Kapitel 3 oder Irgendwer ist nicht Irgendwer
Am Morgen traf ich mich mit Stiles vor der Schule.
Er war vorher zu seinem Vater auf die Wache gefahren, um mehr über Theo herauszufinden.
„Alles was du gefunden hast war ein Strafzettel, wegen zu schnellen Fahrens?"
„Ja, der damals von Theo's Dad unterschrieben wurde."
„Das bedeutet was?"
„Wer fährt zu schnell? Leute die vor etwas weglaufen wollen."
Im selben Moment stellte sich Malia zu uns.
„Und wie viele Strafzettel hast du?", fragte Malia.
„Keinen."
„Wie viele hättest du, wenn dein Vater sich nicht darum gekümmert hätte", hackte ich nach.
„Sieb... Siebzehn."
„Keine Ahnung, Stiles... ich meine ich sehe du bist besorgt. Er ist wirklich heiß, hat tolle Haare, einen perfekten Körper...", meinte Malia.
„Sie hat Recht. Du solltest dich bedroht fühlen", fügte ich spaßeshalber hinzu.
Natürlich glaubte ich ihm. Ich hatte nämlich genau das selbe Gefühl.
„Danke, denn jetzt tue ich es... mehr als je zuvor", meinte Stiles. „Keine Sorge. So schnell wirst du mich nicht los", erklärte ich. „Soll ich ihn für dich foltern?", erkundigte sich Malia. „Nein, sollst du nicht", antwortete Spencer, der sich jetzt auch zu uns stellte.
„Worum geht es eigentlich?"
„Theo", antwortete ich.
„Ich kann es mit ihn aufnehmen", beteuerte Malia.
„Ich habe einen Plan", erklärte Stiles.
„Und zwar die richtigen Schritte zutun."
„Was für Schritte?"
„Wir kriegen die Story und bestätigen die Fakten. Dann finden wir das richtige Teil und... wir erwischen ihn. Ganz einfach."
Im selben Moment sahen wir, wie Theo aus einem Auto stieg.
Er sah ihn unsere Richtung, lächelte und winkte uns zu.
„Wieso kommt er dir suspekt vor, Stiles?", fragte Malia und sah wieder zu ihm.
„Ich erinnere mich an Theo aus der vierten Klasse... und das da ist nicht Theo."
~~~~
„Ich bin im leeren Pool der Nachbarn geskatet und habe einen Hand-plant probiert. Niemand war Zuhause. Ich bin kein so guter Skateboarder, aber ich schätze ich fühlte mich sehr entschlossen. Ich muss die Zeit aus den Augen verloren haben. Mir ist nicht mal aufgefallen, dass es schon Nacht war, bis die Gartenlichter an gingen. Wie gesagt, ich war nicht sonderlich gut. Bei meinem letzten Versuch bin ich gefallen und hart aufgeschlagen, wirklich hart", berichtete Theo.
Scott, Stiles und ich hatten mit ihm eine Freistunde und stellte ihn zur rede.
Wir hatten uns in einem der Umkleideräume versammelt, um in ruhe reden zu können.
„Ich sah da unten auf dem Boden des Pools und realisierte, dass ich nie das Board runter fallen hörte. Es hat mich schnell erwischt. Noch bevor ich flüchten konnte hat es mich bereits gebissen. Genau hier."
Bei den letzten Worten deutete Theo auf seine Rechte Leiste.
„Das war kein Unfall. Er wollte dich verwandeln", erklärte Scott.
„Ok... und wieso warst du dann nicht Teil seines Rudels? Wieso kam er nicht zu dir zurück?", fragte Stiles.
Er und ich lehnten an den Spinden, während Scott und Theo etwas weiter entfernt standen.
„Er war zum Zeitpunkt meines ersten Vollmondes schon tot."
„Woher wusstest du das?"
„Später traf ich einen anderen aus seinem Rudel und er sagte, der Alpha der mich gebissen hatte wurde von zwei seiner Betas getötet. Sie waren Zwillinge."
Scott sah zu uns. Wir wussten leider alle, von wem Theo wahrscheinlich sprach.
Aber... waren die beiden nicht Omegas gewesen?
„Sc... Scott, hör auf meinen Puls. Ich sage die Wahrheit."
„Ja klar, oder du weißt, wie man seinen eigenen Herzschlag beruhigt, während du dir den Arsch ab-lügst."
„Wieso sollte ich lügen?"
„Weiß ich nicht, aber wenn du lügen solltest, dann werden wir es herausfinden", erklärte ich.
„Weil du nicht der bist, der du vorgibst", meinte Stiles.
„Ok...", meinte Theo nur und sah dann wieder zu Scott.
