Kapitel 15 oder Vertrauen
Kurze Zeit später versuchte Stiles Lydia zu erreichen, während ich eine Nachricht bekam.
„Das ist unmöglich", flüsterte ich.
Fast hätte ich
mein Handy fallen gelassen.
„Livy, was ist?"
Stiles packte sein Handy weg und sah besorgt zu mir.
„Ich...Wir..."
Bevor ich weiter redete musst ich mich erst mal sammeln.
„Naja... ich hab diese 'Finde mein Handy'- Funktion genutzt, um Spencer's Handy zu finden. Aber bis jetzt hat es noch keine Ergebnisse, da das Handy wahrscheinlich aus war, oder keinen Empfang hatte", ratterte ich herunter.
„Und jetzt schon?", wunderte sich Stiles.
„Scheinbar", antwortete ich ohne von meinem Handy auf zusehen.
Laut App war das Handy nicht sehr weit im Wald, weswegen wir dort auch ohne Umschweife hinfuhren.
„Ok es müsste nicht weit von hier sein", meinte ich und ging los.
„Livy, warte."
Stiles griff vorsichtig meinen Arm und hielt mich zurück.
„Ist dir klar, was du da finden könntest? Ist dir das bewusst?"
„Ja. Ich finde Antworten. Hast du eine Ahnung wie das ist? Nicht zu wissen wo ein Familienmitglied ist? Ober überhaupt noch Lebt oder schon tot ist? Ich brauche Antworten, Stiles. Und ich brauche sie jetzt."
Er lies mich los und ich ging los.
„Warte bitte hier ich bin sofort zurück."
Schnell überbrückte ich die letzten paar Meter zum Ziel und ich fand...nichts.
Nichts außergewöhnliches zumindest.
Ok... fast nichts außergewöhnliches.
Ich fand ein Loch um Waldboden.
In so ein ähnliches war Liam gefallen, als wir Theo in den Wald gefolgt waren.
Das war es jedoch nicht, da war ich mir sicher.
Wir waren hier ineinem ganz anderen Teil des Waldes.
Hier irgendwo schien auch Spencer's Handy und hoffentlich auch mein Bruder zu sein.
Langsam schritt ich aufs Erdloch zu, um es näher zu begutachten.
Ich hockte mich an den Rand und schaute hinein.
Aber auch dort fand ich nichts. Das Erdloch war leer. Selbst das Handy war nicht im Moment nicht zu finden.
Es wurde immer dunkler und ich musste mich beeilen.
Ein letztes mal sah ich mich um, um doch vielleicht zu finden.
Da sah ich etwas an auf der anderen Seite des Randes aufblinken.
Schnell schaute ich nach und es war tatsächlich das Handy meines Bruders. Das aufleuchten war eine Benachrichtigung wegen zu wenig Akkus gewesen.
Da ich hier nicht mehr viel finden konnte ging ich zurück zu Stiles.
Dieser lehnte an seinem Jeep und wartete auf mich.
„Hast du was gefunden?"
„Ja, zumindest haben wir jetzt Spencers Handy", sagte ich und hielt es in die Luft.
„Ich wollte dich sowieso gerade suchen. Scott will uns sehen", berichtete Stiles und wir stiegen zurück ins Auto. „Wo sollen wir uns treffen?"
„Bei der Tierklinik
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Es regnete wie in Strömen, als Stiles und ich vor der Tierklinik stehen blieben.
„Hey sorry, ich hatte Probleme den Jeep zu starten. Der fällt bald auseinander", meinte Stiles.
Scott trat ein paar Schritte auf uns zu.
„Wir können Lydia oder Malia nicht erreichen", fügte ich hinzu.
Scott blieb weiter still.
„Scott?"
Langsam holte er einen großen Schraubenschlüssel aus seiner Jacke.
Dort war Blut drauf.
Es war der Schlüssel, mit dem Stiles Donovan geschlagen hatte.
