Kapitel 30 oder Es bedeutet nicht 'Freund'
Allison, Lydia und ich kamen gerade bei Lydia in der Einfahrt an.
Die Jungs waren hinter dem Kanima her und wir brachten Lydia sicher nach Hause.
„Lydia du musst uns versprechen niemandem zu erzählen, was gerade passiert ist."
„Ich erzähle es niemandem, wenn ihr mir erzählt, Was zur Hölle gerade passiert ist."
„Es ist ziemlich kompliziert", redete ich drum rum.
„Fangt doch damit an, wieso ich Derek da gesehen habe, oder wo Jackson hin ist und was mit Erica los ist." Allison und ich sagten nichts.
„Ach... müsst ihr euch noch eine Lüge ausdenken."
„Einer der Gründe, wieso wir uns darum bitten es niemanden zu erzählen ist, dass Scott und ich uns eigentlich nicht sehen dürfen", erklärte Allison.
„Also gut. Ich werde das was ich über dich und deinen Freund weiß, was quasi nichts ist, für mich behalten", zischte Lydia und wollte aussteigen.
Doch Allison hielt sie zurück.
„Er ist nicht nur mein Freund, dass weißt du doch, oder?"
„Lass mich gehen."
„Nur eine Sekunde. Versuch dich bitte daran zu erinnern."
„Woran erinnern?"
„Wie es sich anfühlt Lydia. All die Momente in der Schule, wenn du ihn am Ende des Ganges siehst und du nicht atmen kannst bevor ihr zusammen seid."
Oh dieses Gefühl kannte ich gut.
„Oder die Momente im Unterricht, wenn du nicht aufhören kannst auf die Uhr zu schauen, weil du weißt, dass er da draußen ist und auf dich wartet", versuchte nun ich es.
„Weißt du nicht mehr wie das ist?"
„Nein", hauchte Lydia.
„Was meinst du mit 'nein'? Du hattest doch auch schon Freunde."
„Keinen Solchen", murmelte sie und stieg aus.
Die Fahrt zu mir blieben Allison und ich still.
„Danke, Ali", murmelte ich noch und stieg aus.
~~~~
„Olivia, bringst du bitte noch den Müll raus."
Toll... ich war gerade erst zu Hause angekommen und wurde direkt zur Arbeit verdonnert.
„Ok."
Die beiden Müllsäcke waren ziemlich schwer und einer fiel mir kurz vor der Mülltonne hin.
Die Mülltonnen standen unserem Haus unter einem kleinen Holzdach mit drei Gitterwänden aus Holz.
An diesen Gittern wuchsen Ranken mit vereinzelten Blumen.
„Alles in Ordnung?", fragte eine Stimme neben mir.
Ich drehte mich um und erkannte einen Jungen im meinem Alter.
Er hatte dunkle Haare und blaue Augen.
Er kam mir bekannt vor.
„Ähm... ja alles gut, danke... bist du nicht in meiner Klasse?"
„Ja genau."
„Also wieso schleichst du mitten in der Nacht hier rum? Und ich hoffe, dass du kein Massenmörder oder so bist."
Er musste lächeln.
„Nein bin ich nicht, keine Sorge. Ich wohne im Haus da hinten und war gerade auf dem Heimweg, als ich krach gehört habe."
„Ach so."
Ich schmiss den zweiten Müllsack in die Tonne.
„Du wirkst ein wenig aufgewühlt. Ist alles ok?"
Ich drehte mich zu ihm um.
„Nein alles gut. Wie kommst du darauf?"
„Ich kann gut Menschen lesen", sagte er und kam einen Schritt näher.
Ich trat einen Schritt zurück und kam mit dem Rücken an eine der Holzwände.
„Hab ich was falsch gemacht?", wollte er wissen.
„Nein. Ich bin kein großer Fan von nähe... Bis dann."
Ich wandte mich zum gehen, doch er hielt mich leicht am Arm fest.
„Warte..."
Er hielt mir eine kleine blaue Blume hin, die er von einer der Ranken genommen hat.
„Nimm zumindest die an."
Ich nahm die Blume an.
„Wir sehen uns", murmelte ich und ging zurück ins Haus.
~~~~
Der nächste Tag war auch nicht besser.
Allison's Mom war jetzt unsere Lehrerin und Jackson wurde von uns ein einem Polizei Transporter festgehalten.
Stiles war bei ihm und würde auf ihn achten.
Nach der Schule trafen wir uns beim Transporter.
Als wir dort ankamen stand Stiles neben dem Auto.
„Hey Stiles."
„Hey Babe."
Er gab mir einen Kuss.
„Ähm... Hallo? Großer Bruder anwesend", meldete sich Spencer zu Wort.
„Du bist nur ein paar Minuten älter, Spence."
Kurze Zeit später kamen auch Allison und Scott zu uns.
Scott hatte vergeblich nach Dannys Tablett gesucht.
Jackson hatte sich in einer Nacht aufgenommen und dabei auch seine Verwandlung.
Nur hatte jemand das Video geschnitten und Danny wollte Jackson helfen, dass Video wieder an seine ursprüngliche Version zu bekommen.
