Kapitel 5 oder Fehlende Erinnerungen
Wer in Angst vor einem bösen Traum einschläft, träumt bestimmt nicht gut.
Chinesisches Sprichwort
„Ich schwöre euch, einen so realen Traum hatte ich noch nie", beendete Scott seine Erzählungen.
Wir waren gerade auf dem Weg zur ersten Stunde.
Scott hatte einen ziemlich krassen Traum, indem er Allison bei ihrem Date angegriffen/ umgebracht hatte.
„Ich hab auch reale Träume, nur enden sie halt anders", meinte Stiles darauf.
„Stiles, wir wollen nichts über deine feuchten Träume wissen. Klar?", zischte ich.
Er träumt sicher so wie so nur von Lydia....
Also wieso sollte ich mir sowas anhören?
„Schon ok, aber Scott glaub mir..."
Gerade erreichten wir die Tür zum Außenbereich,
„...da ist nicht passiert...", öffneten sie und sahen nach draußen.
„...oder vielleicht doch."
Vor und stand ein demolierter Schulbus mit einer Menge an Kratz- und Blutspuren.
Scott wurde sofort panisch und als er Allison nicht erreichen konnte verschwand er einfach.
„Der kommt wieder runter. Na los, Unterricht wartet", meinte ich zu Stiles.
Natürlich machte ich mir Sorgen, aber es brachte nichts ihm nach zu Laufen.
Er brauchte einen Moment für sich.
In Chemie war Scott wieder da und wir philosophierten, was passiert sein könnte.
„Vielleicht hast du dir einen Hasen geschnappt und gegessen", schlug ich ihm vor.
Mein bester Freund drehte sich zu mir um.
Er und Stiles saßen eine Reihe vor mir.
„Roh?", fragte Scott verwirrt.
Ich verdrehte meine Augen.
„Nein in einem kleinen Werwolf-Ofen", kam die Antwort von Stiles.
Dann wurden wir auseinander gesetzt.
„Sagen Sie Bescheid, wenn der Trennungsschmerz zu groß wird."
„Klar, Sir", meinte ich Zuckersüß.
Ich setzte mich auf die andere Seite der Klasse und auch Stiles musste sich umsetzten.
Mr. Harris drehte sich um und wollte weiter unterrichten, als plötzlich Unruhe im Raum aufkam.
„Seht nur, sie haben was gefunden."
Es war kein 'Was', sondern ein 'Wer'.
Vor dem Fenster stand ein Krankenwagen und gerade wurde ein Mann auf einer Trage dorthin geführt.
Wir alle schreckten zusammen, als der Mann sich plötzlich ohne Vorwarnung aufrichtete.
Ich hörte, wie Stiles Scott beruhigen wollte.
„Er ist nicht tot. Siehst du? Tote tun sowas nicht."
~~~~
Beim Mittagessen machte sich Scott immer noch Vorwürfe.
Wir saßen an einem Tisch in der Cafeteria.
„Es war kein Traum das ist schon mal klar."
„Aber wieso bist du dir sicher, dass Derek dir helfen kann", wollte Stiles wissen.
„Weil er sich bei Vollmond komplett unter Kontrolle hatte... Ich sollte das Date absagen."
„Ach quatsch, ganz bestimmt nicht."
„Livy hat recht, Scott. Wir schaffen das schon", gab Stiles mir recht.
„Was schafft ihr schon?", fragte Lydia.
Sie und ihre Freunde setzten sich zu uns.
„Ach, nur Hausaufgaben", meinte ich.
Lydia saß jetzt neben Scott, Scott saß neben Allison und neben ihr hatte ich mich hingesetzt.
Stiles saß mir schräg gegenüber und hatte nun Danny, Jacksons besten Freund und Harley neben sich.
Das Gespräch am Tisch drehte sich, wie nicht anders zu erwarten, über den Angriff von letzter Nacht.
„Vielleicht war es ein Puma oder ein Berglöwe...", spekulierte Jackson.
„Ist das nicht dasselbe?", fragte Lydia.
„Wen kümmert es. Er war wahrscheinlich sowieso ein Junkie."
Währenddessen hatte Stiles sein Handy rausgeholt und einen kleinen Nachrichtenbeitrag angeklickt.
