann, Anfang 30, hinter der Bar seinen Kopf in ihre Richtung bewegte. Braune Strähnen klebten ihm verschwitzt auf der Stirn.

Die beiden Frauen kannten Marx und seinen Pub schon seit Jahren. Sie waren Stammkundinnen bei ihm. Der Mann stützte sich an Stühlen ab, während er sich langsam humpelnd zum Tisch begab. „Hey Mädels, was kann ich für euch tun?" Sein Blick wanderte für einen kurzen Moment durch den Raum, bevor er sich auf einen freien Stuhl gegenüber Noemi Platz nahm.

„Noemi fühlt sich für ihre vermasselte Beziehung verantwortlich. Sie will einfach nicht verstehen, dass das Blödsinn ist", erklärte Sarah die Situation.
„Und weswegen ist die Beziehung zerbrochen?"

„Mein Ex hat eine bessere Freundin gefunden und mich in den Wind geschossen! Oder besser gesagt, wie Müll weggeschmissen!"
Verstehend nickte der Mann. „Wenn ich richtig verstehe, glaubst du, Noemi, es lag an deinen Macken, dass dich dein Ex verlassen hat. Hat er denn deine Bemühungen, dich ihm besser zu präsentieren, mitbekommen?" Noemi stöhnte leise genervt auf und überdachte ihre Entscheidung im Stillen nochmals, nicht einfach Zuhause geblieben zu sein.

Noemi wollte gerade nichts lieber, als sich zurückzuziehen in ihrer Wohnung und in Selbstmitleid zu baden. Wie die letzten drei Tage auch. Weinen, Schnulzen schauen und dabei Eis essen klang mehr als akzeptabel für sie. Nur gab es da einen kleinen Haken, wenn man eine fürsorgliche Freundin hatte.

Noemis Glas war immer noch leer, als ihr Blick darauf fiel. Sie brauchte mehr Alkohol, wenn sie alles vergessen wollte. Umso schneller Noemi Marx Fragen beantwortete, desto schneller bekam sie etwas stärkeres zu Trinken.

„Am Anfang ja", fing Noemi missmutig an zu erzählen.
„Ich weiß noch wie er Augen gemacht hat, als ich mit ihm ins Fitnessstudio gegangen war oder ich mich nur noch von Diät Shakes ernährt habe. Besonders mein neuer Kleidungsstyle fand er gut. Ich hab gedacht, dass er mich nun für immer lieben wird. Doch trotzdem hat er das Interesse an mir verloren, da andere einfach besser aussehen als ich."

„Sieh mich mal genau an", forderte Marx die Blondine nun auf und stellte sich aufrecht hin. Sarah wie auch Noemi blickten Marx fragend an, folgten aber seiner Anweisung. Er hatte zuvor sein rechtes Hosenbein hochgekrempelt, sodass eine Prothese zum Vorschein kam. Sein Körper war schlank gebaut, Narben auf der Haut waren erst aus der Nähe aus zu erkennen, ansonsten glich er zwar nicht einem Supermodel, sah aber auch nicht wirklich unattraktiv aus.
Marx sah eben wie Marx aus. Wie Noemi ihn seither eben kannte.

„Was siehst du?", wollte er wissen.

„Einen Mann, den jeder sofort daten will oder jemanden, der es nicht einmal Wert ist, Beachtung geschenkt zu bekommen?"
Unwohl rutschte Noemi auf ihrem Stuhl herum und blickte gerade jetzt lieber woanders hin, als  in Marx Richtung. Sie wusste nicht was sie sagen sollte. Ein Blick zu ihrer Freundin bestätigte dasselbe Unwohlsein. Marx seufzte und setzte sich wieder. „Also gut. Wir drei kennen die richtige Antwort. Oberflächliche Leute achten nur auf so etwas.

Wie schön ist die Person?
Was trägt die Person?
Werde ich mit der Person viel Aufmerksamkeit bekommen?
Andere Sachen sind unwichtig!

