Kapitel 11 oder Verdrängte Erinnerungen
Wer vor seiner Vergangenheit flieht, verliert immer das Rennen.
Thomas Stearns Eliot
Bis zu einem bestimmten Punkt war der Tag ziemlich normal. Außer das Lydia und Scott seltsame Anfälle hatten.
Lydia hatte einen Schwächeanfall und erinnerte sich an etwas, was mit ihrer Großmutter zu tun hatte.
Zusammen mit Spencer machte sie sich auf den Weg ins Krankenhaus, um mehr darüber zu erfahren.
Scott hatte wieder einen Asmaanfall.
Er meinte, er hätte sich an einen Unfall mit einem Hund erinnert, wobei er ins Krankenhaus eingeliefert wurde.
Auch ihm ging es schnell wieder besser und ich konnte mich auch wieder auf den Unterricht konzentrieren.
In der Stunde hatte ich Geschichte und wir unterhielten uns über abgelegnde Stämme in den verschiedensten Gebieten der Welt.
Deren Gemeinsamkeiten und Unterschieden und so weiter.
„Bis zum Ende der Stunde lest ihr bitte den Text und arbeitet an den Aufgaben", erklärte Mr. Rogers.
Er legte das Stück Kreide, welches er gerade noch benutzt hatte weg und setzte sich an den Lehrerpult.
Der Text war etwa drei Seiten lang und man konnte ahnen, wie spannend dieser Text werden würde.
Langsam kämpfte ich mich durch die Zeilen und markierte die Wichtigen Sachen.
Auf der zweiten Seite war auch ein Bild mit aufgedruckt.
Es wirkte sehr alt und es zeigte zwei Mitgleider eines unbekannten Stammes, welche in ihren Dorf standen.
Im Hintergrund sah man auch, soetwas ähnliches wie ein Baumhaus.
Plötzlich wurde meine Sicht schwammiger und es fiel mir immer schwerer zu atmen.
„Spencer!"
Plötzlich stand ich wieder im Garten und sah mich und meinem Bruder, als kleine Kinder durch den Gartenlaufen.
Es war unser 11. Geburtstag und gerade hatten wir mit unserer Familie Kuchen gegessen.
Frequenzartig sah ich wie wir in unser Baumhaus kletterten und uns hinsetzten.
Als nächstes erklang einlautes knacken.
Das Baumhaus stützte in sich zusammen.
Ich schloss die Augen und wie damals lag ich unter der riesigen Holzleiste.
„Hilfe! Ich... ich kann nicht mehr atmen...."
„Olivia! Olivia!"
Langsam wurde meine Sicht wieder klarer und das atmen wurde ebenfalls leichter.
Erst als ich mich umsah erkannte ich, dass ich ins Zimmer der Schulkrankenschwester gebracht worden bin.
„Gehts wieder?", Theo der neben mir stand half mir mich auf zusetzen.
„Ja, danke. Was ist überhaupt passiert?"
„Du hattest eine Panik Attacke, so viel ich weiß.", erklärte er, während er sich auf einen Stuhl setzte.
„Achso danke."
„Was war eigentlich los? Ich meine, hast du dich auch an etwas erinnert, wie die anderen?"
Für einen Augenblick sah ich ihn still an und berichtete dann von dem, was ich eben gesehen hatte.
„Ich bin einen Tag später im Krankenhaus aufgewacht", murmelte ich.
„Und dein Bruder?"
„Nein paar Tage später."
Theo sah mich daraufhin fragend an.
„Ich hatte Glück. Einer der Holzleisten fiel mir zwar auf den Brustkorb, dennoch hatteich nur drei gebrochne Rippen und ein gebrochenes Bein. Mein Bruder der... bei ihn..."
Ich atmete einmal tief durch, bevor ich weitersprach.
„Deiner der Holzstücke bohrte sich in seine Brust. Nicht sehr tief, aber genug um sein Herz zu beschädigen... Er brauchte eine Transplantation. Wir haben nie darüber gesprochen. Ich habe es bis eben verdrängt..."
Bevor Theo etwas sagen konnte, ging die Tür auf und Stiles stürmte ins Zimmer.
„Livy, ist alles gut? Bist du verletzt?"
Stiles hockte sich vor mich.