„In der Vierten hattest einen Inhalator. Ich hatte auch einen. Ich weiß noch, dass ich mit einem schlimmen Astmaanfall ins Krankenhaus gebracht werden musste. Ich wartete darauf in die Notaufnahme zu kommen und du hast auf den Direktor gewartet. Du erklärtest mir, was passieren würde, wenn man dort wegen Astmaslandet und sie mir Sauerstoff und Prednison verabreichen. Bei dir klang es so einfach, als würde alles gut werden. Ich war die ganze Zeit über alleine gewesen. Jeder weiß, dass einsame Wölfe es nicht alleine schaffen können. Ich schwöre, ich bin immer noch der selbe Junge aus der vierten Klasse. Ich hoffte, das wärst du auch."
Ein paar Augenblicke war es still. Die Stille wurde durch das Klingel zur nächsten Stunde unterbrochen.
„Ich will nicht zu spät zum Unterricht. Ihr seit nicht die einzigen, denen ich mich erklären muss."
Theo schnappte sich seine Tasche und verschwand aus dem Raum.
Auch ich nahm mir meinte Tasche.
„Sieh mich nicht so an", meinte Stiles zu Scott.
„Wir sollten den Leuten auch manchmal ein Vertrauensbonus geben."
„Scott, ich denke auch, dass da was nicht Stimmt."
„Bist du dir da ganz sicher?"
„Nicht zu Hundert Prozent."
„Seht ihr. Jeder kann sich mal irren."
„Nicht dieses mal, ok? Ich hab Recht. Irgendwas an ihm ist komisch. Ich kann es fühlen."
„Lydia und Liv sind hellsichtig, nicht du", sagte Scott und verließ die Umkleide.
„Lydia ist nicht hellsichtig. Sie ist eine Banshee, ok? Das ist ein Unterschied. Und Livy gibt mir recht, also..."
„Stiles, er ist weg."
Ich klopfte ihm auf die Schulter und ging ebenfalls raus.
~~~~
Später saß ich mit Scott, Spencer, Kira und Malia in der Schulbibliothek und wir lernten zusammen.
Mittendrin kam Stiles quasi rein gestürmt und legte Papiere auf den Tisch.
„Du hast was gefunden?"
„Noch eine Unterschrift."
Er zeigte auf eins der Blätter.
„Das ist die Unterschrift von Theo's Dad für den Strafzettel von vor ein paar Jahren."
Er zeigte auf das andere Blatt.
„Und das die Unterschrift seines Dads auf der Umschulungskarte zur Beacon Hills Highschool, von vor ein paar Tagen."
„Wie bist du an die Umschulungskarte gekommen?", fragte Kira.
„Du bist ins Verwaltungsbüro eingebrochen?", erkundete ich mich.
„Nein, ich bin nicht in das Verwaltungsbüro eingebrochen", meinte Stiles.
Wir anderen sahen ihn still an.
„Ok... vielleicht bin ich da eingebrochen. Können wir uns jetzt auf die Unterschriften konzentrieren, bitte? Sie sind verschieden."
„Ja, irgendwie verschieden." Malia klang dabei jedoch wenig überzeugt.
„Sogar völlig verschieden. Kommt schon, sieh her. Die Kringel sind nichtidentisch und die Schwingungen der gebogenen Striche... total verschieden. Und hier seht ihr das? Perfektes Beispiel kriminellen erzitterns."
„Das heißt Theo ist Theo, aber seine Eltern sind nicht seine Eltern?", versuchte Kira die Situation zusammenzufassen.
„Irgendwer ist nicht Irgendwer. Wenn ich herausfinde wer Irgendwer ist, ist Irgendwer in Schwierigkeiten."
„Aber niemand hat was falsches getan."
„Noch nicht. Wenn Theo's Eltern psychotische Killer sind, sollten wir ihm offensichtlich nicht vertrauen. Hab ich Recht?"
„Ich hab bei Theo auch kein gutes Gefühl", gab mein Bruder zu.
Die anderen sahen ihn verwundert an.
„Wir waren im selben Fußballteam und irgendwas stimmt da nicht. Er ist zu nett."
„Ja, aber ein Gefühl ist kein Beweis. Ich mein..."
„Ich weiß, was du meinst, Scott."
„Meine Eltern sind Peter und der Wüstenwolf", gab Malia zu bedenken.
„Ok... schon gut, hört zu. Ich werde es selbst rausfinden, klar? Ich brauche dich, dich, dich, dich oder dich nicht. Ich brauche niemanden!"
Stiles verschwand aus der Bibliothek. Schnell packte ich meine Sachen und murmelte:
„Drei, Zwei, Eins...", als Stiles zurück kam.
„Außer dich. Dich brauche ich", sagte er zu mir und schob mich aus dem Gebäude.
Wir setzen uns in den Jeep und wollten schon losfahren als Liam neben uns stand.
„Was ist kriminelles erzittern?"
Er hielt die beiden Zettel von eben nach in der Hand.
„Nicht wichtig. Steig ein."
Liam kletterte auf den Rücksitz und wir fuhren los.
TO BE CONTINUED...
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