„Wenn Jackson nichts mehr davon weiß der Kanima zu sein, dann weiß er auch nicht von Dannys Tablett", mutmaßte Scott.
„Wieso sollte er es stehlen, wenn er nicht, weiß was drauf ist", fragte Spencer.
„Und wenn es jemand anderes hat?", erkundigte sich Allison.
„Dann wüsste jemand anderes, was er ist", erklärte ich.
„Ja wahrscheinlich beschützt ihn jemand."
„Laut Bestiarium sucht das Kanima einen Freund, richtig?"
„Also jemand sieht, dass Jackson sich filmt und sich verwandelt und löscht es dann, damit er es nicht erfährt. Wer würde so etwas machen?", wollte Stiles verirrt wissen.
Das Gespräch endete damit, dass wir einstimmig beschlossen Jackson zu helfen.
Die Zeit zog sich wie ein Kaugummi.
Weswegen Stiles und ich ein wenig in der Nähe des Wagens rumliefen.
Spencer passte auf den Wagen auf, während Allison und Scott in Allison's Auto 'redeten'.
„Wir machen kaum was zusammen", unterbrach Stiles die Stille.
„Wie meinst du das?"
„Wir hatten zum Beispiel noch kein Date und ich dachte..."
Ich lehnte mich mit dem Rücken an einen Baum.
„Fragst du mich gerade, ob ich mit dir auf ein Date gehe?"
Er nickte.
„Was ist, wenn ich nicht will?"
Er stellte sich vor mich hin.
„Von mir aus schleife ich dich dahin. Solange du nur bei mir bist", murmelte er.
Er hatte sich mit einem Arm am Baum abgestützt und sah mich an.
„Hast du noch was überzeugenderes?", flüsterte ich.
„Ja..."
Dann küsste er mich und ich zog ihn näher an mich ran.
In diesem Moment war ich wunschlos glücklich.
„Leute? Wo seit ihr?"
Ich hasse Brüder.
„Was ist Spencer?"
„Jackson ist entwicht."
Am Transporter warteten schon Scott und Allison.
„Ich sollte meinen Dad anrufen", meinte Allison.
„Aber du weißt was dann passiert", erinnerte ich sie.
„Er wird jemanden umbringen."
„Ok erzähl es ihn. Erzähl ihm alles."
„Ich muss es meinem auch sagen", sagte Stiles.
„Das ist alles meine Schuld", murmelte Scott.
„Ist es nicht, Scotty."
„Aber sagen sollten wir es. Wir sind nur ein Haufen Teenager und kommen damit nicht klar."
„Ihr habt recht."
„Wie willst du es deinem Dad erklären, Schatz?", fragte ich Stiles.
„Keine Ahnung."
Scott schien eine Idee zu haben, denn er zeigte uns seine Wolfsaugen und sagte,
„Mir wird er glauben."
~~~~
Während Stiles und Scott zum Sheriff fuhren, machten wir anderen drei uns auf den Heimweg.
Wir kamen gerade die Haustür rein und schmissen unseren Jacken an den Hacken.
„Wie sollen wir jetzt mit dem übersetzen weiter machen?", wollte Spencer wissen.
„Weiß ich nicht, aber wir müssen es versuchen."
Ich öffnete meine Zimmertür und wir traten ein.
Spencer schaltete das Licht ein und ich bekam fast einen Herzinfarkt.
„Lydia?! Erschreck mich doch nicht so."
Sie saß ruhig auf meinem Bett und sah uns an.
„Ich habe hier eine auf dich Stunde gewartet", erklärte sie.
„Wieso?"
„Ich brauche jemanden zum reden."
„Kann das warten?" fragte Spencer.
„Wieso sagt mir jeder, dass ich warten soll? Wieso nicht gleich jetzt?"
„Lyds gleich jetzt ist nicht so einfach. Gleich jetzt bräuchte ich jemanden der altertümliches Latein übersetzt."
„Ich kenne das Latein", sagte Lydia.
„Altertümliches Latein", hackte ich nach.
„Klassisches ist Öde."
„Wie schau bist du eigentlich", murmelte Spencer fasziniert.
Lydia und ich verdrehten unsere Augen.
„Zeigt mir die Seiten."
Ich startete meinen Laptop und öffnete die Seiten.
Lydia setzte sich an den Schreibtisch. Spencer und ich sahen ihr über die Schultern.
Sie fing an zu übersetzen nur, dass sie ein Wort welches Ms. Morrell mit 'Freund' übersetzte mit 'Meister' übersetzte.
„Bist du dir sicher? Ms. Morrell sagte, dass es 'Freund' bedeutet und das der Kanima einen Freund sucht."
„Sie liegt falsch. Es bedeutet Meister."
„Der Kanima sucht einen Meister", wiederholte Spencer.
„Ist denn das wichtig?", erkundigte sich Lydia und stand von Schreibtischstuhl auf.
„Ähm... ja", antwortete ich ihr.
Dann sahen sich Spencer und ich an und wir schienen das gleiche zu denken.
„Es wird nicht von jemandem beschützt..."
„... sondern von jemandem kontrolliert."
TO BE CONTINUED...
Kleine Lesenacht 6/6
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