Kapitel 15
Hope
"Max, findest du nicht du reagierst etwas über?" Erbost schaut er mich an "Ich soll überreagieren? Wegen ihr hast du dir dein Handgelenk verstaucht. Sie hätte nicht handgreiflich werden müssen. Du bist meine beste Freundin und außerdem soll ich dich hier beschützen, selbst wenn es vor meiner eigenen Mate ist und das konnte ich nicht, da ich viel zu überrumpelt war." Niedergeschlagen schaut er auf den Boden. "Max" ich wiederhole mich und er schaut langsam auf. "Was möchtest du jetzt machen?" "Ich soll auf dich acht geben." Ich schüttle den Kopf "Was möchtest du tun?" Und betone das Worte möchten besonders. Verlegen kratzt er sich am Nacken "Ich möchte sie in meine Arme ziehen und es klären." "Und warum stehst du dann noch hier?" "Aber ich" beginnt er, doch ich unterbreche ihn. "Ich glaube das ist nicht nötig, denn" und schon geht die Tür auf und meine Schwester kommt hineingestürmt. "Was ist passiert?" Lächelnd sehe ich zu Max. "Nun geh schon." Dankbar lächelt er mich an und verschwindet. Ich schaue zu Faith und erkläre ihr die Situation.
"Oh wenn ich die in die Finger bekomme, dann kann die was erleben." regt sie sich auf. "Faith, ich kann sie verstehen. Tu bitte nichts. Lass es einfach auf sich beruhen. Ich glaube Max seine Standpauke hat ihr gereicht." "Aber sie.." beginnt Faith, doch unterbreche ich sie "Wie würdest du reagieren, wenn du deinen Mate findest und auf seinem Schoß sitzt ein Mädchen?" Zwischen den Zähnen sagt Faith "Nicht viel anders." "Na siehst du. Also lass es bitte bleiben." Ergebend nickt Faith. Doch während ich das erzähle kommt mir ein Gedanke, der mir die Tränen in die Augen treibt. Besorgt schaut Faith mich an. "Was ist los Hope?" Stotternd teile ich ihr meinen Gedanken mit "Wenn ihr alle so reagieren würdet, dann würde, dann würde ein Alpha erst recht eifersüchtig sein oder?" Nun laufen mir die Tränen, die Wangen hinunter und ich schluchze. Faith nimmt mich in den Arm und tröstet mich.
Nach einiger Zeit löse ich mich von ihr und wische mir die restlichen Tränen weg. "Danke" Sie winkt ab "Jederzeit wieder. Du brauchst mich nur zu rufen und ich komme sofort zu dir." Mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen nicke ich. Eine Tür geht auf und die Krankenschwester kommt wieder ins Zimmer. "Es tut mir Leid, dass ich so lange gebraucht habe, aber ich konnte die Schiene nicht gleich finden. Ich hätte zwar in der Zeit auch eine basteln können, aber die hier ist dann doch besser. Also du trägst die Schiene, solange die Bewegung schmerzt. Wenn du zu Hause bist kannst du es auch kühlen, vor allem wenn es anschwillt. Aber ansonsten hilft nur Zeit bei einer Verstauchung." "Danke." Sie lächelt und zeigt mir, wie ich die Schiene richtig anlege. "Möchtest du jetzt schon nach Hause oder noch in die letzte Stunde?" fragt sie mich. Mit dem Gedanken an die Nähe zu meinem Mate spreche ich "Ich möchte in die letzte Stunde." Die Krankenschwester nickt und gibt mir eine Entschuldigung für die verpasste Zeit von 10 Minuten mit. Zusammen mit Faith gehe ich hinaus. Bevor wir uns trennen hält sie mich auf. "Wieso willst du noch zu Chemie?" Verlegen schaue ich auf den Boden. "Wegen meinem Mate. Tara braucht die Nähe." Sie nickt und zieht eine Augenbraue hoch "Und du?" Leicht erröte ich "Ich genieße es vielleicht auch?" Schmunzelnd schüttelt Faith den Kopf. „Na dann genieße die Zeit und spreng euch nicht in die Luft." Ich öffne den Mund, um etwas zu erwidern, schließe ihn dann aber wieder, da sie recht hat. Das könnte mit den richtigen oder eher gesagt falschen Substanzen bestimmt bei meinem Talent funktionieren.
Ich klopfe an der Tür und trete ein, nach dem Herein. Ich gebe die Entschuldigung bei dem Lehrer ab und gehe hinten zu meinem Platz, wo auch Samuel schon sitzt. Als ich ebenfalls sitze und meinen Blick nach vorne richte, ziehe ich meine Augenbrauen verwirrt zusammen. Da steht eine Plexiglasscheibe zwischen den Reihen. "Damit die vor uns nichts mehr abbekommen, sollte etwas schief gehen." Flüstert Samuel mir zu. Verstehend nicke ich. Ja, das macht Sinn.
Als wir schließlich zum Experiment kommen und gerade anfangen, spricht Samuel "Es tut mir Leid." Mein Herzschlag verschnellert sich. Will er sich für die Ablehnung endlich entschuldigen? "Ich hätte reagieren müssen vorhin mit Lola. Es hätte nicht so weit kommen dürfen, dass jemand aus meinem Rudel euer Rudel angreift." Enttäuschung macht sich in mir breit. "Schon gut. Ist nur halb so schlimm." "Ist es nicht. Du hast dir dein Handgelenk verletzt." braust er auf. Überrascht schaue ich zu ihm. Er bebt vor unterdrückter Wut. Ich lege meine Hand auf seinen Unterarm, was ihn tatsächlich beruhigt "Bevor ich 16 wurde, hatte ich keine besonderen Heilungskräfte. Und meine Kindheit war wild, insbesondere durch meine Schwester. Wir hatten uns mal jeweils einen Arm gebrochen. Es hatte Wochen gebraucht, bis das verheilt war. Dagegen ist das jetzt wirklich harmlos." Meine Worte scheinen ihn noch mehr zu beruhigen und meine Hoffnung wächst wieder. "Wieso erst mit 16?" Ich versteife mich. Abgesehen von dem Rudel von Liam und Ben und unserem Rudel, weiß niemand, dass meine Mom eine Flüsterin ist und das soll auch so bleiben. Ich ziehe mich von Samuel zurück und murmle "Mein Grandpa kam aus einem Rudel, wo sich die Wölfe erst mit 16 zeigen." Und das war dann das letzte, was ich in dieser Stunde zu ihm gesagt habe. Ich verfiel in ein Schweigen, aus das er mich nicht mehr holen konnte, denn ihm wollte ich darüber nichts erzählen. Dafür vertraute ich ihm nicht genug und schließlich hatte er mich abgelehnt.
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