„Wo ist der her?", fragte Stiles.
„Ist das deiner?" Stiles nahm ihm den Schraubenschlüssel ab.
„Wieso hast du es mir nicht gesagt?", wollte Scott wissen.
„Das wollten wir noch, aber..."
„Du hast mir nichts darüber erzählt", meinte der junge Werwolf.
„Ich konnte nicht", meinte Stiles.
„Du hast ihn umgebracht? Du hast Donovan getötet?"
„Donovan wollte meinen Dad töten. Sollte ich ihn etwa einfach machen lassen?"
„So was solltest du definitiv auf keinen Fall tun. Niemand von uns."
„Hatte ich den eine Wahl?", wollte Stiles nun aufgebracht wissen.
„Man hat immer eine und..."
Das gefiel mir gerade gar nicht.
„Jungs, vielleicht sollten wir..."
„Ich kann nicht das tun, was du tun kannst Scott. Klar hättest du es nicht getan. Du hättest dir irgendwas ausgedacht, richtig?"
„Ja, sicher", antwortete Scott.
Darauf sah ich hin skeptisch an.
Es wäre selbst ihm unmöglich gewesen, Donovan nicht weh zu tun.
„Ja, weil du Scott McCall bist! Du bist der wahre Alpha! Aber wir können nicht alle wahre Alphas sein, oder niemals einen Fehler begehen! Manche von uns müssen sich manchmal die Hände blutig machen! Manche von uns sind menschlich!"
„Also musstest du ihn töten?"
„Scott, er wollte meinen Dad töten."
„Er wollte es nicht, es war Notwehr", versuchte ich die Sache zu verdeutlichen.
Stiles hatte nichts falsch gemacht und Scott musste das verstehen.
„Wieso hast du nichts gesagt? Du kannst doch so etwas nicht einfach ignorieren. Das..."
„Weil es Notwehr war, Scott!", wurde ich jetzt lauter.
Wieso hörte er uns nicht zu.
„Aber die Art wie es passiert ist. Es gibt einen Punkt, an dem es einfach keine Notwehr mehr ist."
„Wovon redest du überhaupt?", hakte ich nach.
Ich hatte so das Gefühl, dass wir aneinander vorbei redeten.
„Ich hatte keine Wahl, Scott! Du glaubst mir nicht mal, oder?"
„Das würde ich ja..."
Was zum...?
„Scott, was heißt 'du würdest ja'?", wollte ich mit zusammen gekniffenen Zähnen wissen.
„OK, alles klar. Dann glaub mir auch, Scott", sprach Stiles wieder.
„Scott, bitte sag, dass du uns glaubst."
„Sag es. Sag ich glaub dir."
„Stiles, wir können keine Menschen umbringen, die wir zu retten versuchen."
„Sag, das du mir glaubst."
Stiles trat einen Schritt auf Scott zu, welcher einen Schritt zurück wich.
Glaubte er wirklich, dass einer von uns ihm wehtun würde?
Das war doch verrückt.
Er war ein Werwolf und wir hatten keine Superkräfte.
„Wir können keine Menschen töten. Glaubt ihr das?"
„Natürlich", antwortete ich.
„Was soll ich deswegen tun?", flüsterte Stiles.
„Was willst du das ich tun soll? Sag mir... Sag mir einfach wie ich das wieder gut machen kann. Bitte sag es... was willst du, was ich tun soll."
Scott schwieg einen Moment.
„Keine Sorgen wegen den anderen. Wir werden sie finden. Vielleicht müsstest du mit deinem Dad reden."
Dann verschwand er uns und lies Stiles und mich einfach im Regen stehen.
Seine besten Freunde seit dem Kindergarten.
Und er glaubte uns nicht.
Einen sicheren Freund erkennt man in unsicherer Sache.
Marcus Tullius Cicero
TO BE CONTINUED...
Lesenacht 4/6
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