„Ich weiß, wer das Opfer ist."
Er hielt sein Handy in die Mitte.
„Das Polizeidezernat will sich an den Spekulationen des Vorfalls nicht beteiligen. Es wird aber bestätigt, dass das Opfer Garrison Mayers den Angriff überlebt hat..."
Mit leicht erhobener Augenbraue sah ich Jackson an. Junkie, he?
Vielleicht solltest du aufhören dich für etwas besseres als alle anderen zu halten, du aufgeblasenes...
„Ich kenne ihn...", meinte Scott auf einmal.
Wir alle sahen ihn erwartend an.
„Als ich früher bei meinem Dad gewohnt habe, war er der Busfahrer", erklärte er.
Am Tisch herrschte bedrückende Stille.
„Ok... anderes Thema. Was machen wir Morgen?", wechselte Lydia das Thema.
Komisch, dachte ich.
Scott hatte nichts von einem Doppeldate erzählt.
„Wir wollten das noch überlegen", meinte Allison.
„Aber wenn wir abhängen wollen, machen wir etwas Spaßiges."
Oh oh... Ich ahnte Schlimmes.
Nicht nur ich.
Stiles schien es ebenfalls zu verstehen.
Scott wandte sich an Allison.
„Abhängen? Du willst nur so Abhängen?", erkundigte sich Scott unsicher.
„Ähm... ja."
Der Arme.
Ich klingte mich aus dem Gespräch aus, bekam aber mit, dass sie jetzt Bowlen gehen würden.
Wobei Scott mit seinen nicht vorhandenen Bowling-Skills prahlte, da er sich von Jackson provozieren gelassen hatte.
Stiles dachte scheinbar dasselbe. Denn er versuchte Scott verzweifelt den Fehler deutlich zu machen.
Leider erfolglos.
~~~~
Später konnten wir Scott endlich aufklären.
„Du bist ein mieser Bowler", meinte Stiles.
Die Schule war gerade zu Ende und wir verließen gerade den Klassenraum.
„Das weiß ich", murmelte Scott.
„Es war als würdest du einem Autocrash zusehen und dann auch noch dieses Abhängen...", fügte ich hinzu.
„Das ist tödlich, Scott. Man könnte auch meinen, dass du ihr schwuler bester Freund bist. Dann könnten du und Danny..."
„Ähm... Stiles... wir hängen auch ab", erinnerte ich ihn.
„Ja, aber das ist was anderes."
„Wieso das?"
Ab dem Moment redeten die zwei Idioten völlig aneinander vorbei.
„Ich habe auch keine Ahnung... entweder habe ich den Mann getötet oder nicht..." murmelte der Werwolf vor sich hin.
„Ich glaube, Danny mag mich nicht", faselte Stiles.
„Zuerst frag ich Allison nach einem Date und jetzt hängen wir plötzlich ab."
„Ähm... Jungs?", versuchte ich vergebens die Jungs auf mich aufmerksam zu machen.
„Bin ich für Schwule nicht attraktiv genug?"
Man merkte, dass sie einander nicht zuhörten und mich schienen die beiden auch nicht mehr wahrzunehmen.
„Endlich bin ich ein Stammspieler, aber der Teamcaptain hasst mich..."
Scott schaute auf seine Uhr.
„... und ich komme zu spät zur Arbeit."
Er lief einfach davon und ließ Stiles und mich alleine.
„Warte mal... Scott, bin ich wirklich so unattraktiv?", rief Stiles ihm hinterher.
Dann murmelte er eher zu sich, „Danke für die Antwort."
Ich verdrehte die Augen und gab Stiles einen Kuss auf die Wange.
„Natürlich bist du das nicht. Morgen Filmabend, wie geplant?"
Er brauchte eine Sekunde, um wieder in unsere Welt zu gelangen.
„J... ja klar."
„Cool, du bist dran mit aussuchen."
Ich wollte gerade gehen, als ich mich nochmal umdrehte.
Stiles berührte mir den Fingerspitzen die Wange, auf die ich ihn geküsst hatte.
„Aber keine Werwolfs Filme, klar?"
Damit wandte ich mich wieder dem gehen.
Ich hörte nur noch wie Stiles antwortete,
„Versprechen kann ich nichts."
TO BE CONTINUED...
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