Aber eigentlich kommt es aufs Innere an, auf die Charaktereigenschaften. Du, Noemi, du bist eine einzigartige Schönheit mit deiner Freundlichkeit. Du beurteilst keinen nur  nach seinem Aussehen und willst niemanden Schaden zufügen."

Eifrig nickte Sarah bei Marx Worten. „Vor allem bist du die perfekte Freundin, falls du uns immer noch nicht glauben willst, denn mit deiner Art munterst du mich immer auf, wenn ich mich schlecht fühle und ich finde es furchtbar, dich so niedergeschlagen zu sehen. Alle oberflächlichen Leute da draußen, haben dich als Person nicht verdient! Uns sind deine Makel egal, hörst du?"

Zur Bestätigung nahm Sarah Noemis Hand und drückte sie einmal kräftig.
Dankbarkeit durchflutete sogleich Noemis Körper und die Worte hatten ihr wieder  Selbstwertgefühl eingeflößt.

Marx entschuldigte sich bei den beiden Frauen, da eine neue Bestellung auf ihn wartete. Sein Weg führte zurück zur Bar, zu einem lachenden Pärchen. Sie bekamen ihre Getränke rübergereicht, bevor der junge Mann und die Frau sich an einem  freien Platz niederließen.
Noemi kniff die Augen ein wenig zusammen.

Dann, im nächsten Moment ballte sie ihre Hand zur Faust und rückte den Stuhl nach hinten. Sarah musterte Noemi währenddessen. Sie hatte das Pärchen bislang nicht bemerkt, im Gegensatz zu ihrer besten Freundin, die nun geradewegs sich zum Tisch begab. „Noemi bleib hier!"

„Hallo ihr Beiden. Schön euch zusammen zu sehen!", begrüßte Noemi das Pärchen lächelnd. Das Lächeln war aber keineswegs echt, es war nur ein aufgesetztes falsches Lächeln, welches ihre Lippen umspielte.

Schock stand in den Gesichtern von Noemis Schwester und ihrem Ex geschrieben, als sie Noemi sahen.
„Hi Schwesterherz, wie siehst du denn aus? Diese Ringe unter den Augen und du bist ja blass. Du könntest einer Leiche ähneln. Willst du nicht lieber nach Hause gehen? Wie siehst du es, Babe?", sagte Noemis Schwester süßlich und untermalte den Versuch Noemis Wut zu entfachen, indem sie ihn auf die Wange küsste.

Doch weder die Worte, noch der Kuss erreichten das entsprechende Ziel.  Zufriedenheit war es, was sie empfand. Nur Zufriedenheit, dank ihrer besten Freund Sarah und Marx. „Wisst ihr, ihr passt perfekt zusammen!" Leicht zuckte ihr Ex zusammen, der bisher noch kein Wort von sich gegeben hatte. Diese Worte hatte Noemis Schwester häufig bei ihnen benutzt. „Findest du?" Eifrig nickte Noemi, immer noch lächelnd. „Ja, ihr beide achtet nur aufs  Aussehen und spielt nur falsche Spiele", klärte Noemi sie auf. „Und ich bin froh, dass es mit uns vorbei ist."

Die Blondine drehte sich von ihrer empörten Schwester und ihrem geschockten Ex weg und ging. Marx zeigte ihr einen Daumen hoch, als Noemi an ihm vorbei lief und Sarah empfing sie mit einer Umarmung. „Ich bin stolz auf dich, Noemi. Du kannst auf beide pfeifen!" Sie fingen an zu lachen.

Nur am Rande bekamen sie mit, wie das Pärchen ihre Getränke bezahlte und den Pub verließ.

Und Noemi verstand den Satz nun, den sie am Anfang des Abend noch verspottet hatte und diesen für Blödsinn hielt. Sie hatte daraus gelernt, wie toxisch die letzte Zeit so war und dieser Satz rief ihr wieder ins Gedächtnis, dass es noch wahre Freunde gab, die auf den Charakter eher schauten, anstatt auf die Makel.

Ganz glücklich strahlte Noemi, als sie die veränderten Worte von sich gab. „Wahre Schönheit kommt von innen!"

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