Kapitel 8
Hope
Unruhig wälze ich mich auf die andere Seite des Bettes. Ich kann nicht schlafen, obwohl ich total fertig bin. Der Ausritt war doch etwas anstrengender als gedacht und dann noch mein Mate. Ich höre ein Seufzen von Faith und halte den Atem an. "Komm her Hope, sonst hältst du uns noch die ganze Nacht wach." murrt sie. Zusammen mit meiner Decke gehe ich zu ihrem Bett. Ich lege mich zu ihr und spüre wie sie an mich heran rückt. Zusammengekuschelt wie früher liegen wir im Bett. Ich spüre wie Tara so durch Lavendar die Wölfin meiner Schwester ruhiger wird. Dadurch drifte ich auch langsam in den Schlaf.
Der Morgen verläuft recht normal und langweilig. Faith lässt mich eine Straße vor der Schule raus. Jacob schaut verwundert zwischen uns her, doch sagt er nichts. Ich gehe also die letzte Strecke zur Schule und warte wieder am selben Ort wie gestern. Und wie gestern kommen einige Freunde und Rudelmitglieder zu mir. Als auch wieder dieselben Autos auf den Parkplatz fahren, versteife ich mich. Ich beobachte sie und sehe wie mein Mate aussteigt. Sie stellen sich wieder wie gestern hin, da wir schließlich noch etwas Zeit haben. Wie eine krankhafte Stalkerin starre ich weiter auf die Gruppe.
Gerade will das Mädchen, was er gestern noch umarmt hat, ihn küssen, als er ihr ausweicht. Ein Funke Hoffnung erglimmt in mir. Sie reden, wobei eigentlich streiten sich die beiden. Ich kann zwar nichts verstehen, aber das Mädchen verschwindet mit einem anderen Mädchen. Die Gruppe sieht erstaunt zu ihm. Er sagt wieder etwas, woraufhin die Gruppe mit ihren Gesprächen beginnt. Was soll ich denn jetzt daraus schließen? Hat er sich getrennt? Will er es doch probieren?
Als hätte er meine Fragen gehört dreht er sich plötzlich zu mir um. Okay wenn ich ehrlich bin, hat er bestimmt mein Starren bemerkt. Ich versuche wegzuschauen, doch fesselt mich sein Blick zu sehr. Er schaut irgendwie Reumütig aus. Wobei, bestimmt irre ich mich. Über die Entfernung kann ich das gar nicht erkennen und mein blödes hoffnungsvolles Herz interpretiert es so. Ja, dass muss es sein. Doch genau mein blödes Herz stoppt kurz als er beginnt auf mich zuzugehen.
Allerdings kommt er nur zwei Schritte weit, da plötzlich Max fast vor mir steht, wodurch ich den Augenkontakt zu meinem Mate verliere. "Hope? Was ist mit dir? Ich habe dich zwei Mal schon angesprochen, doch du hast gar nicht reagiert." "Ich.. ähm.. Es tut mir Leid Max. Ich habe dich nicht wahrgenommen." "Soso." sagt er schmunzelnd, bevor er sich bei mir einharkt und mich mitzieht. Ich werfe noch einen Blick zurück zu meinem Mate. Er sieht auf die Entfernung enttäuscht aus. Dann schüttelt er den Kopf und seine Miene wird kalt.
Während des Unterrichts überlege ich die ganze Zeit, was sein Verhalten zu bedeuten hat. Wollte er sich für die Ablehnung entschuldigen? Bei dem Gedanken horcht Tara auf. Seit sie von Faith erfahren hat, dass unser Mate uns abgelehnt hätte, wenn er uns nicht verwechselt hätte, ist sie still. Sie redet nicht mit mir und zieht sich immer öfter zurück. Es macht mich unglaublich traurig, dass es Tara so schlecht mit der jetzigen Situation geht. Es fühlt sich fast so an, als würde ich Stück für Stück immer weiter eingehüllt werde. Als würden alle meine positiven Gefühle immer dumpfer, fast wie taub sein und nichts fühlen können. Nur wenn ich mit meiner Familie und Freunde zusammen bin, geht es. Dann fühle ich mich fast normal, als wäre das mit meinem Mate nicht passiert. Das habe ich Faith auch nicht erzählt. Sie würde dann darauf bestehen, dass sie oder Max immer bei mir sind und das kann ich nicht von den beiden verlangen. Ich werde damit schon zurecht kommen.
In der Mittagspause gehe ich schon zu Mrs. Sanchez. Sie ist ein Mensch, aber die Mate eines Werwolfs aus meinem Rudel, wodurch sie es bestimmt versteht, wenn ich bei ihr auf der Bühne Zuflucht finde.
"Hope, schön dich zu sehen. Na, flüchtest du wieder vor allen?" Sanft lächle ich und nicke. Plötzlich fällt ihr ein Stapel mit Zetteln herunter. Ich erstarre, als ich seinen Namen lese. Mehr eine Kurzschlussreaktion als wirklich überdacht sage ich "Ich will in den Musikkurs." Mrs. Sanchez erstarrt nun und schaut mich überrascht an. "Das war ein Scherz oder Hope?" fragt sie nun leicht panisch nach. Doch ich schüttle langsam meinen Kopf. "Aber warum? Du bist ein Naturtalent, genau wie deine Mutter. Wieso willst du wechseln?" Ich überlege, als mein Blick auf die aktuellste Kursliste fällt. Acht Namen kenne ich nicht, also kommen alle aus dem fremden Rudel in diesen Kurs. Ich beschließe so nah wie möglich an der Wahrheit zu bleiben "Ich weiß nicht, ob ich das schaffe, mit dem anderen Rudel." Mrs. Samchez Blick wird weich. Als Mitglied des Rudels weiß sie natürlich über alles Bescheid. "Oh Hope, darüber habe ich gar nicht nachgedacht. Ich mache dir einen Vorschlag. Bis nächsten Donnerstag gehst du in den anderen Kurs. Am Donnerstag ist der Kurs-Tag, wo ich eine Überraschung für dich habe. An dem Kurs-Tag nimmst du für diesen Kurs wieder teil. Wenn du dann immer noch wechseln willst, halte ich dich dann nicht auf. So kannst du dich etwas ans andere Rudel gewöhnen. Einverstanden?" Ich schaue sie sprachlos und mit Tränen in den Augen an. "Ja, Danke, das wäre perfekt." "Alles klar. Ich kümmere mich um alles und du kannst dann bis nächste Woche in den anderen Kurs gehen. Du kannst doch Klavier spielen oder?" Ich lächle sie dankbar an "Wenn nach Gehör spielen als ich kann es spielen zählt, dann ja." Sie lacht "Ja, das wird schon gehen." Ich lächle sie nochmal an und gehe dann schließlich.
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