14 - Versprochen
Fertig geschminkt und umgezogen saß ich bei Devin in der Küche und nippte an dem Gemisch das er in einem roten Becher vor mich gestellt hatte.
„Du weißt das das schlecht für die Umwelt ist?", fragte ich und sah ihm dabei zu wie er sich im Flur das dritte Shirt anzog.
„Und dir ist die Umwelt wichtig?", fragte er und drehte sich zu mir.
„Ich lebe auf dieser Welt, hab nicht wirklich vor im Müll zu leben", ich musterte ihn kurz, „das andere sah besser aus."
Er zog sein Shirt aus und kam in die Küche. Aus dem Schrank nahm er ein Glas, dann nahm er den Becher vor mir und kippte den Inhalt ins Glas.
Er sah mich mit meinen seinen hellen Augen an: „Zufrieden?"
„Nein, zufrieden wäre ich in einer Jogginghose und einem lockeren Shirt", erklärte ich, „mit Pizza und ner guten Serie."
Devin schüttelte den Kopf und ging zurück in den Flur: „Damit verdienst du aber kein Geld."
„Könnte ja einfach deins klauen", schlug ich vor und folgte ihm in den Flur.
Sein Blick wurde ernst und er drehte sich zu mir. Im nächsten Moment stand er mir so nah das nur ein Blatt Papier zwischen uns passen würde.
„Das würdest du dich nicht trauen", gab er nach etwas Stille von sich.
„Wie sicher bist du dir da?", fragte ich ihn und sah ihn seine Augen.
Devin starrte mich an und knirschte mit den Zähnen.
Ich legte meine Hand an seine Brust und drückte ihn etwas von mir bevor ich noch etwas trank. Dann ging ich an dem großen Mann vorbei, nahm ein schwarzes Shirt das über dem Treppengelände hing und hielt es ihm hin. Sein Blick lag noch immer auf mir als er sich das Shirt nahm und anzog.
„Ich rate dir davon ab dich an meinem Geld zu vergreifen", kamen nun wieder Worte aus seinem Mund.
„Was würdest du sonst tun?", fragte ich ihn, „mich umbringen?"
„Überleg ich mir dann, aber lustig wird es bestimmt nicht."
Er ging wieder in die Küche und nahm sich selbst was zu trinken. Ein weiteres Mal folgte ich ihm und sah zu dem in schwarz gekleideten Mann, der sein Bier trank. Mein Blick ging zu dem Glas in meiner Hand, ehe ich den Inhalt austrank und es dann auf die Theke stellte. Ich ging zu ihm hin, legte meine Arme um seine Mitte und lehnte mich an seinen Rücken.
„Du bist nervös", murmelte ich.
„Sollte ich auch, das letzte Mal ist jemand gestorben in dem Club", erklärte er und legte seine Hand auf meine.
„Der eine von dem du erzählst hast?", fragte ich was leiser.
Er nickte und drehte sich zu mir. Die Hand die eben noch auf meiner lag, lag nun auf meinem Rücken und Devin schaute, wie so oft, zu mir runter.
„Versprich mir das durch zuziehen und nicht nachzugeben."
„Versprich mir mich nicht da zulassen wenn was schief geh", sagte ich leise.
„Versprochen", kam es von ihm.
Etwas verwundert von der Antwort sah ich ihn erst überrascht an ehe ich nickte und ebenfalls ein „Versprochen" von mir gab.
Die Art wie wir uns ansahen erinnerte mich an den Tag im Park, der Tag an dem er mir gesagt hatte er wollte nicht das ich aus der Sache aussteige, das ich nicht nur wegen dem Geld blieb.
„Weswegen sollte ich noch bleiben?", fiel mir meine Frage wieder ein.
Der Mann sah mich verwirrt an.
„Der Tag im Park", erklärte ich, „du hattest gesagt ich soll nicht nur wegen dem Geld bleiben. Weswegen noch?"