„Ich sollte dannmal wieder in den Unterricht", sagte Theo und ging aus dem Raum.
„Danke nochmal."
Theo nickte nochmal, bevor er Zimmer verließ.
Mein Liebster legte seinen Handrücken auf meine Stirn.
„Warm bist nicht. Ist dir vielleicht kalt?"
Er zog sich seine Sweatshirt-Jacke aus und legte sie mir um die Schultern.
„Stiles, mir geht es gut."
Langsam nickte er.
„Wieso war Theo eigentlich hier?"
„Er sollte nach mir sehen", meinte ich schulterzuckend.
Stiles setzte sich neben mich und ich lehnte mich an ihn, während er seine Arme um mich legte.
Plötzlich fiel der Strom aus und Stiles und ich gingen auf den Flur, um nachzusehen was los war.
Dort trafen wir auf Scott, Theo und Malia.
„Wo ist Kira?", erkundigte sich Scott bei Malia, die gerade die Treppe runterging.
„Noch inder Bibliothek. Spencer und Lydia sind im Krankenhaus."
„Ach ja?"
„Lydia will herausfinden, was während ihrer Operation geschah", erklärte Malia.
„Wie lange werden sie dort sein?", wollte ich wissen.
„Sie sagte, solange bis der Strom wieder angeschaltet wird."
~~~~
Im Krankenhaus teilten wir uns auf und suchten nach meinem Bruder und Lydia.
Mit meinem Baseballschläger bewaffnet machte ich mich auf den Weg.
Ihn fand ich auch schnell in einem der unteren Stockwerke.
„Hey Schwesterchen, was machst du hier?"
„Wir suchen nach euch. Irgendetwas stimmt hier nicht."
„Was sollte denn...."
Spencer brach den Satz ab, als die Lichter wieder Flackerten und ein unheilvolles knacken zuhören war.
Die Schreckensärtze...
„Verschwinden wir."
„Bruder, das ist die beste Idee, die du je hattest."
Weit kamen wir aber nicht.
Am anderen Ende des Ganges tauchte plötzlich eine Gestalt auf.
Die Trug einen Mantel, eine Maske und war sehr gefährlich.
Er trat auf uns zu und nahmen sprichwörtlich unsere Beine in die Hand und rannten so schnell wir konnten.
Mit einem der Schreckensärtze hinter uns erreichten wir den Fahrstuhl.
Mehrfach drückte ich Fahrstuhlknopf, doch es rührte sich nicht.
„Drück den Knopf! Liv, drück den Knopf!"
„Das mach ich doch! Es funktioniert nicht!"
Zur Demonstration drückte ich erneut mehrfach den Knopf.
Der Schreckensarzt trat jetzt in unseren Gang.
„Was machen wir jetzt?", fragte ich panisch und suchte nach einem Ausweg.
„Keine Ahnung! Woher soll ich das wissen?"
„Du bist doch der ältere", antwortete ich.
„Echt jetzt?"
Spencer sah mich mit einem 'Ist das dein ernst? In so einer Situation' - Blick an.
„Dann eben Augen zu und durch", murmelte ich.
Kurzerhand rannte ich auf den Schreckensarzt zu und versuchte auf ihn ein zuprügeln.
Nur leider war er viel stärker als ich.
Als wäre ich eine Fliege klatschte ermich gegen die Wand, wo ich sehr unsanft aufprallte.
Meine Sicht verschwamm für ein paar Augenblicke.
Als ich wieder klar sehen konnte richtete ich mich wieder auf.
Der Gang war leer.
Keine Schreckensärtze und kein Spencer.
Mit dem Fahrstuhl fuhr ich nach oben, wo auch die anderen waren.
Na ja alles außer mein Bruder.
„Alles ok bei euch?", erkundete ich mich.
Meine Freunde nickten einstimmig.
„Wo ist Spencer?", wollte Lydia wissen.
„Keine Ahnung. Das wollte ich auch gerade fragen. Einer der Schreckensärzte ist aufgetaucht und... ich dachte vielleicht wäre er bei euch", erklärte ich.
„Wir haben ihn nicht gesehen", meinte Scott.
„Aber... Wo ist er dann? Wo zum Teufel ist mein Bruder?"
TO BE CONTINUED...
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