Er strich mir die Haare aus dem Gesicht und sah dann zu der Strähne in seiner Hand. Mit der braunen Strähne zwischen seinen Fingern murmelte er ein „Unwichtig" und ließ dann ganz von mir ab. Seine Aufmerksamkeit ging seinem Handy und den Nachrichten die ankamen.
„Wir müssen los."
Devin trank aus und ging dann vor zum Auto, in das er gleich einstieg. Als ich raus kam wartete er in dem schwarzen Auto und sah wieder auf sein Handy. Seufzend stieg ich ein und sah zu ihm. Das Handy landete in der Hosentasche und der Motor startete. Im nächsten Moment fuhren wir auch schon.
~~~
Vor dem Club warteten alle, nur zwei Leute waren noch nicht da, Cleo und ihr Freund.
Devin fluchte vor sich hin und schaute immer wieder auf sein Handy, ohne auch nur eine Nachricht zu bekommen.
Als das weiße Cabrio endlich parkte und die Beiden ausstiegen war Devin bereits sauer. Das silber Metallding in seiner Hand flog knapp an dem anderen Mann vorbei und prallte gegen die Wand:
„Wo wart ihr verdammt?!", schrie er den blonden Mann an, „Ihr seid über eine Stunde zu spät!"
Die anderen Jungs lehnten an ihren Autos und beobachteten das ganze Geschehen. Cleo stellte sich vor ihren Freund und sah zu Devin.
„Was ist dein scheiß Problem?", zischte sie.
Er widmete sich der dunkelhaarigen: „Mein Problem?! Mein Problem ist das ihr Idioten wieder zu spät seid obwohl ihr genau wusstest wie wichtig es war pünktlich zu sein! Wegen so einem Scheiß ist Cayden tot!"
Cleo sah ihn stumm an, dann senkte sie den Blick und trat zur Seite.
Devin sah zu dem Mann, der bisher kein Wort gesagt hatte: „Wenn das schief geht bring ich dich höchstpersönlich zur Strecke."
Seine Stimme klang bedrohlich, selbst ich musste bei den Worten schlucken.
„Wir sollten los", kam es von einem der anderen Jungs.
Devin drehte sich zu uns, kam zu mir und schob mich vor sich in den Club rein. An der Bar bestellte er Getränke und versuchte sich abzuregen. Stumm nahm ich das Glas das der Barkeeper vor mich gestellt hatte und trank etwas von dem bunten Getränk.
Es dauerte etwas bis wieder Wörter aus meinem Mund kamen: „Machen wir das noch?"
Devin nickte, kippte den Inhalt seines Glases hinunter und drehte sich um. Während ich ihm noch ein zweites Glas bestellte, suchte er nach den Leuten zwischen denen sich der Besitzer aufhalten würde. Als ich mein Glas leer hatte und Cleo sich zu uns gestellt hatte, jedoch zum Barkeeper sah, drehte sich Devin zu mir.
„Du gibst nicht nach", murmelte er und sah mich abwartend an.
„Und du holst mich hier auch sicher raus."
Er nickte und erneut leerte er das Glas mit einem Schluck, ehe er zu einem Kerl nickte und sich dann zur Bar drehte.
„Lucien Dimer, ihm gehört die ganze Kette", sein Blick ging kurz zu mir, dann zog er das Top das ich trug etwas weiter runter, „er wird dir bestimmt nicht ins Gesicht schauen."
Cleo sah kurz zu uns: „Wie sollen wir da ran kommen?"
Devin grinste mich an und bestellte noch eine Runde: „Das ist für heute deine beste Freundin, also trinkt, lacht und", er kam mir noch etwas näher, „sieh zu das du seine ganze Aufmerksamkeit bekommst."
Bevor er ging bestellte er noch weitere Getränke, noch bevor die anderen da waren und war dann auch schon in der Menge verschwunden.
Da stand ich nun mit einer Fremden, die, nachdem was ich von ihr kannte, wahrscheinlich nie eine Freundin werden würde, und sollte mich verhalten als wären wir beste Freunde nur um einen Kerl abzulenken.
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